injured | larry

Genervt versuchte ich aufzustehen, aber mein Knie zwang mich dazu mich wieder in die Matratze fallen zu lassen. Ich könnte mich selbst dafür verfluchen, dass ich mich von Jack so hatte foulen lassen, dass meine Kniescheibe zertrümmert war und ich ewig mit Gips und Krücken rumlaufen musste.

Ich hasste es einfach auf andere angewiesen zu sein, ich kam mir so hilflos vor. Und das gefiel mir nicht.

Ich stöhnte leise auf und griff dann doch einfach nach der Fernbedienung um den Fernseher einzuschalten. Es war grottenlangweilig. Schon seit zwei ganzen Tagen lag ich einfach nur im Bett rum und konnte nichts tun. Nicht mal wirklich duschen gehen konnte ich alleine. Gut, das tat ich zwar sonst meistens auch nicht alleine, aber normalerweise aus anderen Gründen. Ich hatte keine Lust mehr. Ich würde jetzt aufstehen und etwas tun. Ja. Das würde ich machen! Im Fernsehen lief eh nur Unsinn.

Voller Überzeugung setzte ich mich an die Bettkante und langte nach meinen Krücken. Dieses Mal gelang es mir tatsächlich aufzustehen, auch wenn es nur sehr mühsam klappte. Als ich schließlich stand konnte ich mir ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. Ich begab mich (mehr oder weniger elegant) in die Küche und lies mich auf einem Stuhl nieder. Ich könnte doch was kochen. Ja, das war eine gute Idee. Ich würde für mich und meinen Freund kochen. Wir hatten schon lange nicht mehr richtig zusammen gegessen und er hatte eh viel zu wenig Zeit. Ich konnte zwar nicht so gut kochen wie er, aber irgendetwas würde ich wohl hinkriegen.

Ich griff nach dem iPad, das immer in der Küche lag und suchte nach einfachen Rezepten. Als ich etwas gefunden hatte, was wirklich nicht allzu kompliziert klang machte ich erst Musik an und mich dann an die Arbeit.

Ich holte Gemüse aus dem Kühlschrank und begann es kleinzuschneiden. Die Paprika erwiesen sich als besonders kompliziert, da ich nicht wusste wie man sie am besten schnitt, aber schlussendlich gelang es mir -mehr schlecht als recht- sie in kleine Stücke zu zerlegen.

Auch die anderen Gemüse schnitt ich klein, aber als ich bei den Möhren angelangt war, kam einer meiner Lieblingssongs.

Ich begann laut mitzusingen und tanzte ein wenig mit dem Oberkörper. Dabei rutschte ich mit dem Messer an und schnitt mir in den Finger. Es war wirklich nur ein winziger Schnitt und es blutete nicht mal richtig stark, aber es tat ziemlich weh.

Fluchend versuchte ich den Stuhl mit einem Bein zur Kücheninsel rüberzuschieben und fiel dabei fast hin, schaffte es dann aber schlussendlich mir ein Küchentuch zu nehmen, das ich auf den Schnitt presste.

Zum Glück ließ das leichte Bluten ziemlich schnell nach und ich konnte mich weiter um das Essen kümmern. Zu der Gemüsepfanne wollte ich Reis machen, also holte ich die Packung aus dem Schrank. Allerdings fiel mir auf, dass dieser Reis nicht in Kochbeuteln abgepackt war, so wie ich das kannte. Es war einfach nur Reis. Wie sollte ich das denn jetzt machen? Wie kochte mein Freund das denn bloß immer? Ich wusste gar nicht, dass es eine andere Methode gab Reis zu kochen, als in diesen Beuteln, die es bei mir Zuhause immer gab.

Seufzend versuchte ich zu entziffern, was hinten auf der Packung zur Zubereitung stand, aber dann gab ich auf. Ist doch bestimmt wie Nudeln kochen, soviel kann man gar nicht falsch machen, dachte ich mir und nahm einen Topf und füllte Wasser rein.

Das alles erwies sich als sehr umständlich, denn ich konnte ja immer noch nur auf einem Bein hüpfen um mich fortzubewegen. Mit Krücken zu laufen und dabei einen Topf zu halten war schlichtweg unmöglich. Zumindest für mich. Mein Freund könnte das bestimmt, aber ganz ehrlich? Mein Freund konnte alles. Ohne Ausnahme.

Seufzend versuchte ich den Topf mit dem Wasser darin zum Herd zu bringen, ohne dass viel Wasser überschwappte. Was sich, wenn man hüpfen musste, als ziemlich schwierig erwies. Scheißdreck.

Die Hälfte des Wassers landete auf dem Boden. Zum Glück hatten wir in der Küche als einzigen Raum in der Wohnung (abgesehen von Badezimmer) keinen Teppichboden, weshalb ich das Wasser gleich einfach ohne Probleme wegwischen konnte.

Ich stellte den Herd an und schüttelte den Reis einfach schonmal ins Wasser. Konnte ja nicht schaden.

Dann widmete ich mich wieder dem Gemüse, das ich alles in eine Schüssel zusammengetan hatte und jetzt würzen wollte. Nur mit was?

Ich griff nach dem Pfeffer und Salzstreuer vor mir. Die Klassiker gingen doch immer. Ich würzte also ordentlich damit.

Doch die Kappe vom Pfefferstreuer flog ab und eine riesige Ladung landete auf dem Gemüse. Dadurch wurde eine Staubwolke aufgewirbelt, die mich heftig niesen lies. Genau in das Gemüse. Na toll. Das konnte ich jetzt vergessen und ich hatte nicht mal angefangen es zu braten. Seufzend schmiss ich es weg und merkte wie mein gesundes Bein von dem ganzen Rumgehüpfe langsam nicht mehr konnte.

Ich bugsierte mich wieder zu meinem Stuhl und ließ mich darauf fallen. Was konnte ich denn jetzt zu dem Reis machen? Einfach irgendeine Sauce? Tomatensoße? Die ging doch eigentlich immer.

Ich öffnete eine Schublade, die zum Glück in der Kücheninsel neben mir war, weshalb ich nicht aufstehen musste. Dann griff ich nach einer Fertigsauce und lächelte. Die müsste ich nur noch aufwärmen.

Lächelnd hievte ich mich hoch, verzog kurz das Gesicht, weil ein beißender Schmerz mein Bein durchzog und ging zum Herd.

Fuck, den Reis hatte ich ja eh ganz vergessen. Hektisch nahm ich den Deckel des Topfes ab und bemerkte, dass ein paar Reiskörner oben schwammen und der Rest sich zu einer klebrigen Pampe am Boden des Topfes versammelte. Seufzend griff ich nach einem Kochlöffel und begann in der Masse rumzustochern, aber es half nicht wirklich.

Ich nahm den Topf vom Herd, hüpfte wieder zum Waschbecken und schaffte es diesmal tatsächlich ohne viel Wasser zu verschütten. Dann goss ich das Wasser ab und zurück blieb das Stück Reis.

Unzufrieden blickte ich es an, widmete mich dann aber der Sauce und nahm einen weiteren Topf um sie reinzufüllen.

Ich stellte ihn auf die Herdplatte, die eh noch an war und beschloss dann schonmal den Tisch zu decken. Mein Freund wäre bestimmt bald wieder da. Also holte ich zwei Teller aus dem Schrank und hüpfte zum Tisch. Langsam konnte ich echt nicht mehr immer auf dem einen Bein stehen, deshalb machte ich den Fehler ganz kurz mein anderes auch auf den Boden zu stellen und sofort durchzuckte mich wieder dieser Schmerz.

Ich setzte mich kurz, nahm dann den Kerzenständer der immer auf dem Tisch stand, holte mein Feuerzeug aus der Hosentasche und zündete die Kerze an. Schon sah der Tisch schöner aus.

Ich öffnete die Schublade, die zum Glück am Esstisch war und nahm Besteck heraus. Mist, Gläser fehlten noch. Ich seufzte, drückte mich dann wieder ins Stehen und hüpfte um die Kücheninsel herum. Ich nahm zwei Gläser und bewegte mich langsam zurück zum Tisch. Plötzlich hörte ich den Deckel des Topfes auf dem Herd klappern, gleichzeitig ertönte ein Schlüssel im Schloss. Ich erschrak, zuckte zusammen und stellte dadurch mein Bein aus Versehen auf den Boden. Der Schmerz durchzuckte mich wieder, ich fuhr nochmal zusammen und konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten. Ich versuchte verzweifelt mich an irgendwas festzuhalten, bekam aber nur das Stück Stoff zu fassen, dass mein Freund immer unter den Kerzenständer legte, damit es schöner aussah.

Mit einem leisen Schrei fiel ich nach hinten, die Sauce kochte über, ich hörte das Zischen als sie auf die Herdplatte traf, und die Kerze fiel ebenfalls um, ging aber zu meinem Glück aus. Beide Gläser, die ich in den Händen gehabt hatte waren neben mir zu Boden gefallen und in tausend Scherben zersprungen.

Ich spürte den Aufprall sehr hart, mir tat alles weh, aber besonders mein Knie und mein Hinterkopf schmerzten.

„Was ist passiert?", hörte ich die alarmierte Stimme meines Freundes und Schritte, die in die Küche liefen.

„Oh Gott." Harry kniete sich neben mich und griff nach meinem Arm. „Louis? Lou, bist du okay? Bitte sag was!" Er rüttelte an mir.

„Wenn du mich zu Wort kommen lassen würdest könnte ich das auch", stöhnte ich und verzog das Gesicht. Scheiße, tat mein Knie weh.

„Was machst du nur für Sachen?", fragte Harry, wirkte aber ein bisschen erleichtert und griff dann nach meinem Arm. Er half mir mich aufzusetzen und hievte mich dann in den Stuhl zurück.

„Der Arzt hat doch gesagt, du sollst dich schonen." Mit einem vorwurfsvollen, aber besorgten Blick musterte er mich.

Dann strich er mir kurz über meine Wange und eilte dann zum Herd um den Topf runter zu nehmen. Er stelle die Platte aus, wischte die übergekochte Sauce weg und stellte den Topf in die Spüle.

Er drehte sich zurück zu mir, kam auf mich zu und bevor ich wusste wie mir geschah hatte er mich hochgehoben und trug mich aus der Küche. Ich würde ja protestieren, aber er hatte Recht. Das was ich getan hatte war nicht gut für mein Knie und außerdem hatte ich nur ein riesiges Chaos veranstaltet.

Er legte mich auf unser Bett im Schlafzimmer und sah mich liebevoll an. „Ich gehe das ganz kurz aufräumen, ich bin sofort wieder bei dir", sagte er und bevor ich etwas erwidern konnte war er schon aus dem Raum verschwunden. Kurz darauf ertönte der Staubsauger mit dem er die Scherben wegsaugte und dann hörte ich noch wie er generell anscheinend aufräumte.

Etwa zehn Minuten später kam er zurück und setzte sich neben mich.

„Ich wollte uns doch nur was kochen", sagte ich kleinlaut und musterte meine Finger.

„Ich weiß, Schatz, und das schätze ich ja auch, aber...du musst dich schonen." Harry griff nach meiner Hand und strich mir sanft über die Wange. „Sieh ein, dass du mit diesem Knie jetzt gerade nicht alles tun kannst. Natürlich ist das Scheiße, aber so ist es nunmal."

Ich blickte ihn an. In sein wunderschönes Gesicht, das von seinen braunen Locken eingerahmt wurde.

„Aber ich bin es Leid den ganzen Tag nur rumzusitzen, so Unsinn im Fernsehen zu sehen wie Love Island und nichts tun zu können. Ich hasse es von anderen abhängig zu sein und jetzt kann ich nicht mal für meinen Freund kochen", sagte ich frustriert.

Harry grinste nur. „Das konntest du eh noch nie."

„Ey!" Ohne mir ein leichtes Lächeln verkneifen zu können schlug ich ihm leicht gegen die Brust. Er legte nur meine Hand auf seine und sah mich liebevoll an. „Louis. Ich hab Angst, dass du dich noch mehr verletzt. Bitte tu einmal was man dir sagt und schone dein Knie! Klar ist es nervig, vor allem bei einem so bewegungssüchtigen Menschen wie dir. Aber wir können es jetzt nicht ändern, also lass mich mich um dich sorgen, okay? Die nächsten paar Tage hab ich frei, sieh es positiv. Du kannst mich so viel herumscheuchen wie du willst und hast eine Ausrede."

„Aber es ist so frustrierend nichts zu tun", jammerte ich.

„Lou", sagte mein Freund, nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir tief in die Augen. „Ich liebe dich und will nicht, dass du dich noch mehr verletzt. Bitte." Er sah mich fast schon flehend an. „Wenn du es nicht für deine Gesundheit tun willst...tu es für mich."

Ich seufzte. Ich konnte seinen Bitten nie widerstehen.

Er lächelte leicht und beugte sich dann vor um seine Lippen auf meine zu pressen. Sofort schlug mein Herz schneller. Daran würde ich mich nie gewöhnen. Dass dieser unglaubliche Mann ausgerechnet mich liebte schien mir immer noch unglaublich.

Er führte den Kuss und ließ seine Zunge sanft in meinen Mund gleiten. Aber es blieb ein harmloser Kuss, voller Liebe.

„Ich liebe dich", flüsterte Harry nochmal, direkt in mein Ohr.

„Ich liebe dich auch", hauchte ich und blinzelte.

„Oh. Und ich hab Essen bestellt, das wir zusammen hier essen können. Das was du da fabrizieren wolltest war ungenießbar, allein vom Aussehen her." Er lachte und obwohl er gerade meine Kochküste beleidigt hatte, konnte ich nichts anderes als ihn enger an mich zu ziehen. Sein Lachen war Balsam für meine Seele, das schönste Geräusch auf der Welt.

Ich liebte diesen Mann mehr als alles andere.

Und so würde das auch immer bleiben.

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LEUTE! Lights Up ist ja mal zu geil!

Ich saß gestern so nichtsahnend aber der Bushaltestelle, gehe auf Instagram und sehe nur so:

hshq Lights Up out now!

Ich sofort auf YouTube und gucke mir das Video an. I am shook.

Mein Gott, seine Musik ist einfach so gut!

Und dann auch noch am coming out day, genau wie Louis, beide jeweils 25 Jahre alt. Ich sterbe.

Naja anyways: wie fandet ihr den One Shot? Das war eher etwas was mir bei diesem Bild eingefallen ist und ich eben schreiben wollte 🤷🏼‍♀️❤️

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