Lara


,,Wie bitte!", entsetzt starrte ich Jacob an. ,,Du willst was!?"

"Ich möchte Chiara einen Antrag machen.", wiederholte Jacob geduldig.

Ich packte ihn am Kragen und schüttelte ihn. ,,Ja, aber warum?! Ihr kennt euch seit circa einem Jahr!"

Leicht beunruhigt versuchte er sich aus ihrem Griff zu befreien.

"Wieso ausgerechnet jetzt? Willst du dich an ihrem Vater rächen, weil er dich fast aufgespießt hat?!"

Jacob schüttelte den Kopf. ,,Nein, deshalb doch nicht."

"Sonder?", fragend sah ich ihn an. Er druckste etwas herum.

"Na ja, wegen Ren.", gab er zu: ,,Vor zwei Wochen hätte niemand damit gerechnet, dass Maddelin plötzlich regieren müsste. Wir alle dachten Ren würde ewig König bleiben und Maddelin würde nie seine Nachfolge antreten müssen. Vor einem halben Jahr, hätte niemand damit gerechnet, dass es Engel gibt. Und jetzt hüpft einer durch den Palast. Das wir überhaupt in diesem Palast sind ist ein wunder. Vor gerade mal anderthalb Jahren wollten wir uns noch bekriegen! Das Leben verläuft nie so wie geplant, man weiß nie was als nächstes passiert. Aber eins weiß ich genau. Mit diesem Mädchen will ich den Rest meines Lebens verbringen."

Schnell wischte ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel.

"Wenn du ihr das so sagst, kann sie garnicht nein sagen.", murmelte ich.

Jacob strahlte mich an: ,,Danke!"

"Ich bin trotzdem der Meinung, dass du das nicht tun solltest."

Seine Mundwinkel sanken sofort wieder nach unten.

"Warum?", beschwerte er sich.

"Willst du ihr wirklich einen Antrag machen, ohne den Segen ihrer Eltern?"

Er sah mich mit einer Mischung aus Belustigung und Sarkasmus an: ,,Ich hätte nicht gedacht, dass gerade du so auf die alten Sitten bestehst."

Ich zuckte nur mit den Schultern.

In diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen und Maddelin stürmte herein, gefolgt von Falcony. Die bereits ziemlich außer Atem war.

"Wir müssen reden!", Maddelins Ton verriet mir sofort, dass etwas ganz und garnicht ok war.

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