🎅 25 🎅

Meine Lieben, ich hoffe, ihr hattet einen schönen Heiligabend mit eurer Familie oder einfach nur einen entspannten Tag :) Hier geht es weiter mit dem 25. Türchen. Da es so lang war, habe ich es in zwei Teile aufgeteilt. Dann habt ihr also noch einen Tag länger was davon :D Ich denke, das war in eurem Sinn. Ich möchte es browniiie20 widmen. 

Marten warf einen skeptischen Blick auf die Kartoffelscheiben, die John gerade von einem Schneidebrett in den Kochtopf geschoben hatte.

„Sogar ich weiß, dass man Kartoffeln als Ganzes kocht."

John zuckte gleichgültig mit den Schultern.

„Ich schneide die doch nicht, wenn die heiß sind."

„Auch wieder wahr", räumte Marten ein und schnappte sich eine weitere Kartoffel aus der großen Schüssel, um sie in Scheiben zu schneiden.

„Ich kann nicht mal glauben, dass wir das wirklich machen", murmelte er, auf die Knolle vor sich konzentriert. John schmunzelte.

„Ich auch nicht, Diggi."

„Vor allem werden die uns richtig auf die Eier gehen – Kartoffelsalat und Würstchen kann ja wohl jeder", äffte Marten Nika nach und entlockte John ein Lachen. Während die Jungs sich ums Essen kümmerten, hatten ihre Freundinnen es sich demonstrativ im Whirlpool gemütlich gemacht.

„Also ob. Die können uns nichts. Ist doch ein typisches Weihnachtsessen", entgegnete John überlegen und nahm sich ebenfalls eine weitere Kartoffel vor.

„Warte ab...", prophezeite Marten und ließ weitere Scheiben vom Schneidebrett in den vorbereiteten Kochtopf gleiten.

„Und, wie weit seid ihr?"

Carlos, der gerade von der Toilette zurückkam, musterte die beiden erwartungsvoll. Marten reichte ihm kommentarlos ein weiteres Messer und trat einen Schritt zur Seite, um seinem Freund Platz zu machen. Der Dunkelhaarige beugte sich ein Stück vor und warf einen Blick in den Kochtopf, ehe er skeptisch die Augenbrauen hochzog.

„Ihr wisst schon, dass wir die Kartoffeln erst kochen und dann pellen müssen?", stellte er wie selbstverständlich in den Raum. John erstarrte in seiner Bewegung. „Dein Ernst?"

„Quatsch, Bruder. Die Schale kannst du mitessen. Ist eh gesünder", warf Marten überzeugt ein. Carlos lachte amüsiert auf.

„Das macht man aber nicht", sagte er neunmalklug. John warf ihm einen düsteren Seitenblick zu.

„Deine Freundin färbt echt schon auf dich ab, kein Spaß."

„Und wer sagt, dass man das nicht macht?", hakte Marten nach und sah kurz zu Carlos. „Nicht, dass mich jucken würde, was andere sagen", setzte er nuschelnd hinzu.

„Na, das Rezept", entgegnete der Venezolaner und zog wie zur Bestätigung das Smartphone aus der Tasche seiner Jogginghose.

„Scheiß auf das Rezept von irgendeiner..." Marten machte eine kurze Sprechpause, um auf das Display zu schauen. „CookingClaudi69. Wir machen das Freestyle."

John prustete los.

„Cock in Claudi69? Hast du das Rezept von YouPorn?"

Auch Marten und Carlos lachten.

„Lass das nicht Willow hören. Die verprügelt ihn sonst mit dem Handy", stichelte Marten grinsend, während er eine weitere Kartoffel schnippelte.

„Halt dein Maul", lachte Carlos, ehe er sich daran machte, den beiden zu helfen. Gemeinsam schnitten sie die restlichen Kartoffeln in Scheiben. Als sie fertig waren, füllte John den Topf mit Wasser auf und stellte die Herdplatte an.

„Und jetzt?", fragte Marten unschlüssig.

„Keine Ahnung. Warten, bis das Wasser kocht", antwortete John schulterzuckend.

„Was sagt Claudi denn dazu?", hakte Marten nach und wandte sich Carlos zu. Der zog abermals sein Smartphone hervor und warf einen Blick darauf.

„Zwiebeln und Gewürzgurken kleinschneiden", las er vor. Marten schnappte sich die Gurken.

„Wie er sich vor den Zwiebeln drückt", lachte John kopfschüttelnd, während Marten die erste Gewürzgurke kleinschnitt.

„Tu du dir nicht weh mit dem Messer", erwiderte er unbeeindruckt. Carlos schnappte sich unterdessen Mayonnaise, Joghurt und Senf, um daraus das Dressing zusammen zu rühren.

„Warum machst du eigentlich den leichtesten Teil?", hakte John skeptisch nach, als er ihn kurz dabei beobachtete.

„Ihr macht das so super, ihr braucht meine Hilfe nicht", feixte er anerkennend und widmete sich der Sauce.

„Arschloch", lachte Marten. Eine Weile alberten sie herum, während die Kartoffeln kochten, sie das Gemüse kleinschnitten und die Sauce abschmeckten. Hin und wieder warf John einen Blick auf die Uhr, um sicherzugehen, dass sie gut in der Zeit lagen.

„Und, wie weit seid ihr?"

Überrascht drehten die drei Cassie den Kopf zu. In ein großes Wellnesshandtuch gehüllt war sie gerade hinter Marten getreten. Lediglich die Träger ihres Bikinis schauten heraus. John machte einen Schritt zur Seite, damit sie einen Blick auf die Arbeitsfläche werfen konnte.

„Kommst du jetzt, um uns zu kontrollieren?", fragte er, während er einen Arm um sie schlang und sie zu sich heranzog. Sie reckte sich ihm für einen Kuss entgegen.

„Nee, ich wollte nur sichergehen, dass ihr euch noch keine Körperteile abgetrennt habt", erwiderte sie frech grinsend, dann schaute sie in den blubbernden Kochtopf. „Ihr wisst schon, dass man die Kartoffeln eigentlich erst kocht und dann schält und in Scheiben schneidet?"

„Zeit zu gehen, Cas."

Marten packte sie grob an den Schultern und schob sie aus der Küchenzeile.

„Ihr solltet Wasser nachkippen. Sonst brennen sie an", kommentierte sie schmunzelnd, bevor sie Martens Forderung nachkam und im oberen Bereich der Hütte verschwand.

„Sag mir nie wieder, meine Freundin wäre neunmalklug", grinste Carlos, der mit einem großen Löffel in der Sauce herumrührte.

„Lasst uns einen rauchen, bis die Kartoffeln fertig sind", schlug John vor, der nichts mehr mit sich anzufangen wusste.

„Du kannst doch nicht einfach gehen", lachte Carlos. „Am Ende behält sie Recht und es brennt wirklich was an."

„Meinst du, ich bin blöd?", fragte John, ehe er in den Topf sah. „Das reicht doch locker."

„Sagte der, der gerade mal Nudeln kochen kann", stichelte Marten, dann linste auch er in den Topf und schaute auf die Uhr. „Für zehn Minuten sollte das trotzdem reichen. Außerdem stehen wir ja direkt an der Tür. Falls da was passiert, riechen wir das sowieso."

Also zogen sie sich die dicken Jacken über und verschwanden einen Moment nach draußen. Während Carlos den Joint drehte, blieb John an der Tür stehen und behielt die Kartoffeln im Auge – jedenfalls so lang, bis die Haschzigarette die Runde machte.

Als sie kurz darauf in die Hütte zurückkehrten, stieg Marten als erstes der verräterische Geruch in die Nase. Hastig nahm er den Topf vom Herd. Carlos tauchte hinter ihm auf und schüttelte tadelnd den Kopf. „Ich hab es euch ja gesagt."

Marten kratzte währenddessen die angebrannten Kartoffeln aus dem Topf.

„Scheiß drauf, Digga. Das reicht trotzdem noch locker für alle", erwiderte er, während Carlos die übrigen unversehrten Erdäpfel zu den Zwiebeln und den Gewürzgurken in die Sauce schob. John begann damit, das Gemüse unterzurühren.

„Und jetzt?", fragte Marten.

„Muss das eine Stunde ziehen. Dann ist er fertig und wir brauchen nur noch die Würstchen aufwärmen", antwortete Carlos, während er die verkohlten Kartoffeln im Müll verschwinden ließ.

„Einfach so?", fragte John skeptisch.

„Ich sag doch: Kochen ist voll einfach."

Die Sonne war bereits untergegangen, der Abend längst angebrochen, als die Pärchen schließlich gemeinsam am Tisch saßen. Der Einfachheit halber hatten sie die Dekoration des Frühstückstisches beibehalten, lediglich die Zimtsterne gegen ein paar weihnachtliche Kerzen getauscht. Nika schaute neugierig auf die große Schüssel, die Carlos zum Tisch trug.

„Kartoffelsalat und Würstchen? Das ist ja nun wirklich nicht schwer", kommentierte sie, als er den Salat abgestellt hatte. Marten warf seinem Freund einen ernsten Blick zu.

„Was hab ich dir gesagt?"

„Sieht doch gut aus", lobte Cassie versöhnlich. „Oder, Willow?"

Ihre jüngere Schwester zog die Augenbrauen hoch.

„Auf den ersten Blick kann ich nicht meckern."

„Na, da haben wir aber jetzt alle Glück gehabt", erwiderte Marten bissig, als er sich neben Nika an den gedeckten Tisch setzte. John, der die heißen Würstchen auf einer großen Platte aufgeschichtet hatte, nahm neben Cassie Platz und reichte Marten sein Getränk.

„Das habt ihr wirklich gut gemacht", probierte Nika, ihn mit einem verzückten Augenaufschlag zu besänftigen.

„Ja. Ehrlich", stimmte nun auch Willow mit ein, als sie den Löffel in den Salat schob.

Cassie warf einen zufriedenen Blick in die Runde.

„Ich finde es so schön, dass wir heute Abend alle hier zusammensind. Fröhliche Weihnachten."

„Auf einen schönen Abend", stimmte Nika mit ein und hob ihr Glas, um mit den anderen anzustoßen. Anschließend nahmen sich alle vom Salat, von den Würstchen und vom Baguette, das die Jungs aufgebacken hatten. John entging nicht, wie Cassie schmunzelnd mit ihrer Gabel die Kartoffeln inspizierte. „Was ist?", wollte er wissen.

„Wer hat denn die Kartoffeln geschnitten?", fragte sie, während sie die erste Portion Salat auf ihre Gabel lud.

„Wir alle. Wieso?", hakte Marten skeptisch nach.

„Naja... Normalerweise schneidet man die in gleichdicke Scheiben", antwortete Nika amüsiert.

„Siehst du, Baby? Und weil du das so viel besser kannst, bist du bei uns ja auch fürs Kochen verantwortlich", kommentierte Marten unbeeindruckt, bevor er etwas Senf neben sein Würstchen klekste und John anschließend die Tube weiterreichte. Cassie schnappte sich den Salzstreuer.

„Und? Gut?", wollte John von ihr wissen.

„Hmm", machte Cassie, während sie ihre Portion nachwürzte. John schaute nach wie vor in ihr Gesicht.

„Was heißt denn hier hmm?", fragte er beleidigt, während sie den Streuer kommentarlos an Willow weiterreichte.

„Ist super", versicherte Cassie und aß wie zur Bestätigung einen weiteren Happen. Willow schob ihr unterdessen den Pfefferstreuer zu.

„Ich find's auch gut", pflichtete Carlos ihr überzeugt bei und schob ein Stück Würstchen hinterher.

„Und was sagst du?", fragte Marten und wandte sich seiner Freundin zu. Sie schluckte ihren Bissen herunter und sah ihm bemüht ernst ins Gesicht.

„Wirklich lecker."

Er sah ihr prüfend in die Augen.

„Du lügst, ohne rot zu werden."

Nika lachte los und hob beschwichtigend die Hände.

„Nein, ehrlich, der Salat ist in Ordnung. Es ist einfach nur... etwas viel Mayo und etwas wenig Würze."

„Wir dachten, es wäre sicherer, wenn jeder für sich selbst nachwürzen kann, bevor es dem einen oder anderen zu intensiv schmeckt", erklärte John großkotzig und tunkte sein Würstchen in etwas Grillsauce.

„Ah, okay", machte Willow trocken.

„Macht Sinn", setzte Cassie hinzu. John seufzte.

„Wenn ihr keinen ungenießbaren Salat wollt, müsst ihr euch halt selbst ums Essen kümmern", sagte er, zuckte mit den Schultern und schob sich demonstrativ einen großen Happen Salat in den Mund. „Außerdem schmeckt der hammer, ihr habt einfach nur keine Ahnung, was gut ist."

„Er ist nicht ungenießbar", versicherte Cassie ernst. „Er schmeckt gut. Nur ein wenig fad."

John grinste.

„Wäre ja auch langweilig, wenn wir selbst im Kochen besser wären als ihr. Ich meine, wofür bräuchten wir dann euch noch?"

Während des Essens unterhielten sie sich über den Jahreswechsel und sprachen über ihre Pläne für das kommende Jahr. Während Cassie überlegte, sich zunächst ein wenig zurückzuziehen, hatte John bereits mehrere Wochen in seinem Kalender für Studioarbeiten geblockt. Willow hoffte, ihr Studium zeitnah abschließen zu können und Marten wollte vermehrt Zeit mit Nika verbringen und mit ihr in Urlaub fliegen; etwas, das in den letzten Jahren immer zu kurz gekommen war.

Nach dem Abendessen räumten die Frauen den Tisch ab, während ihre Freunde sich mit ein paar Flaschen Bier ins Wohnzimmer verzogen und sich um den Kamin kümmerten.

„Ist das zu glauben? Jetzt haben sie einmal zwei Handschläge getan und den Rest überlassen sie wieder uns", seufzte Willow frustriert, als sie die letzten dreckigen Teller in die Spülmaschine geräumt hatte. Nika, die gerade den Tisch abgewischt hatte, fuhr grinsend zu ihr herum. „Hast du irgendwas anderes erwartet?"

„Nur, weil dein Freund so ein Macho ist, muss ich meinem das nicht immer durchgehen lassen", grummelte Willow mürrisch und entlockte Nika ein Lachen.
„Er zeigt das eben nicht vor jedem", grinste sie augenzwinkernd, ehe sie den Lappen unter dem Wasserhahn in der Spüle auswusch. Cassie stellte unterdessen die abgepackten Essensreste in den Kühlschrank.
„Dafür, dass sie das sonst nicht so oft machen, haben sie sich doch gut geschlagen", sagte die, strich sich eine Locke hinters Ohr und drehte sich wieder den anderen beiden zu.

„Ich fühle mich sogar ein kleines bisschen schlecht, weil wir so an ihrem Salat herumgenörgelt haben", gab Nika zu.

„Sagst du nur, weil du Angst hast, dass Marten dir später für deine offene Kritik vor uns den Arsch versohlt", stichelte Cassie amüsiert. Nika schlug mit einem Küchenhandtuch nach ihr. Die drehte sich lachend zur Seite, sodass Nika nur ihren Hintern traf.

Sie erledigten die letzten wenigen Handgriffe, bevorsie sich zu ihren Freunden ins Wohnzimmer gesellten.

Girls (und Boys?), ich hoffe, es hat euch gefallen, den Jungs beim Kochen zuzusehen. Also, wenn man das in dem Fall überhaupt so nennen kann, denn so extrem schwer ist Kartoffelsalat jetzt auch nicht, haha. Ich freu mich auf eure Kommentare und küsse eure Herzen. 

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