Der Überfall [Max Verstappen & Esteban Ocon]
Gewünscht: Lina10296
Paar: Max & Esteban
Satz 3: „Es tut mir leid."
Geschrieben: 22.01.2021
Wörter: 1980
A/N: Vorweg sei schon mal erwähnt. Oder mal wieder 😉 Hier wurde sich eine für mich neue (Paar) Konstellation gewünscht. Wahrscheinlich ist es nicht unbedingt das was erwartet wurde, aber es ist das was ich mit meinem Gewissen vereinbaren konnte.
Ich stelle nichts Online, was mir selbst nicht gefällt. Natürlich möchte ich die Person glücklich machen die sich das gewünscht hat...aber ich kann das nicht mit allen Mitteln, wenn ich nicht selbst zu 100% überzeugt bin.
Der OS selbst überzeugt mich. Der ist mir glaube ich gelungen. Oo Aber es eben anders geworden.
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Nervös fuhr er sich durch die brünetten Haare. Er musste schrecklich aussehen, aber das war egal. Selbst dass seine Kleidung zerrissen und blutig war, war nur eine Nebensache. Viel wichtiger war der Mann im Bett, neben welchem er saß.
Wie hatte es nur so weit kommen können? Sie wollte doch nur etwas Spaß haben. Freunde treffen, gut essen und die Zeit genießen, bis die Sommerpause vorbei sein würde. Einfach eben wie jeder andere Mensch auch. Sie alle hatten so einen schönen Abend, so viel Spaß, dass Max im Leben nicht auf den Gedanken gekommen wäre, dass nur Stunden später alles dramatisch enden würde.
„Huiiii ... schau, Stern. Funkelsterne." Strahlend zeigte Lance mit dem Finger nach oben, stolperte dabei ungelenk weiter, während Esteban und Daniel dafür sorgten, dass der junge Kanadier dem Bordstein nicht zu nahekommen würde.
„Wieso verträgt Lance eigentlich nichts?" Max musterte den Jüngeren etwas schräg von der Seite. Konnte sich ein breites Grinsen aber nicht verkneifen. Zwar hatte er auch schon etwas mehr getrunken, aber im Gegensatz zu seinem Kollegen konnte er gerade laufen und klare Sätze formulieren.
„Es kommt darauf an, was Lance trinkt. Diese bunten Drinks von Daniel waren nicht so gut." Es passte Esteban nicht wirklich, dass Lance unbedingt spazieren gehen wollte. Hätte dieser nicht lieber bei Daniel im Apartment bleiben sollen? Immerhin lag Pierre auch schon leise schnarchend auf der Couch, während Charles auf diesen aufpasste. Und das hätte Esteban auch am liebsten gemacht. Aber Lance hatte seinen Kopf durchgesetzt und hatte Max und Daniel dazu gebracht, ein wenig mit ihm spazieren zu gehen.
„Ich hab' eben keine 0815-Drinks."
„Na das wissen wir auch. Danke." Max hüpfte leise pfeifend ein paar Schritte von den anderen drei weg. Lance schien gerade seine Begeisterung für Unkraut am Wegesrand entdeckt zu haben. Leise lachend schüttelte er den Kopf, als Esteban verzweifelt versuchte, seinen besten Freund davon abzubringen, das Unkraut zu pflücken und ihm zu schenken.
„Na du kleine Schwuchtel. Darfst du um diese Zeit noch draußen sein?"
Erschrocken zuckte Max zusammen, als mit einem Mal aus dem Nichts drei Kerle auftauchten. Wo waren die denn hergekommen? Und wieso war er so weit von den anderen drei weg? War er unbewusst weitergelaufen?
„Dich werde ich wohl kaum fragen, ob ich um diese Zeit noch raus darf", knurrte Max gereizt.
„Wie mutig. Der kleine Verstappen hat wirklich 'ne große Fresse! Ich nehme an, damit kannst du sicher gut blasen. Nimmst du dein Maul eigentlich immer so voll? Oder bist du nur an der Strecke so ein aufgeblasenes Arschloch?"
Gefährlich baute sich der Kerl vor Max auf, der instinktiv nach hinten weichen wollte, aber von den anderen Typen gestoppt wurde.
„Hey! Was ist hier los?!"
„Verpiss dich! Der Großkotz hier braucht mal 'ne Abreibung für seine überhebliche Art!"
Max wusste, dass es ratsamer wäre, ruhig zu bleiben. Aber der Alkohol und die Erkenntnis, dass ihn niemand verbal einfach ohne Grund beleidigt, ließen sein Blut kochen. Fest ballte er die Hände zu Fäusten, während er versuchte, den Blick von Esteban einzufangen, der hinter dem Typen aufgetaucht war.
„Kommt, Leute. Wir wollen keinen Stress. Lasst uns einfach weitergehen."
„Du kannst weiterziehen. Aber der Wichser hier nicht."
„Alter, was ist dein Problem? Heute noch nicht gefickt oder hat dich deine Freundin verlassen, weil du es nicht mehr bringst?" Nun schäumte er wirklich vor Wut. Er kannte noch nicht mal einen der Typen und trotzdem zog mindestens einer von ihnen so über ihn her. Natürlich war Max es gewohnt, dass ihn fremde Menschen hassten, ihn beleidigten. Aber noch nie hatte er das so offen und direkt erlebt. Aber so war er wenigstens in der Lage, sich selbst zu verteidigen.
„Verdammt, Max!!"
Er hörte noch die Wut in der Stimme von Esteban, als mit einem Mal das völlige Chaos ausbrach. Die Männer stürmten auf ihn zu, schlugen zu, während Max für einige Sekunden wie gelähmt war, bevor er auf Angriff ging und selbst zurückschlug.
Es geschah alles so rasend schnell. Er wurde getroffen und teilte aus. Es wurde geschrien und beleidigt und irgendwie bekam er mit, dass Daniel die Polizei rief. Esteban sah er neben sich, sah, wie sich der junge Franzose mit einem der Männer anlegte.
Und dann sah er nur noch das Aufblitzen einer Klinge im Mondlicht.
„Max?"
Heftig griff er sich an die Brust, als er aus seiner Erinnerung gerissen wurde. Hektisch schnappte er nach Luft, während er versuchte, seinen Blick zu fokussieren.
„Alles okay?"
„Esteban?"
„Ja."
„Du bist wach."
„Nicht richtig. Irgendwie fühle ich mich ein wenig schwammig. Was ist passiert? Wieso siehst du so scheiße aus, wie ich mich fühle?"
„Es tut mir leid. Es tut mir so leid, Esteban."
Das war gerade etwas seltsam. Nicht dass es schon komisch genug gewesen war, in einem Krankenhauszimmer aufzuwachen und Max am Bett neben sich sitzen zu sehen. Der Niederländer schien mit seinem Kopf weit weg gewesen zu sein und sah alles andere als gut aus. Wieso hatte Max ein blaues Auge und aufgeplatzte Lippen? Und die Klamotten ... War Max über einen Stacheldrahtzaun geklettert? Esteban murrte leise, als er merkte, dass er vom vielen Nachdenken Kopfschmerzen bekam. Aber als sich Max nun - fast den Tränen nahe - entschuldigte, war er völlig verwirrt.
„Daniel hat eine Party gegeben, oder?"
„Jaaa. Lance hatte es mit den bunten Drinks übertrieben und wollte unbedingt spazieren gehen."
Nachdenklich kniff Esteban die Augen zusammen. Es flackerten feine Erinnerungen vor seinem inneren Auge. Er konnte sich noch an die Party erinnern und daran, dass auch Pierre einiges zu viel getrunken hatte.
„Lance hat mir Unkraut gepflückt", gab er trocken von sich.
Trotz der Situation musste Max leise lachen. Oh ja, an das Unkraut konnte er sich auch erinnern. Aber es war auch zu goldig, wie Lance das Unkraut strahlend Esteban vor die Nase hielt und von einem Bein auf das andere hüpfte.
„Du erinnerst dich soweit an alles?"
„Ja. Da waren Typen, die dich beleidigt haben. Und dann weiß ich nur noch, dass wir uns geprügelt haben. Und irgendwie bin ich der Meinung, dass ich dich schreien gehört habe, und an Schmerzen kann ich mich erinnern. Die wohl auch der Grund dafür sind, dass ich hier im Krankenhaus liege."
„Du hast mir mein Leben gerettet. Einer der Typen hat plötzlich ein Messer gezückt und wollte es mir in den Rücken rammen. Du bist dazwischengegangen. Der Kerl hat dich erwischt. Dreimal hat er auf dich eingestochen, bis Daniel ihn gewaltsam wegreißen konnte."
Esteban wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er wusste nur noch, dass er die Klinge gesehen hat. Und dann hat er, ohne nachzudenken einfach nur gehandelt. Als nächstes spürte er Schmerzen und einen warmen Körper, der ihn festhielt. Jemand schrie nach einem Krankenwagen, während irgendetwas auf seine blutenden Wunden gedrückt wurde.
„Max ..."
„Lance ... er hat sich sofort neben dich gekniet. Esteban, ich hab' noch nie eine Person so weinen gesehen. Er hat dich angeschrien und er hat mit seinem Shirt die Wunden abgedrückt. Keiner hat ihn dazu bekommen, das Krankenhaus zu verlassen. Seit du hier eingeliefert wurdest, ist er hier. Daniel wartet vor der Tür mit ihm."
Wahrscheinlich bedarf dieses Auftreten eine Erklärung. Ob Max ihm abnehmen würde, dass Lance so gehandelt hat, weil sie beste Freunde waren? Immerhin schien er übel verletzt gewesen zu sein. Lance hatte sich nur schreckliche Sorgen gemacht und hatte deswegen so schlimm geweint. Das erschien Esteban schon eine logische Erklärung.
Ein Blick auf den jungen Niederlieder ließ Esteban die Augenbrauen heben. Max sah schrecklich aus. Dieser schien auch nicht woanders gewesen zu sein, um sich umziehen oder das Blut zu entfernen. War Max auch die ganze Zeit schon hier?
„Wie lange bin ich schon hier?"
„Fast zwei Tage. Die Ärzte haben dir nach der OP ein Beruhigungsmittel gegeben und starke Schmerzmittel. Du hast über einen Tag geschlafen. Wir haben deine Eltern angerufen und ihnen gesagt, was passiert ist. Morgen werden sie ankommen. Esteban, es tut mir so leid. Ich weiß nicht, was ich machen soll, um das wiedergutzumachen."
„Du könntest nach Hause fahren, dich waschen und eine Runde schlafen. Max, du siehst schrecklich aus. Und wenn du Lance mitnehmen würdest, wäre ich dir dankbar."
„Aber ... aber du bist nur wegen mir hier ... Ich muss doch was machen können."
„Ich bin hier, weil dumme Idioten Streit gesucht haben. Woher solltest du wissen, dass einer ein Messer zücken würde? Max, das war nicht deine Schuld."
Nie im Leben hätte er Max die Schuld gegeben. Die Situation war durch den verbalen Austausch eskaliert und mündete in einer Prügelei. Sicher nicht sehr fein, aber das passierte so oft. Dass man sie mit einem Messer angreifen würde, war nicht vorhersehbar gewesen. Also musste sich Max nicht alle Schuld aufhalsen.
„Aber ich ..."
„Hör auf, Max. Du hast Esteban doch gehört. Es war nicht deine Schuld. Das haben wir dir alle gesagt. Selbst die Polizei." Ungehört von beiden war Daniel in das Zimmer getreten. Nachdem er Esteban gescannt hatte, schenkte er dem Jüngeren ein sanftes Lächeln. Auch er war erleichtert, dass die Stiche nichts Lebenswichtiges verletzt hatten. Zwar war einiges an Blut verloren gegangen, aber das war nichts, was Esteban in einen lebensbedrohlichen Zustand hätte versetzen können.
„Kannst du ihn bitte nach Hause bringen? Ich glaube, eine Dusche und Schlaf werden Wunder wirken. Max, wirklich. Geh mit Daniel. Mir geht es gut. Wohl auch weil die Mittel großartig sind." Etwas schräg lächelte Esteban seine Besucher an und nickte dem jungen Niederländer zu.
Unsicher knabberte Max an seiner Unterlippe, spürte, wie Daniel dicht hinter ihm stand und ihm die Hand auf den Rücken legte, welche - für Esteban nicht sichtbar - beruhigende Kreise zeichnete. Er hatte sich mit eigenen Augen überzeugt, dass es Esteban gut ging. Und dieser sah wirklich nicht mehr so schlimm aus, wie bei der Einlieferung. Außerdem wollte Lance so unbedingt zu seinem besten Freund, dass es wohl wirklich Zeit war zu gehen.
„Meldest du dich? Ich hole dich ab. Ich bring' dir Sachen, wenn du was brauchst."
„Ich danke dir, Max. Aber ich denke, das wird Lance schon machen." Leise lachend schielte Esteban zur Tür, in welcher er Lances schwarzen Haarschopf erblickte.
Nur mit Mühe gelang es Daniel dann wirklich, Max zum Gehen zu bringen. Nach einer kurzen Umarmung und dem Versprechen von Esteban, sich wirklich zu melden, verließen die beiden das Krankenzimmer.
„Warte."
„Max ... Esteban geht es gut."
„Ich weiß. Aber ich muss noch einmal schauen." Rasch drehte er sich um, ging die paar Schritte zur Tür und öffnete diese, ohne anzuklopfen. Kaum, dass er seinen Kopf in das Zimmer gesteckt hatte, war dieser auch wieder herausgezogen und Max stand mit rotem Kopf an der Seite des Australiers.
„Na mein little Honey Badger."
„Ja. Du hattest recht. Zufrieden?" Die Hitze kroch über sein Gesicht, als er sich unbewusst an Daniel lehnte. Wieso musste der Ältere mit seiner Vermutung auch recht haben? Das durfte er sich nun bestimmt wieder länger aufs Brot schmieren lassen.
„Du sollst mich nicht little Honey Badger nennen", nuschelte Max kleinlaut, um abzulenken. Aber es gab ja an dem Bild, welches er von Lance und Esteban gesehen hatte, nichts Falsches zu verstehen. Im Grunde war es mehr als offensichtlich, dass die beiden mehr als nur beste Freunde waren.
„Ich weiß. Aber du weißt auch, dass ich es nur mache, wenn ich Angst und Sorge um dich habe." Für einen kurzen, fast flüchtigen Moment drehte Daniel seinen Kopf und drückte Max einen kleinen flinken Kuss auf die Schläfe.
„Ich denke, wir sollten den Ratschlag von Esteban befolgen. Nur anstatt, dass du allein duschen gehst, schlage ich vor, nehmen wir beide ein schönes Bad. Und danach werden wir uns hinlegen."
Max stimmte schweigend zu. Daniel hatte die letzten zwei Tage genauso gelitten wie er selbst. Immerhin galt ihm der Messerangriff, der von Esteban abgefangen wurde. Ein gemeinsames Bad und danach schön mit dem Älteren im Bett kuscheln waren genau das Richtige, um seinen Körper und Kopf wieder lebendig fühlen zu lassen.
Ende.
+
Liebe Lina10296 ich bin froh, dass ich damals in meinem Vorwort gleich erwähnt hatte das ich alles versuchen werde, um jeden glücklich zu machen. Und dass ich auch versuchen werde (Liebes)Paare zu schreiben, aber das ich es nicht immer Versprechen kann. Manchmal findet man einfach keinen Bezug zu den Personen. Oder eben der Vorstellung das diese Personen ein (Liebes)Paar sein sollen.
Es tut mir natürlich sehr leid, wenn du dir erhofft hattest das Esteban und Max glücklich miteinander sind. Wenn du dir das so sehr wünscht, dann würde ich dich gerne an alle die großartigen anderen Autoren verweisen, die Wünsche erfüllen. :-*
kleine Randnotiz: Ich wollte nur darüber Informieren das es auch bei meinen Geschichten weiter gehen wird. Sowohl bei meinen Drei um Daniel, Nico und Max, als auch bei Esteban und Lance. Zurzeit fallen mir diese Wunsch OS Sätze etwas leichter. Da kommen die Ideen so spontan und sprunghaft, das ich versuche sie gleich um zusetzten.
Und auch an die...die bei FF.de mein Kevin/Nic lesen...auch dort geht es garantiert weiter. Dauerte nur noch etwas. Aber ich werde keine Geschichte beenden, bevor sie nicht wirklich am letzten Kapitel ist ^-^
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