LARRY | Coffee [2]

Schon öfters gewünscht, nun endlich fertig! 😊

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Louis

Mit einem Gähnen liess ich mir als erstes einen heissen Kaffee raus, als ich meine Schicht am nächsten Morgen antrat und setzte mich auf den Tresen.

Während das Koffein mein Betriebssystem langsam starten liess und es draussen langsam heller wurde, sah ich Niall, der bereits deutlich fitter ist als ich war, dabei zu, wie er die Tische in dem kleinen Café abwischte und die Getränkekarten darauf verteilte.

Erst nachdem ich meinen Kaffee leer hatte und die Augen einigermassen aufbehalten konnte, beschloss ich ihm zu helfen und machte mich daran, die Kaffeemaschine aufzufüllen.


Etwa eine knappe halbe Stunde später betrat ein vertrauter Lockenkopf das Café und so müde wie ich mich fühlte, so sah Harry aus.
Die Haare chaotisch zur Seite gestrichen und die Augen waren noch sehr klein, als er mich mit einem Lächeln begrüsste.

"Dein Koffeinspiegel schreit nach Kaffee. Ich mach dir Einen.", schmunzelte ich und drehte mich zur Maschine.

"Gut geschlafen?", fragte Harry, den Kopf in die Hände gestützt, während er auf seinen Kaffee wartete.

Ich nickte und zwinkerte ihm zu. "Bisschen kurz. Du?"

Harry lachte leise auf, nickte und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Er gähnte.

"Ja, zum Glück gibt es ja Menschen wie dich, die in solchen Momenten wundervollen Kaffee zaubern können." Er seufzte.

Ich biss mir auf die Lippe während ich seine Milch aufschäumte und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel.

Wie konnte er, trotz Schlafmangel und Koffeinmangel, trotzdem so gut aussehen?

"Bitteschön." Mit einem schüchternen Lächeln schob ich ihm den Kaffee über den Tresen zu und er nahm ihn mit einem erfreuten Lächeln entgegen. "Danke Louis."

Anders als sonst blieb er am Tresen stehen und verwickelte mich in ein Gespräch.
Niall sah ab und zu ein wenig verwirrt zu uns rüber, denn eigentlich war ich noch nie ein Morgenmensch und sprechen tat ich morgens sowieso kaum.

Harry blieb ca. eine halbe Stunde, bis er schliesslich, etwas im Stress, über die Strasse joggen musste, um noch rechtzeitig zur Arbeit zu kommen.
Das hielt ihn allerdings nicht davon ab sich nochmals umzudrehen und mir zu winken, bevor er das Bürogebäude betrat.

Kopfschüttelnd musste ich in mich hinein grinsen und entschied mich dafür mir nochmals einen Kaffee zu machen.



Es war gegen vier Uhr, als ich Harry die Strasse überqueren sah, seinen Aktenkoffer in der Hand und die Krawatte gelockert. Stirnrunzelnd suchte ich das Rückgeld aus der Kasse und reichte es dem Kunden vor dem Tresen. "Auf Wiedersehen und einen schönen Abend."

Ich nahm die nächste Bestellung auf, als das Glöckchen an der Eingangstür bimmelte und Harry hereinkam.
Innerlich musste ich mich davon abhalten wie ein verliebter Teenager zu grinsen und ihm zu zu winken und überreichte dem neuen Kunden seine Bestellung.
Die Frau bezahlte und Harry trat an den Tresen.

"Hi."

"Hey Harry." Ich grinste amüsiert. "Schon Feierabend?"

Er verzog das Gesicht. "Sowas in der Art."

"Kaffee?" Er nickte und ich machte mich an die Arbeit. "Das heisst?", hakte ich nach.

"Ich bin bei einer Anhörung eingeschlafen."

Das Lachen konnte ich mir bei bestem Willen nicht verkneifen und er grinste mich daraufhin leicht gequält an. Lachend stellte ich ihm den Kaffee hin.

"Und jetzt?", fragte ich schmunzelnd und stützte meinen Kopf in die Hände. Er zuckte die Schultern, nach dem ersten Kaffeeschluck.

"Feierabend.", meinte er dann und grinste etwas erschlagen.

"Und du?"

"Was ich jetzt mache?"

Harry schmunzelte. "Wann hast du Feierabend?"

"Oh." Die Frage kam unerwartet. Sehnsüchtig sah ich rüber an die Wanduhr.

"Noch eine knappe Stunde."


"Gut." Harry leerte seinen Becher und rutschte dann von einem der Barhocker runter, die vor dem Tresen standen. "Ich hol dich ab, okay?"

Überrascht sah ich ihn an und nickte dann langsam. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.

"Okay. " Harry lächelte und beugte sich vor. Sanft küsste er mich auf die Wange und wandte sich dann zum Gehen. Ziemlich rot im Gesicht sah ich ihm hinterher.

Tatsächlich stand Harry eine Stunde später wieder im Kaffee und ich beendete meine Schicht. Er führte mich zu seinem Wagen und hielt mir die Beifahrertür auf.
Im Wagen war es angenehm warm und ich schnallte mich an. Ich bemerkte, dass die Sitzheizung bereits an war und würde Harry am liebsten gleich abknutschen, wegen seiner Fürsorglichkeit.

"Was sagst du zu einem Abendessen bei mir?"

Zum zweiten Mal heute überraschte mich Harry mit seinen Worten und ich nickte freudig. Wie könnte ich das ausschlagen.
"Klingt überzeugend."

Harry lachte und fuhr los.

Begeistert sah ich mich in der Wohnung um, während Harry das Spaghetti-Wasser aufsetzte und die Tomaten für die Sauce schnitt. Er wohnte in der Nähe vom Café und auch zu meiner Wohnung war es nicht weit.

Trotzdem fühlte es sich an wie in einer anderen Welt. Man merkte deutlich den Gehaltsunterschied zwischen uns. Diese Wohnung war ein absoluter Traum im Vergleich zu meiner.

Gedanklich machte ich mir eine Notiz, dass ich besser mal aufräumen sollte, bevor ich Harry zu mir einlud. Er schien nämlich sehr ordentlich zu sein und ich wollte ihn nicht gleich beim ersten Besuch abschrecken mit meinem unorganisierten Haushalt.

Auf einmal bekam ich ein Glas Rotwein in die Hand gedrückt und Harry stellte sich neben mich.

Wir stiessen an und er erzählte mir etwas über ein paar Bilder, die überall hingen. Er hatte sogar eine Katze, Dusty, mit der ich im Verlauf vom Abend Bekanntschaft machte.

Nach dem Essen, das wirklich köstlich war, auch wenn es sich nur um Spaghetti mit Tomatensauce gehandelt hatte, setzten wir uns auf sein Sofa und führten unser Gespräch, über Marvel-Filme und Kochsendungen, dort weiter.

Harry hatte wirklich einen unglaublich witzigen Humor und ich hatte manchmal echt Angst mir in die Hose zu machen, weil er mich so zum Lachen brachte mit seinen abstrakten Witzen.

Im weiteren Verlauf des Abends merkte ich wie ich langsam aber sicher seinem Lachen und den wunderschönen Augen erlag. Immer mehr versank ich in Ihnen, mit jedem Glas Rotwein wurden sie nur noch schöner.

Irgendwann war ich dann soweit, dass ich meinen schweren, trägen Kopf nicht mehr länger halten konnte und ihn gegen Harry's Schulter lehnte. "Müde?"

"Hmm.."

"Mmh?"

Müde und etwas angetrunken sah ich ihn von unten herauf an. "Bett.", murmelte ich und schloss kurz die Augen. Harry gluckste.

"Ich sollte- Bett...zu Hause-"
Mir war leicht schwindlig als ich versuchte aufzustehen und meine Knie versagten kläglich beim Versuch einen ersten Schritt zu machen.

"Du willst jetzt nicht wirklich nach Hause oder?"
Etwas aus dem Konzept geworfen, sah ich ihn an und versuchte mich auf einen Punkt in seinem hübschen Gesicht zu konzentrieren, was mir in diesem Zustand allerdings extrem schwer fiel.

"Du bist betrunken." Ich hob eine Augenbraue.

"Ich habe ein grosses Bett." Die zweite Augenbraue gesellte sich zur Anderen in die Höhe.

"Und ich hab gehört hier soll es fantastisches Frühstück geben.."
Sofort formte sich ein zufriedenes Grinsen auf meinem Gesicht aus und ich streckte mich.

"Grosse Worte."

"Wahre Worte.", meine Harry gespielt überzeugt und zwinkerte mir zu.

Augenrollend konnte ich mir das Schmunzeln nicht verklemmen und meine Hand legte sich wie von selbst auf seinen Oberschenkel.
Es war elektrisierend, wie sich dieser Körperkontakt anfühlte, also liess ich sie dort einfach für eine Weile liegen.

Leider hatte mein Kopf kein Durchhaltevermögen mehr, der Tag war einfach schon viel zu lang.

"Das war ein schöner Abend.", sagte Harry leise in die dunkle Stille hinein, als wir kurze Zeit später nebeneinander in seinem Bett lagen.
Schmunzelnd stiess ich leise Luft aus und schloss kurz die Augen.
"Ich hab nichts einzuwenden gegen eine Wiederholung."

Daraufhin hörte ich Harry leicht auflachen.

Leicht fröstelnd zog ich die Decke ein bisschen näher zu meinem Kinn hoch. Da wir uns keine Decke teilten, sondern jeder eine eigene hatte, bekam ich kaum was von Harry's Körperwärme ab. Leider.

Etwas unruhig drehte ich mich so, dass ich, so weit wie möglich, jedes Körperteil unter die Decke kriegte und schnaubte entnervt auf, als die Decke sich irgendwie zwischen meinen Beinen verdrehte.

Kurz raschelte es und noch im selben Moment legte sich eine zweite Decke über mich und Harry schlüpfte zu mir unter die Decke.
Sofort hielt ich in meinen Bewegungen inne.

"Hi.", grinste ich und konnte leicht seine Umrisse erkennen.

"Hey.", antwortete er leise und das Schmunzeln in seiner Stimme war deutlich zu hören. "Ist dir kalt?"

"Sherlock.", stiess ich kichernd aus und ich hörte ihn seufzen, ehe er seine Arme um mich schlang und mich an seinen wärmenden Körper zog.

"Ich kann dir ja kein Frühstück machen wenn du mir vorher erfrierst."

Auch wenn ich vorher todmüde war, war ich nun hellwach. Seine Nähe raubte mir für einen Moment den Atem, ehe ich in die Umarmung hineinschmolz, als ob seine Arme nur für mich gemacht worden wären. "Da hast du recht..", murmelte ich gegen den Stoff seines T-Shirts.

Seine Hand strich durch meine Haare und das angenehme Gefühl in meinem Bauch verstärkte sich.

Sachte drückte ich mich näher an ihn und versuchte somit meine Zuneigung auszudrücken. Ein leises Brummen ging durch seine Brust, als er mir sanft über den Rücken strich und dann wieder mit einer Hand meine Haare kraulte.

Nach einer Weile legte er seine Hand an meine Wange und drehte sanft meine Kopf ein wenig nach oben.

Auch wenn es dunkel war, konnte ich ganz genau seine Augen erkennen, wie sie in der Dunkelheit schimmerten und mich ansahen. Seine Lippen, wie sie sich zu einem Spalt öffneten, als ich ihn anlächelte, weil ich es einfach nicht verhindern konnte. Es passierte einfach wenn er mich ansah.
Es war wie ein Instinkt, ich schloss die Augen, als er sich vorbeugte und hielt die Luft an, als seine Lippen meine traffen.

Ich fühlte mich schwerelos.

So sanft wie er begonnen hatte, führten wir den Kuss nach einem kurzen Lösen weiter und man konnte sagen ich war der glücklichste Mann auf der Welt.

Es war noch ziemlich dunkel, als ich die Augen öffnete und mein Unterbewusstsein sagte mir, es war noch viel zu früh. Müde drehte ich mich in der warmen Decke herum und versuchte noch ein wenig Schlaf zu bekommen, als plötzlich ein wundervoller Duft in meine Nase stieg.

Trotz Müdigkeit öffnete ich die Augen erneut und setzte mich langsam auf.
Etwas verwirrt versuchte ich mich zu orientieren, als ich die fremden Möbel im Zimmer erkennen konnte.

Erst, als ich mich umdrehte und das vertraute gelbe Bandshirt im Halbdunkeln auf dem Bett neben mir liegen sah, lichtete sich der schläfrige Nebel in meinem Kopf und ich erinnerte mich an den gestrigen Abend.
Der Kuss. Harry's Lippen.

Mit einem breiten Lächeln, griff ich nach dem Shirt und liess mich, an dem Stoff riechend, zurück in die Matratze fallen. Einen Moment lag ich einfach so da und genoss das Gefühl von den Schmetterlingen in meinem Bauch.

Ein Klappern riss mich aus meinen Gedanken. Harry machte also wirklich Frühstück.
Mit einem leichten Kopfschütteln stand ich auf und wollte mich gerade auf den Weg zur Küche machen, als die Zimmertür aufging und Harry, mit einem grossen Tablett in den Händen, fast in mich hinein lief.

"Nein nein nein, sofort zurück ins Bett.", meinte er sofort und ich konnte nicht anders, als ihn etwas verträumt zu betrachten, als er das Tablett vorsichtig auf den Boden stellte.

"Na los, sonst zählt das nicht.", schmunzelte er und scheuchte mich mit einer Handbewegung zurück ins Bett.

Kichernd liess ich mich von einem Hüftstoss seinerseits auf die Matratze befördern, als ich mich keinen Millimeter bewegte und setzte mich dann auf.

Harry machte die kleine Leselampe neben dem Bett an und reichte mir dann das Tablett, auf dem sich ein simples aber sehr lecker riechendes Frühstück befand.
Vorsichtig, um keine Sauerei zu machen, setzte er sich dann neben mich, zog die Decke über unsere Beine und grinste mich mit seinen verwuschelten Locken auf dem Kopf, noch etwas verschlafen an.

"Guten Morgen."

"Guten Morgen Harry." Die Röte stieg mir leicht in die Wangen, als er den Blick nicht von mir abwandte. Ich konnte nicht anders als auf seine Lippen zu starren als er sprach.

"Ich hoffe du magst Waffeln?"

Keine zwanzig Minuten später war das Tablett leer und lag neben dem Bett.
Harry und ich waren beide immer noch nicht zu hundert Prozent wach und unterhielten uns leise über dies und jenes um ein wenig aufzuwachen.

An seine Brust gelehnt und dicht in die wärmende Decke gekuschelt hörte ich ihm beim Reden zu und genoss das Vibrieren gegen meinen Rücken.

"Ach echt?", meinte ich und drehte den Kopf um ihn anzusehen.

"Ja, das kommt öfters vor als man denkt. Wusstest du auch, das-"

Ich konnte nicht länger seine Lippen ansehen ohne ihnen fernzubleiben und kurz tat es mir leid Harry so harsch zu unterbrechen, aber dieses Gefühl verflog ziemlich schnell wieder, als er die Hände um mein Gesicht legte und den Kuss erwiderte.

Seine Zunge umtanzte zärtlich meine und kurzerhand wurde ich daraufhin auf seinen Schoss gezogen. Überrascht keuchte ich in den Kuss hinein und stützte mich auf seinen Schultern ab.

Ich verlor mich in den leidenschaftlichen Küssen und begann nach nicht allzu langer Zeit meine Hüfte rhythmisch gegen seine zu drücken.
Als ich es bemerkte, da Harry's Schoss plötzlich nicht mehr ganz so weich war, löste ich mit roten Wangen und leicht beschämt den Kuss.

Harry liess sich jedoch nicht beirren und küsste meinen Hals entlang. Seine Hände strichen meinen Rücken auf und ab und ein ungewollter Laut entwich meinen Lippen, als er leicht hinter meinem Ohr begann zu saugen.

Ich griff mir sein Pullover und drückte meine Lippen wieder auf seine, diesmal hungriger und mit noch mehr Gefühl.
Es war chaotisch und neu, aber ich genoss jede Sekunde davon.

Erst als der Wecker neben dem Bett läutete, fragte ich mich das erste Mal an diesem Morgen, wie spät es wirklich war und Harry eröffnete mir mit einem leicht enttäuschten Ausdruck im Gesicht und einem ziemlichen Ständer in der Jogginghose, dass wir gerade mal noch Zeit für eine kurze Dusche hatten, um noch rechtzeitig zur Arbeit zu kommen.

Den Austausch ein paar kurzer Küsse liessen wir uns allerdings trotzdem nicht nehmen und machten uns danach bereit für den kommenden Arbeitstag. (Wobei ich aufpassen musste nicht zu sabbern, als Harry sich seine Krawatte vor dem Spiegel band und sich das Hemd zuknöpfte.)


"Bis später?" Harry sah mir hoffnungsvoll in die Augen und strich mit dem Daumen über meine Wange. Sanft kraulte er die Haare in meinem Nacken.

"Bis später." Ein weiteres Mal heute stellte ich mich auf die Zehenspitzen und wurde von seinen starken Armen festgehalten, als ich ihn sachte küsste.

Sehnsüchtig blickte ich nochmals über meine Schulter zurück und sah wie er im Rahmen der Apartmenttür lehnte, die Hand hob und mir mit einem verklärten Lächeln zu wunk.
Grinsend schickte ich ihm, mit einem Zwinkern, einen kleinen Luftkuss zu.

Dann drehte ich mich um und lief mit einem Lächeln, und über seine Worte nachdenkend, zur Strasse.
'Bis später?'

Natürlich würde ich ihn später sehen.
So wie jeden Morgen, wenn er sich um 7 Uhr seinen Kaffee holen kam, in dem kleinen Café, auf der gegenüberliegenden Strassenseite seiner Kanzelei.

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Hoffe das Ende passt so, war nämlich die letzte Fortsetzung.😊 (for now i guess)

All the love,❤️
tommoHS xx

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