Überarbeitet am 23.01.22
Fest drückte sie sich an ihn und atmete seinen Geruch ein.
Sie hatte sich wundervoll gefühlt - sie hatte ihm ihre Liebe endlich gestanden, hatte sich endlich getraut. Er erwiderte ihr, er würde sie auch lieben. Er log. Nein, natürlich liebte er sie nicht. Sie war ihm um den Hals gefallen - doch er hatte andere Pläne gehabt. Er zog langsam etwas aus seiner Jacke und legte es an ihren Hinterkopf. ,,Wie naiv du doch bist...", murmelte er leise. Sie runzelte die Stirn und erwiderte: ,,Was ist das?" ,,Dein Verderben", wisperte er in ihr Ohr. Dann hörte man ein leises Klicken. Sie schluckte, denn sie schien langsam zu verstehen. Sie wisperte mit gebrochener Stimme: ,,Das würdest du doch nicht tun... Oder?"
Er lachte ein falsches Lachen, dann löste er seine starken Arme von ihr und schubste sie zu Boden. Sie landete hart auf dem Boden. Der Teppich war zwar weich, doch sein Stoß war ziemlich stark gewesen. Sie drehte sich um - und erkannte, dass es wirklich eine Pistole war, die er auf sie richtete. Er schaute sie mit einem hinterhältigem und gleichzeitig belustigtem Blick an. Er fragte spöttisch: ,,Dachtest du wirklich, ich würde dich lieben? Jetzt ehrlich: bist du so doof oder tust du nur so?"
Sie sah ihn verletzt an. Nie hätte sie gedacht, dass er sie so hintergehen könnte. Obwohl - würde er es wirklich tun? Er lachte erneut ein fieses Lachen und leckte sich über die Lippen. Er wisperte etwas, was sie nicht verstand und fixierte sie.
Langsam versuchte sie aufzustehen. Gelassen sagte er: ,,Bleib am Boden oder geh an die Wand dort drüben. Mach es mir nicht unnötig schwer, sonst kommt noch jemand weiteres zu Schaden - was mich im Grunde nicht stören würde."
Sie hörte nicht auf ihn und richtete sich weiter auf. Sie wollte auf ihn zuzugehen - denn sie konnte immernoch nicht glauben, dass er das ernst meinte.
,,Also gut, wie du willst", flüsterte er.
Er drückte ab, es klickte leise und ein lauter Knall hallte von den schalldichten Wänden wider. Ein wenig Blut spritzte. Sie fasste sich an die Brust und hob danach die, nun blutverschmierten, Hände vor ihr Gesicht. Während sie ihre Hände ungläubig weiter betrachtete, wurde es immer schwerer für sie, zu stehen. Immer mehr spürte sie, wie das Leben aus ihrem Körper wich und sie krampfte sich zusammen.
Schlussendlich sank sie krampfend auf die Knie. ,,Ich habe dir vertraut", hauchte sie und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Er schmunzelte. ,,War eine wirklich dumme Entscheidung", erwiderte er gleichgültig und trat langsam hinter sie. Er wartete einen Augenblick lang, bevor er sein Knie in ihren Rücken rammte. Sie gab noch einen erstickten Laut von sich, dann kippte sie nach vorne. Für einen Moment war alles still, während das Blut um sie herum immer weiter eine Lache bildete und sie ihren letzten Atemzug nahm. Er trat ein Stück näher und drehte sie langsam mit dem Fuß um. Mit einem leeren Blick starrte sie ihn an. Ein gemeines Lächeln ließ seine Mundwinkel sich kräuseln. Er trat sie noch ein letztes Mal gegen den Kopf, dann verließ er gelassen den Raum, die Wohnung, das Haus, die Stadt. Währenddessen umspielte ein nahezu teuflisches Grinsen seine Lippen, die Leiche hinter sich lassend. Er würdigte sie keinen weiteren Blickes, sah nie zurück.
Ein paar Stunden später kam eine Nachbarin herein, da die Tür offen stand. ,,Frau Müller? Sind Sie da? Die Tür stand offen", fragte sie, während sie das Wohnzimmer betrat. Niemand antwortete ihr, also durchsuchte sie weiter die Wohnung. Als sie die Tür zum Schlafzimmer öffnete, schrie sie erschrocken auf. Sie sah nur noch die Frau in dem Blutsee auf dem Boden liegen, der Täter hatte bereits vor ein paar Minuten die Stadt verlassen. Die Nachbarin rief die Polizei, doch der Täter wurde nie gefasst.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top