Essen mit Bellè

Louis Sicht:

Schockiert starrte ich Harry an. Dann Zayn. Immer abwechselnd.

"Was?",fauchte Harry. Zayn sah hilfesuchend zu mir. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Zayn hatte mich regelrecht hintergangen, aber ich konnte auch nicht zulassen, dass Harry Zayn genau wie mir drohte. So richtig auf eine Seite schlagen wollte ich mich nicht, das würde nur zu Streit führen. Also sagte ich nur scharf:

" Leute, klärt das bitte normal,ohne euch gleich zu prügeln. Ihr seid schließlich erwachsen, da sollte man vernünftig reden können. Wir konnen jetzt keinen Streit in der Band gebrauchen."

"Halt du dich da raus.",zischte Harry."Du bist doch genauso verlogen wie er."

Hasserfüllt sah er Zayn an, der unbehaglich den Blick senkte.

"Ich habe mich nie mit Bellè getroffen!",protestierte ich.

"Das ist doch egal. Aber du hast mit ihr geflirtet, während ich mich mit ihr getroffen habe."

"Na und?  Du warst doch gar nicht mit ihr zusammen!"

Wütend ging ich einen Schritt auf Harry zu.

"Aber fast, ich-"

"Hört auf",unterbrach uns Zayn."Bellè ist jetzt mit mir zusammen und ihr braucht euch wegen ihr nicht  streiten! Sie ist mein Mädchen!"

Harry und ich sahen ihn schweigend an.
Dieser Einwurf,der deutlich hörbare Hinweis darauf, das er jetzt zu Bellè gehörte, hätte nicht sein müssen. Zumindest nicht so unsensibel. Auch Zayn schien das zu merken.

"Sorry, Leute ich-" Er fuhr sich durch die Haare. Ich drehte mich um und öffnete die Tür.

"Mann,Louis! Ich wollte das nicht so sagen-"

Den Rest hörte ich nicht mehr denn die Tür fiel hinter mir ins Schloss.Wie von selbst fingen meine Füße an zu rennen  ,ich musste raus hier, raus aus diesem Hotel. Keuchend verlangsamte ich mein Tempo, sobald ich ein paar Straßen weitergekommen war. Schleichend verrauchte meine Wut auf Zayn. Zurück blieb nur die dunkle Traurigkeit, die Verzweiflung und mein gebrochenes Herz.

Bloß nicht heulen Louis.

Immer weiter lief ich durch die Straßen von New York. Ich hatte Glück und fiel in der Menschenmenge nicht auf.

Da sah ich sie. Abrupt blieb ich stehen. Ein Mann lief in mich rein, ließ sein Smartphone fallen und warf mir einen bösen Blick. Doch das war mir egal. Ich stand einfach nur mitten im Weg und starrte sie an. Wieso musste ich sie treffen? New York war so groß, wieso mussten wir ausgerechent jetzt am gleichen Ort zu gleicher Zeit  sein?
Das war unfassbar! Ein durchstechender Schmerz durchfuhr meinen Körper.
Wie immer sah sie umwerfend aus ,war top gestylt und strahlte wie die Sterne oben am Himmel. Wahrscheinlich dachte sie an Zayn. Frustriert atmete ich aus. Da hatte sie mich auch schon entdeckt. Sie winkte.

"Hey Louis! ",rief sie und lief auf mich zu. "Was für ein Zufall dich zu sehen!"

"Hey",murmelte ich. Bellè lächelte mich an.

"Wie gehts so? Hat's Zayn euch schon erzählt?"Plötzlich wurde  sie ernst." Kommt Harry damit aus?"

Und was ist mit mir? ,hätte ich am liebsten geschrien." Komme ich damit aus? "

Doch natürlich blieb ich still. Bellè wartete auf keine Antwort und redete sofort weiter.

"Mann hab ich einen Hunger !Du weißt, Liebe geht durch den Magen." Grinsend zwinkerte sie mir zu. Wenn ich es nicht besser wüsste,würde ich denken, dass sie mit mir flirtete.

"Wollen wir essen gehen?" ,fragte sie mich.

Aus irgendeinem Grund wandelte mein Verstand den Satz um in:

"Wollen wir ins Bett gehen?"

"Was?!" entfuhr es mir. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Sie war doch erst heute Abend mit Zayn zusammengekommen! Was war das für eine dreiste Frage!

'Was was? " Verwirrt zog Bellè die Augenbrauen zusammen.' Was ist so schlimm daran, mit mir essen zu gehen? "

Erleichtert atmete ich aus. Sie hatte essen gesagt. Doch konnte ich ohne Bedenken gehen? Wenn Zayn davon erfuhr, dachte er bestimmt, ich wollte ihm Bellè ausspannen, schließlich war es kein Geheimnis, das ich in sie verliebt war. Ich warf die Bedenken über Bord! Achwas, das war doch nur freundschaftlich!

'Okay",antwortete ich. "Ich lade dich ein."

Sie schüttelte den Kopf.

"Vielen Dank, aber ich kann selbst bezahlen."

"Woher hast du eigentlich das Geld für die Reise? ",fragte ich neugierig, während ich Bellè die Tür zu einem Restaurant aufhielt.

"Meine Eltern sind Schauspieler." ,war die knappe Antwort. Wir ließen uns in einer versteckten Nische nieder und vertieften uns in die Speisekarte. Fast konnte ich mir einbilden, das wir als Paar hier waren. Bis Bellè anfing vom Imagine Dragons Konzert zu schwärmen. Ich war sehr interessiert schließlich war es auch meine Lieblingsband, doch immer wenn Zayns Name fiel, gab mir das ein Stich ins Herz, wie mit einer Nadel, die sich aber anfing, in ein Messer zu verwandeln, als Bellè ausführlich den ersten Kuss beschrieb. Dabei leuchteten ihre Augen. Es gab keine Zweifel, das es sie voll erwischt hatte.

Wir bestellten und bald kam das Essen. Bellè erzählte etwas über ihre Kindheit in der großen Villa ihren berühmten Eltern und ich versuchte mich zu konzentrieren.

"So, jetzt habe ich genug geredet",meinte Bellè nach einiger Zeit. "Jetzt erzähle mal etwas über dich."

Nach kurzem Zögern fing ich an, meine Familie zu beschreiben und erzählte über meine Zeit bei X-Factor und mein aufregendes Leben danach.Mit großen Augen hörte sie mir zu und immer wenn ich Zayn erwähnte  huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Nach ewig langer Zeit wie es mir schien, kam schließlich ein Angestellter zu uns.

"Es tut mir leid, aber wir schließen jetzt",wurden wir freundlich,aber bestimmt hinausgeworfen.

"Oh ist es denn so spät",entfuhr es mir. Tatsächlich. Es war ein Uhr Nachts. Hastig kramte ich meinen Geldbeutel hervor, ebenso auch Bellè. Ich schob ihren Arm weg.

"Ich bin ein Gentleman, ich zahle."

Seufzend stimmte sie zu und ich drückte dem Kellner einen Schein in die Hand.

"Stimmt so."

Schweigend verließen wir das Restaurant und spazierten zum Hotel. Beim Essen hatten wir uns so viel zum Erzählen gehabt, jetzt brachte niemand von uns ein Wort hervor.

Allmählich kroch das schlechte Gewissen in mir hoch, obwohl ich gar nichts getan hatte. Aber war das nicht schon fast ein Date gewesen?  Wir hatten uns so gut verstanden und... es war einfach diese Dateatmosphäre gewesen.

Vor dem Hotel blieben wir stehen.

"Ich bring dich noch aufs Zimmer",bot ich an, biss mir jedoch gleich auf die Lippen. Hatte das geklungen,als würde ich sie flachlegen wollen?  Falls Bellè schockiert war ließ sie es sich nicht anmerken, sondern nickte nur gleichgültig und hakte sich bei mir ein.

"Danke fürs Begleiten. Und auch fürs Bezahlen." ,sagte sie vor ihrem Zimmer.

"Gerne."

Verlegen faltete ich die Hände.  Ehe ich mich versah,legte sie ihre Arme um mich und drückte mich kurz an sich.

"Bis dann.",lächelte sie und verschwand.Ich konnte nur Winken. Wie berauscht von ihrem Duft stand ich da und spürte noch ihre Umarmung auf der Haut.

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