younger | larry
Sommer 2000
Gedankenverloren sah ich in die Sterne über mir. Sie funkelten herab und ließen den Nachthimmel glitzern. Heute war eine so klare Nacht, dass man unzählige Sterne sehen konnte. Sogar ein bisschen grün verfärbte der Himmel sich an einer Stelle. Es war atemberaubend.
Es war auch wunderbar still. Ich hörte nur den leisen Wind, der durch meine Locken fuhr und ab und an klang ein Auto, das unten in der Stadt fuhr laut zu uns hoch.
Es war als hätte man eine Glocke über mich gestülpt. Über mich - und über Louis, der neben mir lag und gemeinsam mit mir die Sterne ansah.
„Manchmal", murmelte mein bester Freund jetzt leise.
„Würde ich am liebsten für immer hier bleiben."
Ich seufzte.
„Ja. Ich auch." Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen als mich aus dem Haus zu schleichen und zusammen mit Louis auf den Hügel zu laufen, von dem aus man die Nachbarstadt mit all ihren Lichtern wunderbar sehen konnte. Und auf dem die Sterne jede Nacht so funkelten, als täten sie das nur für uns.
Vielleicht taten sie das ja auch. Wenn ich mit Louis zusammen war fühlte es sich auf jeden Fall immer so an, als gäbe es nur uns beide.
Mein bester Freund war zwei Jahre älter als ich, aber das störte uns beide nicht. Als er vor zwei Jahren ins Haus gegenüber eingezogen war war sofort klargewesen, dass wir beste Freunde werden würden. Von dem Moment an als ich ihn zum ersten Mal sah, in seinem gestreiften Shirt, mit dem Lego Bagger in der Hand und dem breitesten Grinsen im Gesicht, das ich je gesehen hatte, hatte er mich fasziniert.
Und er war so toll. Er war immer für mich da. Vor allem in der Schule, wenn Leute mal gemein zu mir waren, dann beschützte er mich.
Mit Louis war alles einfach. Und immer wenn wir zusammen waren fühlte ich mich wunderbar. Ich wollte ihn am liebsten die ganze Zeit nur umarmen.
Umarmen bei Louis fühlte sich anders an als bei meiner Schwester. Bei ihr war es schön, aber bei Louis wurde mir immer ganz warm und ich wünschte mir jedes Mal er würde mich nie wieder loslassen.
Ich wollte ihn niemals in meinem ganzen Leben verlieren.
„Versprichst du mir was?", wisperte ich jetzt leise.
„Klar, was denn?", fragte Louis genauso leise zurück und ich spürte wie er sich auf den Bauch drehte, seinen Kopf in seine Hände stützte und mich ansah.
„Versprich mir, dass du nie gehst. Wir bleiben für immer beste Freunde? Ja?" Ich sah weiterhin in die funkelnden Sterne über uns.
„Klar", antwortete Louis dann und ich spürte, dass er näher rutschte, nach meiner Hand griff und sie fest drückte.
„Ich werde immer bei dir bleiben Hazza." Jetzt drehte ich meinen Kopf zu ihm und lächelte ihn an. „Ich hab dich ganz doll lieb."
„Gut." Ich drückte seine Hand zurück. „Ich hab dich auch ganz doll lieb, Lou."
Er lächelte auch, dann rollte er sich wieder auf den Rücken und beobachtete mit mir die Sterne. Meine Hand ließ er nicht los. Aber das wollte ich auch gar nicht. Nie wieder wollte ich seine Hand loslassen.
9 Jahre später
„Nein! Ellie ich werde ganz sicher niemanden fragen, mit mir zum Prom zu gehen!", rief ich und schlug meinen Spind zu. „Warum willst du das überhaupt unbedingt?"
Meine beste Freundin sah mich bittend an. „Bitte Harreeeh! Bitte!"
„Aber warum denn?" Genervt schulterte ich meinen Rucksack und wir machten uns auf den Weg zur Cafeteria.
„Naja...weil ich möchte, dass du endlich mal Spaß hast."
„Ich hab doch Spaß! Ich hab dich...und Vanessa und Avery und Cat! Ich brauche keinen Typen an meiner Seite nur um Spaß zu haben."
Wir kamen in dem großen Raum an und hielten suchend nach unseren Freunden Ausschau. An einem Tisch am Fenster entdeckte ich sie und lenkte Ellie in die richtige Richtung.
„Aber Harry. Ich gehe mit Jack zum Prom, Vanessa mit ihrem Freund, Avery mit ihrer Freundin und Cat kann gar nicht kommen, weil sie mit ihrer Familie im Skiurlaub ist! Ich will doch einfach nicht, dass du dich langweilst!"
„Das ist ja auch echt süß von dir, aber-„ In genau diesem Moment rannte ich partout in jemanden rein, oder dieser Jemand in mich und stieß deswegen an einen Tisch neben mir. Fluchend rieb ich mir kurz übers Schienbein und wollte schon anfangen zu schimpfen, da sah ich wer in mich bzw. In wen ich reingerannt war.
Er blickte mich aus seinen blauen Augen an. Aber der Blick hatte an Tiefe verloren. Er sah mich zwar an, aber gleichzeitig auch nicht. Es war eine flüchtige Begegnung, kein Sehen.
„Oh sorry, ich hab dich nicht gesehen", entschuldigte Louis sich und bahnte sich dann einen Weg an mir vorbei zu seinen Freunden an den Tisch.
Ich schluckte kurz. Louis Tomlinson. Dieser Name spielte sich schon wieder auf Replay in meinem Kopf ab.
Früher waren Louis und ich unzertrennlich gewesen. Wir hatten alles zusammen gemacht, unsere gesamte Freizeit miteinander verbracht, jedes Wochenende beieinander übernachtet und waren sogar zusammen in den Urlaub gefahren, weil sich unsere Mütter so gut verstanden.
Louis war mir so unglaublich wichtig gewesen. So wichtig, er war meine ganze Welt. Alles in meinem Leben hatte sich um ihn gedreht. Besonders meine Gefühle.
Inzwischen konnte ich es besser einordnen. Inzwischen wusste ich, dass ich schwul war und einfach schon damals in Louis verliebt. Ja, auch als ich sieben Jahre alt war. Immer wenn wir uns umarmt hatten, war mir warm geworden, wenn wir Händchen gehalten hatten, hatte ich ihn nie loslassen wollen und selbst wenn er mich nur ganz flüchtig berührt hatte, hatte das ein unglaubliches Kribbeln in mir ausgelöst.
Doch irgendwann...hatten wir uns langsam auseinander gelebt. Louis war nunmal zwei Jahre älter, deshalb war er auch zwei Jahre früher auf der High School. Er fand neue Freunde, stieg ins Fußballteam ein und hatte nicht mehr so viel Zeit für mich. Am Anfang bemühten wir uns beide noch. Ich ging zu seinen Fußballspielen, er schlief fast jedes Wochenende bei mir und wir trafen uns oft.
Aber dann zog ich auch noch um. Zwar nur eine Straße weiter, aber das reichte um unsere Freundschaft noch schwieriger zu gestalten. Klar hätte es funktionieren können. Mit genug Mühe hätte es funktioniert. Doch Louis hatte mich auch leicht vernachlässigt. Er war älter, er war cooler, er hing einfach mit anderen Leuten ab. Und mit der Zeit fand auch ich neue Freunde. Beziehungsweise lernte meine Freunde mehr kennen und mehr zu schätzen, da ich wirklich mal Zeit mit ihnen verbrachte und nicht nur mit Louis.
Inzwischen hatte ich seit Ewigkeiten nicht mehr mit ihm geredet. Er war beliebt, der Beste der Mannschaft, außerdem durchschnittlich gut in der Schule, frech und zu Scherzen aufgelegt, aber trotzdem ein Lehrerliebling. Kurz gesagt jeder mochte Louis. Er war der Star der Schule.
Und ich...ich war nicht unbeliebt. Ich hatte einige enge Freunde, beziehungsweise eher enge Freundinnen, auf die ich mich verlassen konnte und die wirklich die Allerbesten waren. Ich schrieb ganz gute Noten, hielt mich selbst in Mathe im Dreierbereich und jeder akzeptierte es, dass ich schwul war. Das war vielleicht noch so das, wofür ich auf der Schule bekannt war. Es kannten einige meinen Namen, aber es war ein „ach Harry Styles, ja den kenn ich, das ist der Eine der schwul ist."
Natürlich hatte es mir wehgetan Louis zu verlieren. Denn er war so viel für mich gewesen. Es hatte mir so viel bedeutet.
Aber jetzt...Ich lebte mein Leben, er lebte Seins. Davon war ich kein Teil mehr und das war okay. Ich hatte mich damit abgefunden. Zumindest redete ich mir das ein.
Doch leider stimmte das nur so halb. Denn ich erwischte mich dabei, wie ich ihn auf Instagram stalkte, in der Cafeteria manchmal beobachtete und zusammenzuckte, wenn seine blauen Augen mal auch nur ansatzweise in meine Richtung sahen.
Tief in meinem Herzen wusste ich, dass ich leider immer noch etwas für Louis übrig hatte. Die erste Liebe vergisst man nicht. Und ja ich weiß, ich war erst sieben, aber Louis war definitiv meine erste Liebe.
Manchmal fragte ich mich was er sich wohl gedacht hatte, als er davon gehört hatte, dass ich schwul war.
Manchmal fragte ich mich, ob er auch Momente hatte in denen er mich vermisste.
Manchmal hoffte ich einfach, dass er nicht die guten Zeiten vergessen hatte, die wir hatten. Ich hoffte, dass er mich nicht vergessen hatte.
„Harryyy", begrüßten mich jetzt auch Avery, Vanessa und Cat, bei dessen Tisch wir gerade angekommen waren.
„Hey Mädels." Ellie und ich ließen uns an den Tisch fallen.
„Helft mir mal Harry zu überreden sich für den Prom ein Date zu suchen", sagte Ellie sofort und ich gab ihr ein genervtes aber lieb gemeintes Augenrollen zu.
„Und wen? Ist er nicht der Einzige an der Schule der wirklich offen homosexuell ist?", fragte Avery und Cat nickte zustimmend.
„Ich meine auch. Noch Einer von den Freshmen glaub ich, aber der ist zu jung."
„Und wennschon. Es muss doch keiner aus der Schule sein", pflichtete Vanessa Ellie zu.
„Hast du nicht letztens erst von diesem einen Jungen an der Kinokasse geschwärmt? Der sei so süß und gutaussehend und machte das beste Popcorn..."
„Ja schon, aber deshalb will ich doch nicht mit dem zum Schulball gehen. Außerdem ist das mega weird. ‚Hey du bist echt süß, willst du mit mir zum Prom gehen? Ach und wie heißt du eigentlich?'" Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, Leute, echt nicht. Ich komm schon klar. Macht euch keine Gedanken. Eigentlich will ich doch eh nicht-„
„Harry Edward Styles, jetzt komm gar nicht erst mit ‚du willst da nicht hingehen'! Du freust dich seit dem letzten Prom darauf und ich lasse nicht zu, dass du dir das entgehen lässt, bloß weil du kein Date hast!"
„Schon gut!" Ich bin abwehrend die Hände. „Aber sag mal Avery, hat sich das Musik Problem inzwischen gelöst?"
Sie war im Komitee für diesen Prom und gestern hatte die Band, die eigentlich spielen wollte spontan abgesagt.
„Nein, leider nicht." Sie ließ die Schultern hängen. „Ich weiß echt nicht was ich machen soll. Am Ende muss ich mich noch selber auf die Bühne stellen und Liedchen trällern und glaub mir, das will ich niemandem antun!"
Ich überlegte. „Weißt du...ich hab einen Freund aus Neu Seeland, den hab ich im Urlaub kennengelernt. Er macht Musik und...naja...er ist gerade eh in England. Er wollte bald mal bei mir vorbeikommen, ich könnte ihn fragen ob er ein paar Tage früher kommt und auf unserem Prom spielt? Ich könnte auch Gitarre spielen, dann hab ich was zu tun und muss kein Date suchen."
Avery sah mich begeistert an. „Das würdest du tun? Oh Harry, du bist der Beste!" Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Ich bin so gestresst wegen der ganzen Sache."
„Kein Ding, Süße. Mach ich gerne. Aber ich kann dir nicht garantieren, dass das tatsächlich klappt."
Eine Woche später
„Du siehst fantastisch aus!", sagte meine Mum gerührt und fummelte an meinen Haaren rum.
„Muum", sagte ich und zog meinen Kopf aus ihren Händen.
„Sicher, dass du keine Krawatte willst?", fragte sie und musterte skeptisch meine drei obersten offenen Hemdknöpfe.
„Ja, Sicher."
„Ich bin so stolz auf dich", hauchte sie und lächelte.
„Wofür?"
„Einfach...weil du immer du selbst bist. Ich liebe dich so sehr Harry, vergiss das nie, ja?"
„Ich liebe dich auch", murmelte ich und zog sie in eine Umarmung.
Ich sah noch ein letztes Mal in den Spiegel, dann ging ich zu Ruel, der an der Tür auf mich wartete.
„Viel Spaß euch, Jungs", rief meine Mutter noch, dann verließen wir mit einem Lächeln das Haus.
Auf dem Weg zur Schule war ich irgendwie nervös. Ich wusste nicht mal warum, aber mein Bein wippte die ganze Zeit auf und ab, bis Ruel beruhigend eine Hand darauf legte.
„Fahr mal rechts ran, Harry."
Als wir standen sah er mich nur eindringlich an.
„Was ist denn los?"
„Ich weiß nicht, irgendwie...bin ich aufgeregt."
„Aber warum denn?"
„Keine Ahnung. Die Idee war doch nicht gut."
„Dass du mit mir singst? Doch, ich finde die Idee super. Du hast eine tolle Stimme, mein Lieber und die sollte auch echt mal jeder hören."
Ich guckte unschlüssig.
„Außerdem hast du das Lied geschrieben. Ich weiß nicht mal wie du auf diese perfekten Lyrics gekommen bist, geschweige denn, dass ich nie wusste, dass du so gut Songs schreiben kannst."
„Ich glaube, das ist das Problem", gab ich zu.
„Was?"
„Das Lied."
„Wieso?"
Ich sah ihn nur an.
„Oh", sagte er dann und es schien in seinem Kopf Klick zu machen. „Der Song ist nicht zufällig so gut, er ist so gut, weil du genau weißt wovon du singst. Und die Person wird heute da sein oder?"
Ich nickte nur.
„Hey. Es wird alles gut, okay?"
„Ich hab ja nicht mal Angst davor, dass er weiß, dass der Song über ihn ist. Ich hab eher Angst davor, dass der nicht weiß, dass der Song über ihn ist."
„Was soll das heißen?"
„Er schenkt mir keine Beachtung. Also...er wird wahrscheinlich mehr mit Jessica beschäftigt sein als damit genau auf die Lyrics zu hören."
Jessica war sein Date. Eine Cheerleaderin, die nicht nur superhübsch, sondern tatsächlich auch eine tolle Person war. Ich kannte sie.
Und Louis und Jessica zusammen sahen einfach nur atemberaubend aus. Sie waren perfekt füreinander.
„Harry. Rede dir das nicht ein. Das ist doch Unsinn! Wenn ihr euch so nah standet wie es sich anhört wird er dir sicher Beachtung schenken."
Ich atmete tief durch.
„Und jetzt los. Wir rocken das. Und du singst ja eh nur bei dem einen Song mit. Den Rest machen ich und meine Band alleine."
Ich nickte. „Okay."
Und dann fuhren wir zur Schule.
Zwei Stunden später stand ich mit Ellie und Jack neben der Bühne. Ruel war genial, er machte super Stimmung und alle amüsierten sich prächtig. Doch das nächste Lied war mein Song. Ich war unglaublich nervös.
Louis war nur mit Jessica beschäftigt. Sie sahen super zusammen aus. Und schienen sich super zu verstehen. Sie passten einfach super zusammen. Ich war mir sicher, dass sie bald zusammen waren. In super kurzer Zeit.
„So!", ergriff Ruel nun, nachdem er sein Lied beendet hatte und der Applaus abgeebbt war, das Wort.
„Für den nächsten Song bitte ich einen guten Freund von mir auf die Bühne, der mit mir gemeinsam singen wird, da er den Song geschrieben hat. Außerdem hat er eine tolle Stimme und ich will, dass das jeder weiß."
Ich atmete tief durch, Ellie legte mir ihre Hand auf die Schulter und signalisierte mir ein „du schaffst das".
„Bitte einen riesigen Applaus für Harry Styles!"
Das war mein Stichwort.
Ich kletterte ungeschickt auf die Bühne und nahm das Mikro, das Ruel mir hinhielt.
„Ääh. Hi", begrüßte ich kurz alle, dann startete auch schon die Melodie des Liedes, in das ich all meine Gefühle gesteckt hatte.
Ich suchte Louis und zuckte zusammen als ich ihn in der Menge sah.
Er stand da, neben Jessica, die Hand auf ihrer Schulter und er sah mich. Er sah mich nicht nur flüchtig an, er sah mich. Ich hatte das Gefühl zum ersten Mal seit einer Ewigkeit nahm er mich wieder wahr.
Und dann kam mein Einsatz, ich schloss die Augen und begann einfach zu singen.
„You and I used to walk the streets at night
Our parents didn't know, kept the TV going
And left on all the bedroom lights
And no, I haven't seen you since we lost all our innocence
You left me in the dark while you drink in the park
We'll never be the same again
You and me were so, so close
And maybe that's what hurts the most
It's out of my hands, I've done what I can
So I just save my breath
Deep in my heart, I know that it's over
Deleted your number so I can't call you
Call you my brother, the way that we used to
When we were younger, younger
I saw you just the other night
I didn't even recognize you
Find it kind of strange, I guess that people change
But I didn't expect you to
You and me were so, so close
And baby that's what hurts the most
It's out my hands, I've done what I can
So I just save my breath
Deep in my heart, I know that it's over
Deleted your number, so I can't call you
Call you my brother, the way that we used to
When we were younger, younger
Tryna get in touch with you, I don't know where you've been
Have a conversation but you'll never let me in
I've tried, I've tried
I've tried with you a thousand times
Maybe I don't have to play the bad guy in the end
'Cause I've been tryin' hard enough to be a better friend
I've tried, I've tried
But we're out of time
Deep in my heart, I know that it's over
Deleted your number so I can't call you
My brother, the way that we used to
When we were younger, younger"
Es ertönte Applaus, wie nach jedem Song.
Das erste was ich sah als ich die Augen wieder öffnete war blau. Blaue Augen. Direkt vor der Bühne. Und er starrte mich an.
„Los Harry!", hörte ich von Ruel und er gab mir einen kleinen Stoß.
Ich stolperte die Bühnentreppe runter und sofort griff Louis nach meinem Handgelenk und zog mich mit sich. Alle sahen uns an. Aber das war mir egal. Ich sah nur Louis vor mir, spürte seine kleinen Finger um mein Handgelenk. Er stieß die Tür auf und zog mich nach draußen. Die Luft war recht kühl und es war sehr dunkel draußen, aber mir war unfassbar warm. Und das lag nur an der Berührung von Louis, da war ich mir sicher. Himmel, vielleicht hatte ich doch noch mehr Gefühle für ihn als ich gedacht hatte.
Er zog mich stumm hinter sich her bis wir beim Fußballplatz ankamen. Er drückte mich auf eine der Zuschauerbänke und erst jetzt sah er mich wieder an. Ich erkannte Tränen in seinen Augen.
„Harry."
Dieser Name aus seinem Mund ließ mich wieder zusammenzucken. Aber es klang so schön.
„Es tut mir leid. Wirklich. So unendlich leid."
Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber eigentlich hatte ich schon nicht damit gerechnet, dass er mich überhaupt ansah, deshalb...
„Ich wollte dich nie verlieren. Das musst du mir glauben. Wir haben uns einfach irgendwie aus den Augen verloren und...ich wünschte das könnten wir ungeschehen machen."
„Meinst du das ernst?", hauchte ich und er nickte nur während er sich neben mich setzte.
„Du hast mir so viel bedeutet. Und die Zeiten mit dir bedeuten mir immer noch so viel. Ich hatte Angst wieder auf dich zu zukommen, weil ich nicht wusste wie du reagieren würdest, aber..." Jetzt rollte wirklich langsam eine Träne über seine Wange. Geistesabwesend strich ich sie sanft weg. „Dieses Lied. Himmel, Harry du hast ein Lied für mich geschrieben!"
Ich lächelte leicht, als er nach meiner Hand griff, die vor seinem Gesicht hing und unsere Finger verschränkte.
„Louis, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee wäre sich wieder anzufreunden."
Er zuckte zusammen.
„Nicht, weil ich das nicht will oder so, aber du bedeutest mir einfach immer noch...zu viel."
Ich senkte den Blick.
„Meinst du das so wie ich denke, dass du es meinst?"
Ich nickte langsam. „Naja, es ist kein Geheimnis, dass ich schwul bin", flüsterte ich leise.
„Und es wird nicht länger ein Geheimnis sein, dass ich auch schwul bin", flüsterte Louis zurück und bevor ich ihn überwältigt ansehen konnte hatte er schon seine Lippen auf meine gedrückt.
Und das war das Unbeschreiblichste, das ich je gefühlt hatte.
„Harry Edward Styles", flüsterte er dann als er sich kurz von mir löste. „Würdest du mal mit mir ausgehen?"
Ich konnte vor Glück kaum atmen, doch er wartete nicht mal auf eine Antwort, sondern nahm einfach weiter meine Lippen in Beschlag.
„Ja", murmelte ich also in unseren Kuss hinein und spürte wie er an meinen Lippen lächelte.
„Perfekt."
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Kennt jemand von euch Ruel? Ich finde die Musik echt geil. Und als ich dieses Lied gehört hab hatte ich instant diese Idee im Kopf...
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