ZIAM | Herrgott noch mal, mach die Augen auf Zayn!
Liam
"Was zeichnest du denn da?", fragte eine melodische Stimme hinter mir, die ich so sehr liebte.
Erschrocken drückte ich meinen Zeichnungsblock an meine Brust, sodass er es nicht sehen konnte, was ich gezeichnet hatte.
Denn wenn er es sehen würde, würde er Fragen stellen und ich wusste nicht wie ich diese beantworten sollte.
"Ach komm schon Li, bitte!", bettelte er wie ein kleines Kind, doch ich schüttelte nur den Kopf.
"Nee."
"Schade..", meinte er und setzte sich neben mich auf die warme Kaminbank.
"Wo sind die anderen?", wechselte ich schnell das Thema und sah ihn fragend an.
"Die sind noch draussen. Niall meinte sie wären bald zurück.", antwortete er nur und legte locker einen Arm um meine Schultern.
Wenn er nur wüsste was für ein gigantisches Kribbeln, das in mir auslöste.
Ich genoss seine Wärme und einfach die Zweisamkeit mit ihm.
Ganz vorsichtig rutschte ich näher zu ihm und legte meinen Kopf an seine Schulter.
Er kraulte nur weiter sanft meine Schulter.
Es war angenehm ruhig und ich war einfach glücklich in dem Moment.
Ich wusste, dass ich es geniessen musste, solange ich noch konnte, denn sobald die anderen nach Hause kommen werden würde es vorbei sein mit der Ruh-
"SIND WIEDER DA-HAA!", schrie Niall, der gerade die Haustür aufgerissen hatte.
Ihm folgten Louis und Harry, alle drei waren mit Schnee bedeckt.
Fast schon ruckartig löste ich mich von Zayn und sprang vom Kaminbank runter.
Sofort war mir kalt.
Ich wusste dass Niall uns so gesehen hatte, wie ich mich praktisch an Zayn rangedrängt hatte.
Und es war mir richtig peinlich.
Ich wollte nicht dass es jemand wusste. Dass ich ihn liebte.
"Und wie wars?", fragte ich nach und ignorierte Niall's durchdringenden Blick.
Sofort begann Louis zu schwärmen und man konnte ihn kaum mehr stoppen.
Ohne Punkt und Komma erzählte er was sie am Weihnachtsmarkt alles gemachte hatten.
Während die drei 'Schneemänner' sich Jacke und Schuhe abzogen, verzog ich mich in die Küche um schon einmal das Abendessen zu kochen.
Es dauerte nicht lange, bis sich Harry zu mir gesellte und mir das Fleisch schnitt und marinierte.
Ich war strikter Vegetarier, da ich Fleisch nicht ausstehen konnte.
Deshalb war ich auch ganz froh, dass Harry das immer für mich machte.
"Ooh was gibts denn leckeres heute?", fragte Niall, als er in die Küche spazierte und sah mir über die Schulter.
Auch Zayn und Louis betraten den Raum.
Gleich darauf hörte ich Harry sagen: "Louis, Finger weg!" und darauf ein Klatschen.
Demnach hatte er ihm eins auf die Finger gegeben.
In dem Moment bemerkte ich wie Niall gerade ein paar gebratene Stückchen Fleisch mopste.
"Niall!", fuhr ich ihn an und er grinste mich nur entschuldigend an.
"Okay Jungs, lassen wir die Frauen ihre Arbeit machen.", meinte Louis dann provozierend und grinste frech.
Harry murmelte noch etwas, das tönte wie "Arschloch" , ehe sie wieder aus der Küche verschwanden.
-
Der Abend war echt lustig und entspannend gewesen.
Zum Schluss sahen wir uns noch einen Film an und irgendwie kam es, dass ich neben Zayn sass.
Ich wusste nicht warum ich das machte, aber ich wusste ich wollte mehr von dieser Wärme und diesem Kribbeln.
Auch wenn er mich nicht liebte.
Ich brauchte es.
Ich kuschelte mich an ihn und schlang die Arme um ihn.
Den Kopf kuschelte ich an seine Brust und nestete so lange herum, weil es nicht wirklich bequem war, bis er mich kurzerhand auf seinen Schoss zog.
Ich erschrak zuerst kurz, doch dann schlang ich meine Arme fest um seinen Oberkörper und rollte mich zu einer Kugel, auf seinem Schoss, zusammen.
Er legte seine Arme um mich und ich begann während des Films, langsam aber sicher zu schlummern.
Wahrscheinlich sah er dies als normale Geste.
Wahrscheinlich dachte er ich hätte wieder mal meine kuschelbedürftige Phase.
-
Gerade als ich kurz vorm Einschalfen war hatte ich das Gefühl irgendwo tief runter zu fallen und schreckte hoch.
Ich hasste dieses Gefühl.
Man fiel wortwörtlich in den Schlaf.
Es war höchste Zeit für mich schlafen zu gehen. Auch für die anderen.
Aufräumen konnten wir auch morgen noch.
Vorsichtig löste ich mich aus dem festen und wärmenden Griff von Zayn's Armen um mich und stand auf.
Ich verabschiedete mich von den Jungs und sie meinten, dass sie auch gleich ins Bett gehen würden.
Zayn
Ich schlug die Augen auf und blinzelte direkt der Sonne entgegen.
Ich hatte gestern wohl vergessen die Fensterläden zu schliessen.
Müde gähnte ich und rappelte mich langsam auf.
Eine Weile blieb ich einfach nur auf der Bettkante sitzen und hielt die Augen geschlossen.
Als ich die Treppenstufen knarren hörte, stand ich auf und zog mir einen lockeren Hoodie über.
Dann watschelte ich mit müden Schritten die Treppe runter ins Wohnzimmer.
Dort lag Niall noch völlig verpennt auf dem Sofa und rieb sich die Augen.
"Morgen..", brummelte ich und liess mich neben ihn fallen.
Er nuschelte nur etwas und gähnte.
Eine Weile lag ich einfach nur mit Niall auf dem Sofa, bis mir plötzlich Liam's Zeichnungsbuch ins Auge sprang.
Ich setzte mich auf und nahm es vom Tisch in die Hände.
Sollte ich es wirklich aufmachen? Was wenn Liam es herausfinden würde? Was wenn er mich dann hassen würde?
Ich schlug mir die Gedanken schnell aus dem Kopf.
Liam würde mich niemals hassen.
Er hatte es mir selbst gesagt.
Als ich ihm gestanden hatte, dass ich schwul war.
Mit einer vorsichtigen Handbewegung nahm ich das Buch vom Tisch.
Ich stützte die Hände auf sie Knie und öffnete den Buchdeckel.
Was ich sah, auf der ersten Seite, verschlug mir komplett die Sprache.
(A/N: Bild an der Seite.)
Ich. Liam hatte mich gezeichnet.
Mit feinen Bleistiftstrichen hatte er die Grundrisse von meinem Gesicht gezeichnet und dann mit weiss nachgeholfen.
Die Zeichnung war perfekt.
Sie sah genauso aus wie ich. Eins zu eins.
Ich hätte nie erwartet, dass Liam so Talent hat.
Ich blätterte weiter und strich über die Zeichnung.
Wieder eine Zeichnung von mir.
Diesmal eine Nahzeichnung von meinen Augen und Nase.
Wieder exakt bis ins Detail.
Ich blätterte und blätterte, und alles was ich fand waren Zeichnungen von mir.
Das einzige was sich veränderte war, dass ich langsam aber sicher immer älter wurde auf den Bildern und manchmal trug ich Kleidung die ich noch nie getragen hatte.
Doch als ich nocheinmal umblätterte verschlug es mir die Sprache und ich keuchte auf.
Auf dieser Zeichnung war ich nicht alleine. Sie zeigte mich und Liam.
Wir küssten uns.
Obwohl das noch nie passiert ist, hatte er es perfekt realistisch gezeichnet.
Mit zitternden Fingern fuhr ich übers Papier.
Ich konnte nicht verhindern, dass ich mir die Szene vorstellte.
Ich konnte mich kaum mehr von der Zeichnung lösen, blätterte dann aber doch weiter.
Es folgten weitere Bilder von Liam und mir wie wir uns küssten.
Etwa in der Mitte des Buches, als ich die Seite umschlug, hielt ich schlagartig den Atem an.
Die Zeichnung zeigte mich und Liam. Nackt. Im Bett, fest umschlungen. Über uns war eine Decke, aber man konnte meinen nackten Hintern sehen, deshalb war klar, dass wir nackt waren und wahrscheinlich gerade Sex hatten.
Mit einer heftigen Bewegung schlug ich das Buch zu.
Niall setzte sich erschrocken auf.
"Man Z, was soll das, erschreck mich doch nich' so..", nuschelte er verpennt und setzte sich neben mich.
"Liam...er..", stammelte ich.
"Was ist mit Liam?"
"Er.. er hat mich gezeichnet. Zuerst war nur immer ich auf den Zeichnungen...aber.. dann war da plötzlich ein Bild.. auf welchem wir uns.. naja du weist schon..", brachte ich ziemlich verwirrt raus und Niall war hellwach.
"Sag schon was habt ihr?", fragte er aufgeregt.
"Naja wir.. wirhabenunsgeküsst", ratterte ich dann so schnell runter, dass ich hoffte Niall würde es nicht verstehen.
"Asoo..", grinste er und zog neckend eine Augenbraue hoch.
"W-wieso zeichnet Liam uns wie-wie wir uns küssen? Wieso zeichnet Liam mich die ganze Zeit und will nicht, dass ich es sehe?", fragte ich perplex.
Wieso sollte Liam so etwas tun?
Ich fand wirklich keine Erklärung.
Ich bemerkte, dass mich Niall mit ungläubig hochgezogenen Augenbrauen ansah.
"Ernsthaft jetzt?"
"Was ernsthaft jetzt? Wieso-", verteidigte ich mich, doch er unterbrach mich.
"Herrgott noch mal, mach die Augen auf Zayn, er liebt dich !", sagte er, als ob es das normalste auf der Welt wäre.
"Er -WAS?", schrie ich und sprang auf.
Niall lachte nur und wiederholte seine Worte. "Er liebt dich."
Das war die Antwort auf alle Fragen.
Die Erklärung für seine Kuschelbedürftigkeit, seine ganze Liebe die er mir jeden Tag gab, wie sanft er mit mir umging, wie er mit mir sprach, wie er meine Nähe suchte, seine Zeichnungen, einfach alles.
Mit einem Mal war es als ob ein Schalter umgelegt worden wäre in mir drin und ich rannte zur Treppe.
Liam. Ich musste zu ihm.
Immer zwei Stufen auf einmal nehmend rannte ich die Treppe rauf.
Liam lief gerade die Treppe runter und ich rannte an ihm vorbei, nur mein Ziel vor Augen.
Moment ! LIAM ?!
Augenblicklich drehte ich auf dem Absatz um und rannte oder eher stolperte die Treppe wieder runter.
Liam erreichte gerade das Treppenende und begrüsste Niall mit einem "Morgen".
Ich schlitterte wegen meinen Socken um die Kurve ins offene Wohnzimmer.
Ich stürmte auf Liam zu, stürzte mich auf ihn und presste meine Lippen fest auf seine.
Die Beine hatte ich um seine Hüfte geschlungen.
Durch den Schwung fielen wir nach hinten auf das Sofa und erst als wir weich landeten, merkte ich was ich hier eigentlich tat.
Doch ich spürte auch, wie sich seine Lippen plöztlich auf meinen bewegten.
Er küsste mich zurück !!
Alles in mir schien zu brennen.
Ich hatte das Gefühl zu explodieren.
Aber meine Lungen schrien nach Luft.
Ich löste den Kuss und schnappte nach Luft.
Ich öffnete die Augen und sofort erschlug mich das Braun von Liam's wundervollen Augen.
Wir starrten uns heftig atmend in die Augen. Ich war noch ein wenig ausser Puste wegen vorhin, vom Treppensport.
"I-ich liebe dich Liam.", rutschte es mir raus und ich wusste, dass es dafür eigentlich noch viel zu früh war.
Seine Augen wurden noch grösser als sie schon waren und nahmen die Grösse von Untertassen an.
Lange sagte er nichts, starrte mich einfach nur ungläubig an.
Doch dann fasste er sich ein wenig.
"Z ich...", begann er, unterbrach sich aber selbst.
Er legte eine Hand in meinen Nacken und zog mich langsam und vorsichtig wieder zu sich runter und legte sanft seine Lippen auf meine.
Dieser Kuss war sehr kurz und gleich als wir ihn beendet hatten, vergrub ich verlegen das Gesicht in seiner Halsbeuge.
Ich war knallrot im Gesicht.
Es war mir peinlich, dass ich ihn so überfallen hatte und dass mir diese heftigen Wörter einfach so rausgerutscht sind.
Ich hörte Liam leise lachen und spürte das Vibrieren seiner Brust.
Verlegen grinste ich gegen seine Haut und versuchte mich nur noch mehr in seiner Halsbeuge zu verstecken.
Es war mir wirklich peinlich.
Ich spürte Liam's grosse Hand in meinen Haaren und wie sie sanft meinen Kopf kraulte und ab und zu zart an meinen Haaren zog.
Ich liess es zu, auch wenn sonst niemand an meine Haare durfte.
Die andere Hand fuhr meinen Rücken auf und ab.
"Das ist so süss oh mein gott !", quietschte Niall plötzlich und ich erschrack ziemlich weil ich gar nicht mehr daran dachte, dass er ja auch noch da war.
Ich drehte meien Kopf so, dass ich ihn sehen konnte.
Niall sass da, mit dem Handy in den Händen und mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
"Das hast du jetzt nicht wirklich gefilmt oder?", meinte Liam grinsend und verdrehte die Augen.
Niall nickte nur aufgeregt.
Ich liess meinen Kopf wieder auf Liam's Brust sinken und schon wieder wurde ich total verlegen.
Es war mir echt peinlich.
Seufzend schloss ich die Augen und genoss Liam's Wärme.
Ich hörte Niall die Treppen hochpoltern.
"LOUIS ! HARRY ! RAUS AUS DEN FEDERN, DAS MÜSST IHR SEHEN!", rief er laut und kurz darauf hörte man eine Tür knallen.
Liam und ich sahen und in die Augen und fingen an zu lachen.
Bis wir uns so nah waren, dass sich unsere Nasespitzen berührten und ich vereinte unsere Lippen erneut und küsste ihn mit voller Leidenschaft.
-
Hoffe euch hats gefallen :)
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