Halloween-Night [Kid x Girl][FSK 18]
Panisch sprang ich über einen umgekippten Mülleimer, der Aufprall ließ meine Zähne klappern. Das Adrenalin schoss durch meine Adern, ließ mich den stechenden Schmerz in meiner Lunge vergessen und noch schneller und weiter rennen, als ich es jemals zuvor getan hatte.
Pure Angst beflügelte meine Füße, das nackte Grauen war schuld an meiner viel zu schnellen Atmung. Die Panik lähmte meine Gedankengänge, ließ mich nur instinktiv handeln. Und dieser Urinstinkt tief in mir befahl mir nur eine einzige Sache:
Lauf.
Lauf so schnell und so weit, wie es nur geht.
Lauf, schau nicht zurück.
Schaue nicht über die Schulter, lauf einfach weg.
Du willst nicht wissen, was genau hinter dir ist.
Du willst nicht wissen, wie weit er hinter dir ist.
Du sollst nur eines:
Laufen.
Ich wusste nicht, was genau ich in dieser dunkeln Gasse gesehen hatte. Nur besaß ich schon immer einen großen Überschuss an Fantasie. Vor allem nachts. Vor allem heute.Vor allem in dieser Nacht. Denn heute war ein ganz besonderer Tag:
Halloween!
This is Halloween...
urplötzlich kam mir der so klischeehafte Song ins Gedächtnis.
This is Halloween...in this Town...
Ich schüttelte meinen Kopf. Jetzt war definitiv nicht die Zeit, über so etwas nach zu denken! Ich musste mich aufs weglaufen konzentrieren. Ja, ich musste so schnell es geht, ganz weit weg...
Ein lauter Schrei ließ mich abrupt innehalten. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich um mich, drehte mich im Kreis. Suchte in den dunkeln Schatten nach einem Anzeichen, dass ich nicht alleine war. Menschlich. Dieser Schrei war menschlich gewesen!
Ein kalter Schauer legte sich auf meinen Körper und ließ mich frösteln. Bibbernd schlang ich meine Arme um mich, hörte sich nähernde Schritte. Mein Herz pochte viel zu laut. Ich hatte das Gefühl, dass es mich verriet. Bevor sich die Schritte auch nur nähern konnten, drehte ich mich in die entgegengesetzte Richtung um und setzte mich wieder in Bewegung.
Meine Lungen hatten sich nicht erholt seit dem letzten Sprint, allerdings konnte ich nicht einfach stehen bleiben. Ich hatte Angst. Pure, nackte, gruslige Angst. Ich wurde verrückt von dem Gefühl, beobachtet zu werden.
This is Halloween!
Keuchend kam ich an einer Mauer an, sprang, und hangelte mich irgendwie nach oben. Kletterte an der anderen Seite wieder hinunter und sah mich um.
Dunkelheit.
Dunkelheit umgab mich, kein Licht weit und breit. Ein nicht zudurchdringender Nebel kam auf, floss um meine Füße, ließ mich Schaudern. Ich wusste nicht wohin, war noch nie hier gewesen. Nichts sah bekannt aus, alles so düster und furchteinflößend. Ich fühlte mich so, als ob diese großen dunkeln Gebäude bald auf mich springen würden, mich verschlingen würden.
Ein Schritt nach hinten und mein Rücken befand sich an der kalten Mauer. Tränen der Verzweiflung rannen mir über die Wangen, Schluchzer durchschüttelten meinen Körper. Ich presste meine Hände auf den Mund, um ja keinen Ton von mir zu geben. Ich wollte mich nicht verraten, ich wollte einfach nur weg von hier!
Ein Geräusch brachte mich dazu, höllisch zusammen zu zucken. Vor Panik stolperte ich einige Schritte zur Seite, knickte meinen Knöchel unglücklich um. Ein stechender Schmerz schoss sofort durch meinen gesamten Körper, lähmte mich. Unsanft kam ich auf den Boden auf, schrammte mir meine rechte Hand auf, bei dem verzweifelten Versuch, mich irgendwo abzufangen.
Warmes Blut lief über meine Haut, tropfte auf den Boden. Wie paralysiert betrachtete ich die rote Flüssigkeit, von der mein Leben abhing. Ein Donnern ertönte, kurz darauf erhellte ein Blitz für einen Moment den wolkenverhangenen Nachthimmel. Ich sah nach oben, hoffte wenigstens den Mond erkennen zu können. Leider war das nicht der Fall und die Dunkelheit eroberte sich ihre Rechte zurück.
It'sour town, everybody scream, in this town of Halloween!
Die Textzeilen kamen mir so einfach wie nie über die Lippen.
Ein erneutes Geräusch brachte mich wieder in die Realität zurück. Ich war alleine, im dunkeln, irgendwo und verletzt. Beschissener konnte die Lage wohl nicht mehr werden. Nur wurde das Geräusch immer lauter, und irgendwann verstand ich.
Schritte.
„Ach meine Liebe, deine Situation kann noch viel ... beschissener werden, glaube mir!", ertönte da eine raue Stimme über mir.
In diesem Moment, in dem ich meinen Kopf nach oben zur Mauer drehte und in blutrote Augen sah, blieb mein Herz kurz stehen. Ich sah nicht viel von ihm. Er war über und über mit schwarz verdeckt. So wie Schatten, die an ihm hafteten und ihn zu einem Wesen der Nacht machten.
Ein Blitz erhellte erneut den Himmel, leuchtete kurz sein von einer Kapuze bedecktes Gesicht an.
BlutroteHaare.
Ein lautloserSchrei verließ meine Lippen, kaltes Entsetzten durchdrang all meine Glieder und lähmte mich. Mit den Händen rudern versuchte ich aufzustehen und wegzurennen.
Zu spät.
Eine kalte Hand packte mich, presste mich mit einer gewaltigen Kraft an die Steinmauer, sodass all mein Sauerstoff aus meinen Lungen gepresst wurde. Kurz bekam ich keine Luft, schnappte panisch nach meiner Lebensessenz. Der Rand meines Sichtfeldes wurde zunehmend schwärzer, blinzelnd versuchte ich der nahenden Bewusstlosigkeit zu entkommen. Würde ich jetzt ohnmächtig werden, wäre es definitiv aus für mich.
Ein eiskalter Windhauch an meinem Hals schreckte mich auf. Ich stemmte mich gegen die animalischen Kräfte des Fremden, wollte nicht kampflos aufgeben. Er allerdings schnaubte nur, presste seinen stahlharten Körper gegen den meinen. Mühelos hielt er meine Hände mit einer von den seinen fest, strich mit der Freien federleicht über meine Wange und umfasste mein Kinn.
Brutal riss er es und damit meinen gesamten Kopf nach links, senkte seinen Kopf und leckte quer über meine Halsschlagader.
Mein vor Panik gelähmter Kopf wollte nicht realisieren, was gerade ablief. Selbst ein Kopfschütteln lies seine fester Griff nicht zu. Tränen der Verzweiflung kullerten über mein Gesicht, durchnässten meine Kleidung. Stumm musste ich mit ansehen – fühlen – wie er etwas spitzes über meine Haut gleiten ließ.
Zähne. Eckzähne. Das konnte doch nicht wahr sein..
Ein schmerzerfülltes Stöhnen entglitt mir, nachdem er diese schlussendlich in meinen Hals rammte. Er zerfleischte regelrecht meine Haut, so als ob er nicht genug von diesem süßen und doch so metallischen Geschmack des - meines! - Blutes genug haben könnte. Blutstropfen perlten über meinen Hals, durchtränkten meine Kleidung. Ich spürte wie er anfing, das Blut aus den Adern zu saugen. Große Schlucke nahm er, wurde zunehmend gieriger. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, doch irgendwann verließen mich meine Kräfte vollkommen. Meine Beine gaben nach und ich sank in die qualvolle Bewusstlosigkeit mit den Gedanken, dass es für mich kein Erwachen mehr geben würde.
Everyone hail to the pumpkin song...
Sanfte Berührungen. Leise Worte. Weiche Federn. Ein leichter Windhauch.
Nur langsam spürte ich meinen sich so schwer anfühlenden Körper wieder. Ein dumpfes Pochen hallte in meinem Hinterkopf wieder, sonst fühlte ich nur eine Schwerelosigkeit, die ich noch nie hatte. Vorsichtig bewegte ich erst meine Finger. Fahrig strichen sie über den glatten, fast flüssigen Stoff unter ihnen. Nach den Fingern zog ich meine Zehen an, zuerst langsam, dann entspannte ich sie wieder. Ich zog meine Ellenbogen ein wenig an, nicht viel, aber so viel, dass ich wusste, ich beherrschte meinen Körper noch.
Ich bin nicht ... tot?
„Du bist sogar überaus...Lebendig", antwortete die selbe raue Stimme, die ich schon kannte. So selbstverständlich, als hätte ich meine Gedanken..."Laut ausgesprochen. Du denkst viel zu laut, Süße."
Erschrocken riss ich meine Augen auf. Einen Moment lang starrte ich in wunderschöne bernsteinfarbene Pupillen, konnte mich nicht losreißen vor lauter Faszination. Dann erinnerte ich mich wieder, an die Flucht, die Mauer, dem Fremden.
Ein Ruck ging durch meinen Körper, angsterfüllt wollte ich meine Arme und Beine schützend zu mir ziehen, mich wegrollen und die Flucht weiterführen. Weit, weit rennen, nur um diesen...ja was war er wohl?
Doch alle Überlegungen und Gedanken blieben auch so. Ich konnte mich nicht rühren. Nur ein fürchterliches Klirren durchdrang die aufkommende Stille. Egal, wie heftig ich zerrte, wie verbissen ich es versuchte. Meine Arme blieben über meinen Kopf, meine Beine, gespreizt von mir gestreckt liegen. Erst jetzt fiel mir auf, dass mir kälter war als sonst. Wieder prallte ungeschützt ein kalter Luftzug auf meine Haut, als der Fremde über mir sein Gewicht verlagerte und vollends über mir war.
Haut.
Mit düsterer Vorahnung sah ich an mir herunter. Schamröte legte sich auf meine Wangen, als ich das Fehlen meiner Kleidung bemerkte.
„Nein...", keuchte ich, erneut den Tränen nahe. Über mir schnalzte der Rothaarige mit der Zunge, grinste amüsiert über meine Verzweiflung. Langsam beugte er sich zu mir und leckte über mein Ohr. „Süße, sei froh, dass ich mich noch so lange zurückhalten konnte. Ich bevorzuge es, wenn meine Opfer wach sind." Er schnurrte mir seine bitteren Worte entgegen, arbeitete sich einen Weg über meine Schläfen, zu meiner Wange, bevor er meine Lippen in Beschlag nahm.
Dominant schaffte er sich Zugriff in meinen Mund, zog unnachgiebig meine Unterlippe in den Seinen. Keuchend schüttelte ich meinen Kopf, versuchte ihm irgendwie zu entgegen. Ich wusste nicht mal seinen verdammten Namen! Und trotzdem...eine einzelne Träne entglitt meinem rechten Auge und bahnte sich ihren Weg über mein Gesicht ins Laken.
„Eustass...", murmelte der Fremde zwischen zwei Knabbereien an meinem Schlüsselbein.
„Eustass Kid."
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Hey Leute xD
Hier ist mal ein alter OS von mir, den ich jetzt hierhin verlagert habe ^^ zu einer OS-Sammlung passt er besser, als alleinstehendes Kapitel ;D
lg tiger
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