[Ch. 2]
Der junge Praktikant starrte seinen gut aussehenden Mentor kurz eine Weile an. Diese ‚Weile' dauerte jedoch länger als er es geplant hatte, da er in jeglichen Gedanken versank bei dem Anblick auf seinem Gegenüber. Dieser sah so beschämt aus. War es ihm etwa unangenehm, von jemandem gemocht zu werden?
„Warum hast du ihn zerrissen?", fragte er deshalb neugierig, um etwas mehr über seinen Mentor zu erfahren. „Ich finde es süß, dass sie oder er das für einen so attraktiven Mann wie sie gemacht hat. Ist es nun nicht schade für denjenigen oder diejenige?", sagte er weiter sanft. Taehyung wollte es mit seiner Reaktion von vorhin nicht unangenehm für seinen Boss machen.
Wenn dieser es nämlich annehmen wollen, würde, sollte er das auch tun. Er wollte kein Hindernis darstellen in Jeongguks privaten Angelegenheiten, da er dazu deutlich kein Recht hatte.
„Weil ich nicht.. Interessiert bin, weder an der Nummer... Noch an dem Besitzer von diesem", brachte Jeongguk gefasst über seine Lippen im nächsten Moment und konzentrierte sich dann auf seine Arbeit, die er vor sich noch reichlich liegen hatte.
'Peinlich! Peinlich! Peinlich!', dachte sich der einundzwanzigjährige leise im Kopf und immer wieder vergrub er sein Gesicht in seinen Händen und seufzte frustriert vor sich hin.
Nach einiger Zeit, in der Jeongguk bestimmt 20 Mal geseufzt hatte, wurde auch Taehyungs Laune davon beeinflusst und dieser raufte sich die frisch gefärbten, roten Haare frustriert. „Okay. Was ist los? Es ist wegen des Zettels nicht? Lass mich sie oder ihn für dich anschreiben. Du bist doch nur zu schüchtern, nicht?", meinte er vorsichtig. Diesem war bewusst, dass er es selbst niemals tun würde, also suchte er nach den einzelnen Teilen im Papierkorb. „Mensch, du machst mir hier eine Arbeit mit den ganzen Teilen, Jeongguk.", seufzte der jüngere verzweifelt auf.
Sanft packte angesprochener nur das Handgelenk Taehyungs und sah ihn durch dringlich an.
„Das ist.. Wohl mein Privatleben. Es geht dich nichts an. Mache deine Arbeit, bitte", bat dieser seinen jungen Praktikanten, selbst überfordert und unzufrieden von dem Ganzen, was hier vor sich ging, da es ganz sicher nicht so hätte laufen sollen. Erneut laut aufseufzend strich sich Jeongguk über die Stirn und kleine Falten entstanden auf der dünnen und hellen Hautschicht.
Taehyung zog deutlich eingeschnappt seine Augenbrauen zusammen. Natürlicherweise hatte sein Gegenüber recht, es ging ihn rein gar nichts an. Es war sein Leben, sein Privatleben und Taehyung sollte sich lieber nicht noch mehr einmischen. Auch wenn er am liebsten ein Teil dieses Privatlebens sein wollte, von welchem er noch echt nicht genug wusste. Was hieß bitte genug? Noch nichts, womit er wirklich was anfangen konnte. Widerstandslos ließ er deswegen die Schnipsel wieder zurück in den Papierkorb fallen und stand dann auf.
„Ich... Uhm gehe kurz.. Rauchen?", sagte der jüngere von den beiden irritiert von seinen Gefühlen, schnappte hastig seine Jacke und verließ das Büro durch die Vordertür. Obwohl diese Firma so sehr bekannt war, besaß sie in der Hauptstadt Süd Koreas, Seoul, nur ein Büro. Die anderen waren verteilt über ganz Südkorea und auch diese leitete Jeongguk. Der ältere hatte zwar mal erwähnt, dass er Geschwister hatte, doch sie sich alle nicht für das Familienunternehmen interessieren würden.
Auch wussten beide der Beteiligten hier, dass Taehyung nicht rauchte, dieser musste nämlich einfach nur weg von dort drinnen. Das tat er öfters, benutzte das Rauchen als eine Ausrede. Während er draußen sich auf einer Bank niederließ, fragte er sich, warum Jeongguk so darauf war heute. Vor einer viertel Stunde war dieser nämlich noch hoch motiviert. Alles, was jedoch danach passiert war, verbunden mit den Kaffeebechern, bereitete dem jüngeren weiterhin ein Rätsel, was er anscheinend nicht so schnell lösen können würde.
Jeongguk wollte ihm erst nachgehen, doch war ihm wie bereits erwähnt bewusst, dass er nicht rauchte. Sonst würde man das riechen, und das tat man sichtlich nicht.
Frustriert und verzweifelt rieb sich der attraktive CEO über seine Schläfen und schlug dann seine flache Hand auf den Tisch, wobei alle anderen Mitarbeiter ein mal auf ihren Stühlen aufzuckten, sich jedoch nicht dazu trauten aufzusehen.
'Nichts.. Bekomme ich auf die Reihe', fluchte Jeongguk jedoch nur vor sich her und sah dann erst auf seine Mitarbeiter, auf die er keine Rücksicht genommen hatte.
Mit einem schlecht gelaunten Gesichtsausdruck holte in dieser Zeit Taehyung für ihn und sich selbst einen neuen Kaffee. Langsam lief er zurück zum Gebäude und dann die Treppen hoch zum 5. Stockwerk. Aufzüge waren nicht die besten Freunde des hübschen Praktikanten, welcher seinem Mentor das Leben schwerer machte, als dass dieser darauf käme.
Konzentriert fuhr dieser seine Arbeit fort, telefonierte mit Kunden und organisierte neue Shootings, vereinbarte Bewerbungsgespräche und bemerkte es dadurch kaum, als Taehyung zurückkam. Dieser stellte den Kaffee etwas härter als gewollt auf dem großen Tisch ab und setzte sich dann auf seinen Platz.
Der jüngere von ihnen hatte nichts mehr zu tun, obwohl Jungkook relativ unordentlich war. So fand es Taehyung zumindest. Dieser war auch der Meinung... dass, das wohl oft so war bei manchen Künstlern.
Trotz dessen starrte er ihn an -oder eher gesagt durch ihn hindurch und wartete geduldig darauf, dass er fertig telefonierte.
„Es ist auch nicht mein Hobby, mit hässlichen Menschen zu arbeiten oder ihnen Schönheitsoperationen zu empfehlen, verstehen sie doch einfach, dass sie nichts für unsere Branche sind? Sie wollten mit ihrem Anwalt herkommen? Nur zu!"
Jeongguk legte abrupt auf, da sich dieses eine Model immer wieder aufregte darüber, dass weder Jeongguk ihn fotografieren, noch die Bekleidungsfirma sie als Model haben wollte. Sie wollte seit Jahren hier, in dieser Firma ihr Glück versuchen, doch ihre idealen entsprachen nicht nach dem, was die Firma suchte für ihre Klamotten. Es ergaben sich einfach keine guten Fotos mit ihr, was ein zusätzlicher Punkt dafür war, nicht mit ihr zu arbeiten.
Etwas verwirrt sah er dann auf den Kaffeebecher, doch trank er einen Schluck aus diesem, zu schnell leider. Als er sich auch noch auf die Zunge bis weil das Getränk zu heiß war, sah er Taehyung kurz genervt an.
„Warum warnt mich hier keiner?", zischte er dann auch schon und ließ seine Frust an dem armen Praktikanten ohne Absicht raus, welcher für nichts verantwortlich war. Okay, doch. Aber.... Nur weil er so hübsch war und Jeonnguk den Kopf verdrehte, konnte dieser ihn doch nicht von allem Verantwortlich halten, nicht wahr?
Beim Aufzischen kippte Jeongguk den heißen Inhalt des Bechers mit dem Ellenbogen um, sodass sich der Kaffee auf seinen Oberschenkeln ergoss.
Um nicht laut aufzuschreien, presste der ungeschickte CEO die Lippen zusammen und stand auf, ging mit zügigen Schritten zu den Toiletten. „Komm mir sofort mit einer frischen Hose nach", rief er Taehyung noch, wobei dieser ihn nach äffte und mit den Augen rollte. Auch er war sauer. Taehyung wollte ihm einen Gefallen tun mit dem neuen Kaffee, da der davor schon lange kalt geworden war und Jeongguk behandelte ihn wie scheiße. 'Jeder hat mal einen schlechten Tag, doch nicht das Recht, das an anderen auszulassen', dachte der Jüngere und pustete seine Wangen auf.
Ohne seine Kontrolle sammelten sich Tränen in seinen Augen und er machte zuerst alles sauber. Ein paar Unterlagen welche getroffen wurden, packte er auf seinen Schreibtisch, da er sie später ersetzen würde und wohl auch neu nach dem Alphabet ordnen musste.
Erst dann lief er seinem Mentor mit einer frischen Hose hinterher, welcher sich heute echt wie ein Volltrottel benahm und nur tollpatschig war.
Im Bad fragte Taehyung eingeschüchtert: „Jeongguk?". Da er nicht wusste, ob er hineingehen sollte oder ihm sein Vorgesetzter die Hose aus der halb geöffneten Tür entgegennehmen würde. Doch trat er dann hinein und stellte sich vor die einzige, besetzte Kabine.
Jeongguk hatte auch das Hemd ausgezogen, da es ihm sichtlich zu warm wurde in diesem und griff nach der frischen Hose, zog diese an und trat dann aus der Kabine heraus, wusch sich mit nacktem Oberkörper die Hände und sah ihn durch den Spiegel an, seufzte heute nun das 100-mal wieder und ließ den Kopf hängen, als er sich die Hände abtrocknete.
„Es tut mir leid, Taehyung, heute.. Ist es nicht wirklich ein sehr guter Tag für mich", gab er zu und sah tief in die einzigartigen Augen seines Praktikanten hinab, da er etwas kleiner war als er selbst.
Dessen Gesichtszüge wurden etwas sanfter, da er davor etwas geschockt mit großen Augen den Körper seines Mentors abgecheckt hatte, was natürlich automatisch und ohne seinen Willen geschehen war. Der siebzehnjährige würde niemals selbst auf den Gedanken kommen, die unzähligen Muskeln seines heißen Mentors anzugaffen.
„Was ist denn los? Sie können mit mir sprechen...", versuchte Taehyung seine eigenen Gedanken zu ordnen und auch um nicht nur so stumm dazustehen.
„Ich.. Es gibt da einen süßen Jungen, der mir nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Mir jeden Tag von neuem den Kopf verdreht.." gab Jeongguk leise zu und trat ein wenig näher zu seinem Gegenüber dabei heran.
„Oh..", sagte dieser enttäuschter als er eigentlich klingen wollte und fuhr sich mit seiner Hand über den eigenen Oberarm.
„Warum sprichst du ihn nicht an? Niemand würde nein zu dir sagen...", lächelte Taehyung Fake amüsiert und biss sich dann auf die Unterlippe. Er dürfte sich nicht anmerken lassen, wie sehr es ihn störte.
Noch einige Schritte trat ich Jeongguk auf ihn zu, bis sie an der kühlen Marmorwand gelangten und er seine Hände neben dem Erdbeerschopf an dieser abstütze, sich zu seinem Körper hinunterbeugte.
„Warum klingst du so enttäuscht?", hauchte er leise und sein Herz schlug schneller, doch wollte Jeongguk sich endlich auch mal.. Trauen und mutig sein. Zwar nicht unbedingt ein Fuckboy wie sein Zwillingsbruder.. Aber wenigstens ein bisschen dominanter.
Als Taehyungs zierlicher Rücken an der Wand aufkam, zuckte er zusammen. Dieser musste streng vermeiden, auf Jeongguks Oberkörper zu starren. Seine Wangen wurden ganz rot „I-Ich bin gar nicht enttäuscht.", wechselte er in den Verteidigungsmodus, da er sich ertappt fühlte, doch das Zittern in seiner Stimme verriet den jüngeren nur zu sehr.
„Und jetzt.. Hast du etwa Angst?", lächelte Jeongguk mild. „Vielleicht habe ich ja schon mal versucht, es ihm zu sagen.. Aber er war zu naiv und hat es nicht verstanden?", zog er ihn auf und schmiegte sich langsam mit seinem nackten Oberkörper an seinen Bekleideten, um nach Wärme zu suchen. Jeongguk gefiel die rote Farbe an Taehyungs Wangen nur zu sehr und er konnte nicht damit aufhören, sein Gegenüber noch etwas mehr zu necken.
Sichtbar schluckte Taehyung und drehte seinen Kopf peinlich berührt weg. Jeongguks muskulöse Brust befand sich genau auf seiner Augenhöhe. Es fühlte sich für ihn so an, als würden seine pecs ihn nur zu anstarren. Wie ein kleiner verlorener Fisch im Trockenen öffnete und schloss sich sein Mund wieder. Sollte das eine Anspielungen sein? Aber worauf?
„U-Und.. Was gedenken sie jetzt zu tun?", stotterte Taehyung vor sich her. Schmunzelnd betrachtete Jeongguk sein Gesicht, welchen er wegdrehte und packte dann sein Kinn, zwang ihn dazu auf seinen Oberkörper zu sehen und biss sich selbst auf die Unterlippe, als er sich zu seinen Lippen herunterbeugte und dagegen pustete.
„Ich denke.. Ich werde es ihm nicht sagen, sondern zeigen.. Wie sehr ich ihn möchte", raunte dieser dann auch schon als Antwort auf. Einen überraschten Laut gab Taehyung von sich und leckte sich unbewusst ein mal schnell über die Lippen. Seine Augen begannen sich zu schließen und er wisperte beinahe schon. „Dann.. Zeige es ihm.. Doch."
„Sollte ich wohl.. Am besten tun.. Hm?", hauchte Jeongguk und schloss vorsichtig daraufhin seine weichen Lippen sanft um die kleine Nasenspitze von Taehyung, küsste diesen zärtlich und strich ihm mit seinem Daumen über die roten Lippen dabei. Zwar wollte er dominant sein.. Doch passte es einfach nicht zu ihm. Darin war Jungkook, mein Zwilling, deutlich besser.
Taehyung hingegen, der einen echten Kuss erwartet hatte, doch einen Kuss auf die Nasenspitze bekam, die ihn überraschte, weitete die Augen auf und alles in dem siebzehnjährigen fühlte sich ganz warm an.
Seine Wangen wurden rot, roter als davor, während seine Ohren so rot wurden, dass sie schon glühten. Zögerlich sah er zum Schluss hoch in seine Augen auf.
Jeongguk lächelte ihn leicht nervös an, küsste daraufhin seine Wange flüchtig und löste sich langsam von ihm. „Hm.. Ich habe alles getan, was du sagst, doch er hat wohl keine Antwort für mich. Was soll ich jetzt machen, Taehyung-ah?", flüsterte er an seinem Ohr und musste selbst schwach schmunzeln als sein Gegenüber sich auf der Unterlippe herumkaute und heruntersah, da er breit anfing zu lächeln, sich ein Kichern verkniff.
„Hmm vielleicht solltest du ihn fragen.. Ob er dich daten will?", brachte er dann leicht schüchtern raus und sah doch zurück nach oben, in die hübschen, dunkelbraunen, fast schon schwarzen Augen seines Mentors. „Ah wie dumm von mir..", sagte dieser leicht den Kopf schüttelnd und leckte sich ein mal über die Lippen, trat wieder näher zu ihm und nahm sein Gesicht zwischen seinen warmen Händen auf.
„Magst du mich.. Daten, hübscher Junge?", fragte er dann charmant und höflich, so wie er nun mal war und legte den Kopf schief dabei. Taehyung konnte sein Boxsmile nicht unterdrücken und nickte sofort hastig als habe er sein gesamtes Leben darauf gewartet, wobei sie sich erst ein mal eine Woche kannten. Doch... Liebe auf dem ersten Blick schien es wohl doch zu geben!
„Das wäre schon.. Jeonggukkie", summte er dann auch schon als Antwort und Angesprochener lächelte erleichtert ausatmend auf bei der positiven Antwort, konnte es jedoch nicht verhindern rot im Gesicht anzulaufen bei dem Spitznamen. „O-Okay.. Ist ja auch gut.. Also.. Ja..", versuchte dieser einen Satz zu bilden, der irgendwie Sinn ergab, doch er wurde erfolglos, was Taehyung leise kichern ließ.
Er nahm seine Hand sanft in seine. "Hmmm willst du dir nicht etwas anziehen?", grinste er sanft und tippte auf seinen nackten Oberkörper. Er MUSSTE den Drang einfach loswerden, ihn anzufassen. Wenn er schon so vor ihm stand...
Jeongguk räusperte sich laut, zuckte zusammen als er seinen Körper berührte und schnell zog er sich sein Hemd von eben an, kämpfte mit den Knöpfen, wobei er einige vergaß, welche dann Taehyung mit einem Schmunzeln zuknöpfte.
Am Ende sah dieser mit einem Lächeln in sein Gesicht und richtete den ungeraden Kragen. Dann schnappte er sich die dreckige Hose, zog ihn an der Hand mit aus dem Bad. Jeongguk ließ sich kurz mitziehen, doch löste er sich dann von ihm, als sein Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk traf.
„Ah verdammt! Ich.. Muss los. Ich habe den einen Termin total vergessen! Treffen wir uns später in der Stadt? Ich würde gerne mit dir noch etwas Zeit verbringen heute...", fragte Jeongguk Taehyung und kramte sein Fotoapparat aus der Schublade seines Schreibtisches heraus, nahm noch einen Prospekt der Firma mit und fuhr dann Taehyung durch die Haare, welcher nur nickte und Jeongguk dann auch schon hinterher winkte, welcher im Aufzug verschwand.
Erst dann, als dieser weg war, fiel ihm auf, dass sie keinen festen Ort beschlossen hatten, um sich zu treffen, doch war es dann auch schon zu spät. Sie würden sich in der Stadt schon irgendwie wieder finden, nicht?
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Huuuu! Wie geht es euch allen? Und wie gefällt euch diese Geschichte bisher?
Ich verspreche euch, es werden hier noch so einige Flammen umher fliegen~
Habt ihr schon Vermutungen? Schreibt sie mir in die Kommentare! Ich freue mich jedes mal sehr über eure Kommentare und liebe es von euch eine Rückmeldung zu bekommen, sowie mit euch zu integrieren!
Dreamy💫
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