4. Türchen: Jimbei x OC
Vorsichtig lief sie die Gangway hinunter und blieb auf dem verschneiten Steg stehen. Ihre Beine zitterten ein wenig. Sie fühlte sich an Land unbeholfen und hilflos, wie ein kleines Kind. Ihre Freunde waren bereits ein Stück voraus, lachten, unterhielten sich und hatten keine Probleme mit dem Schnee und dem rutschigen Untergrund.
„Soll ich dir helfen Kimora?", ertönte eine dunkle Stimme hinter ihr. Langsam drehte sich die Meerjungfrau um und erkannte Jimbei. Der Fischmensch war nicht schon vor gegangen? Naja, egal. Langsam begann sie mit dem Kopf zu schütteln und wandte sich wieder zur Gangway, um zurück auf die Thousand Sunny zu gehen. „Schon gut. Ich werde es mir beim Aquarium gemütlich machen und ein wenig lesen. Es ist auch noch ein wenig Punsch übrig und es ist sowieso zu kalt für mich...", zählte sie alle Ausreden auf, die sie finden konnte, nur um nicht erklären zu müssen, dass ihre Beine schon vor Anstrengung zitterten und sie furchtbare Angst hatte.
Angst, von den Menschen als Meerjungfrau erkannt zu werden. Nicht wegen einer Entführung. Vor einer Woche war sie 30 geworden und anstatt einer Flosse, zierten nun zwei Beine ihren Körper. Klar, sobald sie ins Meer sprang, wuchsen diese wieder zusammen, aber trotzdem war sie deshalb n weniger wert. Mal davon abgesehen hätte sie durchaus starke Beschützer gehabt.
Nein, ihr ging es um die Blicke.
Diese abweisenden, ekelerregenden Gesichter, das Murmeln, das Getuschel, die Kommentare. Sie hasste das es! Wenn sie so unbeholfen war... würde sie ihren Freunden nur den Abend auf dem Weihnachtsmarkt versauen.
Auch wenn sie selbst noch nie auf einem war und noch nie Weihnachten gefeiert hatte. Aber wer hätte ahnen können, dass es schneien und so verflucht rutschig werden würde?
„Kim...", brummte Jimbei und stieg von der Sunny zu ihr herunter, nur um plötzlich seinen Arm auszustrecken. „Ich helfe dir. Du brauchst keine Angst zu haben." Der Hai-Fischmensch grinste sie breit an. „Immerhin warst du noch nie auf einem Weihnachtsmarkt und hast dich schon den ganzen Tag darauf gefreut, oder nicht?"
Die Wangen der Koi-Meerjungfrau wurden rot und sie drehte ihr Gesicht weg. Da ihr Haut-Teint unglaublich blass, geradezu weiß war, konnte er den Farbunterschied viel zu gut erkennen. Der Größere lachte nur, bevor er ihren Arm packte und sie an sich zog. Perplex sieß sie an seiner starken Brust, dann hob er sie schon auf seine Arme und lief den rutschigen Steg entlang zur Hauptstraße und noch weiter weg.
Kimora konnte gar nicht protestieren. Sie hatte zwar ein wenig überrascht gekeucht, doch nun blieb ihr die Luft weg vor Aufregung. Sie war Jimbei so nah... dem gutaussehenden, gutherzigen Fischmenschen, der so viel Gutes für die Fischmenscheninsel getan hatte. Der jetzt mit ihr Teil der Strohhutpiraten war und sie extra trug, um ihr einen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen!
Ihr Herz schlug plötzlich schneller und ihr Magen begann zu kribbeln.
„Ahhh, da seid ihr zwei ja! Wollen wir los?", durchbrach Namis Ruf ihre Gedanken. Sie hob den Kopf und sah, wie die meisten Strohhüte unter einer Straßenlaterne gewartet hatten. Die Navigatorin winkte ihnen zu und deutete hinter sich auf einem großen, beleuchteten Platz. Überall waren Holzhütten aufgestellt worden, es trällerte typische Weihnachtsmusik und Kim roch einen unglaublich leckeren Duft. Waren das frische Plätzchen? Pfannkuchen? Schokoladenfrüchte? Glühwein?
Ihr Herz pochte noch lauter. Sobald sie bei den Läden angekommen waren, ließ Jimbei sie wieder herunter. „Wenn du nicht mehr kannst, dann melde dich. Ich trag dich gern oder helfe dir beim Laufen, ja?" Er lächelte sie sanft an. Da schimmerte etwas in seinen Augen, was sie nicht benennen konnte. „Keine Sorge, die Leute starren wegen den Steckbriefen nicht wegen den.... anderen Auffälligkeiten", munterte er sie noch auf und strich eine ihrer weißen Haarsträhnen hinter ihr Gesicht. Sie wurde wieder ein wenig rot und nickte.
„Danke Jimbei!"
„Gut, dann hab Spaß!" Er grinste breit. Dann wurde sie schon von Nami entführt und zusammen mit Chopper, Robin und Jimbei liefen sie über den gesamten Weihnachtsmarkt. Die anderen der Strohhüte hatten sich verstreut und so verbrachte sie einen wundervollen Abend. Sie probierte fast jede Sorte Glühwein und aß unglaublich viel.
In der Nähe eines Stands (weil plüschtier sonst doppelt) mit selbstgemachten Plüschtieren wartete sie schließlich zusammen mit Nami, weil nicht nur Robin sondern auch Jimbei daran Interesse zeigte. Sie stand mit dem Rücken zum Verkaufsstand, während die Navigatorin vor ihr an der Glühweintasse nippte. Nami nahm ihr gerade ihre leere Tasse ab, als sie grinsend hinter Kim guckte, sie in die Seite stieß und dann mit dem Kopf in eine Richtung deutete. Lachend ging sie, während Kim sich umdrehte und Jimbei erkannte, der direkt auf sie zu kam. In seiner Hand befand sich ein blauer Plüsch-Hai.
Ihre Augen wurden groß, als der Fischmensch ihr das Plüschtier in die Hand drückte und dabei ein klein wenig verlegen wirkte. „Hier, das ist für dich. Du magst doch Haie, oder?" Etwas überfordert nickte sie nur und betrachtete den süßen Hai in ihren Händen, bevor sie sanft lächelte und ihre Nase in den weichen Plüsch drückte. „Ja... ich liebe sie!"
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