-Felix-

"Los!" schrie er. Der, vor dem ich am Meisten Angst hatte. Der, der mich zu schlimmen Dingen zwang. "Mach jetzt endlich!" Seine tiefe Stimme machte mir Angst. Zitternd trank ich aus dem Becher, den er mir gegeben hatte. Zuvor hatte er irgendetwas hineingetan, was es war wusste ich nicht. Jedenfalls roch und schmeckte es ekelhaft. Grinsend nahm dieser Bastard auf, wie ich alles austrank. Kurz davor zu kotzen stellte ich die Leere Tasse wieder auf den Tisch. "Brav gemacht." lachte er, stellte sich direkt hinter mich und zwang mich, mich umzudrehen. Als ich mich ihm zugewendet hatte, schlug er mir in den Bauch. "Ahhh!" keuchte ich auf und hielt mir den Bauch. Laut lachend rannte er weg. Nachdem mein Bauch aufgehört hatte zu schmerzen, rannte auch ich weg. Weg von hier. Raus aus diesem Keller, die Treppen hoch, nach draußen. Es war schon dunkel, als ich zu Hause ankam. Meine Eltern waren anscheinend nicht da, denn unser Auto war weg. Schnell stürmte ich nach drinnen und dann die Treppe hoch in mein Zimmer, wo ich zusperrte. Geschafft. Ich atmete auf und ließ mich auf mein Bett fallen. "Wieder einen Tag geschafft." murmelte ich. Weinen konnte ich schon lange nicht mehr, egal wie fertig ich war. Dieser Junge war wirklich das Letzte. Seit Ewigkeiten quälte er mich. Aber vorhin hatte er das Ganzen noch schlimmer gemacht. Er hatte mir gesagt, was er morgen mit mir vorhatte. "Du bist nicht mein einziges Opfer, das weißt du. Morgen wirst du jemanden erstechen, den ich überhaupt nicht leiden kann. So muss ich mir die Hände nicht schmutzig machen. Verstanden? Ob du verstanden hast?!" Das war sein Wortlaut gewesen. Jemanden wehrlosen, unschuldigen umbringen... "Das kann ich doch nicht machen!" schrie ich verzweifelt. Die ganze Nacht lag ich wach und dachte darüber nach. Im Morgengrauen stand ich schon auf und ging nach unten. "Schon wach?" fragte mein Vater mich gut gelaunt. Wenn der wüsste... "Ja, ich bin gestern schon früh eingeschlafen." log ich. Er machte mir Frühstück und fuhr dann zur Arbeit, während ich mich auf den Weg zur Schule machte. Missmutig betrat ich das Schulgebäude. Nirgends konnte ich ihn sehen. Das blieb bis nach dem Unterricht auch so. Ich war schon auf dem Weg heim, als er erschien. "Hallo, Felix. Hast du nicht Lust, mit mir in den Wald zu kommen?" fragte er provozierend und grinsend. Ich schüttelte den Kopf, folgte ihm aber trotzdem verängstigt. Im Wald angekommen, konnte ich einen Jungen, der an einen Baum gebunden war, sehen. "Was?! Bitte lasst mich gehen!" schluchzte dieser. Ich erinnerte mich an ihn, sein Name war Mo, und er ging erst in die Fünfte Klasse. "A-Aber er ist noch so jung!" meinte ich leise. "Egal. Hier." Er gan mir ein sehr scharfes und spitzes Messer. "Ab-" "LOS! MACH JETZT VERDAMMT!" schrie er. Er hatte die Fassung verloren, oh nein! Ich zuckte zusammen und ging auf Mo zu. "I-Ich.. Es tut mir leid!" flüsterte ich unter Tränen. Mo wandte such und schrie, doch ich stach zu. Sofort war er still. Ich hatte ihn direkt getötet. Eigentlich hätte ich jetzt am Boden zerstört sein müssen, doch... Ich fühlte mich großartig! "A-Ahahahahahaha!" Ich begann zu lachen. Dieses Gefühl war das Tollste, was ich jemals gefühlt hatte. "Was zum?!" erschrocken wich mein größter Feind zurück, als ich auf ihn zukam. "Bleib stehen..." sprach ich mit einer 'Psychostimme'. Er begann wegzurennen, doch ich folgte ihm und hatte ihr schnell eingeholt. Ich hielt ihm das Messer an den Hals. "Hör mir zu... Immer hab ich dir gehorcht, alles getan was du wolltest. Nur weil ich dich geliebt habe. Du warst, bevor du dich so geändert hast, immer mein geliebter großer Bruder. Aber jetzt... Mir tut nichts leid." sagte ich und schnitt ihm die Kehle durch. Schnell war er tot. Das wundervolle Gefühl durchströmte mich wieder und ich lachte. "Du warst nicht der letzte." flüsterte ich und ging tiefer in den Wald.

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