Niam - Cute
Niall P.o.V
Wir waren bei einem Interview, in dem es um das cuteste Selfie ever ging. Zuerst nahmen wir eins auf. Der Moderator hatte wirklich keine Mühe geschont. Ich durfte sogar das Seil des Einhorn-Ponys halten. Das war toll. Und Liam hatte Katzenbabys in der Teetasse. Das war so süß.
Ich finde Liam würde zwar besser zu Hunden passen, aber generell würde ich ihm ein Haustier zutrauen. Er ist sehr verantwortungsbewusst (im Gegensatz zu manch anderen). Liam könnte man auch seine tiefsten Gedanken anvertrauen und er würde einem helfen und sie nicht weitersagen. Alle konnten ihm theoretisch alles anvertrauen, wenn sie wöllten. Nur ich will es und kann einfach nicht. Ich bin in Liam verliebt, aber trau mich nicht es irgendwem zu sagen.
Jetzt mal ehrlich... Wie kann man Liam nicht lieben. Sein Herz ist sooo groß und er ist so gutmütig und hilfsbereit. Nicht nur, dass sein Charakter umwerfend ist. Er sieht auch noch wie ein trainierter Engel aus. Das verstärkt meine Gefühle nur noch mehr. Allerdings fällt es mir schwer mit ihm ins Schwimmbad zu gehen oder so, ohne, dass jeder im Umkreis von 100 Meter mitbekommt, was er für Auswirkungen auf mich hat.
Zumindest ging es in diesem Interview um das süßeste Selfie ever. Als wir wieder saßen, fragte der Moderator uns der Reihe nach, was für uns auf dem süßesten Bild drauf sein müsste. Hierbei war es wichtig die Wahrheit zu sagen.
Die meisten Antworten waren klassisch. Kätzchen, Welpen, Babies und so weiter. „Teddybär Augen" antwortete ich. Zum einen dachte ich gerade daran und zum zweiten waren die auch sehr süß. Zum anbeißen... Das ging in die falsche Richtung... Eindeutig.
„Und bei dir Liam?" fragte der Moderator mehr oder weniger gespannt. „Niall mit Welpenblick, Plüschtierhund und Krönchen auf dem Kopf.", sagte Liam und überrascht huschte mein Blick zu ihm. Das hätte ich am wenigsten erwartet. Kurz kreuzten sich unsere Blicke, doch dann wandte er sich genauso schnell wieder dem Moderator zu.
In mir tobte ein Konflikt zwischen Enttäuschung und Freude. Einerseits fand ich es enttäuschend, dass Liam mich einfach nur süß fand und nicht mehr, aber gleichzeitig fühlte ich mich geschmeichelt und mein Herz wurde ganz warm vor Freude. Im Grunde genommen freute ich mich eher.
Und dann hatte ich einen Plan...
Trotz dessen, dass es schon recht spät war und die Geschäfte bald schließen würden, bat ich den Chauffeur mich in der Stadt abzusetzen. Liam bot an mich zu begleiten, aber ich lehnte dankend ab.
Zum Glück erhielt ich alles was ich brauchte und kam somit noch pünktlich zum Abendbrot in unserem gemeinsamen Haus an. Wir wohnten nicht immer zusammen, da auch wir unseren Freiraum brauchten, aber gleichzeitig war bald wieder Tour Beginn und deshalb wohnten wir in der Zeit zusammen.
Harry hatte gekocht und darüber war ich sehr froh. Bei Louis war man nie sicher vor Katastrophen. Liam wäre allerdings noch besser gewesen, aber gut.
Nach dem Essen zogen sich Liam und Harry zurück. Louis und ich schauten noch einen Film. Irgendwas nicht besonders Hochwertiges. Ich war nicht ganz bei der Sache. In Gedanken war ich schon bei meinem Plan. Kaum war der Film vorbei, sagte ich Lou Gute Nacht und verschwand nach oben in meinem Zimmer, wo ich meine Einkäufe auspackte.
Als erstes duschte ich und entfernte so das restliche Gel aus meinen Haaren und föhnte sie, sodass sie in alle Richtungen abstanden.
Dann kramte ich aus meinem Schrank, aus der hintersten Ecke eins von Liam's Langshirts, dass ich mir mal von ihm ausgeliehen hatte und vergessen hatte wiederzugeben. Das kam mir jetzt sehr zugunsten. Darin würde ich eindeutig versinken.
Als nächstes zog ich aus der Tüte ein Prinzessinnen Krönchen und setzte es auf meine Haare. Kleine Häkchen hielten sie an meinem Haar. Bestimmt sah ich total albern aus, aber wenn Liam das mochte... Wenn er das süß fand...
Zuletzt schnappte ich mir den Kuscheltierhund aus der Tüte. Diesen klemmte ich mir unter den Arm und warf einen letzten Blick in den Spiegel. Prüfte meinen Welpenblick... Klappte noch genauso wie früher. Liam war früher geschmolzen, wenn ich ihn eingesetzt hatte. Da konnte er mir keinen Wunsch abschlagen.
Leise verließ ich mein Zimmer und schlich über den Flur. Ein letztes Mal atmete ich tief ein und klopfte dann an der Tür. Ich wartete nicht auf die Antwort, sondern trat leise ein.
„Leeyum?" flüsterte ich ins Dunkle hinein. Vom Fenster fiel nur ein wenig Licht ins Zimmer, sodass ich nur schemenhaft Liam erkannte, der sich bewegte.
„Niall?" kam es verschlafen aus der Richtung des Bettes.
„Leeyum ich...hab ... Angst. Kann ich zu dir?" fragte ich mit meiner besten Kleinkindstimme.
Das Licht auf Liams Nachttisch ging mit einem knipsen des Schalters an und ich bemerkte seinen fassungslosen Blick, als könnte er nicht glauben, was er da sah.
Ich schaute so süß wie nur möglich und fragte noch einmal: „Kann ich ... bei dir schlafen?"
„Was zum... Ja, komm her." Immer noch sah er mich etwas schockiert an, aber wenigstens reagierte er. Liam rutschte auf die eine Bettseite und ich lief schnell zu ihm, da es auf dem Flur barfuß ein wenig kalt wurde. Auf dem Weg ließ ich das Kuscheltier fallen.
Ich legte mich in sein Bett und kuschelte mich schnell unter die Bettdecke. Überall war sein unglaublicher Duft. Ich fühlte mich gerade so wohl und mir war sehr wohl bewusst, dass Liam mich beobachtete.
„Ni?" Ich schaute zu ihm. Er saß immer noch. Anscheinend hatte er seine Fassung allerdings wiedergewonnen, denn ich konnte nur das Leuchten seiner Augen sehen.
„Hmm..." gab ich von mir.
„Deine... ähm... deine Krone ist verrutscht... Darf ich sie dir absetzen?"
Ich nickte und schon war er zu mir gerückt und seine Hände griffen nach dem Krönchen. Liam Berührungen mit meinem Haar waren für mich nur hauchzart wahrzunehmen. Er zog die Krone nicht einfach aus meinen Haaren, wie es sicher jeder andere gemacht hätte, sondern nahm sich die Zeit, jedes Haar zu befreien, damit es ja nicht ziepte. Bedacht und vorsichtig zogen seine Finger Haarsträhnen heraus. Mein Blick war auf sein Gesicht gerichtet. Ich beobachtete, wie konzentriert er dabei aussah.
Als das Krönchen dann endlich auf dem Nachttischchen lag, zog ich die Decke ein wenig höher, sodass nur noch meine Augen hervorschauten und blickte Liam abwartend an.
Auf seinem Gesicht war ein Lächeln zu sehen, als er sich neben mich legte. „Wovor hast du Angst gehabt."
Ich entfernte die Decke von meinem Gesicht, damit mein Welpenblick wirken konnte und antwortete mit ganz kindlicher Stimme: „Vor ganz bösen Monstern."
Liam lächelte beruhigend: „Soll ich dich beschützen?"
Hastig nickte ich und weil ich wusste, dass er mich dann wie früher ganz nah und ganz festhalten würde, schlug mein Herz in rasendem Tempo. Ein Knipsen und das Licht war aus.
Schon schloss er mich in seine Arme und ich kuschelte mich an seine Brust. Es war so warm und bequem. Ich spürte seinen Atem auf meinem Kopf.
Seine eine Hand ruhte an meinem Rücken (nah an meinen Schulterblättern), während die andere etwas weiter unten über meinen Rücken strich. Meine Arme schlang ich um ihn und erst da wurde mir richtig bewusst, dass er kein T-Shirt trug. Er trug verdammt noch mal kein T-Shirt. Automatisch sah ich seine Bauchmuskeln vor mir und dachte an die Linie aus Haaren, die in seine Boxershorts führte.
Ein großer Fehler. Ich wurde hart. Keine Chance etwas dagegen zu tun.
Ich windete mich in Liams Armen ein wenig, sodass ich nun mit dem Rücken zu ihm lag. Am liebsten hätte ich mich wieder umgedreht, aber noch viel lieber hätte ich gerne meine Beine um seine Hüfte gelegt.
Das ging in die falsche Richtung. Viel zu weit. Das war alles andere als süß. Es war heiß... Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich spürte es in vielen Körperteile. Vor allem aber im Schritt, in meiner Brust und am Hals.
Nun lag ich mit dem Rücken zu Liam. Seine Arme waren beschützend um mich geschlungen. Ich spürte seinen Atem an meinem Nacken, der mir eine Gänsehaut am ganzen Körper bescherte. Zudem war nun sein Schritt an meinem Po und das machte nichts besser. Es verschlimmerte meine Lage nur. Ich spürte, dass Liam schlief. Sein Atem war ruhig und gleichmäßig. Zu einer anderen Zeit hätte mich das beruhigt, aber, dass er auf meinen freien Nacken traf, hinderte mich daran.
Eine Weile lag ich wach da und wusste nicht was ich tun sollte. Irgendwann endschied ich aufzustehen. Allerdings würde ich auch nicht zurückkehren. Am besten ließ ich es aussehen wie ein Traum von Liam. Dafür müsste ich nur alle Spuren verwischen.
So vorsichtig wie möglich schob ich Liams Arm weg. Er hielt mich zwar eisern fest, aber irgendwie schaffte ich es doch mich zu befreien. Als ich mich von ihm löste, grummelte er unzufrieden und kurz blieb mein Herz, vor Angst er könnte aufwachen, stehen.
Schnell stand ich auf und schnappte mir Krönchen und Kuscheltier. Leise schloss ich die Tür hinter mir.
So leise wie möglich verschwand ich in meinem Zimmer und verstaute meine Einkäufe fein säuberlich in meinem Schrank.
Dann legte ich mich ins Bett. Es ärgerte mich sehr, dass mein Plan nicht funktioniert hatte, aber noch mehr vermisste ich Liams Nähe. Ich wäre am liebsten wieder zu ihm gegangen, aber da überfiel mich schon der Schlaf.
Liam's P.o.V.
Mein Wecker weckte mich am nächsten Morgen unsanft. Ich war eigentlich früh genug ins Bett gegangen, aber ich hatte so verrückt geträumt, dass ich mich wahrscheinlich einfach nicht erholt war.
Es war noch nicht mal ein verrückter, weit hergeholter Traum. Es erstaunte zwar, aber es war genau das, über das ich mir heute Gedanken gemacht hatte. Natürlich musste ich nach dem Interview von Niall träumen. Es war einerseits so selbstverständlich, andererseits hätte ich gedacht, dass meine Gedanken ein wenig kreativer in meinen Träumen erscheinen würden.
Ich war mir vor allem nicht einmal zu 100% sicher, dass es ein Traum war. Eher im Gegenteil, es war so echt. Seine Berührungen, sein Duft, ... Aber warum sollte er zu mir kommen? Das hatte er so lange nicht gemacht. Wahrscheinlich lag er bei Louis im Bett, weil sie einen Horrorfilm gesehen hatten und kuschelten sich aneinander.
Dieser Gedanke machte mich so verdammt eifersüchtig. Warum kam er nicht mehr zu mir. So wie in dem Traum. Aber warum sollte er mit einem Kuscheltier kommen? Das konnte wirklich nur aus meinen Träumen stammen. Die Vorstellung war so süß, aber Niall hatte in seinem Zimmer kein Kuscheltier. Außerdem hatte er sicher keines meiner Langshirts. Wieso sollte er? Es bedeutete ihm doch nichts...
Ich seufzte hörbar und wurde immer trauriger. Am liebsten wäre es mir, wenn Niall wirklich da gewesen wäre. In meinen Armen, damit ich ihn halten könnte. Damit ich ... ja was eigentlich? Ich wollte ihn küssen, aber dann wäre unsere Freundschaft natürlich sofort vorbei und dann wäre er ganz bei Louis.
Mein Herz zog sich sehr schmerzhaft zusammen. Ich brauchte Niall. Würde es ihn stören, wenn ich mich einfach zu ihm legen würde... Das konnte ich nicht machen. Normalerweise kam er zu mir. Das war schon immer so gewesen. Trotzdem kam ich mir gerade so schwach vor. Normalerweise war ich immer so stark und am liebsten wollte ich ihn vor der ganzen Welt beschützen, aber jetzt wünschte ich mir nichts lieber, als mich an ihn zu kuscheln und in seiner Nähe zu sein. Das war doch schon nicht mehr normal...
Ich vergrub meinen Kopf in dem zweiten Kissen und da war ich mir plötzlich sicher. Niall war da gewesen. Sein Duft hing am Kissen. Es war nur ein Hauch, aber er war da. Diesen Duft konnte man nicht verwechseln. Das letzte Mal war er vor 3 Wochen oder so da, oder lag es noch weiter weg? War es wirklich schon mehr als ein Monat her. Wann haben wir angefangen uns von einander zu entfernen. Wieso?
...
Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. „Liam, Frühstück ist fertig."
In der Tür stand Harry.
Überrascht nickte ich ihm zu. Der Band-Jüngste verschwand.
Ein letztes Mal atmete ich Nialls Duft ein und versicherte mich, dass ich es mir nicht eingebildet hatte. Dann stand ich auf und ging in die Küche.
Nach dem Frühstück planten alle, was sie machen wollten. Alle hatten irgendwie Pläne außerhalb mit ihren Freundinnen oder auch Freunden, bis auf Niall und mir. Er verschwand unter der Dusche und da ergriff ich die Chance und ging in sein Zimmer.
Ich fühlte mich schlecht, weil ich in seinen privaten Sachen herumschnüffelte, aber ich wollte sichergehen, dass ich es mir nicht eingebildet hatte.
Mit schlechtem Gewissen öffnete ich den Kleiderschrank und entdecke sofort eine Einkaufstüte.
Mein Herz raste, als ich sie öffnete. Und da war alles... Die Krone und das Kuscheltier, allerdings fehlte das Langshirt. Anscheinend hatte er es nicht wieder da rein geräumt. Vielleicht war es ja bei seinen T-Shirts...
Ich durchsuchte vorsichtig seinen Schrank, aber das T-Shirt blieb verschwunden. Einer Eingebung folgend, ging ich zu seinem Bett. Es war noch nicht gemacht und so fiel es sicher nicht auf, wenn ich darin herumwühlte. Das war allerdings gar nicht nötig, denn das T-Shirt lag zusammengeknüllt auf dem Kopfkissen.
Vorsichtig nahm ich es in die Hände und roch daran. Eine Mischung aus Nialls atemberaubendem Duft und meinem hing an dem T-Shirt.
Es war unglaublich. Ich konnte nicht genug davon bekommen. Damit war allerdings geklärt, dass ich wirklich nicht geträumt hatte, aber warum? Warum hatte er sich so verkleidet, wie er am süßesten aussehen würde? Wollte er mir einfach freundschaftlich eine Freude machen oder wollte er mir gefallen? Konnte es sein, dass er mich genauso liebte wie ich ihn?
„Liam?" fragte plötzlich Niall erschrocken. Ich drehte mich ertappt um. Was musste er nun von mir denken?
„Hi Niall..." kam es dümmlich von mir. Warum konnte ich nicht normal bleiben?
„Was machst du hier? Warum hast du mein... oder besser gesagt dein T-Shirt in der Hand?" fragte Niall und korrigierte sich. Ich musste kurz lachen. Er war einfach zu süß.
„Ähm... ich... Was ... Warum bist du in der Nacht zu mir gekommen?" stellte ich nun eine Gegenfrage.
„Ich dachte... Ich ... Vielleicht... Traum.", nuschelte er und ich verstand nicht alles. „Was?" fragte ich nach.
„Ich dachte du hättest es vielleicht für einen Traum gehalten..." murmelte er nun etwas lauter.
„Zuerst ja, aber dann habe ich deinen Duft am Kissen gerochen und nun ja die Sachen in deinem Schrank gefunden. Aber warum?"
Er zögerte. „Du sagtest, dass du es süß findest."
Ich nickte: „Ja, das kann man nur süß finden. Aber du hättest auch bleiben können."
Er schüttelte den Kopf.
„Wieso nicht? War es unbequem?" Ich wollte es endlich verstehen.
Niall wurde rot und schüttelte wieder den Kopf.
„Bitte... Sag es mir." Ich versuchte einen Welpenblick aufzusetzen. Vielleicht war er gar nicht so schlecht, denn Niall platzte mit der Wahrheit raus.
„Weil ich dich liebe und begehre." Dann schlug er die Hände vor den Mund und schaute mich schockiert an.
Ich schaute ein wenig überrascht vermutlich, doch ich fing mich genauso schnell wieder und war mit ein paar Schritten bei ihm. Sanft nahm ich sein Gesicht in meine Hände und strich mit den Daumen über seine Wangen. „Ich liebe und begehre dich auch.", murmelte ich und verband unsere Lippen.
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