Ziam (1/2)
Zayn P.o.v
«Ich hol' mir mal was zu trinken, willst du auch was?», fragte Harry und hängte sich mit den Unterarmen auf meine Luftmatratze, wobei das kühle Wasser auf meine Hüfte traf. Leicht öffnete ich meine Augen, schloss sie aber direkt wieder, da die Sonne mir direkt ins Gesicht schien.
«Nein, im Moment nicht, danke.», seufzte ich entspannt und spürte, wie meine Luftmatratze etwas über die Wellen glitt, als Harry sich davon abstiess.
«Bis gleich!», rief er mir noch zu, war aber schon einige Meter von mir weggeschwommen. Ich liess die Hände an den Seiten von der Matratze baumeln und streichelte das kühle Wasser. Die Wellen wiegten mich hin und her und ich wurde immer schläfriger. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich auf der Luftmatratze einschlief. Nur war ich diesmal schlau genug, mich auch richtig einzucremen. Beim letzten Mal hatte ich einen üblen Sonnenbrand davongetragen. Das Rauschen des Meeres, liess mich langsam davondämmern, bis ich plötzlich von einer riesigen Welle von der Matratze gespült wurde. Meine Ohren füllten sich mit Wasser und alles, was ich hörte, war dumpfes Rauschen. Ich hielt das bisschen Luft, das ich noch schnappen konnte, an und versuchte irgendwie wieder an die Oberfläche zu gelangen, doch die Wellen rissen mich immer wieder hinunter. Es war, als würde mich eine um die andere überrollen. Wie in einem Strudel wirbelte es mich immer wieder umher. Voller Panik kickte ich um mich, in der Hoffnung irgendwo Boden zu finden und mich abzustossen, doch ich trat nur ins Leere, einmal in die Luft, wobei ich nun wenigstens wusste, wo oben war. Meine Lunge tat schon weh, da mir langsam wirklich die Luft ausging. Ich hatte ja gar keine Zeit, wirklich Luft zu holen, bevor es mich von der Matratze geworfen hatte. Kurz davor zu verzweifeln, wimmerte ich und versuchte es einfach weiter, bis ich eine Hand an meinem Bein spürte. Jemand zog daran und schlang schliesslich die Arme um meine Hüfte. Endlich wieder an der Wasseroberfläche schnappte ich nach Luft und krallte mich am Arm fest, der nun um meine Brust geschlungen war. Mein Retter zog mich aus dem Wasser und hob mich hoch, als es nur noch knietief war. Ich war völlig erschöpft und hing schweratmend in seinen Armen.
«What the fuck, Zayn! Was ist passiert?», hörte ich Harrys Stimme und öffnete zum ersten Mal meine Augen, seit ich aus dem Wasser war. Ich fuhr mir übers Gesicht und strich mir die nassen Haare aus der Stirn. «Hier, leg ihn hier ab.», deutete Harry und kurz darauf lag ich auf meinem Handtuch. Mein Herz raste wild und meine Lunge tat nach wie vor weh. «Hier, trink was.», bot Harry mir an und hielt mir seine Wasserflasche vors Gesicht. Schnell rutschte ich etwas von ihm weg, wobei ich gegen die Beine meines Retters stiess, welcher noch neben mir kniete.
«Bleib mir bloss weg mit Wasser!», fauchte ich meinen besten Freund an, ehe ich mich zu meinem Helden umdrehte. Im Sonnenlicht sah ich fast nur seine Umrisse, doch die waren bereits absolut sehenswert! Diese Muskeln und die breiten Schultern! Kein Wunder, konnte er mich problemlos aus dem Wasser tragen.
«Geht es dir gut?», fragte er mit sanfter Stimme. Eine Gänsehaut bedeckte meinen Körper. Möglicherweise lag es noch am Schock, doch ich vermutete eher, dass seine Stimme der Auslöser war. Sie war so tief und so beruhigend.
«Ja, es geht schon. Denk ich.», murmelte ich. Ich nahm einen tiefen Atemzug und legte meine Hand an meine schmerzende Brust, ehe ich mich langsam aufsetzte. Die Hand meines Retters legte sich dabei stützend an meinen Rücken. Jetzt konnte ich ihn mir auch etwas genauer an. Der Körper passte absolut zum Rest. Er war unglaublich gutaussehend!
«Ich bin Liam.», stellte er sich mir vor und schenkte mir ein süsses Lächeln. Total in seinen Augen versunken, dachte ich nicht mal daran, mich selbst vorzustellen. So lange bis er lachte. «Und du bist?»
«Verknallt.», kicherte Harry, als er für mich antwortete. Dafür erntete er von mir einen Killerblick und einen Schlag gegen die Schulter.
«Halt die Klappe, Harold.», fauchte ich ihn an, ehe ich mich wieder dem Adonis namens Liam zuwandte. «Zayn. Ich heisse Zayn.», lächelte ich. Grinsend streckte Liam mir seine Hand hin, welche ich nur zu gerne schüttelte. Am liebsten würde ich sie gar nicht mehr loslassen. «Danke, dass du mich gerettet hast. Ich dachte wirklich schon, ich ertrinke da draussen.», bedankte ich mich, immer noch seine Hand schüttelnd.
«Nichts zu danken. Das ist mein Job.», lächelte er. Auch er liess meine Hand nicht los und so schüttelten wir uns einfach schweigend die Hände, bis sie schliesslich still stehen blieben.
«Du bist Bademeister?», unterbrach Harry diesen wundervollen Moment, wobei Liam seinen Blick von mir löste. Ernsthaft Harry? Konnte er denn nicht sehen, dass wir hier in unserer kleinen Blase sein wollten? Oder zumindest wollte ich das. Wie Liam das sah, wusste ich ja nicht. Sein Blick trennte sich von meinem, stattdessen sah er Harry hinter mir an.
«Äh ja, aber nicht hier. Ich bin eigentlich auch im Urlaub.», erklärte er, sah dann aber endlich wieder mich an. «Geht's dir wirklich gut, Zayn?», fragte er nochmal und sah mich eindringlich an. Ich atmete einmal tief durch. So langsam beruhigte sich mein Herz wieder und meine Lunge hatte sich ebenfalls wieder erholt. Trotzdem hatte ich keine Lust mehr, hier am Strand zu bleiben. Das Meer hatte ich für heute abgeschrieben, wenn nicht sogar für die ganze Woche.
«Ja, aber ich glaube, ich gehe zum Hotel zurück.», murmelte ich. Auch wenn ich lieber hier bei Liam bleiben würde.
«Ich begleite dich. Nicht, dass du dich doch plötzlich schlechter fühlst.», meinte Liam. Dazu würde ich natürlich niemals nein sagen!
«Soll ich mitkommen?», fragte Harry, doch ich schüttelte bloss wild den Kopf. Er sollte bloss nicht nochmal einen Moment zwischen Liam und mir zerstören.
«Wenn du willst, kann ich meinen Kumpel, Louis holen. Der starrt dich sowieso schon den ganzen Morgen an.», grinste Liam und deutete ein paar Meter weiter auf einen Typen, welcher gerade tatsächlich Harry anschmachtete.
«Bis später, Zayn.», kam es noch von Harry, ehe dieser sich erhob, und zu Louis rüber verschwand. Okay, das war dann wohl auch geregelt. Ich nahm mir meine Tasche und mein Tuch und stand mit Liams Hilfe auf. Meine Luftmatratze, welche es im Gegenteil zu mir, ohne Hilfe an den Strand zurück geschwemmt hatte, klemmte er sich unter den Arm. Den anderen Arm legte er um meine Hüfte und wir liefen zurück zum Hotel. Bei meinem Zimmer angekommen stellte er die Matratze hinter die Tür und führte mich dann zum Sofa, wo er mich absetzte.
«Ich weiss, du willst das nicht hören, aber du solltest was trinken.», lächelte er sanft, als er vor mir in die Hocke ging. Allein beim Gedanken daran, Wasser zu trinken, schnürte sich mir die Kehle zu, doch bei diesem Hundeblick, konnte ich ja kaum nein sagen. «Es muss ja nicht Wasser sein. Was hältst du davon, wenn wir uns kurz umziehen und dann unten in der Bar was trinken?»
«Okay.», meinte ich und lächelte leicht.
«Treffen wir uns gleich beim Aufzug?», fragte Liam, was ich mit einem Nicken bestätigte. Mir auf die Lippen beissend sah ich ihm hinterher, bis die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Erst dann liess ich meine Lippe wieder frei und damit auch das breite Strahlen. Liam löste in mir etwas aus, was mich fühlen liess, wie ein Teenie. Ich hatte das Gefühl, mein ganzer Körper kribbelte. Mein Herz raste und ich konnte einfach nicht aufhören zu strahlen. Kichernd erhob ich mich vom Sofa und zog mich schnell um. Eine kurze Hose und ein lockeres Top würde reichen, es war schliesslich recht heiss draussen. Schnell sah ich noch im Bad in den Spiegel und riss erschrocken die Augen auf, als ich sah, wie meine Haare aussahen. Sie standen in alle Richtungen ab, was vermutlich vom Salzwasser kam, das mich wie in einer Waschmaschine umher geschleudert hatte. So konnte ich nicht den ganzen Nachmittag aussehen, nicht wenn Liam bei mir war! Also beugte ich mich schnell unter den Wasserhahn und tränkte meine Haare komplett mit Wasser. Ich wusch sie kurz mit Shampoo aus und rubbelte sie trocken, dann kämmte ich sie einfach locker nach hinten und liess einige Strähnen in meine Stirn fallen. Viel besser! So konnte ich mich sehen lassen. Ein kurzer Griff zum Deo musste noch sein, dann schnappte ich mir mein Handy und mein Schlüssel und verliess mein Zimmer, um zu den Aufzügen zu gehen. Überraschenderweise stand Liam jedoch bereits vor meiner Tür, wobei ich ihn fast umrannte.
«Du hast so lange gebraucht, daher wollte ich nachschauen, ob alles okay ist.», erklärte er und machte einen Schritt zurück, damit ich die Tür hinter mir schliessen konnte. «Hast du deine Haare gewaschen?»
«Ähm, ja. Die sahen scheisse aus.», erklärte ich und kratzte mich verlegen im Nacken. Ich hoffte bloss, er würde jetzt nicht von mir denken, dass ich mich immer nur um mein Äusseres kümmerte. Ja, ich sorgte schon dafür, dass ich gut aussah, aber heute war es wirklich nur, um Liam zu gefallen. Ausserdem sah ich ja wirklich absolut bescheuert aus, so wie meine Haare vorher noch standen.
«Du siehst gut aus.», lächelte er und musterte mich noch einen Moment, ehe er voraus lief zu den Aufzügen. Wir fuhren ins Erdgeschoss und liefen schweigend nebeneinander her, bis wir bei der Bar ankamen und er mir einen Hocker zurückzog. Es war kein Wunder, dass die Bar fast leer war. Es war schliesslich schönstes Wetter und mitten im Tag. Normalerweise wäre ich jetzt ja auch am Strand, doch dafür war mir die Lust echt vergangen. Ausserdem freute ich mich, etwas Zeit mit Liam zu verbringen. Nur wir beide. Anfangs blieben wir noch an der Bar sitzen und unterhielten uns. Irgendwann wurde das aber zu unbequem und wir versetzten das ganze zur Lounge. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie ich absichtlich nah an Liam heranrutschte, doch ich glaubte, dass er es selbst merkte. Stören tat es ihn aber wohl nicht. Sein Arm lag schon bald auf der Rückenlehne hinter mir und immer mal wieder spürte ich leicht seinen Daumen meinen Nacken streifen.
«Hast du schon Pläne für heute Abend?», wollte Liam irgendwann wissen. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Er wollte mit mir ausgehen! Naja, nachdem wir bereits seit Stunden hier sassen und uns wirklich vertieft unterhielten, hätte mir schon klar sein können, dass es nicht nur dabeiblieb. Trotzdem freute ich mich wie ein kleines Kind und konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken.
«Harry und ich wollten das schöne Restaurant am Strand unten ausprobieren, aber wir können das auch an einem anderen Abend machen.», meinte ich. Meine Pläne mit Harry würde ich für Liam liebend gerne über Bord werfen!
«Ach, ich will nicht, dass Harry wegen mir seinen besten Freund kaum sieht. Schliesslich seid ihr doch gemeinsam hergekommen. Aber was hältst du davon, wenn Lou und ich euch Gesellschaft leisten? Wir wollten da sowieso auch mal essen gehen.», schlug Liam stattdessen vor. Da stimmte ich natürlich sofort zu. Ich war mir sicher, dass Harry sich freuen würde, wenn Louis auch dabei sein würde. So schnell wie er mich heute sitzen gelassen hat, nur schon beim Anblick von Liams besten Freund.
Also vereinbarten wir eine Zeit und gingen schliesslich zurück auf unsere Zimmer, um uns frischzumachen. Ich stellte mich unter die Dusche und stylte anschliessend meine Haare. Ich wollte gut aussehen für Liam. Jetzt musste ich nur noch ein Outfit finden, das gut aussah. Als ich aus dem Bad kam, kam auch Harry zurück aufs Zimmer. Mit dem breitesten Grinsen auf den Lippen hüpfte er an mir vorbei zu seinem Koffer und holte seine Duschsachen raus.
«Wie war dein Tag mit Louis?», fragte ich grinsend, wobei seine gute Laune ja Antwort genug war. Trotzdem wollte ich liebend gerne wissen, was da schon gelaufen war zwischen den beiden.
«Ein Gentleman geniesst und schweigt.», säuselte Harry, zwinkerte mich an und verschwand dann im Bad. Lachend schüttelte ich den Kopf und durforstete meinen Koffer. Schliesslich entschied ich mich für ein kurzärmeliges schwarzes Hemd und ebenfalls schwarze Shorts. Beim Hemd liess ich extra die obersten Knöpfe offen, um meine Tattoos zur Schau zu stellen. Ich liess mich aufs Bett fallen und scrollte etwas durch mein Handy, bis Harry komplett nackt aus dem Bad spaziert kam. An den Anblick hatte ich mich bereits gewohnt. Harry war schon immer sehr offen, was das anging.
«Ich hab' mich für nach dem Abendessen noch mit Louis verabredet, ich hoffe das ist okay für dich.», informierte Harry mich, während er sich anzog. Grinsend setzte ich mich aufrecht hin.
«Das ist völlig okay. Ich hoffe es ist auch okay für dich, dass Liam und Louis mit uns essen.» Sofort drehte Harry sich in meine Richtung. Das T-Shirt, welches er soeben angezogen hatte, warf er im hohen Bogen wieder davon und suchte sich ebenfalls ein Hemd heraus. Auch er knöpfte nicht alle Knöpfe zu. Ganz im Gegenteil, ich glaubte es waren gerade mal die untersten zwei Knöpfe zu.
Pünktlich um 19 Uhr trafen wir unsere Dates beim Aufzug. Sie sahen beide wirklich sehr gut aus. Louis war zwar nicht wirklich mein Typ, doch so wie ich Harry kannte, kämpfte er bei seinem Anblick gerade damit, ihn nicht einfach zu packen und mit aufs Zimmer zu schleifen. Doch wem machte ich was vor. Liam sah genauso zum Anbeissen aus. Sein weisses Hemd sass eng an seinem Körper und betonte jeden einzelnen Muskel.
«Du siehst gut aus.», machte er mir ein Kompliment, ehe er seinen Arm um meine Hüfte legte und mich in den Aufzug zu den anderen führte. Dass die beiden engumschlungen in der Ecke standen und sich küssten, merkte ich erst, als wir unten ankamen. Zu sehr hatte ich mich auf Liam konzentriert.
Den ganzen Abend über unterhielt ich mich nur mit Liam. Ganz selten mal gab es Gespräche, an welchen wir alle vier teilnahmen. Wir waren einfach so sehr aufeinander fokussiert. Als Harry und Louis sich irgendwann dann verabschiedeten, um was trinken zu gehen, schlug Liam vor, dass wir am Strand etwas spazieren gingen. Solange wir nicht ins Wasser gehen würden, war mir das ganz recht. Nebeneinander spazierten wir durch den kühlen Sand und sahen zu, wie die Sonne am Horizont unterging. Es war richtig romantisch. Wir unterhielten uns über alles, was uns gerade in den Sinn kam. Darüber, wie wir aufgewachsen waren, unsere Familien und Freunde, unsere Jobs. Wir erzählen einander alles. Irgendwann spürte ich, wie sein Finger ganz leicht meinen streifte. Ich sah zwischen uns nach unten. Er hatte den Finger nach mir ausgestreckt, weshalb ich meinen einfach mit seinem einhakte. Die Schmetterlinge in meinem Bauch spielten verrückt und ich fing wieder an auf meiner Lippe herum zu knabbern, um mein breites Strahlen zu unterdrücken. Nur wenige Meter liefen wir so weiter, bis er meine Hand schliesslich ganz umschloss. Ich spürte, wie mein Herz anfing schneller zu schlagen und meine Hand anfing zu kribbeln. Wie lange hatte ich mich nicht mehr so gefühlt wie jetzt gerade. So richtig verknallt. Es musste wirklich zu High School Zeiten gewesen sein. Ich fühlte mich wirklich wieder wie ein Teenager. Absolut verschossen in diesen heissen Typen, welcher mein Herz zum Rasen und meine Haut zum Kribbeln brachte. Dieser Abend sollte einfach niemals enden. Ich wollte weiterhin in dieser Blase bleiben, in welcher es nur uns beide gab. Nur wir beide am Strand, händchenhaltend unter dem Sternenhimmel.
Fortsetzung folgt...
Tut mir wirklich leid, dass jetzt so lange nichts gekommen ist. Ich habe zurzeit wirklich eine Schreibblockade. Allein dieser Teil hat mich über zwei Wochen gebraucht. Ich hoffe, dass ich den zweiten Teil schneller hinkriege.
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