Best friend

Kurzgeschichte mit Niall Horan

"Hier ist alles echt super." Ich konnte Amandas Strahlen praktisch sehen. "Die Leute sind furchtbar nett, und die Stadt ist toll."

"Ich beneide dich so, warum muss ich auch noch zur Schule gehen?" Meine beste Freundin Amanda Whiteheart befand sich in London, um dort zu studieren. Und ich beneidete sie tierisch. Amanda war hübsch, lustig, musikalisch, natürlich, klein und niedlich, freundlich und vor einem Monat 20 Jahre alt geworden.

Ich war, anders konnte man es nicht sagen, normal, mit dem Durchschnittsnamen Lea gesegnet und erst 16 Jahre alt.

"Damit du später genauso erfolgreich studieren kannst wie ich." Sie kicherte, als sie mir eine Antwort auf meine rhetorische Frage gab. Amanda war nicht eingebildet, das war einfach ihr Humor.

"Ach echt? Hast du eigentlich inzwischen einen heißen Typen kennengelernt?", wechselte ich das Thema.

"Was verstehst du unter heiß?", wollte sie wissen.

"Dasselbe wie du."

"Dann habe ich einen heißen Typen kennengelernt", kam es fröhlich aus der Leitung.

"Erzähl! Wie heißt er, was macht er, seid ihr schon zusammen?"

"Immer langsam mit den jungen Pferden! Ich weiß nicht ob es so gut ist, dir das zu erzählen, am Ende spannst du ihn mir noch aus." Sie lachte.

"Als ob, das würde ich nie tun. Na los, erzähl schon", forderte ich sie auf.

"Okay. Also er heißt Niall", beantwortete sie zunächst meine erste Frage, was mich stutzig werden ließ.

"Ich hab den Namen schon mal gehört. Kenne ich den vielleicht?"

"Vielleicht?" Sie kicherte. "Ich bin mir da ziemlich sicher. Aber bevor ich dir mehr über ihn verrate, rate ich dir, in deinen nächsten Ferien deinen Arsch nach London zu bewegen, dann kannst du ihn kennenlernen. Er freut sich nämlich schon auf dich. Du hast doch bald Ferien, oder?"

"Du hast echt keinen Plan mehr, Am! Meine Ferien haben vor zwei Tagen begonnen!"

"Umso besser. Ich schwänze ein paar Tage Uni, und dann zeige ich dir London. Wenn du keinen Billigflug bekommst, kannst du auch einfach mit dem Zug fahren, das dauert nur eben länger."

"Ich bin 16", protestierte ich. "Du hast wohl vergessen, dass ich bei so etwas immer noch meine Eltern um Erlaubnis fragen muss. Aber ich glaube nicht, dass sie etwas dagegen haben."

"Das will ich ihnen auch geraten haben!" Das war Am, wie sie leibt und lebt.

~*~

"Oh Gosh!" Ich musste mir die Hand vor den Mund pressen, um nicht loszukreischen.

"Da ich diese Reaktion von dir erwartet habe, dachte ich mir, ich sage es dir lieber nicht am Telefon", grinste Amanda. Ich war gerade in London angekommen (mit einem Billigflug) und hatte sie am Flughafen stürmisch begrüßt. Nach ihrer Eröffnung, wer denn nun ihr Freund war, war ich allerdings ganz schön baff.

"Ich hab mich gar nicht geschminkt", jammerte ich, und versuchte gleichzeitig meine Haare zu ordnen.

"Er mag eh keine aufgestylten Mädchen", kam es trocken von Am.

"Wann sehe ich ihn denn?"

"Gar nicht, er ist in Irland und besucht seine Familie." Früher hätte ich ihr das abgenommen, aber inzwischen kannte ich sie besser.

"Dann hättest du mich doch nie nach London eingeladen! Du willst mich doch nur wieder eifersüchtig machen!"

"Stimmt", gab sie zu, und trat den Weg nach draußen an. "Du hast übrigens Glück, wir haben einen der wenigen sonnigen Tage in London im Jahr erwischt. Normalerweise regnet es hier dauernd, aber heute scheint in der Richtung nichts los zu sein."

"Na dann hoffe ich mal, dass es in den nächsten Tagen so bleibt."

"Da würde ich mir keine zu großen Hoffnungen machen." Sie führte mich an den Taxiständen vorbei und auf eine Treppe zu, die nach unten führte und die Aufschrift "Tube" trug.

"Wir fahren mit der Tube? Wie cool!", jubelte ich, als wir die Treppen hinunter stiegen.

"Warum findest du das jetzt so toll?" Verständnislos sah Am mich an. "Das ist wie eine U-Bahn in Deutschland."

"Aber wir sind in London!", betonte ich und grinste von einem Ohr zum anderen. Das war tierisch aufregend!

Mit der Tube gelangten wir zu Amandas Wohnung. Nun ja, es war nicht ihre Wohnung, sondern die ihres Freundes, aber sie wohnte da eben mit ihm.

"Wieso hat der so eine riesige Wohnung?", wollte ich staunend wissen, als sie die Wohnungstür aufschloss.

"Was soll er sonst mit den Millionen auf dem Konto anfangen?", gab meine beste Freundin trocken zurück.

"Also ich wüsste was ich machen würde", betonte ich. Ich bewunderte die riesigen Räume, als Am mich herumführte, und fragte mich, ob ich träumte. Was war das nur? Meine beste Freundin datete einen Superstar, und ich konnte ihn kennenlernen. Das war einfach nur ein Traum, der nie enden sollte. Hoffentlich würden die beiden zusammenbleiben. Ich fand sowieso schon immer, sie würden gut zusammenpassen, aber eine Beziehung der beiden hätte ich mir nie erträumen lassen.

Es war Niall Horan! Und er datete Amanda Whiteheart!

"Genug gestarrt?" Amanda lachte, und ich grinste sie an.

"Nein. Wann kommt er eigentlich nach Hause?"

"War ja klar, dass du dich nur für Niall interessierst!" Sie tat beleidigt, sah dann aber auf die Uhr. "In...höchstens einer Minute."

"Ich sehe schrecklich aus, oder?" Ich fummelte nervös an meinen Haaren herum. Bevor Am etwas erwidern konnte, hörte man jedoch die Tür aufgehen und jemanden hereinkommen.

"Hi Princess, how was your day?", rief eine tiefe Stimme aus dem Flur. Ich brauchte einen Augenblick, bis ich auf Englisch umgeschaltet hatte. Das lag aber auch nur daran, dass mein Gehirn zu wenig Luftzufuhr bekam. Irgendwie hatte ich vergessen wie man atmete.

Niall kam um die Ecke und ich musste mich zwingen, nicht in Ohnmacht zu fallen. In natura sah der Sänger noch besser aus, als auf Bildern oder in Videos.

"Oh, du bist schon da?" Er kam auf mich zu und umarmte mich spontan. Wow.

"Ja, offensichtlich", gab ich leise sprechend zurück. Ich war immer noch irgendwie baff. Der Ire gab seiner Freundin einen kurzen Kuss und wandte sich dann wieder an mich.

"Du bist Lea, habe ich mir das richtig gemerkt?" Er sprach es englisch aus, was ich irgendwie süß fand.

"Ja, das stimmt. Du bist Niall." Oh man Lea, das weiß er auch!, schimpfte ich mich für den sinnlosen Kommentar.

"Ja", grinste er niedlich. "Ich bin gerade echt froh, deinen Namen zu kennen. Sonst sprechen mich immer Leute mit 'Hi Niall!' an, und ich überlege, ob ich schon mal ein Wort mit denen gewechselt habe, geschweige denn, ob ich sie überhaupt mal gesehen habe."

"So etwas stelle ich mir komisch vor", gab ich zu.

"Es ist komisch, aber man gewöhnt sich daran. Wollt ihr etwas essen?"

"Gern", gaben Am und ich gleichzeitig zurück, und grinsten uns an.

Gemeinsam gingen wir in die Küche, wo Niall in den Kühlschrank schaute.

"Wir haben nicht mehr so viel, aber ich glaube noch Nudeln. Wäre das ok?" Er sah vor allem mich fragend an, weshalb ich schüchtern nickte.

"Ok, super." Er kramte in einigen Schubladen herum, während er leise vor sich hin summte.

"Was summst du?" Am zwinkerte mir zu. Sie wusste genau, dass ich mich nie getraut hätte, ihn zu fragen.

"You and I", kam seine Antwort. "Ich habe da den totalen Ohrwurm im Moment, das geht gar nicht. Wir haben ja das Musikvideo in den letzten Tagen gedreht, und mussten uns den Streifen schon tausendmal anschauen, um immer wieder etwas zu verbessern. Ich bin echt froh, dass es jetzt fertig ist."

"Aber eine Freundin von mir meinte, dass es erst in zwei Wochen oder so herauskommt." Ich war ein bisschen verwirrt, und vergaß darüber, mit wem ich sprach.

"Wir drehen ja auch schon vorher alles fertig", grinste der Ire.

"Daran habe ich nicht gedacht", gab ich zu.

"Soll ich singen?", fragte er dann nach einer kurzen Stille und zwinkerte Am und mir zu.

"Das wär toll", fand ich, und seine Mundwinkel zogen sich noch oben.

"I figured it out, I figured it out from black and white", sang er. Live war seine Stimme noch viel schöner als auf der CD, meiner Meinung nach.

"Na los, sing schon mit!", forderte Am mich auf und stupste mich an. Ich war mir da nicht so sicher. Ich wollte immer schon mit ihm singen, das war so, seit ich das erste Mal seine Stimme gehört hatte, und Am wusste das. Ich sang in Deutschland auch auf Auftritten, aber gegen seine Stimme war meine nichts, weshalb ich mich nicht traute, einfach einzusetzen. Im Refrain konnte ich mich dann aber doch überwinden, und sang total leise die zweite Stimme. Überrascht drehte er sich zu mir um, er hatte gerade einen Topf für die Nudeln mit Wasser gefüllt, und ich wollte schon aufhören zu singen, als er mir aufmunternd zunickte. Durch diese Geste sang ich ein wenig lauter, und bekam eine Gänsehaut. Wow, ich sang hier gerade mit einem weltbekannten Sänger in dessen Küche. Das war überhaupt nicht verrückt oder so...

"...and nothing can come between you and I." Am applaudierte uns, und ich lief rot an, während Niall sich vor seiner Freundin verbeugte und einen Kuss aufdrücken ließ.

"Hast du Gesangsunterricht oder so?", wollte Niall von mir wissen. Ich wollte gerade Antworten, als Am netterweise schon einmal damit begann.

"Sie hat immer mal welchen, ein paar Wochen lang, vor ihren Auftritten. Sie singt dauernd auf irgendwelchen Bühnen, das ist total toll. Und sie steht auch ganz schön oft in der Zeitung deswegen." Ich merkte wie mir das Blut in den Kopf schoss.

"Am übertreibt total, so viel ist es gar nicht. Und es sind auch nur kleinere Auftritte, Schulevents und so", schwächte ich ab.

"Ach was, papperlapapp, du bist total super. Schließlich warst du schon in ganz schön vielen großen Städten Deutschlands, und euer Lehrer hat doch letztens auch mal erwähnt, dass es ins Ausland geht bald, oder nicht?"

Niall sah grinsend von uns hin und her.

"Ich denke mir meinen Teil, ok? Aber du singst echt ziemlich gut, Lea."

"Danke." Oh mein Gott, ein Lob von Niall Horan! "Können wir dann vielleicht nochmal etwas singen? Ich will dich nicht nerven oder so, aber cool wäre das schon."

"Na klar", meinte er freundlich. "Das ist überhaupt kein Problem."

"Niall ist wirklich klasse!" Ich war mit Am in der Oxford Street shoppen, und wir unterhielten uns über ihren Geliebten Freund. Ich war nun schon seit drei Tagen hier in London, und es war einfach nur super. Niall hatte immer mal etwas mit uns gemacht, nur heute Vormittag hatten er und die anderen Jungs von One Direction einen Termin beim Management, weshalb Am und ich nun ohne den Iren shoppen waren. Hier war das sowieso besser, es liefen nicht gerade wenige Fans herum, wie ich gelernt hatte.

"Ich weiß." Sie grinste von einem Ohr zum anderen. "Er findet dich auch total toll", verriet sie mir dann.

"Das freut mich", grinste ich.

"Willst du eigentlich die anderen auch mal kennenlernen?", wollte Am dann wissen.

"Natürlich, aber es muss auch nicht unbedingt sein, ich weiß ja, dass sie viel Stress haben", winkte ich ab. Immerhin hatte ich Niall getroffen, und sogar mehrmals mit ihm singen dürfen.

"Ich denke, sie hätten nichts dagegen. Wir können Niall nachher ja mal fragen, wie es aussieht mit einem möglichen Treffen. Sie verabreden sich auch manchmal einfach alle zum Abendessen oder zu einem DVD Abend, vielleicht schaffen sie das ja diese Woche noch, solange du da bist."

"Das hoffe ich auch", gab ich zu. Hoffen durfte man schließlich. Auch in einem so realen Traum wie diesem hier.

Mit dieser Kurzgeschichte wollte ich einfach nur zeigen, dass ich Niall mag. Spaß beiseite, ich habe hier tatsächlich versucht und ausprobiert, eigene Wünsche möglichst realistisch in einen Text zu verpacken. Das ist mir in einer längeren Geschichte oft nicht möglich, weshalb ich eben diese Kurzgeschichten gern schreibe.

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