Stress in der Band

Liams Sicht:

Am nächsten Morgen waren wir alle im Speisesaal, sogar Zayn, der anscheinend erst recht spät zurück gekommen war. Ich hatte gedacht, dass er ausschlafen würde, aber anscheinend doch nicht.

Louis und Harry bombardierten ihn natürlich sofort mit Fragen, ich hielt mich da über raus.

"Und? Was habt ihr so gemacht?", fragte Harry lässig. Anscheinend dachte er, dass ihm das alle abkauften, doch heute schaffte er das nicht. Ich hörte und spürte ganz genau, dass er das nicht so locker hinnahm, wie er vorspielte.

Zayn zuckte mit den Achseln.

"War nicht so besonders. Wir sind ins Kino gegangen und ja"

Ich zog eine Augenbraue hoch. Irgendwas

war da faul. Er verhielt sich nicht so, als wäre da nichts gewesen. Er kaute nervös auf seiner Unterlippe rum, wie ich feststellte. Was war los? Ihm schien etwas unangenehm zu sein. Das schien Louis auch zu bemerken, denn er fragte: "Sicher? Ich meine...Bellè ist schon ein tolles Mädchen. Irgendwie glaub ich dir das nicht ganz."

"Was soll denn gewesen sein? Ich hab' euch doch versprochen, dass das erste und letzte Date mit ihr ist. Glaubt ihr wirklich, ich lüge euch an?", fragte er entrüstet.

Das wiederum klang überzeugend. Er war unser Kollege, unser Freund. Ich glaube nicht, dass er unsere Freundschaft für Bellè aufs Spiel setzen würde. Ja...Bellè. Ach wie ich dieses Mädchen hasste. Es würde unsere Band vielleicht doch zerstören, so wie Harry in sie verknallt war. Vielleicht würde es Zayn auch so ergehen? Nein! Das durfte es nicht. Ich würde dieses Mädchen von den Jungs fernhalten müssen. Nur wie?

"Leute? Was ist an der so toll? Sie ist ein Mädchen wie jedes andere! Wollt ihr sie nicht mal lassen? Ich glaube, mittlerweile geht ihr ihr wirklich auf die Nerven oder?", mischte sich Niall mit vollem Mund ein.

Das löste Wut aus. "Und warum, bitteschön, hat sie dann auf meine Frage nach einem Date ja gesagt?", sagte Zayn wütend. Er war aufgestanden und schaute seinen "kleinen Bruder" böse an. Von Bruderschaft war da keine Rede mehr. Niall sah Zayn erschrocken an und wusste anscheinend nicht, was er sagen sollte.

Aber warum war Zayn jetzt so ausgerastet? Das sah ihm so gar nicht ähnlich.

Es hatten sich ein paar Leute erschrocken umgedreht. Eine ältere Dame am Nebentisch schüttelte genervt den Kopf. Ich hörte nur, wie sie leise "Die Jugend von heute! Kann sich nicht mehr benehmen" murmelte. Ein Mädchen mit einem 1D-T-Shirt sah eher geschockt aus, aber ich sah ihr an, dass sie sich regelrecht zwang, nicht aufzustehen und uns anzusprechen.

Ich beugte mich zu Zayn über und flüsterte: "Geht's bitte ein bisschen leiser? Die Leute gucken und wir sind berühmt, schon vergessen? Wir können uns keinen Zeitungsartikel leisten, in dem steht, dass wir die Hotelrestaurants zusammenbrüllen. Und in dem Moment kam ein Kellner und legte eine Zeitung auf den Tisch. Dick und fett stand auf der Titelseite:

"Zayn Malik Datet andered Mädchen - die Fans sind nicht begeistert"

Erschüttert schnappte ich nach Luft. Automatisch drehte mich zu dem Ort, wo der Kellner gestanden hatte, doch dieser war schon verschwunden. Das...wie???...Oh Gott! Woher hatte die Presse davon gewusst? War das, was Zayn so beunruhigt hatte? Warum waren die Fans so wütend? Wie würde Perrie reagieren? So viele Fragen und auf keine wusste ich eine Antwort.

"Was ist?", fragte Harry und riss mich damit aus meiner stillen Panikattacke.

"Ich...wir...Zayn...", ich brachte kein vernünftiges Wort heraus, "Esst auf! Wir besprechen das auf meinem Zimmer!"

Als keiner sich rührte, noch nicht einmal Niall fügte ich hinzu: "Hopp! Worauf wartet ihr?"

Zehn Minuten später saßen wir alle in gemütlichen Sesseln und kleinen Sofas, während ich den Zeitungsartikel vorlas: "Zayn Malik datet anderes Mädchen - die Fans sind nicht begeistert

Gestern Abend wurde 1D-Boyband Mitglied Zayn Malik mit einem  Mädchen, vermutlich britischer Abstammung gesichtet. Trotz großer Brille und unauffälliger Kleidung erkannte der Kinokartenverkäufer Malik und verständigte unsere Journalisten. Nach einem gemütlichen Filmabend verschwanden beide im Hotel. Es wird spekuliert, ob sie ein Paar sind. Das Mädchen habe ihrem Ex erzählt, sie sei mit dem Superstar zusammen hieß es vor ein paar Tagen. Dies scheint sich hiermit bestätigt zu haben. Perrie Edwards, Zayn Malik's bisherige Verlobte, wusste bis jetzt anscheinend nichts von dem Date."

"In der Überschrift haben die doch noch was mit Fans gesagt. Steht da noch was?", fragte Niall. Er schien noch recht unbesorgt. Ihn ging es auch am wenigsten an.

Ich lies meinen Blick über die Seite schweifen.

"Ah ja hier!

"Ah! ja hier: Die Fans der berühmten Band sind erschüttert und wütend, weil Malik Edwards nach der Verlobung   betrogen hat. Was für Folgen das haben wird ist unklar."

"Ich denke, darüber brauchen wir nicht reden. Lieber über das, was wir jetzt machen. Zayn? Hast du eine Idee? Schließlich bist du ja Schuld", fragte Niall

Wie er so ruhig bleiben konnte. Unglaublich. In mir stieg Wut, wie Lava in einem Vulkan. Bald würde es über laufen und dann wurde ich mich nicht mehr im Griff haben. Das durfte nicht passieren. Es würde ja auch nichts bringen. Ruhig bleiben, Liam, sagte ich mir in Gedanken, Bellè ist blöd und stürzt die Band in den Abgrund, aber wir können das regeln.

Aus dem Augenwinkel beobachtete Louis, der seine aufsteigenden Gefühle auch zu unterdrücken schien. Zayn knetete immer noch auf seiner Unterlippe . Seine Stirn lag in Falten und seine Augen blickten starr vor Sorge. Das zeigte wenigstens seine Schuldgefühle. Wenigstens das.

"Ähh...ja...ich würde vorschlagen, dass wir heute beim Konzert alle erklären. Ihnen versprechen, dass das ein Versehen war", meldete er sich dann zu Wort.

"Wir!?!", schrie Louis, " Du meinst du!"

Erschrocken zuckte Zayn bei diesen Worten zusammen. Unsicher schaute er in die Runde und sah aus, als wüsste er nicht recht, was er sagen oder machen sollte. Immerhin waren Louis' Worte hart gewesen und ohne Gnade.

Louis sah der Situation natürlich ohne irgendwelche Umwege ins Gesicht. Er nahm Fakten so, wie sie ihm mitgeteilt wurden. Er machte sich nicht die Mühe, Ausereden oder Gründe für das Geschehen zu finden. Was passierte, war alles was zählte, für ihn. Ich fand, dass Zayn das oft anders sah. Er machte sich enrnthafte Gedanken darüber, warum eine Person so gehandelt hatte und wie es dazu gekommen sein konnte.

[

Eine Weile herrschte Stille. Niemand traute sich, etwas zu sagen, aus Angst, Louis damit wieder in Rage zu versetzen.

Aus Erfahrung wussten wir alle, wie er ausrasten konnte. Und niemand wollte das Risiko eingehen.

Nachdem ein paar Minuten keiner etwas gesagt hatte, stand Louis aus, drehte sich um und verschwand zu Tür hinaus.

Kalte Stille herrschte weiterhin. Mein Hass gegenüber Bellè war natürlich gestiegen, aber ich zwang mich dazu, nicht über zu reagieren.Das würde es wie gesagt nicht besser machen.

Die Atmosphäre war angespannt und unwissend. Niemand wusste, was zu tun war. Sollten wir Louis zurück holen? Oder ohne ihn weiter machen? Oder ganz aufhören mit der "Versammlung"? Brachte es mich etwas, eine Lösung zu suchen oder hatten wir schon jetzt keine Fans mehr? Niemand wusste eine Antwort auf die unausgesprochenen Fragen. Niemand wollte eine. Wir waren alle zu geschockt um darüber nachzudenken, was vielleicht eine mögliche Lösung sein könnte.

Wir waren nicht nur geschockt über den Zeitungsartikel, sondern auch über die Reaktion von Louis. So war er einfach noch nie ausgerastet, nicht in so einer ernsten Situation

Unsere Band brach zusammen, Stück für Stück. Jetzt würde wahrscheinlich eine gnadenlose Feindschaft zwischen Louis und Zayn herrschen und sich dann auf uns über tragen. Nach und nach würden wir zu "Einzelgängern" entwickeln, die Freundschaften würden langsam aber sicher zunichte gehen. Unglaublich, aber irgendwie musste es ja anfangen und das schien in meinen Augen wie der verhasste Anfang des Zusammenbruchs der Band und nicht nur der Band, sondern noch schlimmer: der Freundschaften. Sie würden verschwinden, in dem Fall von Zayn und Louis, sich in Feindschaften verwandeln. Ein Alptraum, den wir alle schon jahrelang gehabt hatten und der jetzt irgendwie gekommen zu sein schien. Noch nie war jemand aus Wut auf einen einzelnen von uns so ausgerastet. Zwar hatte Louis es nicht so arg gezeigt, aber doch kannten wir ihn alle so gut, dass wir die Wut und den Hass dahinter spürten. Es war einfach zu viel. Zu viel für die Freunde, die wir bis jetzt gewesen waren. Für Außenstehende hätte es wahrscheinlich einfach nur wie ein normaler Streit zwischen uns Kumpels ausgesehen, aber das war es nicht. Es war der Beginn des besagten Alptraums.

In mir baute sich während ich diese Gedanken hatte der Hass gegen Bellè noch weiter aus. Ich hatte nicht gedacht, dass das gegangen wäre, aber da hatte ich wohl falsch gedacht. Alles was ich spürte Hass, glühend heißer Hass. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich explodieren. In meinem inneren Auge spielte sich eine brutale Szene aus, die ich im Nachhinein nicht nachvollziehen konnte. Bellè war in der Mitte, um sie herum waren Flammen, nur Flammen. Sie verbrannte bei lebendigem Leibe. Mehr konnte ich nicht erkennen. Es war ein grauenhaftes Bild, doch ich wurde es einfach nicht los. Ich sah nur noch sie, wie sie in der Hitze vor Schmerz schrie und zappelte. Grauenhaft, einfach grauenhaft. Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass alles nur eine Metapher war. Die Flammen war mein Hass gegen Bellè und sie litt darunter. Sie litt darunter, sie ich es noch nie gesehen hatte. Ehrlich gesagt, hatte ich sie noch nie darunter leiden sehen, oder? War ich blind oder war diese Metapher nur ein Scherz, dass mir mein Gehirn spielspielte. Ich wusste es nicht. Woher sollte ich es auch wissen?

Als ich das grässliche Bild dann doch los wurde, sah ich mich um. Ich musste mir wieder einen klaren Überblick über alles schaffen. Louis war nicht zurück, hatte ich auch nicht erwartet. Die anderen drei saßen noch immer da, in ihren Gedanken versunken, wahrscheinlich nicht viel andere, als die, die ich vorher gehabt hatte. Harry ließ sich natürlich nicht anmerken, wie sauer er war, trotzdem sah ich es ihm an. Ich kannte ihn zu gut. So konnte er mich nicht reinlegen. Doch auf wen genau er sauer war, wusste ich nicht. Was spielte das im Moment auch für ein Rolle? Wir konnte gerade nicht viel machen. Niall schien nicht zu wissen, was er von dem ganzen halten sollte. Verständlich. Er hatte bis jetzt auch nicht viel damit zu tun gemacht und ich fand irgendwie, dass das recht gut war. Er konnte, ohne irgendwelche besonders starken Gefühle über die Situation reden und nachdenken, was hieß, dass er einen kühlen Kopf behalten konnte und relativ neutral sein. Zayn dagegen hatte mit viel zu kämpfen. Er hatte die Finger an die Hose gekrallt und war sehr verspannt. Seine Augen zeigten viele Schuldgefühle und Verzweiflung und bei genauerem Betrachten er kannte ich in ihnen sogar glänzende Tränen. Er schien so verzweifelt, dass ich zu meiner Verärgerung, obwohl es gar nicht so schlimm war, Mitleid mit ihm empfand. Er führte einen harten und schwierigen Kampf aus, er wusste ja noch nicht mal, wer genau der Gegner war! Niemand wusste das, noch nicht mal ich. Ich hasste Bellè, ja, aber die Jungs waren meine Freunde und wenn ich mich so gegen sie wendete, wie das Feuer in meinen Gedanken, würde ich ein riesiges Risiko eingehen, dass ich sie verlieren würde, die jahrelange Freundschaft.

Aber wenn ich über diese tiefe Verzweiflung von Zayn nachdachte: woran lag sie? Wusste er keinen Ausweg, wie er das alles wieder glatt machen sollte? Oder war da mehr? Hatte seine Verzweiflung vielleicht sogar mit Bellè zu tun? Also natürlich hatte sie das, immerhin dachte die ganze Menschheit, dass er Perrie betrogen hatte, aber war es vielleicht nicht nur ein einfaches Treffen gewesen, wie er behauptete? War da vielleicht mehr gelaufen, als er von sich Preis gab? Was war da so schlimm? Was bereitete ihm so viele Sorgen? War es wirklich nur das naheliegendste, dass er nicht wusste, wie er es erklären sollte? Zayn war schon immer derjenige gewesen, dem es am schwierigsten gefallen hatte, so berühmt zu sein, keine Frage. Aber trotzdem könnte da vielleicht mehr dahinter stecken, oder nicht?

Liam, ermahnte ich mich, lass ihn erstmal zur Ruhe kommen. Wenn du dir weiter so viele Gedanken über ihn machst, frahst du ihn noch aus und ich glaube damit wird er gar nicht zurechtkommen, oder würdest du das?

Ich fuhr zusammen, als plötzlich Warriors ertönte. Warriors war ein Lied von Imagine Dragons, weshalb ich mich wunderte, warum es jetzt abgespielt wurde, doch ich stellte schnell fest, dass niemand es abgespielt hatte, sondern, dass es ein Klingelton war. Das Handy, von dem es kam, war das von Louis. Er hatte es liegen lassen.

Ich beugte mich vor, um danach zu greifen. Vielleicht rief er ja an, weil er es suchte. "Simon" stand auf dem Display. Darüber war ein Bild von unserem Manager. Sollte ich rangehen?

Niall sah mich fragend an. "Simon", rief ich über den lauten Klingelton hinweg. Sofort veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Anstatt etwas besorgt und verwirrt zu wirken, sah er ernst und etwas...ängstlich aus. Und nicht nur er. Wir hatten alle begriffen, was Simon veranlasste uns anzurufen: der Zeitungsartikel.

Ich schaute fragend in die Runde. Sollte ich abnehmen? Harry nickte, Niall zuckte mit den Schultern und Zayn...Zayn saß einfach nur da.  Also nahm ich das Handy in die Hand und tippte auf grün. Eine Stimme meldete sich auf der anderen Seite, bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte.

"Hallo Louis. Ich bin's. Ihr kommt sofort ins Büro. Sofort! Alle. Und ich rate euch, ein paar Ausreden zu finden!", schrie die altbekannte Stimme Simons.

Er war wütend, sehr wütend. Ich hasste das. Simon wurde so schnell aggressiv, wenn so etwas passierte. Diesmal war es sogar veständlich, aber andere Male rastete er nur wegen Kleinigkeiten vollkommen aus. Unvorhersehbar, dieser Typ

Ich hatte noch nicht mal.Zeit zu antworten oder ihm zu sagen, dass ich nicht Louis war, doch er hatte schon aufgelegt.

"Drei mal dürft ihr raten, was er gesagt hat", forderte ich sie  ironisch auf.

"Also los. Machen wir uns mal fertig", sagte Niall und man merkte, dass er versuchte ein wenig gute Laune rein zu bringen, doch der Versuch scheiterte. Wir erhoben uns wortlos aus unseren Sesseln und trennten uns, damit jeder sich nochmal kurz fertig machen konnte. Ob jemand Louis Bescheid sagte machten wir nicht aus, aber ich hatte nicht vor es zu tun.

Hii

Dieses Kapitel ist komplett von einer Freundin, weil ich einfach zu unkreativ war um weiterzuschreiben ^^
Sorry.
LG
directionerluv11

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top