Ziam (2/2)

Liam P.o.v

Stumm schaute ich an die Decke. Die Tränen waren mir ausgegangen, ich war ausgetrocknet. Ich fühlte mich miserabel. Einfach alles tat mir weh, ja selbst Kopfschmerzen hatte ich vom krampfhaften Weinen. Doch nichts war damit zu vergleichen, wie mein Herz gerade schmerzte. All die Jahre hatte ich die Hoffnung, dass Zayn und ich irgendwann wieder zueinander finden würden und dass alles da weitergehen würde, wo es aufgehört hatte. Vielleicht war es dämlich, vielleicht auch naiv, doch ich hatte wirklich an unsere Liebe geglaubt. Verdammt, ich liebte ihn ja immer noch. Nach all den Jahren, die ich ihn nicht gesehen hatte, löste er immer noch die gleichen Gefühle in mir aus.

Ein Klingeln an der Tür liess mich zusammenzucken. Das musste fast Louis sein. Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihm schreiben würde, wie es gelaufen war mit Zayn. Bestimmt wollte er nachsehen, ob es mir gutging, da ich mein Handy nicht einmal angerührt hatte, seit ich zu Hause war. Seufzend rappelte ich mich auf und streckte mich auf dem Weg zur Tür. Meine Knochen knackten etwas, als ich meinen Rücken durchdrückte. Ich öffnete die Tür und erstarrte, als nicht mein bester Freund davorstand, sondern Zayn mit zwei Kaffeebechern in der Hand.

«Ich weiss, es ist nicht genau so, wie vereinbart, aber es ist noch heute und es ist der Kaffee von unserem Café», lächelte er süss. Eine Wärme durchströmte mich und ich spürte, wie mein Herz etwas schneller schlug. Hatte ich uns doch zu früh aufgegeben? «Darf ich reinkommen?», fragte er, als ich einfach in der Tür stehen blieb und ihn anstarrte. Sofort ging ich einen Schritt zur Seite und nickte wild.

«Ja, natürlich. Komm rein.», meinte ich. Zayn betrat meine Wohnung und ich schloss die Tür hinter ihm. Etwas unbeholfen blieb ich im Flur stehen, ehe ich ihn in mein Wohnzimmer führte. «Möchtest du was trinken?», fragte ich nervös, woraufhin Zayn bloss langsam die Becher in seinen Händen hochhob. Ach ja, ganz vergessen. Ich schlug mir die Hand gegen die Stirn, die immer noch wehtat vom Heulkrampf, dann deutete ich aufs Sofa, wo Zayn es sich bequem machte. Ich liess mich auf der anderen Seite des Sofas nieder und nahm den Becher entgegen, den Zayn mir reichte. Sofort kam mir der Geruch von Vanille entgegen. Er wusste noch, wie ich meinen Kaffee nahm. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich musste direkt einen Schluck nehmen.

«Es tut mir leid, dass ich dich heute Morgen hab' stehen lassen.», entschuldigte Zayn sich, doch ich winkte bloss ab, auch wenn es mich wirklich zerstört hatte. Jetzt war er ja da.

«Du musstest zur Arbeit, ist schon okay.»

«Nein, es ist nicht okay. Liam, ich habe unser Treffen heute komplett vergessen. Ich habe erst später bei meinem Termin verstanden, was du mir eigentlich sagen wolltest, als wir aufeinandergetroffen waren. Heute vor zehn Jahren haben wir uns verabschiedet und ich kann nicht fassen, dass ich das vergessen habe. Es tut mir so leid, Liam, wirklich!», entschuldigte er sich erneut. Da bekam ich doch fast ein schlechtes Gewissen. Ich wollte nicht, dass er sich deshalb schlecht fühlte. Ich meine, es war zehn Jahre her. Vermutlich hätte es jeder normale Mensch vergessen. Jeder der nicht besessen von Zayn war...

«Du bist ja jetzt da.», lächelte ich und sah auf den Becher in meiner Hand. «Und den Kaffee haben wir auch.» Auch Zayn lächelte leicht. Für einen Moment schwiegen wir. Es war ganz angenehm. In meinem Kopf schwirrten so viele Fragen herum, die ich Zayn stellen wollte. Allen voran, wie es ihm ergangen war. Wie es in Amerika war, was er heute machte, was er alles erlebt hatte und wie viele andere Männer es in der Zwischenzeit gegeben hatte. So viele Fragen und doch fühlte es sich falsch an, diese jetzt zu stellen. Es fühlte sich gut an, einfach so mit Zayn hier zu sitzen und Kaffee zu trinken.

«Ich möchte dir etwas geben.», unterbrach er irgendwann das Schweigen. Gespannt sah ich ihn an und er holte eine kleine Schachtel hervor. Mein Herz blieb stehen, als er diese aufklappte und zwei Ringe zum Vorschein kamen. Oh Gott, wollte er mir etwa einen Antrag machen? Das ging mir dann doch etwas zu schnell. Oder? Wir hatten doch zehn Jahre nichts voneinander gehört. Erstmal mussten wir sehen, wo wir standen und ob es mit uns überhaupt noch funktionieren würde. «Keine Sorge, dass sind keine Verlobungsringe.», lachte Zayn. Er musste meinen geschockten Gesichtsausdruck bemerkt haben. «Die Ringe habe ich vor zehn Jahren gekauft. Es sind Promise-Ringe. Ich wollte dir den einen damals schenken, bevor ich nach Amerika bin. Ich dachte, es wäre eine gute Idee und dass du mich damit nie vergessen würdest. Aber als wir uns dann getroffen haben und ich all diese Zweifel bekommen habe... Dass wir einander aus den Augen verlieren, wir neue Leute kennenlernen, da hab' ich mich nicht getraut, ihn dir zu geben. Ich dachte, du würdest es kitschig finden oder dich damit zu sehr an mich gefesselt fühlen. Es war so dämlich, ich hätte ihn dir einfach geben sollen. Vielleicht hätten wir uns dann nicht irgendwann aufgehört zu schreiben...», erzählte er. Der Gedanke daran, dass er diese Ringe nach zehn Jahren immer noch hatte, erwärmte mir das Herz. Die Ringe mussten ihm soviel bedeuten. «Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, dass ich dich heute vergessen habe. Würdest du uns beiden nochmal eine Chance geben? Denn Liam, ich habe in den zehn Jahren zwar andere Männer getroffen, doch keiner kam auch nur annähernd an dich heran. Keiner liess mich so wundervolle Sachen fühlen, wie du. Ich liebe dich, Liam. Das tu ich immer noch, auch wenn wir einander so lange nicht gesehen haben.», sprach er weiter. So langsam fing alles in mir an zu kribbeln und ich spürte, wie mir die Tränen kamen. Es war so wunderschön, diese Worte aus seinem Mund zu hören. Er nahm einen der Ringe aus der Schachtel und griff nach meiner Hand. «Diesen Ring möchte ich dir als Versprechen geben, dass ich dich nie wieder enttäuschen werde. Ich werde dich nie wieder verlassen, deine Nachrichten nie wieder unbeantwortet lassen, dich nie ohne einen gute Nacht Kuss ins Bett gehen lassen und keinen Tag verstreichen lassen, an dem ich dich nicht zum Lachen gebracht hatte. Natürlich, sofern du das auch möchtest.», fuhr er fort und sah mich fragend an. Lachend wischte ich die Träne weg, die gerade über meine Wange kullerte und streckte ihm meinen Finger entgegen.

«Ja, natürlich will ich das.», gab ich zurück. Erleichtert atmete Zayn aus und steckte mir den Ring an den Finger. Ich war so frei und nahm mir den anderen aus der Schachtel. Ich griff nach Zayns Hand und hauchte ihm erst einen Kuss auf den Handrücken, ehe ich ihm den Ring ansteckte. Meine Wangen taten schon weh vom Strahlen, als ich in diese unglaublichen braunen Augen sah. Ich hatte diese Augen so sehr vermisst! «Ich liebe dich.», flüsterte ich und drückte seine Hand etwas.

«Ich liebe dich auch, Liam. So sehr.», gab Zayn zurück. Mein Blick huschte zu seinen Lippen. Es war zehn Jahre her, seit ich sie zuletzt auf meinen gespürt hatte. So oft hatte ich mich nach ihnen gesehnt. Selbst wenn ich andere Männer geküsst hatte, waren nur seine Lippen in meinem Kopf. Ich merkte, wie er mir näherkam und mein Herz setzte einen Schlag aus. Endlich würde ich sie wieder spüren. Immer schneller schlug mein Herz, je näher er mir kam. Nur noch wenige Millimeter trennten unsere Gesichter, als er einen Moment verharrte. Wir sahen uns in die Augen und für einen Moment fühlte es sich an, als wären wir zehn Jahre in die Vergangenheit gereist. Als würden wir wieder gemeinsam in unserem Café sitzen, eng nebeneinander, sein Arm um meine Schulter, die andere Hand an meiner Wange... Ich spürte seinen Atem gegen meine Lippen prallen und befeuchtete meine nochmal mit der Zunge, ehe Zayn den letzten Abstand zwischen uns überbrückte und seine Lippen sanft auf meine legte. Ein Schauer von Glücksgefühlen überkam mich und das Kribbeln verteilte sich in meinem ganzen Körper. Ich steckte all meine Gefühle, all mein Verlangen der letzten zehn Jahre in den Kuss hinein. Der anfangs sanfte Kuss, wurde immer leidenschaftlicher und fordernder, bis Zayn mich nach hinten drückte und sich auf mich legte. Kurz lösten wir uns voneinander und sahen einander schweratmend an, dann grinste er auf mich hinab und presste seine Lippen wieder auf meine. Meine Finger vergrub ich in seinen Haaren, als er sich zwischen meine Beine zwängte. Unsere Hüften stiessen aufeinander, was uns beiden ein Stöhnen entlockte. Ich brauchte ihn so sehr. Viel zu lange musste ich auf diesen Moment warten. Ich schlang ein Bein um seine Hüfte und drückte ihn damit enger an mich heran. Die Reibung zwischen uns wurde immer intensiver, genau so wie unser Kuss.

«Schlafzimmer?», fragte Zayn, als er sich keuchend von mir löste. Ich nickte wild und wir rappelten uns auf. Er griff nach meiner Hand und zog mich in den Flur heraus, von wo aus ich die Führung übernahm, da Zayn keine Ahnung hatte, wo mein Schlafzimmer war. Ich zog ihn hinter mir her und liess mich rückwärts auf mein Bett fallen. Zayn zog ich einfach mit mir mit, wobei er wieder auf mir drauf landete. Unsere Zungen kämpften wild miteinander. Voneinander lösten taten wir uns nur, um uns kurz die Shirts auszuziehen. Kaum war Zayns Oberkörper frei, konnte ich die Finger nicht mehr von ihm lassen. Er hatte offensichtlich trainiert. Sein Körper war nicht nur voller Tattoos, sondern auch muskelbepackt. Mit den Fingerspitzen strich ich über sein Sixpack und liess ihn damit erzittern. Es erfüllte mich mit Stolz, dass ich noch so eine Wirkung auf Zayn hatte. Doch andersrum war es ja auch nicht anders. Jede seiner Berührungen, löste in mir ein Kribbeln aus, seine Lippen machten mich süchtig und ich konnte es kaum erwarten, endlich wieder von ihm ausgefüllt zu sein.

Zayn liess von meinen Lippen ab und kroch an mir hinab. Seine Finger machten sich an meiner Hose zu schaffen und zogen diese mit einem Ruck von meiner Hüfte, wobei meine Boxer gleich mit rutschte. Sich über die Lippen leckend, starrte Zayn auf meinen Penis, während er mir die Hose und Boxer von den Beinen streifte. Langsam fuhren seine Finger dann von meinen Füssen meine Beine hinauf und liessen mich erzittern. Bei meiner Mitte angekommen, platzierte er einen Kuss auf meinem Hüftknochen, ehe er wieder zu mir hoch krabbelte und mir einen kurzen Kuss auf die Lippen hauchte.

«Babe, du bist so unfassbar heiss.», hauchte er mir entgegen. Ich spürte, wie ich etwas rot wurde und biss mir auf die Lippen. Das sagte ja gerade der richtige. Ob er mal in den Spiegel geschaut hatte? Ich umfasste seine Hüfte und drehte uns um, so dass er unter mir lag. Ich stahl mir einen Kuss und wanderte dann seinen trainierten Oberkörper hinab.

«Nicht ansatzweise so heiss wie du, Baby.», gab ich zurück, als ich beim Bund seiner Hose ankam. Ich öffnete diese schnell und zog sie ihm samt Boxer von der Hüfte. Mein Penis pulsierte leicht bei dem Anblick, wie er nackt vor mir lag. Ich hatte ihn so sehr vermisst! Ich befeuchtete meine Lippen und beugte mich dann vor. Meine Hand umschloss seinen Penis und ich liess ihn ganz langsam in meinen Mund verschwinden. Zayns Stöhnen war wie Musik in meinen Ohren. Seine Finger krallten sich in meine Haare und er drückte mich komplett seiner Hüfte entgegen. Leicht würgte ich, da ich etwas aus der Übung war, das würde aber schon bald wieder kommen. Ich fing an, an ihm zu saugen und zu lutschen. Immer wieder stöhnte Zayn und stiess mir seine Hüfte entgegen. Währenddessen zuckte mein Penis vor Erregung und schrie fast schon danach, erlöst zu werden. Kurzerhand legte ich meine Hand um ihn, um mir selbst etwas Abhilfe zu schaffen, während ich Zayn weiter verwöhnte. Irgendwann wurde ich jedoch ungeduldig. Ich wollte ihn endlich in mir spüren. Also löste ich mich von ihm und beugte mich zu meinem Nachttisch rüber, wo ich eine Flasche Gleitgel in der Schublade versteckt hatte. Ich gab etwas davon auf meine Finger und verteilte es an meinem Eingang. Zayn setzte sich aufrecht hin und zog mich zu einem Kuss heran. Seine Hand legte sich um meinen Penis und ich stöhnte gegen seine Lippen.

«Ich kann nicht mehr warten.», keuchte ich und umfasste seinen Penis, um ihn vorsichtig in mich einzuführen. Mit jedem Zentimeter wurde mein Stöhnen lauter. Es fühlte sich einfach so unglaublich gut an, endlich wieder komplett von ihm ausgefüllt zu sein. Einen Moment verharrte ich auf ihm, bevor ich anfing, auf ihm zu reiten. Unsere Lippen waren nach wie vor unzertrennlich. Zayns Arm lag um meine Hüfte, um mich etwas zu unterstützen, bis er sich zurück in die Matratze fallen liess und anfing, seine Hüfte nach oben zu stossen. Stöhnend stützte ich mich auf seiner Brust ab und legte den Kopf in den Nacken. Eines war klar, lange würde ich das nicht aushalten. Es fühlte sich viel zu gut an. Ich beugte mich zu ihm runter und verband unsere Lippen wieder miteinander. Der Winkel, in welchem er in mich stiess, wurde damit nur noch besser. Ich spürte bereits, wie sich mein Orgasmus anbahnte.

Zayns Arme schlangen sich um meine Hüfte, ehe er uns umdrehte und ich wieder unter ihm lag. Meine Beine legte er über seine Schultern und zog mich an der Hüfte noch näher an ihn heran, womit er noch tiefer in mich eindrang. Stöhnend krallte ich mich ins Bettlaken und kniff die Augen zusammen. Lange würde ich das nicht mehr aushalten. Zayns Stösse beschleunigten sich etwas und ich merkte, wie das Ziehen in meiner Mitte stärker wurde. Mit aller Kraft versuchte ich, meinen Orgasmus zurückzuhalten. Ich wollte nicht, dass es schon vorbei war. Auf diesen Moment hatte ich doch zehn Jahre gewartet, da konnte es nicht schon so schnell wieder vorüber sein. Doch auch Zayn schien kurz davor zu sein, denn seine Stösse wurde etwas unteregelmässiger und sein Stöhnen lauter.

«Fuck, Liam... Ich komme gleich.», keucht er und bestätigte damit meine Vermutung. Ich nickte wild und zog ihn zu mir runter, um ihn zu küssen. Wir brauchten beide nur noch wenige Stösse, bis wir unseren Höhepunkt erreichten. Zayns Stösse wurden dabei nochmal etwas härter und liessen meinen Orgasmus noch intensiver werden. Ich krallte meine Finger fest in seinen Rücken, was vermutlich ein paar Spuren hinterliess, doch das war mir egal und ich war mir sicher, Zayn war es das auch. «Fuck, das war noch besser als ich es in Erinnerung hatte.», keuchte Zayn, als er sich von mir runter rollte. Lachend nahm ich mir ein paar Taschentücher, um meinen Bauch sauber zu machen, ehe ich mich an seine Seite kuschelte. Ich hörte Zayns Herz klar und deutlich. Es schlug ziemlich schnell.

«Ich liebe dich.», seufzte ich und biss mir auf die Lippe, um nicht zu breit zu grinsen. Ich konnte nicht fassen, dass ich diese Worte endlich wieder zu ihm sagen konnte.

«Ich liebe dich auch.»

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