Wiedertreffen

Zayn's Sicht:

Nach dem Essen waren alle in ihre Zimmer gegangen und da ich, genauso wie Niall, der aber dann beschlossen hatte, in die Sauna zu gehen, nicht gewusst hatte, was ich tun sollte, hatte ich meine Jacke geholt und war, ohne einem Bodyguard auch nur irgendetwas zu sagen, in die Stadt gegangen. Ich hatte keine zehn Schritte gemacht, da war ich schon mit schreienden und kreischenden Fans umgeben gewesen. Ich hatte ehrlich gesagt keine Lust, mich wieder ins Hotel zu verkriechen und einen Bodyguard zu holen, sodass ich die wie verrückt kreischende Menge einfach ignorierte. Leider stellte ich nach wenigen Augenblicken fest, dass das gar nicht so leicht war, trotzdem ließ ich mich nicht klein kriegen und marschierte so gelassen wie möglich weiter. Als ich das Zentrum der Stadt erreicht hatte, das gar nicht so weit entfernt war, wurde es für die Fans um einiges schwieriger, um den vielen Autos und Motorrädern auszuweichen und gleichzeitig mir zu folgen. Ich ignorierte sie weiterhin und betrachtete stattdessen die Hochhäuser und anderen Gebäude, von denen ich umgeben war.

Rechts und links waren Läden mit den neuesten Trends und Looks und überall sah man Schilder, auf denen in rot dick und fett drausstand SALE, während andere Schuhe und Klamotten viel zu viel kosteten. Ich schlenderte weiter, blieb mal hier stehen, mal da und die Menge folgte mir, wie Küken ihrer Entenmutter. Ja, ich kam mir wirklich vor, wie eine Entenmutter.

Ich schaute die riesige Straße entlang und plötzlich  sah ich sie wieder:

Bellè.

Ruckartig blieb ich stehen. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie schien magisch von mir angezogen, oder es war anders herum, aber wir trafen uns immer, egal wo. Ich lächelte. Sie war hübsch, freundlich...ich mochte sie. Natürlich nicht so arg wie Harry früher, aber ich mochte sie. Auf einmal nahm ich die ganzen Fans nicht wahr. Ich sah nur noch Bellè vor mir, wie sie dort stand und durch ein Schaufenster ein neongelbes Top betrachtete. Sie wandte sich jedoch ab und kam in meine Richtung, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Doch als sie die drängelnde Menge erblickte blieb sie überrascht stehen. Auf Zehenspitzen stehen suchte sie nach dem Grund der Aufruhe. Kurz: sie suchte nach mir, aber sie wusste natürlich nicht, dass ich es war. Ihr Blick blieb kurz an einem Mädchen mit einem One-Direction-T-Shirt hängen und sofort veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Anstatt dem vorher sehr gelassenen und entspannten Blick, war ihr jetzt deutlich die genervte Stimmung anzusehen. Sie suchte weiter und brauchte nicht lang, bis sie mich entdeckte. Man hörte fast ihr erleichtertes Seufzen, dass nur ich es war. Genau in dem Moment schloss sich aber die Lücke, durch die ich sie beobachtet hatte und sie tauchte in der Menge unter. Ich konnte nur vermuten, was sie jetzt tat und wusste nicht, was ich selbst jetzt machen sollte.

Plötzlich spürte ich eine große, kräftige Hand auf meiner Schulter. Überrascht drehte ich mich um und stellte fest, dass die Hand einem Bodyguard gehörte.

,,Was fällt dir ein, einfach so durch die Straßen von New York zu laufen!?! Du hättest jemanden mitnehmen sollen!", fuhr er mich an bevor ich auch nur meinen Mund aufmachen konnte, um mich zu verteidigen.

Der Mann war breit gebaut und starrte mich grimmig an. Sein schwarzer Anzug war schweißgebadet, was darauf hinwies, das er gerannt sein musste. Er sah auch nicht so aus, als wäre er ein guter Läufer, das war ja auch nicht seine Aufgabe. Er hatte eine kleine Nase und dunkle Augen. Seine dunkelbraunen, fast schwarzen Haare waren kurz geschnitten und genauso in Schweiß getränkt wie der Rest von ihm. Angeekelt rümpfte ich fast unmerklich die Nase, bevor ich mir eine Antwort überlegte.

,,Ich wollte ein wenig allein rumlaufen", sagte ich schließlich. Es war eine magere Antwort, aber ich hatte keine Lust zu streiten. Stattdessen wandte ich mich von ihm ab und suchte die umstehenden Leute nach Bellè ab. Ich hatte ein bisschen mehr Freiraum, denn weitere Bodyguards hatten die Leute weggeschickt.

Da trat sie vor und lächelte mich an. Der grimmige Wache ließ von mir ab und wollte sie gerade weg schicken, aber ich sagte ihm schnell, dass das nicht nötig sei.

Bellè nickte dankend.

,,Hey", fing ich an.

,,Hey" Sie lachte, sodass man ihre glänzenden, weißen Zähne aufblitzen sah, ,,Ich hab gesehen, dass du ohne Begleitung warst. Sah ganz schön riskant aus. Ich dachte, es wäre lebensmüde, wenn ihr so etwas macht."

Jetzt lachte ich. ,,Das ist es wahrscheinlich, aber na ja. No risk, no fun, wie man so schön sagt."

Das schien ja gut zu laufen, doch dann schaute sie auf ihre Armbanduhr und wieder veränderte sich schlagartig ihre Stimmung.

,,Tut mir echt leid", entschuldigte sie sich, ,,Ich will eine Vorstellung im Theater anschauen und muss mich noch fertig machen."

,,Oh, okay. Dann begleite ich dich ins Hotel", sagte ich enttäuscht, aber dann mir etwas ein, dass mir doch noch ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte: ,,Du, Bellè...willst du vielleicht heute Abend mit mir ausgehen?"

Was in mir vorging? Das wüsste ich gerne selbst. Verwirrt versuchte ich meine Gedanken und Gefühle zu ordnen und sah sofort, wie Bellè leuchtend rote Wangen bekam. Ich wusste auch nicht, was ich da gerade gefragt hatte und wollte gerade sagen, dass ich gerade etwas neben der Sache war und sie das Angebot vergessen sollte, das nickte sie. Ich konnte es kaum glauben. Sie hatte zugesagt! Sie würde mit mir Essen gehen!

Ich war völlig durch den Wind und hatte Mühe, um mich wieder zu fangen. Ich musste mich regelrecht dazu zwingen, ihr nicht um den Hals zu fallen vor Freude. Sie sah genauso aus, wie ich mich fühlte. Perfekt.

Dieses Kapitel ist jetzt überhaupt nicht von mir, sondern von einer Freundin. Danke, es ist so cool geworden :)

LG directionerluv11

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top