LARRY | Er weiss nicht mal, dass ich existiere [2]

Weil die Fortsetzung schon laaaaange gewünscht wurde und ich gerade eine Idee hatte, wie ich der Story ein Happy-end geben könnte.
Viel Spass😊

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Louis

Der Winter kam und ging vorüber.
Dann kam der Frühling.
Der Sommer.
Irgendwann der Herbst und schon bald war das Jahr wieder fast vorbeigezogen.
Der Winter stand erneut vor der Tür.

In diesem einen Jahr veränderte sich leider nicht sehr viel in meinem Leben.
Ausser vielleicht, dass ich es endlich geschafft hatte, regelmässig zu einem Psychologen zu gehen.

Meine negativen Phasen hatte ich so weit gut im Griff und wenn ich mal drohte die Kontrolle zu verlieren, dann war immer noch Liam da, der mich auffing und dann wieder auf die richtige Schiene brachte.

Auch Harry's Musik half mir beim Starkbleiben und baute mich jeden Tag aufs Neue wieder auf, wenn ich keine Kraft oder keinen Sinn mehr fand.

Leider wurden seine Konzerte in der kleinen Bar in der Stadtmitte, im letzten Jahr extrem selten und vor etwa 3 Monaten gab er dort sein Letztes. Seine Weltberühmtheit machte sich bei jedem Gig mehr bemerkbar, die Bar war immer gestopft voll mit Leuten, die früher noch nicht da waren und viele kamen her, in der Hoffnung näher an ihn ranzukommen, da die Bühne und der Saal so klein waren.

Seit Oktober kam er nicht mehr her. Die Gefahr, dass ihm etwas passieren könnte sei, durch die vielen Leute und das kleinzählige Sicherheitspersonal, zu gross. Jetzt müsste ich in die grösseren Städte fahren um ihn live zu sehen und ich müsste mir dazu obendrein noch ein teures Ticket kaufen, das ich mir nicht leisten konnte.

Ich musste mich also damit begnügen ihn nur durch seine Social Media verfolgen zu können.

Morgen war wieder mal mein Geburtstag und Liam schlich schon die ganze Woche immer so komisch durch die Gegend, als ob er etwas zu verbergen hatte. Da er in einer festen Beziehung mit einem bestimmten Blonden Iren war, konnte ich einen heimlichen Liebhaber wohl ausschliessen, denn ich musste mir mindestens jede zweite Nacht dessen Geschrei im Nebenzimmer anhören. Nein kein Streit-Geschrei, eher Paarungs-Geschrei.

"Man Liam!" Erschrocken fuhr ich hoch, als es hinter mir plötzlich aus dem Nichts, rumpelte.
Ertappt sah der Angesprochene mich an und rückte aus seiner Schleichbewegung, zurück in einen aufrechten Stand. Unauffällig schob er mit dem Fuss meinen Rucksack, in den er reingerannt war, wieder an seinen Platz zurück und grinste mich unschuldig an.

"Was schleichst du hier so rum? Du wohnst hier." Augenverdrehend plumpste ich mich zurück auf die Couch und sah mir das Spiel weiter an.
"Sorry.", Liam räusperte sich, "Willst du auch was von Starbucks? Ich muss nochmal kurz in die Stadt."

Abwesend nickte ich.
"Double Chocolate Chip?"
Ich nickte erneut.

Erst als die Haustür ins Schloss fiel kam mir der Gedanke, was Liam um diese Zeit noch in der Stadt wollte, immerhin war morgen Weihnachten.

Als ich einen Blick aus dem Fenster warf, verzog ich automatisch das Gesicht.
Immer noch kein Schnee, wiedermal kein weisser Geburtstag.

Ich beschloss einfach zufrieden mit meinem Schokoladendrink zu sein, der mir Liam eine Stunde später brachte und fragte nicht weiter nach, was er so lange in der Stadt gemacht hatte. Er würde schon seine Gründe haben.

Geweckt wurde ich, am nächsten Morgen, von einem hyperaktiven Liam, der wie verrückt durch mein Zimmer rannte, dabei wie ein Mantra "Happy Birthday!" sang und Konfetti herum schmiss.

Moment.
Konfetti?

"Liam..", grummelte ich, als ich mich verschlafen aufsetzte und mir die Augen rieb.

"Alles Gute zum Geburtstag Tommooo!", kreischte er und schmiss sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich drauf.

Auf mich wartete ein superleckeres Frühstück, als ich es dann geschafft hatte Liam von mir runter zu kratzen und mich aus dem Bett zu heben.

Nachdem wir uns den Rest des Morgens fürs Frühstücken Zeit genommen hatten, kamen auch bereits die ersten Gäste, die mir gratulieren wollten. Einige konnten leider nicht kommen, was aber jedes Jahr so war, da ich nunmal an Weihnachten Geburtstag hatte und viele bereits schon etwas vorhatten.

Meine ganze Familie war zu besuch und auch einige Freunde, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte und als dann gegen Abend alle wieder nach Hause gingen, war ich rundum glücklich damit, wie der Tag gelaufen war.
Seit langem hatte ich wieder ein breites Grinsen auf dem Gesicht, dass einfach nicht wegging.

Gerade half ich Liam den restlichen Kuchen und die deckigen Kaffee- und Teetassen wegzuräumen, als er mir die Sachen aus der Hand nahm, selbst verräumte und mich dann grinsend  die Treppe hochzog.

"Ich hab noch eine Überraschung für dich. Mach dich ein bisschen frisch, zieh dir was schönes an und dann bekommst du mein Geburtstagsgeschenk.", meinte Liam lächelnd und schubste mich richtung Badezimmer.

"Dein Geschenk? Aber Li-", verwirrt deutete ich auf das teure Freundschaftsarmband an meinem Handgelenk, das er mir heute Morgen geschenkt hatte und sah ihn fragen an.

"Das war nur ein Ablenkungsmanöver. Dein echtes Geschenk kommt erst noch.", er grinste nur schelmisch und drückte mir die Tür vor der Nase zu.

Ein wenig verwirrt, aber auch aufgeregt, nahm ich also eine Dusche, zog mir was schönes an und wurde dann auch schon von Liam in den Flur gerufen.

Wir zogen und Schuhe, Mantel, Schal und Handschuhe an und verliessen dann unser Apartment. Rein ins Schneegestöber.
Ich freute mich riesig, dass es an meinem Geburtstag doch noch schneite und drehte mich ein paar Mal im Kreis.

"Du hast es schneien lassen Liam! Danke!", grinste ich übertrieben und Liam schüttelte bloss lachend den Kopf, als er sich bei mir, im Arm, einhakte.
"Ich bin nicht Gott Lou."

"Ja ne ist klar.", ich kicherte, als ich eine Schneeflocke mit der Zunge auffing, "Der Platz ist ja schon besetzt."
Liam verdrehte schmunzelnd die Augen und zog mich dann weiter.
"Wie auch immer, ich denke du wirst dich noch mehr über dein wirkliches Geschenk freuen. Komm."

Der Schnee begann stärker zu fallen, als sie durch die Stadt liefen, wo nur noch ganz wenige Leute unterwegs waren. Die meisten waren jetzt bei ihren Familien und verbrachten Weihnachten mit ihnen zu Hause und ich begann mich zu fragen, was Liam genau vorhatte.
Was wollte er an Heilig Abend, mitten in Doncaster?
Keine einzige Bar hatte offen, geschweige denn Restaurants oder Läden.

Verwirrt warf ich Liam einen Blick zu, als wir vor dem kleinen Pub stehen blieben, wo wir früher unsere Freitagabende verbracht hatten.
Die Tafel draussen war mit Lichterketten geschmückt, die in einem gelblichen Licht brannten und erstaunt stellte ich fest, dass drinnen Licht brannte.

"Li was machen wir hier?"

Ohne ein Wort zog mich Liam am Arm sanft Richtung Eingang und drückte die Holztür auf.
Der typische Pub Geruch drang uns entgegen und mischte sich mit einem Hauch Zimt und warmer Schokolade.
Mit jedem Schritt den ich weiter ins Pub hineinmachte, wurde ich verwirrter und blieb schlussendlich stehen. Das ganze Pub war mit Lichterketten geschmückt und auf den Tischen standen Kerzen. Sonst war alles dunkel.

Ich drehte mich zu Liam um.
Belustigt sah ich ihn an.
"Ähm..und was genau", ich deutete mit der Hand einmal im Raum herum, "wird das hier jetzt?"
Ich lachte unsicher auf und Liam zog sich die Kappe vom Kopf.

"Das hier ist dein Weihnachtsgeschenk.", grinste er wissend und zog sich auch seine Handschuhe aus.
Ich sah ihm ein wenig misstrauisch dabei zu, wie er sich dann seiner Jacke entledigte und sah ihn einfach nur an. Was war hier los?
Er verhielt sich echt komisch und das tat er nur, wenn er etwas zu verbergen hatte.

"Wa-" Ich wollte ihn gerade darauf ansprechen, als sich jemand hinter mir räusperte und ich fuhr schrecklich zusammen.
Ich drehte mich hastig herum, um denjenigen, ich vermutete fest, dass es sich um Niall handelte, anzuschnauzen, was ihm einfiel mich so zu erschrecken, aber die Wörter blieben mir im Hals stecken. "Oh mein Gott."

"Hi. Sorry ich wollte dich nicht erschrecken."

Vor mir stand Harry Styles.
In Fleisch und Blut.
Naja wohl eher in Jeans und Strickpullover, aber er war es tatsächlich.

"Ach du scheisse..", ungläubig lachte ich auf und schlug mir die Hände über den Mund.
Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und fluchen war absolut meine Lieblingswahl, aber mein Körper machte sich einfach selbstständig.
Das Grinsen in meinem Gesicht, das bereit den ganzen Tag dort verbracht hatte, blühte erneut auf und Harry erwiderte es.

Im Hintergrund hörte ich Liam leise lachen und drehte mich kurz zu ihm um, nur um ihn ungläubig anzustrahlen. Dann drehte ich mich gleich wieder zu Harry zurück, nur um sicher zu gehen, dass er sich nicht wieder in Luft auflöste, und strich mir die Tränchen, die sich bereits in meinen Augenwinkeln gesammelt hatten, weg.

"Louis, richtig?"

Ich nickte völlig überfordert und er machte einen Schritt auf mich zu. Je näher er mir kam, desto grösser kam er mir vor.

"Freut mich dich endlich mal kennenzulernen."
Damit öffnete er seine Arme und mein Körper reagierte sofort. Ich sprang in seine Arme und umarmte ihn so fest ich nur konnte. All die Jahre konnte ich das nicht und jetzt hatte ich endlich die Gelegenheit dazu, also musste ich das ausnützen.

Ich spürte sein leichtes Lachen, als seine Brust vibrierte, roch sein herbes Parfüm, in seinem Nacken und spürte seine Locken an meiner Wange.
Es übertraf alle Vorstellungen, die ich jemals hatte von einer Umarmung mit Harry.

Mein Mund plapperte einfach darauf los, als wir uns lösten, ich konnte gar nicht mehr aufhören. Allerdings bezweifelte ich stark, dass etwas Sinnvolles dabei war, denn ich konnte definitiv nicht klar denken in diesem Moment.

Harry führte mich an einen der Tische, wo bereits eine Kanne mit zwei Tassen bereit stand und wir setzten uns auf die Sessel, die offensichtlich extra hergebracht worden waren.
Liam vergass ich total. Harry fragte mich, ob ich Kakao wollte und ich bejahte und dann versuchte er mich erst Mal ein bisschen runter zu bringen.

Es war zwar schwierig, aber eventuell schaffte er es irgendwann, dass ich ihn nicht durchgehend so ungläubig anstarrte und nach jedem Satz ein 'Oh mein Gott' oder 'Ich träume oder?', anhängte.
Ich war anschliessend so sehr in das Gespräch mit Harry vertieft, dass ich nicht einmal bemerkte, wie Niall das Pub betrat und sich zu seinem Freund setzte, der ein paar Tische entfernt von uns seinen Kakao trank und sich mit seinem Handy beschäftigte.

Ich konnte Harry an diesem Abend alles sagen und all die Fragen stellen, die ich schon immer wollte und so erfuhr ich auch, dass er heute, an Heilig Abend hier war, weil er morgen einen wichtigen Termin hatte und es ihm nicht bis nach Hause, zu seiner Familie, reichen würde.

Er erzählte mir von seiner Tour, seinem Album, dem Leben als aufsteigender Stern am Popmusik-Himmel und der Zeit davor. Er verriet mir, dass er mich sogar schon öfters bemerkt hatte.
Natürlich rastete ich da innerlich nicht fast erneut aus.
Er meinte er hätte mich jeweils an Freitagabenden hier gesehen, zusammen mit Liam, und dass er sich freute solch treue Fans zu haben.

Im Gegenzug erfuhr er auch einiges über mich, auch wenn mir dabei noch nicht so ganz wohl war. Ich hatte erst Angst, mein Leben wäre ihm zu langweilig, um mir länger zuzuhören, aber er tat genau dies. Er hörte einfach nur zu, machte Randbemerkungen, lachte über meine Witze und ich hatte wirklich das Gefühl er interessierte sich für das was ich zu erzählen hatte.
Er fand es auch nicht komisch, dass ich ihm von seinen Postern in meinem Zimmer und der Teetasse mit seinem Gesicht drauf erzählte.

Zum Abschluss des Abends gab er mir noch ein kleines Privatkonzert, sang nur für mich und blieb dabei mir gegenüber auf dem Sessel sitzen.

Freunde und Familie, Kakao, Zimtschnecken, Harry Styles und ein Privatkonzert; besser hätte mein Geburtstag nicht sein können.

Liam hatte einen Volltreffer gelandet und ich wollte gar nicht erst wissen, wie er es im Detail genau geschafft hatte, das alles zu organisieren. Ich wusste nur, dass Niall's Bruder Beziehungen zum Sohn vom Besitzer des Pubs und dieser wiederrum zu Harry's Management hatte und mehr wollte ich auch gar nicht wissen.

Mein grösster Traum war in Erfüllung gegangen und ich würde Liam für immer dankbar sein, dafür, dass er es überhaupt erst möglich gemacht hatte.

Für die Tickets, die ein paar Wochen später, in der Post waren, konnte er die Lorbeeren allerdings nicht einsammeln. Damit, schwor er mir hoch und heilig, hätte er nichts zu tun.

Ich würde mich sehr freuen, dich wiederzusehen.
Nimm deine Freunde mit.
Alles Liebe, H x

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Double Update heute, einfach weil ichs kann und Lust drauf hatte😛

All the love,❤️
tommoHS ◟̽◞̽

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