Teil 2

B

Summer Air -ItaloBrothers

Everyone wants the truth, but no one wants to be honest. ~A.H.

Hanna's P.o.V.

Genau 17 Minuten später habe ich mir meine Haare gekämmt, mich ein bisschen geschminkt und ein, wie ich finde, ziemlich süßes Outfit rausgesucht und angezogen.

Schnell nahm ich meine Tasche und polterte die Treppen runter.

"Ich dachte du bleibst heute zu Hause?"

"Nein, Ty, ich geh mit Liv Shoppen. Also bye." Aus dem Augenwinkel sah ich noch wie er die Augenverdrehte.

Schmunzelnd trat ich aus der Tür und in dem Moment kam Livs knall roter Smart um die Ecke gefahren.

Perfektes Timing.

Schlendernd näherte ich mich dem Auto und schmiss mich auf den Beifahrersitz.

"Hey Schatz. Noch mal danke. Du hättest nicht mitkommen müssen." Liv warf ihre blonden Haare zurück und sah mich durch ihre große Sonnenbrille an.

"Du weißt genau so gut wie ich, dass ich keine wirkliche Wahl hatte. Du hättest mich doch sonst eh gezwungen.", sagte ich lachend, schnallte mich mich an und zog die Beifahrertür zu.

Gezwungen war untertrieben! Sie hätte mich an den Haaren aus dem Haus gezerrt und mich dann mit irgendwas erpresst.

"Ja okay da hast du vermutlich recht.", erwiderte Liv kichernd.

Den Rest der Fahrt redeten wir über Belangloses. Lehrer, Klatsch und Tratsch und so weiter. Ein großes Thema war natürlich Dillan.

Als wir dann am Einkaufszentrum ankamen war es erst 9 Uhr früh, aber der Parkplatz vor der Mall war überfüllt wie sonst was.

Das ist der Weg den Gott gewählt hat um uns zu quälen. Volle Parkplätze.

Als wir zusammen durch die große Tür traten fiel mir auf, dass es noch voller war als ich von draußen geschätzt hätte. Wenigstens konnte man noch die Schaufenster sehen beispielsweise das, an dem wir gerade stehen geblieben waren. Besser gesagt Liv stehen geblieben war.

Mit großen Augen starrte sie die viel zu teuren Kleider vor sich an. Ich folgte ihrem Blick und sah zwei atemberaubende Kleider.

Wirklich, sie waren wunderschön, aber wie ich Liv kannte, würde sie komplett und maßlos übertreiben und eskalieren.

3...2...1....

"OMG OMG OMG!!!! Han komm schnell!"

Vielleicht sollte ich ins Hellseher Geschäft einsteigen.

Sie war schon immer so laut und aufgedreht im Gegensatz zu mir. Naja nicht wirklich im Gegensatz, aber egal. Ich war nicht ganz soooo laut und aufgedreht, nur ein bisschen.

Etwas überrumpelt wurde ich von Liv mit in den Laden gezogen.

Sie lief zielstrebig auf eine Verkäuferin zu, sie tat mir jetzt schon leid, und fragte auch prompt ob wir die Kleider im Schaufenster anprobieren könnten.

Die etwas ältere Verkäuferin beäugte uns skeptisch- sahen wir wirklich so arm aus? - nickte dann aber langsam.

Eine Minute später, in der Liv einfach nicht still stehen konnte, kam sie mit den beiden Kleidern wieder.

Das eine war schwarz, oben enganliegend und fiel ab der Taille in einem Tüll-Rock bis zur Mitte der Oberschenkel. Es war wie gemacht für Olivias hell blonde Haare und ihre zierliche Figur.

"Das ist deins!", verkündete ich der vor Freude strahlenden Liv und deutete auf das schwarze.

Ich wusste, dass sie es schon die ganze Zeit auf das schwarze abgesehen hatte. Ich bin eben eine tolle Freundin...

Grinsend schnappte sie ihr Kleid und lief in Richtung Umkleide.

Beim shoppen blühte sie immer auf. Es war für sie wie eine Art Therapie.

Manche gingen zu einem Meer, das aus Wasser bestand, um sich zu beruhigen und ich eben mit meiner besten Freundin zu einem Meer aus Schuhen. Und Klamotten.

Schmunzelnd wandte ich mich nun zu dem zweiten Kleid und bei genaueren betrachten verschlug es mir die Sprache.

Es war in einem dunklen Rotton gehalten und in etwa so geschnitten wie das Kleid von Liv. Es hatte einen ziemlich gewagten Ausschnitt und sah trotzdem noch elegant aus.

Mit einem Wort, Wunderschön!

Es war ohne Zweifel Liebe auf den ersten Blick und da die Verkäuferin mir versicherte, es würde mir passen, kaufte ich es einfach. Ein neues Teil würde meinem Kleiderschrank definitiv nicht schaden.

Wenige Minuten später kam Liv mit dem Kleid in der Hand aus der Kabine und strahlte mich an.

„Dillan kann sich glücklich schätzen.", sagte ich lächelnd.

Sie grinste zurück.

„Ja, das kann er wirklich." Immer noch Grinsend ging sie zur Kasse und bezahlte schnell.

Wir hatten allen Ernstes eine geschlagene halbe Stunde in diesem Laden verbracht, wobei ich noch nicht mal irgendwas anprobiert hatte.

"Ich hab Durst. Hast du Lust auf nen Kaffe?", fragte mich Liv und sah mich aus ihren großen blauen Augen an.

"Ja klar. Starbucks?"

"Starbucks!", bestätigte sie mir schmunzelnd.

Wir beide begannen zu Lachen.

Es ist einfach so typisch für uns, da wir beide diesen Laden einfach nur vergötterten.

Er war zwar etwas teuer, aber das Geld lohnte sich definitiv. Also meiner Meinung nach.

Liv und ich gingen also zu Starbucks und bestellten uns jeweils einen Karamell-Latte Machiato mit Sahne to-go. Wie immer.

Der Verkäufer flirtete ein bisschen mit Liv, aber sie blockte ab was ich um ehrlich zu sein ziemlich lustig fand.

So schnell es ging verließen wir den armen Verkäufer und traten auf den überfüllten Gang hinaus.

Ein Paar Meter weiter weg stand eine Gruppe Jungs denen Liv die ganze Zeit schöne Augen machte, obwohl sie sie noch nicht mal sahen. Zugegeben, ein paar von ihnen sahen gar nicht mal so übel aus...

Wir setzten uns auf eine Bank und genossen unseren Kaffee bis Liv plötzlich das angenehme Schweigen unterbrach.

"Ich hab eine Idee! Lass und Pflicht oder Pflicht spielen, das wird bestimmt total Lustig."

Ich überlegte kurz.

"Heißt es nicht Wahrheit oder Pflicht?", fragte ich dann argwöhnisch.

"Nein jetzt nicht mehr."

Ich liebte Liv ja, aber manchmal hatte sie echt einen an der Klatsche. Und Ihr Dauer Grinsen wurde langsam gruselig.

"Ich weiß nicht... Das ist nicht so mein Di...", weiter kam ich nicht.

"Boah man Han. Bei aller Liebe, du bist manchmal so langweilig. Das nervt langsam echt." Madam verdrehte die Augen und sah mich genervt an.

Hatte sie mal wieder ihre Tage? Da war sie immer unausstehlich.

Ein bisschen unwohl rutschte ich auf meinem Sitz herum.

Ich war auf gar keinen Fall langweilig oder prüde! Diese Wörter passten mal so gar nicht zu mir.

Ich atmete einmal tief durch.
„Okay. Ich mach mit!"

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Weiterer Story Tipp:

„The Escort Girl." Leider pausiert aber unfassbar gut (meiner Meinung nach)
Von: metacarpal

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