NARRY | Doch er hatte Träume. Träume die ich ihm nicht erfüllen konnte [1/3]

"Und auch wenn er mir nie sagte, dass er mich liebte, ich war glücklich, weil ich wusste, dass er es tat."

Niall

Meine Finger spielten wie von selber die Akkorde auf meiner Gitarre und die Melodie erfüllte mein kleines Zimmer.

Während ich weiterspielte, blickte ich auf in die Kamera, die ich auf ein paar Bücher gestellt hatte, damit sie hoch genug stand und alles filmen konnte.

Dann legte ich die Gitarre auf den Boden und setzte mich im Schneidersitz aufs Bett, vor die Kamera.

Ich atmete nochmal tief durch und drückte dann den roten Aufnahmeknopf auf der Kamera.

Mit einem Lächeln sah ich in die Kamera.

"Hey Leute. Ich weiss dieses Video war nicht angekündigt und auch nicht geplant aber ich muss das hier loswerden, ich kann das alles nicht mehr länger mit mir rumschleppen."

Ich räusperte mich kurz und fuhr mir leich durch die Haare, dessen Spitzen ich vorgestern wieder blond gefärbt hatte.

"Wie ihr ja alle wisst, habe ich keinen festen Freund. Ich habe euch das ja auch schon öfters versichert in den Videos. Aber ich hab gelogen. Nein, nicht gelogen, ich hab euch einfach etwas verschwiegen."

Schwer schluckte ich. Wie sollte ich das bitteschön sagen? Wie sollte ich das erklären ohne anzufangen zu heulen?

Mir kamen nur schon jetzt all die Erinnerungen hoch.

"Ich..wollte euch das nicht verschweigen, es passte einfach nie so richtig es euch zu erzählen. Aber jetzt geht es einfach nicht mehr. Ich kann nicht mehr."

"Ok...das was ich euch gleich erzählen werde ist sehr wichtig für mich und ich hoffe ihr werdet es verstehen.

Wenn jemand haten will, dann kann er das gleich wieder vergessen, denn es interessiert mich nicht. Ich kann das was passiert ist nicht mehr rückgängig machen oder sogar vehindern.

Auch wenn ich es wollte. "

Ich nahm einen tiefen Atemzug und sah kurz auf meine Hände.

Dann blickte ich mit einem leichten Lächeln wieder in die Kamera.

"Ich hab euch gesagt ich bin nicht vergeben und das stimmt auch. Aber ich habe mein Herz schon lange an jemanden verloren, der jetzt unerreichbar ist. Seit vier Jahren habe ich diese Person nicht mehr gesehen.

Aber mein Herz schlägt nur für ihn.

Er hat mich verlassen um seinen Träumen nach zu gehen.

Er wollte Sänger werden."

Am diesem Punkt musste ich kurz stoppen, weil meine Augen begannen zu kribbeln und ich spürte Tränen aufkommen.

Ich kniff kurz die Augen zusammen und schniefte leise.

"Ich denke ihr kennt ihn alle. Er hat klein angefangen, mit Auftritten im Dorf und Umgebung und jetzt ist er weltberühmt.

Eigentlich will ich gar keinen Namen nennen, weil ich kein Drama machen will und ich möchte nicht, dass das hier in die Medien kommt und er Stress bekommt oder so.

Ich möchte nicht dass Gerüchte umgehen."

Es fühlte sich gerade so scheisse und doch richtig an das hier alles zu erzählen.

Ich war einfach verwirrt und mein Kopf drohte zu platzen, weil er von immer mehr Erinnerungen gefüllt wurde.

"Das ganze fing an, als ich damals nach England zog. Es war im Winter und dort war gerade Kirmes. Ich traff ihn an einem Schiessstand.

Keine Ahnung, wir... kamen ins Gespräch und verstanden uns sofort. Er schoss mir einen Teddy und dann lud ich ihn auf eine heisse Schokolade ein. Wir verbrachten den ganzen Abend auf der Kirmes und es war der schönste Abend meines Lebens."

Ich bemerkte gar nicht, dass ich weinte, bis mir eine Träne auf die Hand tropfte.

Ich wischte sie weg, doch es kamen immer mehr.

Ich sah zur Seite, weg von der Kamera.

Schluchzend versuchte ich mich zu beruhigen.

Als es so einigermassen wieder ging, redete ich weiter.

"Tut mir leid..", entschuldigte ich mich schniefend. Ich brachte ein schwaches Grinsen zu stande und setzte mit erzählen fort.

"Naja wir blieben in Kontakt und traffen uns so oft es nur ging.

Da er auf eine andere Schule ging als ich, konnten wir uns tagsüber leider nicht sehen. Wir traffen uns meistens am Wochenende, dann fuhr ich entweder zu ihm oder er zu mir.

Ein mal fuhr er an einem Freitag zu mir und überraschte mich.

Er holte mich von der Schule ab und wir machten uns einen schönen Abend am See."

Die Erinnerung liess mich wohlig erschaudern, denn der Abend damals war wunderschön.

"Ich verliebte mich in ihn. Mit jedem Treffen mehr und ich genoss jede einzelne Sekunde die ich mit ihm hatte.

Es war perfekt."

Lächelnd an die Erinnerungen zurückdenkend, sah ich auf meine Hände und erzählte weiter.

"Irgendwann, nach etwa einem Jahr, sagte er mir, dass er mich mochte. Mehr als er sollte, sagte er.

Ich sagte, dass ich ihn auch mochte. Wir waren kein Paar, aber ich denke jeder der uns zusammen gesehen hat, dachte wir wären eines. So wie wir aneinander geklebt haben."

Ein leichtes Glucksen entwich mir und ich schüttelte,unter Tränen, lächelnd den Kopf.

"Wir sprachen nie über unsere Gefühle. Niemand von uns Beiden wusste so genau was zwischen uns war. Aber es war etwas da. Etwas sehr starkes. Und es band uns zusammen.

Ich liebte ihn und dank Liam, einem Freund von mir, wusste ich dass er mich auch liebte, aber er war zu schüchtern es mir zu sagen.

Und auch wenn er mir nie sagte, dass er mich liebte, ich war glücklich, weil ich wusste, dass er es tat. Das einzige Mal, dass wir uns geküsst haben, war an einen Sommerabend. Wir lagen auf einer Wiese und sahen uns die Sterne an."

Ich konnte die Tränen nicht stoppen und liess sie einfach laufen.

"Doch er hatte Träume. Träume, die ich ihm nicht erfüllen konnte. Er wollte raus in die Welt und Sänger werden. Er wollte Menschen glücklich machen mit seiner Musik. Und wenn ich jetzt all die Zeitungsartikel über ihn lese oder seine Interviews sehe, dann kann ich sagen, das er genau das erreicht hat.

Und ich bin stolz auf ihn. Dass er es geschafft hat, sich seine Träume zu erfüllen und seine Ziele erreicht hat."

Ich brauchte kurz um weitersprechen zu können. Das andauernde Schluchzen unterbrach mich immer wieder.

"Irgendwann kam dann der Tag an dem er an X-Factor vorsang.

Ich weiss nicht wie und ich weiss auch verdammt noch mal nicht warum wir uns aus den Augen verloren haben.

Der Kontakt wurde einfach immer weniger. Je berühmter er wurde, desto weniger Zeit hatte er.

Schliesslich brach der Kontakt ganz ab und seit diesem Tag sind jetzt genau vier Jahre, 5 Monate, 11 Wochen und 2 Tage vergangen. "

Eine Weile sagte ich einfach nichts, ich konnte nicht, die Wörter blieben mir im Hals stecken.

"Und ich weiss, das er das hier wahrscheinlich nie sehen wird. Und selbst wenn. Ich habe schon lange die Hoffnung aufgegeben. Nur mein Herz trägt noch einen letzten Funken Hoffnung."

Ich schmunzelte leicht.

"Man sagt die Hoffnung stirbt zuletzt nicht wahr? Oh Gott das tönt jetzt echt beschissen. Er ist weltberühmt, er wird überall von Millionen von Menschen begehrt, er kann jeden haben, warum sollte er zu mir zurück kommen? Das ist einfach nur lächerlich."

Über mich selbst den Kopf schüttelnd, fahre ich mir mit den Händen übers Gesicht und versuche mich zu beruhigen.

"Ich meine wie sollte er dieses Video überhaupt sehen? Ich bin nicht so berühmt wie er, dass über meine Videos, um die ganze Welt geredet wird. Er hat doch gar keine Zeit sich sowas anzuschauen. Er hat besseres zu tun. Und ausserdem, warum sollte es ihn kümmern? Es hat ihn doch vier Jahre lang auch nicht interessiert wie es mir geht. "

Ich wischte mir über die geröteten Augen und stand auf. Ich nahm meine Gitarre vom Boden auf und setzte mich im Schneidersitz, wieder aufs Bett, vor die Kamera.

"Jetzt wisst ihrs. Ich konnte es nicht noch länger mit mir rumtragen. Und wie ich schon oft gesagt habe, verbinde ich meine Gefühle immer mit Musik.

Desshalb habe ich..einen Song darüber...oder besser gesagt über ihn geschrieben...", sagte ich leicht nervös und nahm meine Gitarre in den Schoss.

Schon als ich die ersten Akkorde spielte, vergass ich alles um mich herun und gab mich vollends dem Song hin.

"I drove by all the places we used to hang out, getting wasted.

I thought about our last kiss

How it felt, the way it tasted"

Ich riss mich zusammen und verdrängte einfach die Erinnerungen und die Tränen. Ich sang diesen Song jetzt nur für ihn. Auch wenn er ihn wahrscheinlich nie hören wird.

"Sometines I start to wonder, was it just a lie?

If what we had was real, how could you be fine?

'Cause I'm not fine at all."

Ich stecke all meine Kraft und Liebe in den Refrain und versuchte mir einfach alles von der Seele zu singen.

"I remember the day you told me you were leaving

I remember the tears running down your face.

And the dreams you left behind,

you didn't need them

Like every single wish we ever made"

Ich zwang mich weiter zu machen und nicht anfangen zu heulen.

Was echt schwierig war denn in diesem Moment, als ich die Bedeutung dieser Zeilen wieder erkannte, kam alles wieder hoch.

"I wish that I could wake up with amnesia

And forget about the stupid little things

Like the way it felt to fall asleep next to you

And the memories I never can escape"

Ich konnte die ganzen Emitionen nicht verstecken und liess die Tränen einfach über meine Wangen kullern. Es war mir egal.

"It hurts to know you're happy,

yeah it hurts that you moved on

It's hard to hear your name when I haven't seen you in so long.

It's like we never happened, was it just a lie?

If what we had was real how could you be fine?"

Als ich die letzten Akkorde verklingen liess, fuhr ich mir mit zitternden Händen übers Gesicht und wischte mir die Tränen weg. Ich fuhr mir durch die Haare und zog leicht an ihnen.

Dann räusperte ich mich.

"Du wirst es nie sehen, aber du sollst wissen, dass ich dich nicht vergessen kann.", sagte ich und blickte auf in die Kamera.

"Ich liebe dich Haz.", war alles was ich noch rausbrachte und dann beendete ich das Video.

Ich liess mich nach hinten ins Bett fallen und drehte mich auf den Bauch.

Verzweifelt schrie ich in ein Kissen und begann wieder zu weinen.

-

Noch am selben Abend lud ich das Video hoch und meine Timeline explodierte fast, von den vielen Kommentaren.

Ich war nicht wirklich unberühmt, aber auch nicht super berühmt, so dass mich jeder auf der Strasse kennt.

Das Video verbreitete sich ziemlich schnell, was ich nicht erwartet hätte.

Die meisten fanden es total traurig und schrieben, das sie heulen mussten. Es gab solche, die fragten ob sie mir helfen konnten und dann war da noch eine andere Gruppe von Kommentaren.

In denen flippten die einen Fans fast aus und in jedem stand etwas ähnliches wie: [OMG!! HAZ??? DAS IST DOCH DER SPITZNAME VON DEM TEENIESCHWARM!!!]

Ich wusste schon als ich den ersten solchen Kommentar las, dass es ein Fehler war Harry's Spitznamen überhaupt zu erwähnen.

Ich hätte wissen müssen, dass ich Fans hatte, die auch seine Fans waren.

Denn seine Fanmasse war riesig.

Als mich meine Mutter zum Abendessen rief, wusste ich nicht was mich später erwarten würde, wenn ich zurückkommen werde.

-

Nichtsahnend, aber gespannt setzte ich mich nach dem Abendessen hinter meinen Laptop und fiel fast nach hinten um.

Die Nachrichten mit Harry's Spitznamen hatten sich gehäuft und ich entdeckte einen Kommentar, der das ganze zum explodieren gebracht hatte.

[HARRY STYLES!! SPRICHT ER ECHT VON HARRY FU**ING STYLES? OMG LEUTE HAZ MUSS DIESES VIDEO SEHEN!! LOS SPREAD IT!!! SPREAD THE WORLD!!]

Der Kommentar war von einem Fanaccount names @extraordinharry94.

Aufgeregt las ich die Kommentare und ich konnte kaum glauben was hier gerade passierte.

Aber obwohl Harry's Fans anscheinend alles versuchten um ihn auf dieses Video aufmerksam zu machen, schien er nichts davon mitzubekommen.

Wahrscheinlich hatte er ein Konzert.

Oder er schlief, immerhin war er auf der anderen Seite der Erde.

Vielleicht ignorierte er es ja auch nur.

Irgendwann wurde mir das ganze zu viel und ich schaltete den Laptop ab. Ich beschloss ins Bett zu gehen, da ich morgen wieder Schule hatte.

In einem Monat werde ich mit der Schule fertig sein.

Aber ich wollte mich trotzdem noch anstrengen. Und ausserdem hatte ich echt keine Lust auf einen Anschiss von unserem Mathelehrer, weil ich verpennt hatte.

Da Harry wie jeden Abend in meinem Kopf herumspukte, konnte ich trotz Bemühung noch lange nicht einschlafen und auch die Kommentar auf mein Video liessen mir keine Ruhe.

-

Mit Kopfschmerzen wachte ich auf ud setzte mich auf.

Ich verzog schmerzenvoll das Gesicht und rieb mir die Schläfen.

Ich liess meinen Arm zur Seite fallen und knallte voll gegen etwas hartes.

Ich schrie kurz leise auf und sah zur Seite.

Da lag meine Gitarre neben mir auf der Matrazze. Wahrscheinlich hatte ich sie gesterm einfach vergessen wegzustellen.

Ich seufzte und liess mich wieder in die Kissen fallen.

Doch sobald mir das Video wieder in den Sinn kam, was 10 Sekunden später war, sass ich wieder aufrecht im Bett.

Ich sprang auf und rannte zum Laptop.

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Cliffhaaangeeeer ^^ tut mir leid..

Aber es kommt ein zweiter vielleicht auch noch ein dritter Teil ;)

Wie könnte es weitergehen?;)

Ideen?

Love you 🌿🍌✨🍀🙊🍪❤️

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