1. One rejection?

Der Tag ist gekommen. Ich muss mit meiner besten Freundin zu diesem one direction Konzert. Sie hat zwei Tickets geschenkt bekommen und mit wem würde sie da lieber hingehen als mit der 1D Hasserin schlechthin alias ihre bester Freundin.

"Klo, muss ich da wirklich mit?"

"JA, Patty und das weisst du, ich möchte und darf da nicht allein hingehen. Ausserdem bin ich deine beste Freundin. Das tun beste Freundinnen füreinander."

Ich seufze. One direction ist einfach eine Kake für sich. Ihr Musikstil ist zu Pop, ihre Stimmen sind nichts spezielles und nur Pubertierende Mädchen mit Akne und ausgestopften BH's und billigen Fetzen, die diese 'sexy klammoten' nennen, können doch ernsthaft ihre Fans sein.

Naja, Klo ist nicht so. Klo hat einen guten Kleiderstil (aber mainstream halt), ich dagegen bin absolut verückt, was meine Kleider angeht. Läuft man an mir vorbei erblindet man fast, denn ich trage am liebsten grelle Kleider.

Heute habe ich mir eine knallpinke Bluse, einen neongelben Schal und giftgrüne hosen hereausgelegt. Dazu werde ich himmelblaue Vans tragen.

Klo, neben mir sieht aus als ob sie zu einer Beerdingung gehen wollte. Obwohl sie ein weisses Trägershirt (auf dem mit rot ganz gross 'HARRY, FICK MICH!' draufsteht) und dazu schwarz-weiss gemusterte Leggins trägt. Ihre braune Haare, welche ihr bis zur Tallie hängen, hat sie gelockt und sie ist stark geschminkt. Ich dagegen habe meine neonblauen, schulterlange wellige Haare so gut es eben geht, mit ein paar Blümchen- und Schmetterlingshaarspangen zurückgesteckt und meine Augen im 'smokey eyes' style mir schwarzem Eyeliner stark umrandet, habe meine Wimpern mit einer grünen Mascara getuscht und einen violetten Lippenstift aufgetragen.

So wie immer eigentlich.

"PATTY KOMM JETZT, WIR MÜSSEN MINDESTENS 4 STUNDEN FRÜHER DA SEIN UM EINEN GUTEN STEHPLATZ ZU ERGATTERN" kreischt sie hysterisch, als sie sieht, dass ich mir meine Haare noch einmal richte.

"ICH KOMME JA SCHON!" Schreie ich zurück, sehe mich noch einmal im Spiegel an und laufe die Haustüre hinaus.

Es ist ein wunderschöner Frühlingstag und was hat man da denn besseres zu tun, als sechs Stunden lange in einer nicht endenden Schlange von pubertierenden Mädchen mit Akne, ausgestopften BH's und viel zu schrillen Stimmen, die einem wegen seinem Kleiderstil Komisch anstarren und hinter vorgehaltener Hand über einem lästern zu stehen, wegen einer dieser schnulzigen Boybands , die sich die Augenbrauen zupfen lassen und mit ihren überschminkten Gesichtern und ein bisschen-ins-Mikrophon-gesülze reihenweise Mädchen zum Schwitzen und sich-Luft-zufächeln bringen. (Ihr merkt schon, ich mag lange Sätze.)

Ich hasse Klo jetzt schon und wir stehen noch nicht einmal 20 Minuten in der Warteschlange. Wir sind wenigstens ziemlich weit vorne und ich kann es nicht lassen, innerlich die Mädchen auszulachen, welche hinter uns stehen und versuchen sich vorzudrängeln aber von Klo, welche ein unheimlich spanisches Temperament von ihrer Mutter geerbt hat, auf Spanisch derbe beschimpft werden und sich einen Vortrag über das Benehmen in Warteschlangen anhören müssen. Sie stehen die ganze Zeit eingeschüchtert da, schauen auf den Boden und nicken ab und zu. Dannach lassen sie freiwillig ein paar Leute vor, die allerdings auch die spanische Schimpftarade à la Klo mitgehört haben und uns ein wenig verängstigt in Ruhe lassen. (Ein erneuter langer Satz von Madame Patty)

Die Zeit scheint sich endlos in die Länge zu ziehen. E = mc² muss wohl gerade voll im Einsatz sein.

Klo labert mir die Ohren über diese Schwachköpfe voll und mit jeder Minute werden sie mir unsympathischer. Wenn das alles wahr
ist, was Klo mir da erzählt, müssen diese 5 Jungs ja total zurückgebliebene Kindsköpfe sein.

Ich schaue auf die Uhr und seufzte genervt. Noch drei Stunden bis zur Türöffnung. Und ich muss aufs Klo.

"Ey Klo, ich muss aufs Klo, okay?"

"Patty, du kannst jetzt doch nicht einfach auf die Toilette gehen! Du musst nachher alles wieder anstehen!"

"Was soll ich sonst machen? In eine Flasche pinkeln?"

Klo lächelt verschmitzt und zieht eine Augenbraue hoch.

"Oh nein Klo!" Doch sie hat mir schon die 'Notfalltoilette', wie sie sie immer dabei hat, hervorgeholt und mir in die Hand gedrückt.

"Klo, ich pisse doch nicht in einen Plastiksack!"

"Der ist extra dafür gemacht und jetzt mach, ich geb dir Deckung."

Sie nimmt meine Jacke und schirmt mich von der Schlange ab.

Ich gebe mich geschlagen. Schliesslich muss ich wirklich dringend pinkeln.

Ich rolle mit den Augen und versuche so gut wie möglich in das kleine Säckchen zu pullern ohne dabei die Hosen zu verlieren.

Die ganze Zeit denke ich mir nur: "Eklig, eklig, eklig," und "Wieso bin ich überhaupt hier, ich könte doch zu Hause sitzen und Tokyo ghoul schauen."

Plötzlich ist in der gesamten Warteschlange die Hölle los. Es wird gekreischt uns Klo wird durch die drängelnden Teenagern gegen mich gedrückt. Zum Glück habe ich dieses verdammte Säcken schon verknotet und in einen dieser Billigmülleimer getan die hier überall herumstehen.
Nun habe ich noch mit meiner Hose zu kämpfen, die mir um die Knöchel hängt, was aber jetzt leider nicht mehr möglich ist, da ich and diese scheiss Absperrung gedrückt werde und Klo hinter mir wie verrückt auf Spanisch flucht.

Ich seufze und fühe mich meinem Schicksal, während ich einfach nur warte bis das ganze vorbei ist.

Gelangweilt stütze ich meinen Elbogen auf die Absperrung und versuche so cool wie möglich zu überspielen, dass ich keine Hose anhabe.

Ich werde Klo verfluchen. Aber zuerst muss ich diese Scheisse überleben, denn das Kreischen war, wenn das überhaupt möglich war noch lauter geworden.

Was ist überhaupt los? Ich schaue auf und blicke direkt in die weit aufgerissenen Augen eines Mafiabosses der meine Unterhose anstarrt.

So viel zum überspielen.

Das Mädchen links von mir kreischt ihre Seele aus dem Leib und schluchtzt unkontrolliert. Sie streckt die Arme nach dem Mafiaboss aus und kreischt die ganze Zeit "HARRY! HARRY!" während das Mädchen rechts von mir die Hände vor den Mund geschlagen hat und weit Tränen in den Augen hyperventiliert.

In welchem Irrenheim bin ich denn hier gelandet.

Ich höre wie Klo in mein Ohr kreischt.
"HARRY FUCKING STYLES!!!!"

Das ist dieser Harry da? Klo hat mir nicht erzählt, dass er ein Mafioso ist. Ich versuche ermeut so auszusehen, als ob es ganz normal für mich ist, im knallorangenen Blümchentanga auf überteuerte Konzerte von talentlosen Boybands zu gehen.

Harry starrt immer noch meinen unteren Bereich an. Ich verdrehe die Augen.

"Haste nichts besseres zu tun, als unschuldigen Mädels auf das Höschen zu glotzen, Perversling? Zum Beispiel deinen Geldscheine- scheissender Arsch zu dieser verdammten Bühne zu schleppen, damit wir endlich aus dieser verdammten Schlange herauskommen?"

Der Mafiaboss öffnet seinen Mund, schliesst ihn und öffnet ihn erneut. Er sieht dabei so sehr aus wie ein Fisch, dass ich ihn einfach zurück anblubbern muss.

Der angeblubberte tritt verwirrt einen Schritt zurück. Ein riesiger gorillaartiger Bodyguard taucht an seiner Seite auf und legt eine Hand auf seinen Rücken.

Ich höre wie Klo hinter mit "PAUL" brüllt.

Ist das gar kein Bodyguard und gehört der auch zu dieser Boyband? Oder himmeln diese 'Directioner' etwa auch deren Babysitter an?

Das Mädchen neben mir hat es geschafft über die Absperrung zu klettern und rennt hysterisch kreischend auf Harry zu. Unglücklicherweise macht sie dabei ein paar Bodyguards auf sich aufmerksam und wird leider, leider unter zwei 150 Kilo-Männern begraben.

Fangirltod führt halt zu Fangirl tot.

Harry vor mir schert sich einen Dreck um das Mädchen und spricht mit seinem Freund, der sehr wahrscheinlich Paul heisst.

Plötzlich schwillt das Kreischen der pubertierenden Mädchen auf das Dreifache an.

Von überall her höre ich "LOUIS!!!", "NIALL!!!", "LIAM!!!", oder "ZAYN!!!" Ich strecke den Hals und versuche zu erkennen was die Menge so in Auffuhr bringt, und sehe vier weitere Typen, welche auf unsere Warteschlange zukommen.

Einer davon trägt einen Sack mit sich herum. Er greift hinein und wirft plötzlich... Karotten? in die Menge.

Was für ein Freak.

Die Mädchen schreien wie verrückt und es gibt eine Schlägerei. Ich hätte von Anfang an gewusst, dass Boybands, die signierte Karotten in eine pubertierende Fangirlmenge werfen, eine Massenhysterie auslösen würde.

Aber mich hat ja leider niemand gefragt. So spielt das Leben.

Plötzlich stürzen sich Bodyguards von allen Seiten in die Rauferei. Schreie gellen über die Warteschlange und die Hysterie nimmt ab. Ich sehe, dass die Bodyguards die Mädchen von der Absperrung fernhalten.

Endlich kann ich wieder ein wenig atmen. Ich drehe mich nach Klo um und blitze sie wütend an.

"Klo, du schleppst mich nie wieder an ein solches Konzert. Ich hoffe das ist klar!" doch sie starrt nur auf einen Punkt hinter mir, hat Tränen in den Augen und die Hände vor den Mund geschlagen. Mann, mann, mann, die steht warscheinlich unter einem enormen Schock.

Ich seuftze und beuge mich herunter um meine verfluchten Hosen wieder anzuziehen als ich ein Pfeifen hinter mir höre. Warum muss ich auch genau heute diesen verfluchten Tanga anziehen? Hätte es eigentlich nicht auch ganz normale Boxershorts getan? Ich drehe mich genervt um und sehe wie dieser Karottenjunge auf einer seiner Karotten herumkritzelt. Dann streckt er sie mir hin.

"Hier, ruf mich an, aber komm ja nicht auf die idee, sie auf das Internet zu stellen, ich wechsle meine Nummer täglich!" sagt er mir mit einem strengen Blick.

Ich greife nach der Karotte und beisse hinein. Dann sage ich mit vollem Mund: "Ups, sorry, ich hab wohl deine Nummer abgebissen, war ein Versehen." Dann werfe ich ihm den Rest der Mohrrübe an seinen Kopf.

Der Junge steht mit weit geöffneten Mund da, bis ein Bodyguard ihn bei den Schultern nimmt und zum Hintereingang schiebt.

Ich spucke ihm die Möhre hinterher und ziehe meine Hose endlich an.

Hinter mir höre ich einen entrüsteten Schrei.

"PATTY, ERES LOCA? DU HAST SEINE NUMMER GEGESSEN? ERES UNA PUTA DE MIERDA, PATTY!!!"

Ach du heilige Scheisse.

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