Zarry (2/2)

Harry P.o.v

Abwartend sah Zayn mich an, doch ich traute mich nicht, es auszusprechen. War ich verrückt geworden? Ich konnte doch nicht tatsächlich darüber nachdenken, ihn um sowas zu bitten. Zayn war mein Diener, auch wenn ich ihn als viel mehr als das ansah. Er war mein Freund. Vermutlich der einzige, den ich je haben würde.

«Was immer es ist, Harry, ich werde dich nicht verurteilen.», unterbrach Zayn die Stille, als er merkte, wie unsicher ich war. Schluckend nahm ich das Kissen aus meinem Schoss und stand vom Bett auf. Gespannt verfolgte Zayn jede meiner Bewegungen, bis ich mich vor ihn stellte und meine Hand nach ihm ausstreckte.

«Würdest du mit mir tanzen?», bat ich ihn. Ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen und seine Wangen wurden zartrosa, als er seine Hand in meine legte und ich ihn auf die Beine zog.

«Aber wir haben keine Musik.», stellte er fest. Ich legte meine freie Hand an seine Hüfte und zog ihn näher an mich heran. Seit dem Tanz mit den Damen, brachte ich dieses Lied von Mozart sowieso nicht mehr aus dem Kopf. Also fing ich an die Melodie zu summen. Erst etwas überrumpelt, liess Zayn sich von mir führen, bis er sich etwas gefangen hatte. Und obwohl er es nicht erwartet hatte, trat er mir nicht einmal auf die Füsse. Wir harmonierten perfekt und je länger er mir so nahe stand und seine Hand in meiner lag, umso grösser wurde mein Verlangen nach mehr. Ich sollte nicht so fühlen. Ich sollte mich nicht zu ihm hingezogen fühlen, doch das tat ich. Zayn machte mich glücklich, er liess mein Herz schneller schlagen und im Gegensatz zu all den Damen, konnte ich mir ein Leben mit Zayn an meiner Seite auch tatsächlich vorstellen. Das hier würde meine Situation nicht einfacher machen. Was würden meine Eltern sagen, wenn sie erfuhren, dass ich mich in einen unserer Diener verliebt hatte? Noch dazu in einen Mann... Sie würden es nicht akzeptieren. Genauso wie das Volk auch. Keiner wollte einen Prinzen, welcher sich mit einem Mann das Bett teilte. Und erst recht wollte keiner so einen König. Und doch war es mir egal. Es war mir so egal, dass ich mich immer näher zu Zayn vorbeugte. Ich sehnte mich nach seinen Lippen. Sie sahen so verführerisch aus. So zart. Ich hatte längst aufgehört die Melodie zu summen und somit kamen wir auch schliesslich zum Stillstand. Eng aneinander stehend sahen wir einander in die Augen. Wie konnte mir davor nie auffallen, wie wunderschön sie waren? Wobei, aufgefallen war es mir bestimmt, nur wollte ich es mir nie eingestehen. Bislang war die Hoffnung, die perfekte Dame zu finden, einfach immer noch zu gross gewesen. Doch nach dem heutigen Tag war mir klar, es gab sie nicht. Aus dem ganz einfachen Grund, dass der perfekte Partner fürs Leben schon seit Jahren an meiner Seite stand. Ich hatte es bloss nicht gesehen. Unsere Hände senkten sich langsam, blieben aber ineinander liegen. Ich liebte das Gefühl, dass seine Berührung in mir auslöste. Es war so warm und prickelnd. Mittlerweile waren wir uns so nahe, dass ich seinen warmen Atem an meinen Lippen spüren konnte. Würde er es nicht wollen, hätte er sich schon längst zurückgezogen. Mein Herz raste in meiner Brust, als ich meine Hand von seiner Taille löste und sie stattdessen an seine Wange legte. Seine Haut war so sanft, ich konnte nicht anders, als mit dem Daumen darüber zu streicheln.

Endlich nahm ich meinen Mut zusammen und überbrückte den letzten Abstand zwischen uns. Unsere Lippen trafen sanft aufeinander und in mir brach ein Sturm der Gefühle aus. Es war so wundervoll. Ich fühlte mich glücklich, aufgeregt und leicht. All die Angst und die Unsicherheit waren verschwunden und mir wurde klar, dass das hier das Richtige war. So falsch es für alle sein mochte, für uns war es richtig. Schon nach wenigen Sekunden war ich süchtig geworden. Ich wollte mich gar nicht mehr von ihm lösten, legte nun auch noch die andere Hand an seine Wange, um ihn nie wieder gehen zu lassen. Unser Kuss war voller Leidenschaft und unsere Lippen bewegten sich immer schneller aufeinander, bis unsere Zungen mit ins Spiel kamen. Langsam drängte ich Zayn zurück zum Bett, wo sich unsere Lippen zum ersten Mal wieder lösten, als er nach hinten auf die Matratze fiel. Mit roten Wangen sah er zu mir hinauf und wir versuchten erstmal, unseren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen. Schnell fing ich an, mein Hemd aufzuknöpfen und genoss es, wie Zayn meinen entblössten Oberkörper anstarrte. Ihm schien der Anblick zu gefallen. Da ich es selbst kaum erwarten konnte, ihn nackt zu sehen, kniete ich mich über ihn und zog ihm sein Oberteil aus. Sanft fuhr ich mit den Fingerspitzen über seine Muskeln und legte meine Lippen an seinen Hals. Ich bahnte mir einen Weg über seinen Oberkörper hinab, versuchte dabei keinen Fleck seiner makellosen Haut ungeküsst zu lassen. Zayns Finger vergruben sich in meinen Locken und schoben mich ungeduldig weiter hinab, bis ich beim Bund seiner Hose ankam. Eine klar sichtbare Beule zeichnete sich unter dem Stoff ab und ich fuhr ganz leicht mit der Handfläche darüber. Ich hörte meinen Herzschlag immer lauter, als ich ihn langsam von der Hose und der Unterwäsche befreite. Meine Hand legte sich um seine Erektion und ich bewegte sie langsam auf und ab, was Zayn ein leises Stöhnen entlockte. Zwar wusste ich nicht, was ich hier machte, doch es schien ihm zu gefallen. Also machte ich weiter, griff allerdings etwas fester zu und beschleunigte meine Bewegungen etwas. Zayn richtete sich auf und verband unsere Lippen wieder zu einem leidenschaftlichen Kuss. Seine Finger fummelten an meiner Hose herum, bis er es schliesslich schaffte und mir meine restliche Kleidung auszog. Ich beugte mich über ihn bis wir aufeinanderlagen und wir anfingen, uns aneinander zu reiben. Immer wieder stöhnten wir in den Kuss hinein. Ich war schon kurz davor zu platzen, als Zayn sich von mir löste und mir sanft durch die Haare fuhr.

«Harry... Ich bin seit Jahren in dich verliebt.», gab er zu und brachte damit mein Herz zum Tanzen. Die Schmetterlinge in meinem Bauch spielten verrückt und ich konnte ein breites Strahlen nicht mehr zurückhalten. Es war verrückt, dass ich es so lange nicht realisiert hatte. Dass ich meine Gefühle so unterdrückt hatte und mich selbst angelogen hatte.

«Ich liebe dich auch, Zayn.», lächelte ich und hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, ehe ich uns umdrehte, so dass ich unter ihm lag. Mit einem leichten Nicken gab ich ihm ein Zeichen, welches er sofort verstand. Er hauchte mir sanfte Küsse auf die Brust, dann auf den Hüftknochen uns schliesslich auf meine Spitze, während seine Hände meine Beine auseinanderschoben. Ich war nervös, doch ich vertraute Zayn mit meinem Leben. Er steckte sich kurz zwei Finger in den Mund, ehe er seine Lippen um meinen Penis schloss und ich erregt aufstöhnte. Gott, fühlte sich das gut an! Kurz darauf spürte ich, wie er seine Finger in mich schob. Würde seine Zunge nicht gerade um meinen Penis herumtanzen, würde ich vermutlich vor Schmerz schreien, doch er lenkte mich gut ab. Eine Weile bereitete er mich mit seinen Fingern vor, dann zog er sich endlich zurück und kniete sich zwischen meine Beine. Sanft legte er seine Lippen auf meine und ich spürte, wie er seine Spitze gegen meinen Eingang rieb. Ich schlang die Beine um seine Hüfte und drückte ihn mir leicht entgegen. Ich konnte es kaum erwarten von ihm ausgefüllt zu sein. Ganz vorsichtig drang er in mich ein, liess sich vom Drücken meiner Beine nicht aus der Ruhe bringen. Je tiefer er in mich eindrang, umso unglaublicher war das Gefühl. Ich hielt die Luft an und schloss die Augen, nur um ein tiefes Stöhnen herauszulassen, als er bis zum Anschlag in mir war. Mein Herzschlag hatte sich kein Bisschen beruhigt, ich fragte mich viel eher, wie schnell es noch schlagen konnte, ohne mich umzubringen. Ich verschränkte meine Finger in seinem Nacken und vertiefte unseren Kuss. Dieses Gefühl war so atemberaubend, dass ich es vermutlich gar nicht lange aushalten würde. Langsam zog Zayn sich wieder zurück, ehe er wieder tief in mich stiess. Ich stöhnte gegen seine Lippen und vergrub eine Hand in seinen Haaren. Erst langsam, dann immer schneller stiess Zayn in mich. Das Kribbeln in meinem Unterleib wurde immer stärker und es wurde schwieriger, meinen Höhepunkt zurückzuhalten.

«Halt dich nicht zurück, wir haben noch die ganze Nacht.», hauchte Zayn zwischen den Küssen und legte nun auch noch die Hand um meinen Penis. Für einen Moment spannten sich all meine Muskeln an. Mir blieb der Atem weg und ein Rausch überkam mich. Keuchend krallte ich mich in Zayns Haut und schlang die Beine enger um seine Hüfte. Auch er kam nur kurz nach mir zum Höhepunkt und verweilte einen Moment tief in mir, während wir unsere Atmung beruhigten.

Er liess sich neben mich fallen und zog mich in seine Arme. Unsere Lippen trafen sich zu einem liebevollen Kuss, bevor ich mein Gesicht an seiner Brust vergrub. Er hatte Recht, wir hatten noch die ganze Nacht. Immer wieder verwöhnten wir einander mit Streicheleinheiten, Küssen und Zärtlichkeiten, bis wir in den Armen des anderen einschliefen.

Am nächsten Morgen sprang Zayn im hohen Bogen aus dem Bett und zog sich schnell wieder an. Zu Gross war seine Angst, dass mein Vater uns erwischen würde. Doch da machte ich mir keine Sorgen. Mein Vater hatte mich in mein Zimmer verbannt, bis ich ihm meinen Entscheid gab und diesen würde er nicht bei mir abholen kommen. Er erwartete, dass ich damit zu ihm kam. Und das würde ich auch tun. Mit einem langen Kuss verabschiedete ich mich von Zayn, ehe ich mein Zimmer verliess und die Treppen hinab ging, um meine Eltern zu suchen. Wie erwartet, waren die Beiden beim Frühstück. Ich betrat den Raum und sofort stellten sie ihr Gespräch ein. Mein Vater erhob sich von seinem Stuhl und stellte sich vor mich. Mit einem abwartenden Blick sah er mich an.

«Nun?»

«Ich habe mich entschieden.», verkündete ich. Die strenge Mine meines Vaters brach und er lächelte breit. Seine Hände legten sich an meine Schultern und drückten leicht zu.

«Das freut mich, mein Sohn. Wer wird die Glückliche? Ich werde gleich heute gehen und ihr die freudige Nachricht überbringen.»

«Ich möchte das gerne selbst übernehmen und euch die Überraschung bis zum Rosenball lassen.», sagte ich, in der Hoffnung, er würde mir dies erlauben. Kurz tauschten meine Eltern einen Blick aus, dann sah mein Vater zurück zu mir und nickte leicht.

«Nun gut, wenn das dein Wunsch ist, dann sei es so.», meinte er. «Ich bin stolz auf dich, mein Sohn. Schon bald bist du ein Mann.» Strahlend nickte ich und wir besiegelten das Ganze mit einem Handschlag.

«Wenn ihr mich nun entschuldigt, ich hatte eine recht schlaflose Nacht. Ich würde nochmal ein paar Stunden schlafen gehen.»

Die Woche verging wie im nu. Die Planung des Rosenballs war meiner Mutter und ihren Mägden überlassen, somit blieb mir nicht viel übrig. Einzig und allein musste ich in meinem schönsten Gewand pünktlich am grossen Saal stehen. Zayn stand an meiner Seite, als ich mit Herzrasen vor der grossen Tür stand. Von drinnen hörte man die Musik spielen. Alle waren da, nur ich fehlte.

«Bereit, mein Prinz?», fragte Zayn und ich sah zu ihm rüber. Ich konnte nicht anders als zu lächeln, beim Anblick dieses wundervollen Menschen. Er sah heute richtig schick aus in seinem Anzug, so sah man ihn selten, nur an grossen Anlässen. Ich hoffte sehr, ihn zukünftig noch öfter so zu sehen.

«Bereit.», bestätigte ich und Zayn öffnete mir die Tür. Als ich in den Saal trat, drehten sich alle Köpfe in meine Richtung. Hunderte von Menschen, alle hier, um zu sehen, mit wem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte. Dabei kannte ich die meisten von ihnen nicht mal. Meine Nervosität liess ich mir nicht anmerken. Ich lief mit erhobenem Haupt durch das Volk, gefolgt von Zayn. Meine Eltern warteten ganz vorne auf einem Podest, auf welchem ihre Throne standen. Eines Tages würde ich dort sitzen. Vorne angekommen verneigte ich mich traditionsgemäss vor meinen Eltern. Mein Vater erhob sich und nahm eine der roten Rosen, welche in einer Vase neben seinem Thron standen. Im ganzen Saal waren bestimmt hunderte von Rosen verteilt, doch diese eine würde über meine Zukunft bestimmen.

«Nun, mein Sohn, es ist Zeit das Geheimnis zu lüften.», sagte er und reichte mir die Rose. Ich drehte mich um und sah in die vielen Gesichter, doch eines stach heraus. Sofort erhellte sich mein Gesicht, als ich ihn sah und auf ihn zuging. Je näher ich ihm kam, desto breiter wurde sein Lächeln. Ich sah, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten, als ich vor ihm auf die Knie ging und ihm die Rose entgegenhielt.

Ein entsetztes Keuchen ging durch die Menge und plötzlich hörte die Musik auf zu spielen. Dadurch liess ich mich jedoch nicht aufhalten. Zayn nahm die Rose dankend entgegen und ich erhob mich wieder. Ich griff nach seiner Hand und hauchte einen sanften Kuss auf seinen Handrücken.

«Maestro!», rief ich, ignorierend, dass alle uns entsetzt anstarrten. Eine einzelne Geige fing an zu spielen und ich zog Zayn mit mir auf die Tanzfläche. Ich hatte nur Augen für ihn, somit bekam ich die Reaktion meiner Eltern nicht mit. Es war mir allerdings auch egal. Eine weitere Geige stimmte mit ein, bis das ganze Orchester schliesslich mitspielte und den ersten Tanz von Zayn und mir begleitete.

«Ich liebe dich.», lächelte ich und wirbelte ihn einmal herum. Zurück an meiner Brust strahlte Zayn mich glücklich an.

«Ich liebe dich auch.»

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