Weihnachtsbaum|G×G

"Mama, Mami, ich will den hier!" Unser Sohn, im zarten Alter von vier Jahren, hüpfte aufgeregt vor einer großen Tanne herum, wohlgemerkt eine Tanne von mindestens zweieinhalb Metern. Lachend hob ich unseren kleinen Schatz hoch. "Der ist viel zu hoch und schwer, den kriegen wir zwei nicht getragen." Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Er begann zu zappeln. "Aber wenn Mami mithilft, dann klappt das bestimmt!" Wieder hauchte ich ihm einen Kuss auf. "Das geht nicht, Mami ist doch mit deiner kleinen Schwester schwanger und wenn sie was schweres trägt, dann wird deine Schwester krank und das willst du doch nicht." Heftig schüttelte er den Kopf. "Dann ist das geklärt, wir nehmen einen kleineren, den wir beiden starken tragen können." Freudig nickte der kleine Junge. Als ich ihn daraufhin wieder absetzte, lief er sofort wieder davon, um den nächsten Baum zu suchen. Meine Frau trat an mich heran. "Wie kann unser kleiner Sonnenschein nur so viel Energie haben?", schnaufte sie. "Ich komme ja gar nicht hinterher." Ich drehte mich zu ihr um. Meine Hand fand Platz auf ihrem dicken Bauch. "Bald kannst du auch wieder wie ein junger Hund umher hüpften und mit Noha spielen, ich kümmere mich dann um Laila." Wir lächelten uns an. Ein Kuss folgte. "Mama, Mami, nun kommt!"
"Ja, ja, wir sind ja schon unterwegs." Hastig löste ich mich von meiner liebsten, warf ihr noch ein Lächeln zu und eilte dann zu unserem Sohn. "Mama, der hier ist doch schön." Der kleine zeigte auf einen, erstaunlicherweise, kleinen Baum. Ich nickte anerkennend. Der Baum war wirklich schön gewachsen. Er hatte keine kahlen Stellen, war aber auch nicht zu dicht bewachen. Die Größe schätze ich auf ca. 1,60 Meter, da mir die Spitze bis fast zum Hals reichte. Ich schlich noch einmal um den Baum herum, wendete mich dann wieder zu Noha und bestätigte ihn in seiner Wahl: "Den nehmen wir." Die Augen des Kleinen begannen zu strahlen. "Juhu!" Er breitete die Arme aus und lief, wie ein Flugzeug, seiner Mami entgegen. Lächelnd wuschelte diese ihm durch die Haare, als er seine kleinen Arm um sie legte. Beides stellte sich durch den dicken Babybauch als ziemlich schwierig heraus. "Na, habt ihr einen Baum gefunden."
"Ja, einen ganz ganz tollen." Der baldige große Bruder löste sich wieder von seiner Mami, packte sie bei der Hand und zog sie zu mir. "Der da." Noha zeigte auf den ausgesuchten Baum. "Oh, der ist wirklich sehr schön." Meine Frau reichte mir die Handsäge, die sie vom Eingang bis hier her getragen hatte. Lächelnd nahm ich das Werkzeug an und begann dann die Tanne zu sägen. Als der Stamm durch war, reicht ich meiner Liebsten die Säge zurück und hob den Baum hoch. Zusammen mit Noha trug ich den Baum, wobei er die Tanne eher runter zog, aber der Wille zählte und für meine Kinder würde ich alle Erschwerungen ertragen und bewältige. Wieder am Eingang angekommen, ließen wir den Baum verpacken und bezahlten. Erst trugen wir den Baum zum Auto, fuhren ihn dann nach Hause und stellten ihn schließlich im Wohnzimmer unseres kleinen Hauses auf. Das schmücken konnte beginnen. Ich schleppte die Kisten mit den Schmuck für den Weihnachtsbaum aus dem Keller, wobei mir der Kleine immer wieder dazwischen wuselte. "Sonnenschein, komme mal zu Mami. Ich hab dir einen Kakao gemacht." Mit leuchtenden Augen blieb der Junge stehen, schaute kurz interessiert zu meiner Frau und lief dann freudig zu ihr. Dankbar lächelte ich sie an. Ohne weitere Störungen schleppte ich alle Kisten nach oben. Erleichtert atmete ich aus, als ich die letzte Kiste auf dem Boden im Wohnzimmer abstellte. Bevor die Kugeln in die Tanne konnten, musste die Lichterkette untergebracht werden. Plötzlich erklang Weinachtsmusik. Ich drehte mich zu der Geräuschequelle um. Meine große Liebe hatte meine Lieblings WeichtsCD gestartet. Leicht lächelnt drehte ich mich wieder zum Baum um und behang diesen mit den Lichter, die Kerzen darstellten, zu behängen. Ein Ächzen hinter mir, ließ mich herum fahren, wo ich meine Frau erblickte, die versuchte sich zu einer Kiste hinunter zu beugen. Es war die Dekokiste. Sofort ließ ich die Kette los. "Warte, Liebes, ich stelle dir die Kiste höher." Dankbar lächelnt richtete sie sich langsam wieder auf. Die Kiste platzierte ich auf dem Wohnzimmertisch, der nicht viel höher als die Sitzgelegenheit des Sofas. Neugierig lugte Noha in den Inhalt der Kiste. Ich wuschelte ihm durchs Haar. "Hilf Mami mal beim Dekorieren, danach schmücken wir gemeinsam den Baum." Freudig nickte der Kleine. Meine Frau begann unseren Sonnenschein herumzukommandieren, während ich mich weiter an der Lichterkette zuschaffen machte. Leise summte ich das Lied, das gerade lief mit. Auf der CD gab es sowohl die amerikanischen Klassiker, als auch deutsche Kinderlieder und stellte somit den perfekten Mix für die ganze Familie da. Nach der Lichterkette folgte der Tannenbaumschmuck, wobei mein Sohn nun mich herumkommandierte, wo ich welche Kugel, die zum Glück alle aus Plastik bestanden, hingegen sollte. Am Ende entstand ein kunterbunter zusammengewürfelter Weihnachtsbaum. Zufrieden betrachteten wir drei das Ergebnis der Dekoration, bei einer Tasse Kakao und selbstgebackenden Keksen.

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Schönen ersten 1. Weinachtstag🎄

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