baby | larry

Louis' p.o.v.

Seufzend schüttete ich Milch in meinen Tee und rührte ihn um. Mir war langweilig. Ich war schon seit Stunden nur mit Netflix gucken beschäftigt. Die Anderen waren zusammen feiern gegangen, also auch Harry, und deswegen saß ich alleine zu Hause.

Erst hatten sie versucht mich auch zum mitkommen zu bewegen, aber nach einer halben Stunde hatten sie aufgegeben. Ich konnte einfach nicht, mir war nicht nach feiern gehen, wenn ich nur wieder zusehen musste, wie alle Frauen Harry anstarrten wie die Geier. Und wie es ihn nicht mal zu stören schien.

Ich nahm meinen Tee und ging zurück ins Wohnzimmer, wo ich mich wieder aufs Sofa in Harrys Lieblingsdecke kuschelte. Normalerweise war ich nicht so der Deckentyp, aber sie roch nach ihm und deshalb war es jetzt genau das Richtige.

Es hatte eine Weile gedauert bis ich mir eingestanden hatte, dass ich absolut unwiderruflich und unsterblich in Harry verliebt war. Aber inzwischen war es mir klar. Ich konnte einfach nicht länger leugnen, dass er alles für mich war. Ich liebte jede Seite an ihm.

Die niedliche, die Feuerwerke und Gewitter hasste und immer wenn es anfing zu regnen zu mir ins Bett gekrochen kam. Die, die breit anfangen musste zu grinsen wenn ich mit seinen Locken spielte und auf meiner Schulter oder meinem Schoß einschlief, wenn ein Konzert zu anstrengend gewesen war und er nicht mehr bis zum Hotel warten konnte.

Die dämliche Seite, die die dümmsten, schlechtesten Witze erzählte, die ich je gehört hatte, die über die Witze von mir lachte, über die nicht mal Niall lachte und so unglaublich gut das Publikum unterhalten konnte. Die, die absolut bescheuert tanzte und sich dessen bewusst war. Die Seite, die auf der Bühne ständig hinfiel.

Die sensible Seite, die sehr soft und emotional war, weinte wenn ihm danach war und es liebte zu kuscheln. Die, die beim Schlafen auf einem Sofa auf Tour einen Teddybär so umklammerte, das man glauben könnte es seie sein Rettungsanker oder seine einzige Chance zu leben. Die Seite, die immer sofort merkte wenn etwas mit mir nicht stimmte und mich so lange umarmte und mir gut zuredete, dass ich nicht anders konnte als mich besser zu fühlen.

Die unglaublich talentierte Seite, die die besten Songs schrieb, sich innerhalb zwei Monaten Gitarre beigebracht hatte, die schönste Stimme auf der ganzen Welt hatte und das alles noch nicht einmal wusste.

Die sexy Seite, die auf dem Konzert ins Mikrofon stöhnte und tausende von Menschen animierte mitzumachen. Die sich über die Lippen leckte und mich mit diesem Blick ansah. Die, die wusste wie unglaublich gut er doch aussah und das ein winziges bisschen raushängen ließ. Die, die wenn er nass wurde seine Haare in den Nacken warf und ihn dazu brachte ohne es zu wissen eine Stripshow abzuziehen. Die Seite, die mich dazu brachte ihm jedes einzelne Kleidungsstück vom Leib reißen zu wollen.

Die dominante Seite, die plötzlich auftauchen konnte, wenn er sehr wütend war oder einfach nur komisch drauf. Die, die mich mit einem Blick minderwertig fühlen lassen konnte, aber auch so unglaublich umwerfend und ungeniert flirtete, dass ich tatsächlich manchmal glaubte er hätte auch Gefühle für mich. Die Seite, die mich dazu brachte mir von ihm jedes einzelne Kleidungsstück vom Leib reißen lassen zu wollen.

Ich liebte jede einzelne dieser Seiten an ihm. Und langsam wurde es wirklich schwer mit ihm zusammenzuwohnen. Denn je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte, desto mehr wollte ich ihn. Desto mehr verzehrte ich mich nach ihm, desto mehr liebte ich ihn.

Und dummerweise verbrachten wir haufenweise Zeit miteinander. Wir waren nunmal beste Freunde.

Und nicht mal Eleanor, meine PR Freundin konnte mich von ihm ablenken. Sie war echt super, ich liebte sie über alles. Als meine beste Freundin. Nicht mehr. Natürlich nicht, diesen Platz hatte ja leider Gottes eine andere Person eingenommen.

Denn je weniger Zeit ich mit ihm (und zum Beispiel mehr mit Eleanor) verbrachte, desto mehr wollte ich ihn. Desto mehr verzehrte ich mich nach ihm, desto mehr liebte ich ihn.

Es war zum Verzweifeln.

Ich nahm einen Schluck von meinen Tee und verbrannte mir die Zunge. Fluchend stellte ich die Tasse auf den Tisch vor mir und seufzte. Dann nahm ich die Fernbedienung und drückte auf Play. Was sollte ich denn anderes tun?

Harry tanzte sich vermutlich gerade die Seele aus dem Leib und vergnügte sich dann mit irgendeiner der ganzen Frauen. Nicht, dass das schonmal vorgekommen wäre, aber jetzt störte ich ihn ja nicht mehr, weil ich bei ihm tanzte oder mich betrank, sodass er sich um mich kümmern musste.

Ja, ich weiß, shame on me, aber das machte ich tatsächlich manchmal. Einfach weil ich wusste, dass ich dann seine gesamte Aufmerksamkeit hatte. Das war unglaublich egoistisch, aber ich konnte nicht anders.

Mein Herz zwang mich dazu.

Seufzend hielt ich die Folge wieder an. Ich hatte eh nicht zugehört und dementsprechend auch keine Ahnung, wer gerade wem einen Heiratsantrag gemacht hatte. Das war jetzt zu deprimierend wenn ich eh schon in Selbstmitleid badete.

Also saß ich alleine, mit einer verbrannten Zunge, in Harrys Decke eingekuschelt auf dem Sofa und starrte den schwarzen Fernseher an. Was ich nur für ein trauriges Bild abgeben musste.

Plötzlich klingelte mein Handy. Kurz überlegte ich es einfach klingeln zu lassen, doch dann seufzte ich und stand auf. Mein Handy lag noch in der Küche und ich runzelte die Stirn als ich sah, dass Liam derjenige war, der anrief.

„Ja?"

„Louis?" Im Hintergrund klang es ziemlich laut und sofort entstand ein Bild in meinem Kopf, von Liam, der mit dem Handy am Ohr vorm Club stand, mit der anderen Hand sein anderes Ohr zuhielt und gleichzeitig versuchte Zayn zu stützen und Niall im Auge zu behalten. Während Harry vermutlich schon mit irgendeinem Mädchen verschwunden war.

„Ja! Was gibt's?"

„Harry ist abgehauen", rief Liam.

„Was?" Ich verstand fast kein Wort von dem was er sagte, deshalb konnte ich mir nicht sicher sein, dass ich ihn auch wirklich verstanden hatte.

„Harry ist weg."

„Ja, dann ist er halt mit irgendeiner Frau nach Hause gegangen."

„Was?"

„Na. Die ganzen Frauen, die ihn immer anstarren. Heute hat er halt die Initiative ergriffen, weil ich ihn nicht irgendwie behindert habe."

„Was?" Jetzt klang Liam ehrlich verwirrt, aber auch so als würde er mir jetzt seine volle Aufmerksamkeit schenken.

„Louis was...was redest du denn da?"

„Na...wenn Harry nicht mehr da ist, hat er wohl einen One Night Stand. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen. Er kann auf sich selber aufpassen, er ist schon groß." Das mein Herz schnell und aufgeregt klopfte und sich, trotz dem ich wusste, dass er einfach nur mit einer Frau weg war, schon die schlimmsten Theorien über Kidnapping ausdachten schob mein Verstand einfach zur Seite.

„Louis...so ist Harry nicht. Und das weißt du. Sowas hat er noch nie gemacht."

„Ja, weil ich immer noch da war und er loyal ist und mich nicht alleine lassen wollte. Aber ich meine bei den ganzen Blicken, bei den Millionen von Menschen, die Harry Styles lieben, war doch klar, dass das bald passiert."

„Louis." Liams Stimme klang ein wenig sanfter. „Er sieht doch diese ganzen Blicke gar nicht. Das hat er noch nie."

„Was meinst du?" Ich stützte mein Hand auf die Kücheninsel und lehnte mich dagegen.

„Du willst mir doch nicht weismachen, dass du das nicht bemerkst, oder?"

„Wovon sprichst du bitte?"

„Louis, er hat diese Frauen noch nicht mal mit dem Arsch angesehen. Noch nie. Er hat immer nur Augen für dich, wenn wir feiern sind."

„Ja, weil ich halt klette und ihn nie alleine lasse." Ich seufzte leise.

„Nein!" Ich könnte förmlich hören, wie Liam seinen Kopf schüttelte. „Louis! Er sieht nur dich an. Dich! Außerdem war er heute mega uncomfortable weil du nicht dabei warst. Und ich kann dir versichern, er ist nicht bei irgendeiner Frau. Er war total aufgelöst, keine Ahnung was passiert ist, vielleicht hat er irgendeine Nachricht bekommen oder so und jetzt ist er weg. Ich hoffe nur, dass er nach Hause ist, bitte, sobald er da ist, sag mir Bescheid, ich mache mir echt Sorgen. Aber ich muss mich um Niall und Zayn kümmern, die natürlich beide mal wieder ein bisschen zu tief ins Glas schauen mussten. Himmel, wieso sind wir nur mit Alkoholikern oder Verrückten befreundet?"

Ach du Scheiße. Mein Herz schlug noch schneller. Harry war abgehauen, weil irgendwas passiert war? Ich fing an mir wirklich Sorgen zu machen. Doch bevor ich irgendwie nachdenken konnte, wurde schon die Haustür geöffnet.

„Louis?", ertönte Harrys aufgelöste Stimme und ich atmete erleichtert auf.

„Liam? Er ist hier", sagte ich nur noch schnell ins Telefon, dann legte ich auf und warf mein Handy achtlos auf die Insel.

„Harry?" Ich rannte auf den Flur und sah meinen besten Freund am Eingang stehen.

Er zitterte und ihm rannen Tränen über de Wange.

„Lou!" Er schniefte, lief auf mich zu und schloss mich fest in seine Arme. Er schluchzte und hielt sich an mir fest und es brach mir das Herz ihn so zu sehen.

„Shhhh, Harry, ich bin hier. Shhh." Sanft strich ich ihm über den Rücken und dirigierte ihn dann ins Wohnzimmer aufs Sofa. Seine Beine ließen nach, sobald er das Sofa in seinen Knien spürte und er ließ sich darauf fallen und zog mich mit sich.

„Heyyy, shhh." Ich versuchte so viel Wärme und Sanftheit wie möglich in meine Stimme zu legen. Was war nur passiert?

„Harry." Ich löste mich ein Stück von ihm, um ihm in die Augen zu sehen. Kurz musste ich schlucken. Gott, sogar wenn er heulte war er verdammt schön.

„Was ist passiert?", fragte ich vorsichtig und strich ihm sanft eine Träne weg.

„Das...", fing er an. „Das ist ja das Problem...ich weiß es nicht wirklich. Heute ist..." Er schluchzte. „Einfach nur alles scheiße irgendwie. Ich kann es nicht erklären. Der ganze Druck, diese Kacke mit unserem Management. So hat mein Tag heute angefangen, mit einem Streit mit den Typen von unserem Management. Und dazu kommen diese nervigen Gefühle, die ich weder abstellen kann noch will und dann bist du auch noch heute nicht mitgekommen, obwohl ich deine Unterstützung nach dem heutigen Tag wirklich gebraucht hätte und dann hab ich diese ganzen Blicke auf mir bemerkt und dann ist mir wieder klargeworden, dass ich berühmt bin und..." Harry versuchte tief durchzuatmen, scheiterte aber kläglich rang nach Luft und schluchzte weiter. „...und ich brauche gerade einfach deine Nähe", brachte er dann heraus und drückte sein Gesicht enger an meine Brust und schluchzte wieder laut auf.

Und obwohl es mir unglaublich weh tat ihn so zu sehen, und sein Schluchzen zu hören, aber bei diesem letzten Satz fing mein Herz fast an zu glühen. Ich brauche gerade einfach deine Nähe.

Gott, die könnte er bekommen. Für immer.

Fest schlang ich meine Arme um ihn und er umklammerte mich fast wie diesen weißen Teddybär. Ich strich ihm immer weiter über den Rücken. Sein Schluchzen wurde aber kaum besser.

„Shhh, hey alles gut." Ich seufzte leise.

„Alles gut, Baby, ich bin hier. Es ist okay, ja? Ich bin hier und ich lass dich nicht los. Niemals. Shhh."

Ruckartig löste sich Harry von mir. Er sah mich überrascht an und hörte sogar auf so bitterlich zu weinen. Erst als mir klarwurde, was ich da gerade gesagt hatte verstand ich warum er mich so ansah, als könnte er nicht fassen, dass das gerade wirklich passiert war.

Er blickte aus seinen verweinten Augen ungläubig zu mir und klammerte sich mit seinen Händen immer noch an den Stoff meines Shirts.

Ich runzelte verzweifelt die Stirn, nicht imstande irgendwas zu sagen. Verdammt, ich hatte meinen besten Freund gerade Baby genannt. Und es unverkennbar nicht als Scherz gemeint. Es war mir halt so rausgerutscht.

Wie..." Er atmete tief ein. „Wie hast du mich gerade genannt?", fragte er und ich meinte Hoffnung in seinen Augen schimmern zu sehen.

Das hingegen verwirrte mich.

Er löste eine Hand von meinem Shirt, um sie mir an die rechte Wange zu legen und zog mein Gesicht ein wenig näher an seins. Sein Breakdown gerade konnte man nur noch an den Tränen erkennen, die immer noch in seinen Augen schimmerten.

Aber dann war ich Harry viel zu nahe, als dass ich noch irgendwie klar denken konnte. Seine Nasenspitze traf fast auf meine und ich atmete langsamer und zitternder.

„Louis", hauchte Harry. „Wie hast du mich gerade gennant?"

Hilfe, er war so nah. Seine Augen strahlten wie nur seine Augen strahlen konnten. Mein Blick wanderte zu seinen Lippen.

Mein Gehirn war nicht mehr funktionstüchtig, ich konnte nichts von dem steuern, was ich gerade tat.

„Ich..." Ich atmete langsam zitternd durch. „Baby", hauchte ich dann und Harrys Augen leuchteten auf.

„Und warum...hast du mich so genannt?", fragte Harry weiter und kam noch ein Stück näher. Seine andere Hand schob sich jetzt unter mein Shirt und ich bekam eine Gänsehaut, aber gleichzeitig hitzte die Stelle sich unglaublich auf.

Oh Gott, wir sehr ich diesen Mann vor mir doch liebte.

„Weil...", begann ich. „Weil ich dich liebe", brachte mein Gehirn dann hervor und ich schloss überwältigt die Augen. Oh Gott, ich hatte es ihm gesagt. Ich hatte es ihm wirklich gesagt.

Wieso zur Hölle hatte ich es ihm gesagt? Er würde mich wegstoßen, verwirrt ansehen und unsere Freundschaft würde für immer zu Bruch gehen.

Doch nichts davon passierte. Ich hörte Harry nur weiterhin nah an meinem Gesicht atmen.

„Louis, bitte mach die Augen auf", murmelte er dann und zögerlich kam ich seiner Bitte nach. Das Grün traf mich wieder mit voller Wucht, doch Harry lächelte nur und strich mit seinem Daumen über meine Wange.

„Du weißt gar nicht wie oft ich mir so einen Moment schon ausgemalt habe", hauchte er dann und seufzte leise.

Und bevor ich darüber nachdenken konnte, wie er den Satz meinte, hatte er schon seine Lippen auf meine gelegt.

********************
hello my friends
wie gehts euch so?
mir geht's ganz gut [vor allem wenn ich dieses bild/gif von harry sehe (ist eigentlich ein gif wird aber irgendwie nicht so angezeigt)], abgesehen von meiner erkältung und der matheklausur, die ich am montag schreibe...

ich habe so unglaublich viele ideen für one shots, aber einfach fast keine zeit sie zu schreiben, beziehungsweise sie zu vollenden :(

ich hoffe ich komme bald wieder dazu welche zu ende zu schreiben :)

bye, lots of love.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top