ZIAM | Der schöne Fremde
Einer meiner ersten OS und schon uralt. Habt erbarmen😂
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Liam war ein gut aussehender, junger Mann. Seine Eltern hatten viel Geld und somit auch er.
Er müsste eigentlich nicht arbeiten, aber er wollte es und deshalb arbeitete er als Kellner in einem etwas grösseren Café in London's Stadtmitte.
Seinen Eltern gefiel es nicht wirklich das ihr Sohn, so einen, in ihren Augen, undankbaren, billigen und schlecht bezahlten, Beruf ausführte, aber Liam gefiel es. Er mochte es nicht, dass ihn alle immer nur als reichen Payne Sohn sehen. Er wollte etwas tun für sein Geld.
Man sah Liam nicht an, das er reich war.
Er trug normale Kleider, keine Markenklamotten, wie es ihm früher immer befohlen wurde.
Er trug nur noch selten einen Anzug, meistens nur noch an Hochzeiten oder an Familienfeiern.
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Liam
>>Liam! Du kannst gehen, Feierabend für heute. Montag wieder um halb 7.<<, rief mir Niall zu, der einer meiner besten Freunde war und gleichzeitig mein Chef war.
Ich nickte ihm zu und brachte noch das Tablett in meinen Händen, mit dem dreckigen Glas drauf, in die Küche und verschwand dann in den Umkleideraum für Mitareiter.
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Draussen herrschte ein kaltes Klima und ich zog mir die Jacke schnell bis zum Kinn zu.
Kangsam verdunkelte sich der Himmel, als ich durch die leeren Gassen lief und ich erinnerte mich wieder an den Wetterbericht von heute Nacht. Die Medien gaben eine Sturmwarnung raus, man sollte sich wenn möglichst nur im Haus aufhalten. Typisches Wetter für London, nur es waren in letzter Zeit nur eher harmlose Gewitter, die relativ schenll vorbei zogen.
Schnell ab nach Hause, dachte ich mir und legte einen Zahn zu.
Ich war noch etwa 10 Minuten Gehweg von meiner Wohnung entfernt, als es begann zu regnen.
Fluchend, zog ich mir die Kapuze über den Kopf und rannte los.
Ich war kurz vor meiner Wohnung, rannte durch die Gasse, die zum Viertel führte, in dem ich wohnte und hätte fast den Jungen der am Boden, an der Wand zusammengekauert sass, umgerannt.
Ich konnte im letzten Moment noch ausweichen und riss einen Vollstop.
Was machte ein Junge in seinem Alter hier, um diese Zeit? Bei diesem Wetter?
Ich blieb einfach stehen und starrte ihn an. Ich vergass den Regen, der unablässig auf mich einprasselte und langsam meine Kleider durchnässte.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er mich anschaute, bis ich in seine Augen blickte.
Ich konnte nicht viel erkennen, da es langsam echt dunkel wurde und in der Gasse war es noch mal einiges dunkler als normal.
Doch in diesem Moment grollte ein lautes Donnern über London hinweg und kurz darauf erhellte ein greller Blitz die Stadt.
Das Gesicht des Jungen wurde kurz beleuchtet und ich konnte erkennen, dass sein Gesicht dreckig und mit vielen Kratzern versehen war.
Er sah unheimlich aus. Aber auf eine Art und Weise auch extrem Verletzlich und Verängstigt.
>>Was guckst du so blöd?!<<, fuhr mich eine Stimme plötzlich an und ich zuckte erschrocken zusammen.
Ich sah dem Jungen direkt in die Augen.
>>Eh..ich..tut mir leid..ich wollte nicht...eh, was machst du hier um diese Zeit? Bei dem Wetter?<<, stammelte ich unbeholfen und ignorierte, dass ich gerade völlig verregnet wurde und mir wahrscheinlich eine Erkältung holen werde.
>>Geht dich nichts an...Geh nach Hause.<<, meinte der Junge und zog sich die Kapuze des nassen, zerrissenen Hoodies über den Kopf.
Verwirrt sah ich ihn an.
>>Warum gehst du nicht nach Hause? Wo ist dein Zu Hause?<<, fragte ich freundlich und schenkte ihm ein fragendes Lächeln.
Doch seine Antwort liess mich geschockt nach Luft schnappen.
>>Die Strasse ist mein Zuhause.<<, sagte er leise und sah verlegen auf den Boden.
Das Grollen des Donners liess ihn erschaudern und ich war so geschockt, dass ich zuerst nichts raus bekam.
Doch dann setzte mein Menschenverstand wieder ein und ich ging auf den Jungen zu.
Misstrauisch beäugte er meine Hand, die ich ihm hinhielt um ihn hoch zuziehen.
Dann sah er mich wieder an und dann wieder meine Hand.
>>Na los. Ich nehme dich mit zu mir. Da kannst du erst Mal die Nacht bleiben.<<, erklärte ich ihm und musste die Lautstärke meiner Stimme erhöhen, da es echt stürmte und dauernd donnerte.
Es blitzte und knallte daraufhin laut und in dem Moment packte er meine Hand und ich zog
ihn hoch. Mit weit aufgerissenen, verängstigten Augen, stand er vor mir und ich merkte, dass er ein kleines Bisschen grösser war als ich.
Ohne ein weiteres Wort, zog ich ihn an der Hand, hinter mir her, aus der Gasse.
Der Regen wurde immer heftiger und meine Kleider trieften nur so.
Mit einer schnellen Handbewegung, schloss ich die Haustür auf, drückte die Klinke nach unten und schob Zayn in die Wohnung.
Direkt hinter ihm schlüpfte ich in den warmen, trockenen Flur und schlug die Tür mit dem Fuss hinter mir zu. Sofort war es still und man hörte nur noch ganz leicht den Wind an den Wänden zerren.
Ich streifte mir die durchweichten Vans ab und sie flogen in irgendeine Ecke, die Jacke hängte ich an einen Bügel, dass sie trocknen konnte.
Zayn stand einfach nur unsicher daneben und liess seinen Blick umherirren.
>>Ehm..<<, ich räusperte mich, >>Willst du duschen?<<
Sofort drehte er den Kopf zu mir und musterte mich leicht verwirrt.
>>Gerne...umm danke.<<, nuschelte er verlegen und ich hatte das Gefühl seine Augen scannten jede einzelne meiner Bewegungen.
>>Ok, dann hier lang.<<, sagte ich. Hastig zog er sich noch die kaputten Schuhe aus und sah mich wieder an.
Ich zeige ihm wo das Bad war und er kriegte sich vor Staunen gar nicht mehr ein.
Seine Augen wurden immer grösser und grösser. Hatte er denn noch nie ein Badezimmer gesehen?
>>Wenn was ist, ruf einfach, ich werde dir hier noch Kleider für nachher hinlegen.<<, ich lächelte ihn an, als er sich mit leuchtenden Augen umsah und mit seinen Fingern über den Rand des grossen Waschbecken strich.
Dann liess ich ihn alleine und schloss die Badezimmertür hinter mir.
Ich beschloss ihm ein wenig Zeit zu geben und ging ins andere Badezimmer, das am Ende des Flurs lag.
Dort duschte ich kurz heiss, ich duschte immer heiss, ich liebte die Hitze, es entspannte mich, und dann holte ich mir aus meinem Zimmer, Boxer, eine frische Jogginghose und einen warmen Hoodie.
Für den Jungen holte ich dasselbe, nur für ihn suchte ich einen Pullover ohne Kapuze raus, der mir eigentlich etwas zu gross war.
Ich zog mich an und mit den frischen Kleidern, ging ich zum Badezimmer, aus dem man das Plätschern der Dusche hören konnte.
Ich beschloss nicht anzuklopfen und einfach leise rein zugehen. Ich wollte nicht spannern oder so, ich wollte ihm einfach nur die neuen Klamotte hinlegen und seine Alten in die Wäsche schmeissen.
Ich entdeckte seine zerschlissene, graue Jeans, seinen schwarzen Hoodie und ein paar Boxer auf einem kleinen Haufen auf dem Boden und nahm die Kleider auf.
Die frischen lege ich ihm auf den Stuhl, der neben dem Waschbecken stand und musste lächeln, als ich ihn leise eine Melodie summen hörte.
Da fiel mir ein, dass ich nicht einmal seinen Namen wusste.
Ich verliess das Badezimmer wieder so leise wie ich es betreten hatte und machte mich mit der dreckigen Wäsche auf den Weg zur Waschmaschine, die in einem kleinen Abstellraum stand.
Ich warf die Kleider in die Waschmaschine und meine gleich dazu. Ich schaltete sie ein und ging dann in die Küche um etwas Warmes zu kochen.
Ich beschloss einfach Nudeln mit einer Rahmsauce zu machen und sammelte mein Zeug zusammen.
Nach einiger Zeit, konnte ich hören wie jemand durch den Flur lief, da der Boden leise knarrte. Demnach war er fertig mit duschen.
Ich stellte gerade den Topf voller Nudeln auf den Tisch im kleinen Wohnzimmer, das direkt mit der Küche verbunden war, als der Junge, dessen Namen ich immer noch nicht wusste, die Küche betrat. Langsam und immer noch etwas unsicher sah er sich um und als ich in die Küche zurückkam, hob er den Kopf und sah mich an.
Das war der Moment in dem mich seine Augen das erste Mal erschlugen. Ich sah zum ersten Mal dieses Honigbraun und ich konnte nicht anders als zu starren.
Zum ersten Mal sah ich sein ganzes Gesicht und musste schlucken. Er war wunderschön.
Er hatte hohe, feine Wangenknochen, was seinem Gesicht etwas Sanftes verlieh, eine schmale Nase, einfach perfekte Augen, die von unglaublich langen Wimpern umrahmt wurden und hübsche rosa Lippen.
Da erst bemerkte ich sein Lippenpiercing. Ein Snakebite, rechts und links an seiner Unterlippe.
Sein Gesicht war mit Kratzern übersäht, die einen bluteten immer noch ein wenig.
Zum ersten Mal sah ich, dass er schwarze Haare hatte, die wild von seinem Kopf abstanden und sie waren ziemlich lang, demnach war er schon lange nicht mehr beim Frisör.
Aber er sah, trotz den Kratzer und den langen Haaren, wunderschön und extrem attraktiv aus.
Da war noch etwas.
Flauschige Ohren standen neugierig von seinem Kopf ab und zuckten ab und zu.
Er rieb sich verlegen den Nacken und biss auf seinem Lippenpiercing herum.
Ich erwachte aus meiner Starre und versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass seine Kleidung bereits wieder tropfnass war und er echte Katzenohren hatte.
>>Umm..ich bin Liam.<<, stellte ich mich vor und beobachtete ihn.
>>Zayn<<, meinte er leise.
Wow, dieser Name passte perfekt.
Ich hatte diesen Namen noch nie gehört, klang nach einem alten Namen.
Jetzt fiel mir erst auf, dass Zayn etwas Orientalisches an sich hatte. Seine dunklen Haare, diese dicht von Wimpern umrahmten Augen, der etwas dunklere Haut Ton und dann noch sein Name. Das alles sah aus, als ob Zayn wahrscheinlich vom Süden kam. Vielleicht Arabien?
Ich merkte, dass ich ihn wieder anstarrte und hörte sofort damit auf, weil er sich nervös unter meinem Blick wendete.
>>Eh..ich habe gekocht. Nudeln. Aber zuerst, versorge wir deine Wunden und geb dir noch was neues zum anziehen.<<, sagte ich und ging zu ihm rüber, um aus der Küche zu gehen.
Ich musste mich schwer zusammen reissen um ihn nicht schon wieder anzustarren und seinen Duft einzusaugen.
Er folgte mir ins Badezimmer und ich sagte ihm er solle sich auf den Stuhl setzen. Er tat es und ich suchte währenddessen nach einer Wundsalbe und Desinfektion-Spray.
Während ich ihn verarztete, musste ich mich schwer zurück halten nicht einfach über seine Wange zu streichen.
Er hatte die Augen entsannt geschlossen, aber sobald ich die Salbe auf seine Wunden strich, kniff er sie zusammen und wimmerte schmerzerfüllt auf.
>>Tut mir leid, das muss sein, es wird gleich besser.<<, meinte ich entschuldigend.
Als ich fertig war, die Sachen wieder versorgte und die Hände wusch, öffnete er wieder die Augen und blinzelte kurz um sich an das helle Licht zu gewöhnen.
Dann sah er zu mir rüber und blickte mich durch den Spiegel an. Ich lächelte ihm zu und trocknete dann meine Hände ab.
Ich ging zu ihm rüber und er stand auf. Mit einem Lächeln sah er mich dankend an.
>>Danke...Liam<<
Es stellte sich herraus, dass er kaum mit den menschlichen Ritualen vertraut war, daher wusste er auch nicht, dass man sich nach dme Duschen abtrocknete, bevor man sich die Kleidung anzog.
Ich gab ihm erneut frische Kleidung und liess ihn bei mir essen und übernachten.
Am nächsten Morgen hatte ich ihm angeboten zu bleiben und nach einiger Zeit und langen Protesten, dass er das nicht annehmen konnte, entschied er sich doch zu bleiben.
Jetzt war es schon einige Wochen her, dass ich ihn gefunden hatte und langsam legte er seine Schüchternheit ab. Aber wirklich nur langsam. Er war sehr zurückhaltend, sprach nicht viel und wenn er es tat, dann nur überlegt und vorsichtig.
Aber wir kamen uns näher. Ab und zu kam es vor, dass er eine Umarmung zu liess oder, dass ich mich an ihn lehnen durfte, wenn wir uns einen Film ansahen.
Und ich konnte ehrlich sagen, dass ich mich ziemlich in ihn verliebt hatte.
Ich werde es ihm aber nicht sagen, auf jeden Fall jetzt noch nicht. Das würde ihn wahrscheinlich verschrecken und wir könnten wieder von Vorne anfangen.
Vor einigen Tagen war Winteranfang und ich hatte mit Niall, Louis und Harry bei mir zu Hause abgemacht, was wir immer machen in den ersten Wintertagen. Das war schon fast Tradition.
Sie kamen zu mir, ich kochte etwas und dann machten wir eine gemütliche Filmnacht mit ganz viel Popcorn und Süssem.
Ich hatte bis jetzt aber nur Niall von Zayn erzählt. Und auch nur er wusste von meinen Gefühlen für den Schwarzhaarigen.
Er kam tatsächlich aus dem Süden, wie ich herausgefunden hatte. Aus Pakistan.
Vor ca. 30 Minuten hatte ich ihn in Zeitnot gebeten für mich einkaufen zu gehen.
Er ging sofort los, mit der Einkaufsliste und meine Portemonaie.
Ich war ihm echt dankbar, denn ich musste noch ins Boxtraining.
>>Zayn?<<, rief ich, als ich vom Training nach Hause kam und stellte meine Tasche im Flur ab.
Die Sonne schien durch ein Fenster in den Flur und überflutete den Boden.
Ich zog meine Jacke aus und stellte meine Schuhe in die Ecke der Garderobe.
>>Zayn, bist du hier?<<, rief ich erneut, fragend ins Haus und lauschte kurz.
Kurz darauf kam er aus dem Badezimmer mit nassen verwuschelten Haaren und einer Jogginghose und einem Hoodie an.
>>Hey Liam.<<, meinte er und schenkte mir ein leichtes Grinsen
Ich bleibe einfach stehen und sehe ihn an.
Das erste Mal zögerte er nicht und kam direkt zu mir rüber.
Vorsichtig legte er seine Arme um meine Taille und zog mich in eine Umarmung.
Ich schloss sachte meine Arme um ihn und drückte ihn an mich.
Solche Momente waren selten und einfach so besonders. Sie hatten etwas magisches an sich.
Und weil sie gerade so selten waren, musste ich sie umso mehr geniessen.
Das typische Kribbeln setzte ein und ich saugte seinen Duft tief ein.
>>Hast du alles gekriegt?<<, fragte ich als wir uns wieder voneinander lösten und er nickte.
>>Ich habe alles in die Küche gestellt. Soll ich dir beim Kochen helfen?<<, antwortete er und ich ging in die Küche. Er folgte mir.
>>Ja gerne, cih bin schon viel zu spät dran.<<, ich grinste ihn schief an und ich begann die Einkaufstüten auszuräumen.
Als wir schon fast fertig mit dem Kochen waren, bat ich ihn noch den Tisch im Wohnzimmer zu decken und ein paar Filme rauszulegen für die Filmnacht.
Während ich noch die Küche aufräumte, dachte ich an Zayn und an die Umarmung als ich nach Hause gekommen war.
Ach was, ich dachte schon die ganze Zeit daran, als ich gekocht hatte.
Ich warf einen Blick auf die Uhr und erschrack. Sie werden bald hier sein.
Schnell rannte ich ins Badezimmer um noch kurz zu duschen.
Frisch geduscht und mit einer Jogginghose und einem grünen Hoodie bekleidet, betrachtete ich mich im Spiegel.
Ich mochte meine Haare noch nie, bis auf den Tag, an dem Zayn mir gesagt hatte das sie wundervoll weich waren.
Lächelnd schüttelte ich den Kopf und in dem Moment hörte ich einen Schrei.
Alarmiert schreckte ich zusammen und stürmte ich aus dem Badezimmer und rannte zu Zayn der vor der grossen Fensterfront im Wohnzimmer stand.
>>Zayn, alles ok? Was ist los?<<, fragte ich besorgt und ging schnell zu ihm.
Er drehte sich zu mir um und strahlte mich mit einem riesigen Lächeln auf dem Gesicht an.
Begeistert deutet er nach draussen und ich schaute in die Richtung in die seine Finger deuteten.
>>Es schneit!<<
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All the love,❤️
tommoHS xx
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