The Girl from the hotel-Part 2 (Harry)

2017

Am nächsten Tag war ich fest entschlossen Harry zu finden. Als ich gemeinsam mit Mary auf dem Weg zum Frühstückbuffet war, hielt ich die ganze Zeit Ausschau nach ihm. Jetzt hatte ich schon eine Verabredung und wusste nicht wann. Doch nirgends sah ich ihn.

Begeistert stürzte ich mich auf das riesige Buffet. Die Auswahl war überwältigend und ich hatte noch nie so gute Pancakes gegessen. Zusammen mit Mary saß ich da, löffelte genüsslich meinen Joghurt und starrte müde nach draußen. Sogar hier im Speisesaal hatte man einen unbeschreiblich schönen Ausblick. ,,Na an wen denkst du?" Ertappt. ,,Hm?" ,,Jetzt tu nicht so, ich seh' doch deinen Blick. Du denkst an ihn, hab ich Recht?" Ich stieß einen theatralischen Seufzer aus. ,,Was wenn ich ihn nicht mehr finde?" ,,Das wirst du, keine Sorge. Liebe findet immer ihren Weg." ,,Bah, sowas kitschiges hab ich ja noch nie aus deinem Mund gehört." Wir beide mussten laut lachen. Das restliche Frühstück genoss ich einfach in vollen Zügen, denn zu Hause esse ich morgens vielleicht höchstens mal ein Brot. Zwischen dem und das was es hier gab lagen Welten.

Heute wollten wir uns einen entspannten Vormittag machen und dann so um die Mittags- oder Nachmittagszeit ein wenig die Stadt erkunden. Gerade liefen wir runter in die Lobby, um uns einen Stadtplan zu besorgen, als ich ein großes Stimmengewirr von unten vernahm. Was war denn da los? Da fing Mary schon an zu sprechen: ,,Ich hab gehört hier sind öfter mal Sänger mit ihrer ganzen Crew, die dann in die Konzertlocations gebracht werden. Kann sein, dass grade welche da sind." ,,Na dann.", murmelte ich. Mary sollte Recht behalten, denn als wir ankamen, stand eine große Menschentraube in der Lobby, die alle zusammenzugehören schienen. Mary und ich kämpften uns durch die große Menge, um lebendig an der Rezeption anzukommen.

Die Dame, mit der wir sprachen, war ziemlich nett und empfohl uns eine Menge Sehenswürdigkeiten, sowie Restaurants und Aktivitäten. ,,Thank you very much.", bedankte ich mich bei ihr und zog Mary weg von der Rezeption.

,,Was denkst du? Also ich bin für Santa Monica Pi..." Weiter kam ich nicht, denn plötzlich hörte ich eine Stimme meinen Namen rufen. ,,Grace!" ,,Harry?" ,,Hey." ,,Hi." ,,Ich verzieh' mich mal ein bisschen...", murmelte Mary. Harry trug wieder einen Hoddie, kurze Sporthosen und einen kleinen Rucksack. ,,Are you doing sightseeing or what?", lachte ich. ,,No, I belong to them.", sagte er und zeigte auf die große Menschenmenge. ,,Really? So you are like a technican?" ,,Ehm... Well, kind of." Ich konnte nichts anderes tun als ihn anzulächeln und genauso war es auch bei ihm.

Auf einmal stieß Mary mir fest mit ihrem Ellenbogen in die Seite. ,,Au! Was soll das?", zischte ich ein bisschen wütend. Mary zog nur die Augenbrauen hoch und deutete auf Harry. ,,Oh richtig. Ehm Harry?" ,,Yeah?" Hoffnungsvoll blickte er mich an. ,,So I guess we forgot to say when and where we want to meet. Yesterday we just said that we want to meet up again and yeah...", lachte ich. ,,Oh man, that's right, I totally forgot. How about this evening? Let's say around eight?" ,,Sounds great. Oh wait a minute."Schnell flizte ich zurück zur Rezeption und lies einen Kulli mitgehen. Dann nahm ich seine rechte Faust in meine Hand. Schnell kritzelte ich die Zahlen 7943 ein wenig unleserlich auf seinen Handrücken. ,,There you go.", sagte ich. ,,Is this your roomnumber?" ,,Yep." ,,Okay. I will be there.", strahlte Harry.

Den ganzen Tag lang laberte ich Mary nun voll. Das hat sie davon, wenn sie mich schon dazu ermutigt ihn anzusprechen. Den ganzen Tag lang lächelte ich vor mich hin. Ich war einfach glücklich. Die Santa Monica Pier war einfach fantastisch. Ich fühlte mich, als wäre ich wieder acht. Morgen wollen Mary und ich ins Disneyland und den Tag darauf zu den Universal Studios und dem Hollywood-Schriftzeichen. Ich war furchtbar aufgeregt, da ich schon seit ich ein kleines Mädchen bin hiervon träume. Das war allerdings noch nichts im Gegensatz dazu, dass ich die ganze Zeit den Hintergedanken hatte, dass ich Harry heute wiedersehen werde. Dieser Gedanke machte mich völlig fertig. Und dabei kannte ich ihn ja noch nicht einmal. Wir waren uns erst gestern Abend begegnet und trotzdem verstanden wir uns so gut.

So gegen halb sechs waren wir wieder im Hotel. Jetzt hatte ich genug Zeit um mich fertig zu machen. Nachdem ich frisch geduscht aus dem Bad kam, legte ich mich erst einmal auf mein Bett und scrollte ein wenig durch mein Instagram. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute war es halb acht. Ach du scheiße. Jetzt hatte ich noch genau eine halbe Stunde bis Harry hier aufkreuzen würde. Was mach ich jetzt bloß? Meine Haare waren mittlerweile an der Luft getrocknet, weshalb ich sie nicht mehr föhnen musste, sondern nur noch kämmte. Make-Up benutzte ich so gut wie nie. Ich fand es einfach unnötig.

Für die Klamotten hatte ich jetzt noch zwanzig Minuten Zeit. Ich überlegte. Harry wird bestimmt müde sein, wenn er zurück kommt und wir treffen uns auch schließlich auf meinem Zimmer. Also schätzte ich einfach, dass wir hier bleiben. Ja wir könnten vielleicht einen Film schauen oder so. Die Idee gefiel mir eigentlich sogar viel besser als irgendwo schick essen zu gehen. Mary hatte sich inzwischen verabschiedet. Sie wollte uns nicht stören und hat deshalb eben am Empfang nach Clubs gefragt, die hier in der Nähe sind. Ich hab echt keine Ahnung warum sie es nicht einfach gegoogelt hat.

Aber anscheinend ist sie fündig geworden, denn vor einer viertel Stunde stand sie in ihrem schicksten Kleid in der Tür und hat sich verabschiedet. Eigentlich mag ich es nicht wenn sie allein feiern geht, wegen den ganzen Spinnern die hier rum laufen, aber wenn sich jemand selbst verteidigen kann, dann ist das Mary, also ließ ich sie ziehen.

Schließlich endete ich in einer grauen Leggins und einem süßen oversized Hoddie. Klingt vielleicht ein wenig pennerhaft, aber ich fand mich eigentlich ganz hübsch.

Seit gut zehn Minuten schrieb ich nun mit meiner Schwester. Ich hatte ihr erzählt, dass ich jemanden kennengelernt hatte und sie freute sich für mich. Meine Mutter war eher weniger begeistert. Ihre kleine Tochter so weit weg, in so einem großen Land. Sie hat mir ernsthaft Pfefferspray für die Reise geschenkt. Trotzdem fand ich es toll wie sehr sie sich um mich und meine Geschwister kümmerte, obwohl wir beinahe alle schon ausgezogen sind.

Plötzlich klopfte es an der Tür und in mir zog sich alles zusammen. 'Das ist er. Ich muss Schluss machen. Wünsch mir Glück.', schrieb ich meiner Schwester und legte mein Handy weg.

Als ich die Tür öffnete, sah ich als erstes eine Blumenstrauß. Dahinter tauchte ein Harry mit einem süßen Grinsen auf. ,,Wow. Harry you didn't have to buy me flowers..." ,,But I kinda wanted." Ich lachte. ,,Come in you silly." Ich ließ in rein und als er an mir vorbei lief, sah ich, dass er einen Gitarrenkoffer geschultert hatte.

Schnell lief ich in die kleine Küche, die sich ebenfalls in unserem Zimmer befand und fand doch tatsächlich eine kleine Vase. Also nahm ich ihm die Blumen ab und stellte sie hinein.

,,So I thought we'll have like quite a calm evening?" ,,Yep, I thought the same.", lachte ich und zeigte ihm eine DVD, die ich mitgebracht hatte. ,,So you play guitar?" ,,How did you find out?" Wir beide kicherten. ,,Would you like to hear a little bit?", fragte er ruhig. ,,Yes, I would love to.", sagte ich und setzte mich aufs Bett. Harry setzte sich direkt gegenüber von mir. Es sah einfach perfekt aus, wie er da saß mit seiner gelben Beanie, dem beigem Hoddie und der Gitarre in der Hand, welche er gerade stimmte.

Nach ein paar Sekunden fing er an das erste Lied zu spielen und es war wundervoll. Es war das schönste, das ich je gehört habe. Wie aus dem Nichts fing er plötzlich an zu singen.

If I could fly, I'd be coming right back home to you

I think i might give up everything, just ask me to

Pay attention, I hope that you listen 'cause I let my guard down

Right now I'm completely defenseless

,,Wow.", flüsterte ich fasziniert. ,,That was so good." Harry lächelte. ,,Thank you."Mittlerweile saß er im Schneidersitz auf meinem Bett und ich lag auf dem Bauch, hatte die Beine angewinkelt und hörte ihm aufmerksam zu.

I've been a liar, been a thief

been a lover, been a cheat

All my sins need holy water, feel it washing over me

Well, Little one, I don't want to admid to something

If all it's gonna cause is pain

Truth and my lies Right now are falling like the rain

So let the river run

,,Your singing is literally the best I've ever heard, seriously." ,,Thank you so much. That means a lot to me." ,,By the way, you've got a very Deep, very calming voice. I really like it." ,,Thank you." Er sang noch ein paar Lieder bis er seine Gitarre zur Seite stellte. ,,Movie?", fragte er dann mit dem süßesten Grinsen, das ich je gesehen habe. ,,Movie.", antwortete ich.

,,I go and get the Popcorn." ,,You have got Popcorn here?" ,,Yep. I bought it on Santa Monica Pier. I just have to put it in the Microwave for a few minutes." ,,I'll already start the film, so we don't have to see all these beginning credit Scenes." ,,Beginning credit Scenes? Is that really how you call it?" ,,I don't know I just made it up by myself.", lachte Harry achselzuckend.

,,Oh my gosh do you smell that?" Wir beide nahmen einen tiefen Atemzug und sagten gleichzeitig: ,,Fresh Popcorn." Daraufhin mussten wir beide so sehr lachen, dass ich rückwärts vom Bett fiel. Das machte das ganze allerdings nicht weniger lustig. Ich lag da auf dem Hotelzimmerboden, während Harry auf meinem Bett lag und sich über mich kaputt lachte.

Wie aus dem Nichts landete auf einmal ein Kissen in meinem Gesicht. ,,Oh, you're gonna pay for this.", lachte ich. Schnell sprang ich auf und schnappte mir das andere Kissen, welches noch auf dem Bett lag und warf es in Richtung Harry. ,,Treffer!", rief ich, als es ihn direkt ins Gesicht traf und er zur Seite kippte.

So hatte ich mir ein perfektes Date immer vorgestellt. In Hoddie und Jogginhose auf dem Bett sitzen und sich über irgendetwas belangloses tot lachen und mit Popcorn in der Hand einen Film schauen.

Als das Popcorn endlich fertig war zog ich es vorsichtig mit einem Lappen aus der Mikrowelle und schüttete es in eine Schüssel, die ich Harry reichte, als ich mich zu ihm aufs Bett gesellte. ,,Be careful, it's ...", sagte ich noch, doch Harry griff direkt rein. ,,Ah, fuck.", zischte er auf. ,,...Hot." ,,Ah dammit." ,,Does it hurt badly?", fragte ich besorgt. ,,A Little bit." ,,Wait, I'll get ice." ,,No it's ok really, I'm fine." ,,Are you sure?" ,,Yeah, no worries I'm alright."

Nachdem der Film bereits eine Weile lief, konnte ich einfach nicht anders als Harrys Haare anzustarren. Ich fand sie irgendwie faszinierend, auch wenn es nur Haare waren. ,,What's up with my hair?", fragte Harry auf einmal belustigt. ,,I don't know I kinda wanna braid it.", sagte ich, ohne seine Haare aus den Augen zu lassen. Dann drehte er sich um, so dass er nun mit dem Rücken zu mir saß und zog seine Beanie aus. ,,Really?" ,,Sure, why not?" Ich fing an zu grinsen.

Es machte richtig Spaß ihm die Haare zu flechten, auch wenn es leider nicht so lange dauerte. Aber ich war ein kleines bisschen stolz auf mein Endergebnis. Dann nahm ich mein Handy und machte ein Bild davon, um es ihm zeigen zu können. ,,Hey you've got Talent." ,,Aw, thanks." ,,Now me.", sagte er. ,,I also wanna try this.", lachte er. Also drehte ich mich um und ließ Harry an meinen Haaren herum hantieren. Es ziepte kein einziges Mal und er gab sich wirklich Mühe mir nicht weh zu tun. Vorsichtig nahm er jede einzelne Haarsträhne in die Hand, um sie an ihren Platz zu bringen. Nach gut einer viertel Stunde war er fertig und ich durfte sein Werk betrachten. ,,Wow Harry. Please Name me one thing that you can't do.", lachte ich.

Irgendwann wurden wir beide ein wenig müde und lehnten uns am hinteren Ende des Bettes an. Ich weiß nicht wie, aber irgendwann lag ich in seinem Arm, ganz dicht an ihm. Und so schliefen wir auch ein.

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