LARRY | Home is where the heart is

Harry 

Louis war der erste auf der Liste.

Natürlich direkt nach meiner Familie, die ich gerade vorhin wieder gesehen hatte.

Ich war wieder zu Hause angekommen, dort wo ich aufgewachsen war.

Ich verliess das kleine Städtchen vor 2 Jahren um "die grosse weite Welt" zu entdecken.
Wenn ich es mir so überlege, war sie gar nicht so riesig.
Anfangs war es beängstigend wie gross sie mir vorkam, im Vergleich zu meiner kleinen Welt damals, hier in Whitby im nördlichen Yorkshire.

Mittlerweile kam sie mir gar nicht mehr so gross vor, ich hatte viel gesehen auf meiner Reise.

Aber so schön die grosse Welt auch war und wie sie mich faszinierte, langsam aber sicher bekam ich ein wenig Heimweh. Was ich besonders vermisste waren die Menschen hier.

Die Leute, die mich grossgezogen haben, meine Freunde, Bekannte. Deshalb hatte ich mich kurzfristig entschlossen nach Hause zu gehen. Es war eben doch noch irgendwie mein "Zuhause".


Das dumme Grinsen auf meinem Gesicht, das ich schon den ganzen Tag mit mir herumtrug wurde nur noch breiter, als ich hinter meiner Schwester Gemma, die drei Treppenstufen in "unser" Pub hochlief.
Erinnerungen überschwappten mich augenblicklich als Gemma die Eingangstür öffnete und mir der unverwechselbare Geruch des Pubs entgegenströmte.
Wie viele Stunden hatten wir hier früher schon verbracht..

Schnell folgte ich Gemma ins warme Innere des Pubs. Lächelnd sah ich um mich.
Der Eingang war immer noch praktisch unverändert.
Der alte, dunkelrote Vorhang trennte den Eingangsbereich vom Sitzbereich und es roch nach Bier und alten Socken.

"Alles klar?", fragte mich Gemma und grinste breit als sie mich ansah.

"Es ist schön wieder hier zu sein, ja.", lächelte ich und zog mir die Mütze vom Kopf.
Meine Locken, die ich in den ganzen zwei Jahren nie geschnitten hatte und mir jetzt bis leicht über die Schultern gingen, machten natürlich sofort was sie wollten, anstatt in einer anständigen Position zu bleiben.

"Lou hat keine Ahnung oder?", versicherte ich mich noch einmal bei Gemma bevor wir definitiv reingingen.

Übermütig grinste sie mich an. "Er hat keinen Blassen Schimmer."

"Du hast schon immer geschwiegen wie ein Grab. Danke Gem.", grinste ich.

"Aber hallo!", sie zog die Augenbrauen hoch und lachte.

Gemma hatte sich mit Louis und ein paar anderen alten Freunden von mir, hier verabredet. Sie trafen sich regelmässig, was nichts ungewöhnliches war, denn sie waren ebenfalls gut befreundet. Wir hatten so ziemlich den gleichen Freundeskreis.
Nur wussten sie alle nichts davon, dass ich heute auch kommen würde. Sie dachten wahrscheinlich ich würde irgendwo in Australien im Busch oder sonst wo stecken.

Mein Herz schlug mir heftig in der Burst, als ich Gemma durch den Vorhang in den Sitzbereich des Pubs folgte. Ich hatte mich schon so lange auf Louis gefreut und jetzt endlich konnte ich ihn wieder in die Arme schliessen.

Ich ging ein Stück hinter Gemma, sodass er mich nicht sofort entdecken würde und folgte ihr queer durchs Pub. Den Blick liess ich aufmerksam über die Leute gleiten.

"Hey Gem! Hier drüben!", hörte ich jemanden rufen und sah unauffällig in die Richtung.

Gemma lief zu Jack über, der ihr gerufen hatte und ich folgte ihr.

"Gem! Da bist du ja, ich dachte schon wir müssten einen Suchtrupp nach dir losschicken." Eindeutig Louis.

Ich musste schmunzeln.
Das hatte sich also nicht geändert.
Seine grosse Klappe meinte ich.

"Tut mir leid, es ging etwas länger beim Friseur, dafür hab ich euch jemanden mitgebracht.", antwortete Gemma und drehte sich zu mir um.

"Ooh wie süss, willst du uns jetzt endlich mal deinen Zaynie vorstellen oder w-", brabbelte Louis sofort darauf los, doch in dem Moment trat ich hinter Gem hervor und er richtete seinen Blick auf mich.


"HAAAARRRYYYYY!"


Das hohe Kreischen war womöglich durch die ganze Stadt zu hören. Louis war schon immer unglaublich begabt darin, Lärm zu machen.

Aber wie jedesmal brachte es mich dazu breit zu grinsen.

Wie ein kleines Kind streckte ich die Arme aus und wippte übertrieben hin und her.

"LOUUUIIIIS!", kreischte ich und versuchte dabei seine Tonlage so gut wie möglich, ein wenig übertrieben, nachzumachen.

"ACH DU SCHEISSE!", schrie er und rannte los, direkt auf mich zu.

Sobald er mich erreicht hatte, sprang er mich an und wir gingen beide zu Boden.


Lachend lag ich unter Louis begraben auf dem Fussboden des Pubs.
Wir wurden echt schräg angeschaut, was mir aber jetzt gerade sowas von egal war.
Einen Moment lang schien es als ob wir uns nicht mehr loslassen wollen würden.

Ich seufzte zufrieden, als ich seinen Duft tief einatmete.
Jedoch alles was ich dann von Louis hörte war lautes Schluchzen.


"Geht's noch? Hör auf zu heulen, freu dich gefälligst!", kicherte ich und wuschelte ihm durch die Haare.

Sofort bekam ich eine schwache Boxfaust in den Oberarm von ihm.

"Aua wofür war die denn?", grinste ich.

"Du Arsch. Geh nie wieder so weit weg.", heulte er gegen meine Brust und klammerte sich noch mehr an mich.

Lachend drücke ich ihn erneut.




"Wollt ihr zwei da noch lange rumliegen oder dürfen wir den Fremden auch mal noch begrüssen?", witzelte Jack, der mit Liam und Niall neben Gemma stand und zu uns runter sah.

Louis musste wie ich, wegen dem dummen Spruch lachen und wir rappelten uns auf.

Louis wischte sich schniefend die Tränen mit dem Pulli Ärmel weg und ich sah wie verheult er aussah. Mein Herz wurde augenblicklich schwer. Er sollte lachen.


"Leuteee!", grinste ich dann und zog den Rest meiner Freunde in eine dicke Gruppenumarmung. Wie ich diese Menschen doch vermisst hatte.
Ich war mit ihnen aufgewachsen, sie waren halt einfach mein zu Hause.

Zu Hause war ein Ort an dem man sich wohl fühlte.
Und das tat ich hier mehr, als an jedem anderen Ort auf der Welt.





Nachdem wir irgendwann Morgens, freundlich aus dem Pub geschmissen wurden, da es zu machte, gingen wir alle noch zu Louis nach Hause.

Er war in eine kleine Wohnung gezogen, welche zwar klein aber dennoch fein war. Er hatte sie echt hübsch und sehr gemütlich eingerichtet.

Wir sassen alle zusammen bis etwa halb 5 Uhr morgens beisammen, tranken Bier und redeten über alles was so passiert war in den letzten 2 Jahren.
Ich genoss es richtig, wieder hier zu sein.


Irgendwann überfiel uns die Müdigkeit dann doch und wir verabschiedeten uns von einander. Im gleichen Atemzug machten wir auch schon bereits wieder ein Treffen ab in zwei Tagen.

Als ich mich von Louis verabschieden wollte, umarmte er mich müde und nuschelte irgendetwas gegen meine Brust.

"So versteh ich dich aber nicht.", schmunzelte ich und Louis hob den Kopf, um zu mir aufzusehen.


"Bleibst du bei mir?", murmelte er leise und sah mich mit seinen grossen blauen Augen an.

"Ich weiss nicht, Gem-", begann ich aber Gemma hatte uns anscheinend zugesehen und winkte lächelnd ab.


"Ist schon ok. Liam bringt mich nach Hause.", meinte sie und drückte mir einen Kuss auf die Wange, "Ihr habt bestimmt noch einiges nachzuholen."

Mit einem Augenzwinkern verabschiedete sie sich ebenfalls und verliess dann mit Liam, Jack und Niall die Wohnung.

Man konnte die vier noch lange hören, wie sie durchs Treppenhaus zum Ausgang liefen. Ihr Lachen hallte durch das ganze Stockwerk.
Innerlich verdrehte ich die Augen.
Wir hatten alle eindeutig ein paar Bier zu viel gehabt.

Mit einem Lächeln sah ich zu Louis rüber, der sich daran gemacht hatte die Bierflaschen und die Chipstüten zu verräumen.

Ich half ihm alles aufzuräumen und einige Minuten später lagen wir auch schon im Bett.
Er auf seinem, ich auf der Matratze neben seinem Bett.

"Harry?", fragte er nach einiger Zeit in die
Stille hinein.

"Ja?"

Kurz schwieg er wieder und dann beugte er sich plötzlich über die Bettkante zu mir runter.
Seine Haare hingen völlig durcheinander von seinem Kopf runter und er sah echt süss aus, wie er so zu mir runter sah.

Der Mond schien leicht ins Zimmer und erhellte sein Gesicht ganz schwach.
Er war wunderschön.

"Ich will nur das du weisst..dass ich dich sehr vermisst hab.", murmelte er.

"Ich hab dich auch vermisst Boo.", antwortete ich leise und hob meine Hand um ihm sanft eine Haarsträhne von der Stirn zu streichen.

"Gute Nacht H.", nuschelte er dann nervös und drehte sich mit roten Wangen zurück ins Bett.

Ich liess meine Hand wieder neben mich sinken und konnte nicht verhindern das sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich.

"Gute Nacht Lou.", flüsterte ich, ehe ich mich ebenfalls in die Decke kuschelte und die Augen schloss, um endlich ein wenig Schlaf zu kriegen.


Als ich wieder aufwachte hielt ich einen zierlichen, kleinen Körper in den Armen, der sich im Schlaf an mich drückte.

Ich öffnete blinzelnd die Augen, da die Sonne direkt ins Zimmer schien.

Das Fenster war leicht geöffnet und kühle Luft strömte ab und zu herein, was mir eine leichte Gänsehaut bescherte.

Ich war jedoch zu müde um aufzustehen, nur um das Fenster zu schliessen.
Also richtete ich meinen Blick auf Louis der, warum auch immer, direkt in meinen Armen lag und friedlich vor sich hin döste.

Mir wurde warm und kribbelig ums Herz bei dem Anblick.
So nahe waren wir uns schon lange nicht mehr.
Vorsichtig um ihn nicht zu wecken strich ich ihm über die verstrubelten Haare und strich sie ihm ein wenig zur Seite, sodass ich besseren Blick auf sein Gesicht hatte.

Hätte ich mein Handy jetzt bei mir, hätte ich sofort ein Foto gemacht.

Irgendwann fielen mir dann aber doch wieder die Augen zu und ich zog Louis wieder ein wenig näher an mich heran.
Warum er nicht mehr in seinem Bett lag, fragte ich mich gar nicht erst.
Ich genoss seine Nähe einfach so lange ich konnte.

Als ich das nächste Mal aufwachte war Louis weg. Ich setzte mich auf um mich umzusehen.

Da hörte ich die Dusche und Musik die vom Badezimmer her kam.
Dann hörte ich Louis' Stimme und wie er zu dem Song den Text mitsang.

Lächelnd stand ich auf und zog mir meine Hose an. Meinen Pulli hatte ich die ganze Nacht anbehalten, da es draussen so kalt gewesen war und ich sehr schnell fror.

Es schien zwar die Sonne draussen, aber es war dennoch kalt im Zimmer also lief ich Richtung Fenster um es zu schliessen.

Ich zu zuckte beinahe zusammen als ich per Zufall in den Spiegel sah der an der Wand hing.
Oh gott meine Haare.
Ich musste dringend duschen!

Eine Dusche später sassen Louis und ich zusammen auf der gemütlichen Coutch in seinem Wohnzimmer und liessen uns ein leckeres Frühstück schmecken.

"Unglaublich das jetzt schon alles weiss ist draussen. Ich kanns kaum erwarten das Weihnachten endlich kommt!", meinte Louis irgendwann breit grinsend.

Wir hatten vorhin entdeckt, dass es über Nacht (zumindest dann, als wir geschlafen hatten) ziemlich geschneit hatte und jetzt draussen eine weisse Decke die Landschaft bedeckte.
Und es war erst der 20. November.

"Du bist doch hier dieses Jahr an Weihnachten oder?", fragte er mich hoffnungsvoll mit seinen blauen Augen.

Ich verschluckte mich fast an meinem Croissant, als es mir wieder in den Sinn kam.

Ein guter Freund von mir, Sam, den ich auf meiner Reise in Neuseeland kennengelernt hatte, hatte mich noch bevor ich zu Hause angekommen war, angerufen. Er hatte mich spontan gefragt ob ich über Weihnachten/Neujahr mit ihm und ein paar anderen Freunden mitkommen möchte auf eine Exkursion in Neuseeland.

Ich hatte ihm so halbwegs zugesagt, aber es war eben auch eine einmalige Chance und ich hatte ihm schon lange nicht mehr gesehen.

"Ich muss noch gucken.", wich ich seiner Frage aus. Louis liess es dabei und wir assen weiter unser Frühstück.


Es ging tatsächlich nicht mehr lange, bis ich wieder gehen musste. Ich hatte mich für die Exkursion entschieden.

Louis war ziemlich verletzt als er davon erfuhr und wir hatten uns kurz ziemlich gestritten.
Ich denke er war vorallem enttäuscht.

Was er jedoch nicht wusste war, dass ich nur für 3 Wochen gehen würde und pünktlich zu seinem Geburtstag und Weihnachten wieder hier sein würde.

Ich wusste, dass Louis es nicht das 3. Mal hintereinander erleben wollte, diese zwei Ereignisse ohne mich zu Feiern.
Und ich konnte es ihm auch nicht antun.
Ich konnte es nicht, denn es tat mir ebenso weh.

Heute war es wieder so weit, ich reiste ab.
Ich hatte mich bereits von allen verabschiedet. Es waren alle gekommen von meiner Familie, nur Louis hatte sich geweigert mit zum Flughafen zu kommen, geschweige denn sich vol mir zu veranschieden. Das tat schon ein wenig weh.
Aber so war er nun mal. Das war typisch Louis.

Ich lief völlig in Gedanken versunken zu meinem Gate, als ich meinen Namen hörte.

"HARRY WARTE!", rief jemand und ich drehte mich um.

Da war Louis.
Er rannte auf mich zu.
Seine blauen Augen waren weit aufgerissen, seine Atmung ging viel zu schnell, wahrscheinlich weil er den ganzen weg hierher gerannt war.

Als er mich erreichte kam er keuchend zum stehen und sah mir direkt in die Augen.
Dieser Moment war ziemlich intensiv und kam sehr überraschend.
Mein Herz begann schneller zu klopfen als er nicht aufhörte mich so anzusehen.

Es lag ein unsicherer Ausdruck in seinen Augen, aber da war auch irgendetwas wild entschlossenes darin. Seine Augenränder waren gerötet.

"Lou, was-?", fragte ich verwirrt, wurde aber sofort von ihm unterbrochen.

"Okay hör zu, ich habe lange darüber nachgedacht und ich komme zu keiner anderen Lösung mehr als dieser hier, sonst platze ich irgendwann ok? Denn ich kann das hier nicht einfach noch länger in mir drin behalten, das will alles raus und es muss auch raus.", er holte einmal tief Luft, da er alles ohne Punkt und Komma aufgesagt hatte.

Ziemlich erschrocken sah ich ihn an und Louis kaute kurz nervös auf seiner Unterlippe rum, ehe er mich wieder direkt ansah.

"Harry, ich liebe dich. Von ganzem Herzen und ich werde dich nicht noch einmal, einfach so gehen lassen, wissend dass du nicht mir gehörst."

Meine Kinnlade fiel wahrscheinlich bis zum Boden runter und ich versuchte irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Was völlig unmöglich war.

Er hatte mir gerade ein Liebesgeständniss gemacht.
Meine Gedanken waren so wirr und ich brachte keinen ganzen Satz zu stande, weshalb ich es einfach mit einem vorsichtigen Lächeln versuchte.

Sobald Louis mein Lächeln sah verschwand sein ängstlicher Ausdruck im Gesicht und er begann ebenfalls leicht unsicher zu lächeln.

"Haz.. sag was-", begann er als ich noch immer nichts sagte.

Stattdessen legte ich meine Hände in seinen Nacken und zog ihn an mich heran.
Leidenschaftlich drückte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn seeeeehr lange.
Wir lösten uns erst, als wir beide keine Luft mehr hatten.

"War das ein Ich liebe dich auch?", kicherte Louis und küsste ihn gleich nochmal.

Ich konnte nicht genug von ihm kriegen.
So lange hatte ich auf diesen Moment gehofft und gewartet.

"Das war ein Ich liebe dich auch und zwar schon seit der 10. Klasse.", antwortete ich, nachdem wir uns wieder lösen konnten.

"WAAS? Jetzt ernsthaft?", Louis war sichtlich überrascht und auch ein wenig geschockt.
Vorsichtig nickte ich und sah ihn dabei entschuldigend an.

"Oh man und ich Arsch habs nichtmal gemerkt.", seufzte er, grinste mich dann aber an.

"Du hast aber trotzdem verloren.", er grinste frech, " Du hasts noch zwei Jahre länger nicht gemerkt als ich."

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Soo☺️ Hats euch gefallen? Dann lasst doch bitte wieder einen Kommentar da😘
Würde mich sehr freuen!

Fortsetzung?😏

tommoHS

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