11. Kapitel: Tag 1

Nachdem wir uns noch eine ganze Weile unterhalten und über unser weiteres Vorgehen gesprochen haben, beschließen wir nun alle über dieses zu informieren. Liam und Niall gehen erneut auf die Bühne. Liam hatte Niall angeboten ihn zu unterstützen und dieser hatte sofort angenommen. Oben angekommen beginnt Niall zu sprechen, nachdem er mit einem Räuspern auf sich aufmerksam gemacht hat. 

"Hey...hi, ähm also, wir haben uns einige Gedanken gemacht. An unserer Situation, dass wir hier eingesperrt sind, hat sich leider nichts geändert", sagt er mit ruhiger Stimme. "Als Erstes haben wir eine Liste mit allen Lebensmitteln erstellt, die uns hier drinnen zur Verfügung stehen", er macht eine kurze Pause, bevor er weiter spricht, "Ich will ehrlich sein, denn das hat jeder hier verdient, es ist nicht übermäßig viel und wir werden damit keine Ewigkeit auskommen aber-", noch bevor Niall seinen Satz zu Ende bringen kann wird er von lautem Gemurmel unterbrochen. "Was soll das heißen", ruft jemand. "Werden wir jetzt verhungern oder wie", schreit ein anderer. "Das kann doch nicht sein" und "Wie soll es jetzt weitergehen?" wird in den Raum geworfen. 

Die Stimmung wird merklich angespannter und die Verzweiflung der Anwesenden ist deutlich zu spüren. "Haltet die Klappe!", ertönt plötzlich eine feste Stimme. "Seid ruhig und lasst ihn ausreden! Dann werden euch mit Sicherheit eure Fragen beantworten!" Ich drehe meinen Kopf in die Richtung, aus der sie gekommen ist und erkenne eine junge Frau. Sie hat lange schwarze Haare und wunderschöne asiatische Gesichtszüge. Man könnte sie als süß bezeichnen, doch ihre Augen und ihr Auftreten zeigen deutlich, dass das eine pure Beleidigung wäre. 

Tatsächlich hören die Zwischenrufe auf und die Leute richten ihre Aufmerksamkeit wieder auf Niall. "Also, wie ich bereits sagte, es ist nicht besonders viel und wir werden damit nicht für immer auskommen, aber es ist genug, um ein paar Tage auszuhalten. Wir stehen in ständigem Kontakt mit der Polizei, die ihr Möglichstes tun, um uns zu befreien." Niall sieht die Leute an und versucht ihnen mit allem, was er hat klarzumachen, dass jeder von uns hier sein Bestes gibt. 

"Damit das Ganze hier funktioniert, muss jeder ein bisschen zurückstecken. Das heißt, keiner darf sich hier aufspielen oder denken, er sei wichtiger, als der andere." - "Ach und das entscheidest du einfach so? Du bist niemand, der mir sagen kann, was ich zu tun und zu lassen habe", ruft eine Stimme hinter mir. Diese Aussage bringt mein Blut zum Kochen. Ich drehe mich zu der Stimme hinter mir um und sehe einen jungen Mann. Er ist jünger als ich, vermutlich Anfang Zwanzig. Sein genervter und arroganter Blick ist einfach beleidigend und anscheinend hat ihm keiner beigebracht, wie man sich zu benehmen hat. Da hilft ihm seine schicke Kleidung auch nicht weiter. 

Wenn ich ihn mit mir in dem Alter vergleiche...gut, ich bin auch noch nicht viel älter, aber manchmal reichen die wenigen Jahre schon aus, um mich wie 60 fühlen zu lassen. Aber ich meine ist ein wenig Anstand und Verständnis denn zu viel verlangt? Wie kann man nur so sein, wenn einem doch schon der natürliche Menschenverstand die Antwort auf seine Frage gibt? Am liebsten würde ich aufstehen und dem Typen eine reinhauen, doch noch bevor ich irgendetwas machen kann meldet sich Niall erneut zu Wort. 

"Das ist genau das, was ich meine!" Seine Stimme ist fest und ich kann deutlich heraushören, dass er wütend ist. Er versucht es sich allerdings nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Dennoch lässt seine Stimme und seine Körperhaltung keinerlei Zweifel daran, dass er seine nächsten Worte ernst meint und keine Einsprüche zulassen wird. 

"Diese Art von selbstgefälliger Arroganz und Egoismus ist das, was ich meine! Ja, ich bin vielleicht niemand wichtiges, aber das ist meine Bar und somit meine Verantwortung! Jeder einzelne ist unfreiwillig hier eingesperrt aufgrund von Ereignissen, die niemand weder beeinflussen, noch vorhersehen konnte. Ist die Situation mehr als ungünstig? Ja. Können wir sie ändern? Nein. Das bedeutet wir müssen das Beste daraus machen und alles, was wir können ist, abzuwarten. Ich und meine Freunde haben, seitdem wir von all dem erfahren haben, unser Möglichstes getan, um sicherzustellen, dass wir in der kommenden Zeit sicher sind. Das heißt, wir haben nach Möglichkeiten gesucht hier auf anderem Weg heraus zu kommen, aber leider ist dies nicht möglich. Wir haben mit der Polizei gesprochen und sichergestellt, dass sie über unsere Situation Bescheid wissen und uns, sobald es ihnen möglich ist, hier rauszuholen.” 

Niall’s Blick schweift für einen kurzen Moment zu den anderen Leuten herüber, bevor er erneut auf dem jungen Mann landet. “Wir haben sofort darüber nachgedacht, was wir brauchen, um das Ganze hier zu überstehen. Damit ist gemeint, dass wir etwas zu trinken haben, was kein Problem darstellt. Keiner hier wird verdursten. Da das hier aber leider nur eine Bar und kein Restaurant ist, ist zwar für Essen gesorgt, aber, wie ich gerade erklärt habe, ist es nicht in Massen vorhanden. Dennoch... mit etwas Planung, Verständnis und Rücksicht von jedem von uns wird es machbar sein. Was die Schlafplätze angeht, müssen wir uns mit den gegebenen Möglichkeiten zufriedengeben, aber wir haben im Lager und in meinem Büro Decken und ein paar Kissen. Es wird nicht so angenehm, wie in einem Hotel, aber es ist machbar", fährt der Ire jedoch stets mit dominanter Stimme fort. 

"Wir geben uns hier wirklich Mühe! Niemand hier ist begeistert von der Situation, aber wir versuchen das Möglichste zu tun! Aber all das ist nichts mehr Wert, wenn es Leute gibt, die der Meinung sind sich so aufführen zu müssen. Denken Sie, sie sind besser? Sie mögen vielleicht einen besseren Job als ich haben oder mehr Geld verdienen, aber jetzt gerade ist all das hinfällig. Wir sitzen alle im selben Boot! Und wenn ich sie fragen würde, was sie bis jetzt für alle hier getan haben, was würde sie dann antworten?" Niall starrt den Mann hinter mir auffordernd an. Dieser gibt allerdings keinen Ton von sich und das ist Antwort genug. 

Der junge Kerl sieht mittlerweile so aus, als ob er ziemlich eingeknickt wäre, denn sein überheblicher Blick ist nun nirgendwo mehr in seinem Gesicht zu finden. Stattdessen zeichnet sich Unbehagen darin wieder, denn nun sehen ihn alle an. "Jetzt hat er nicht mehr die große Klappe", höre ich Louis, mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen, leise zu Zayn sagen. Und trotz allem, was zwischen uns ist, kann ich nicht anders, als ihm zuzustimmen. 

In meinem Inneren breitet sich Stolz aus. Stolz für meinen besten Freund. Es braucht normalerweise ziemlich viel, damit Niall laut wird. Er ist eigentlich ein sehr friedliebender Mensch, doch er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, wenn es um die Leute geht, die er liebt. Und in diesem Fall, um die Leute, für die er sich verantwortlich fühlt. 

"Dieser Reaktion zufolge nicht besonders viel. Sie haben recht, ich kann ihnen nicht sagen, was sie zu tun und zu lassen haben, aber ich kann an sie appellieren. Bitte...bitte lassen Sie sich darauf ein! Lassen Sie sich auf uns ein!" Niall richtet sich nun an alle Gäste. "Wir versuchen seit Minute Eins herauszufinden, was das Beste für alle ist und wir werden bestimmt nicht alles richtig machen, das weiß ich...aber wir versuchen es." Niall's Stimme ist nun deutlich ruhiger und man hört die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit heraus. Wer es nicht tut, kann seine guten Absichten spätestens erkennen, wenn er ihm ins Gesicht sieht. 

"Wir halten uns keineswegs für etwas Besseres. Aber das ist meine Bar und irgendwie fühle ich mich verantwortlich und...und schuldig." Die letzten zwei Wörter kommen nur ganz leise hervor, aber trotzdem hörbar. Niall sieht auf den Boden und atmet einmal tief durch. Es ist ziemlich still, er hat die Aufmerksamkeit aller. Mein Herz wird bei diesem Anblick schwer. Jeder kann sehen, dass er tatsächlich so denkt. Er fühlt sich schuldig, obwohl er dazu überhaupt keinen Grund hat. Räuspernd fährt er anschließend fort. 

"Falls irgendjemand weitere Ideen hat, oder irgendjemandem etwas auffällt, was uns entgangen ist oder wir falsch machen, sagt es! Das Ganze hier kann nur funktionieren, wenn wir aufeinander achten und zusammen arbeiten. Und vor allem Verständnis zeigen.” Mit diesen Worten beendet der Ire seine Ansprache und schenkt den Leuten anschließend ein sanftes Lächeln, bevor er doch noch etwas anhängt. "Ich habe jetzt die ganze Zeit von "wir" gesprochen, ja...also falls sich jemand fragen sollte, wer das ist, für den Fall, dass jemand einen Einfall oder so hat...das wären zum einen Liam", Niall zeigt neben sich und Liam hebt mit einem warmen und sympathisch wirkendem Lächeln eine Hand, "und ansonsten wären da noch Harry, Louis und Zayn. Die stehen dort hinten an dem Tisch." 

Einige der Gäste drehen sich in die Richtung, in welche er deutet. Ich lächle etwas gequält, schenke Niall dann aber ein aufrichtiges Grinsen, welches er sofort erweitert. Wie gesagt ich bin wahnsinnig stolz auf ihn und auch Liam klopft ihm anerkennend auf die Schulter. Als sie anschließend zu uns zurückkommen, falle ich Niall sofort um den Hals und drücke ihn fest an mich. "Es ist nicht deine Schuld, nichts hiervon", flüstere ich ihm ins Ohr. Er soll das nicht auch nur für eine Sekunde denken. Daraufhin sagt er nichts, drückt mich einfach nur noch fester und auch, wenn ich es nicht sehen kann, weiß ich, dass er lächelt. Als wir uns voneinander lösen halte ihn noch an den Schultern fest und sehe ihn mit breitem Grinsen an. Kurz daraufhin wird unser kleiner Moment von Zayn unterbrochen. 

"Bessere Worte hätte ich auch nicht finden können. Respekt", sagt er begeistert. Niall schenkt ihm ein aufrichtiges Lächeln. "Dem kann ich nur zustimmen", lacht Louis. "Der Typ war am Ende echt so klein mit Hut." Ein zufriedenes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, bevor er leicht seinen Kopf zu dem jungen Mann hinter uns dreht. "Aber auch krass, dass du dich so beherrschen konntest, ich glaube nicht, dass ich das geschafft hätte", gibt er dann zu. "Ich muss zugeben, es hat mich etwas Kraft gekostet, um einigermaßen ruhig zu bleiben, aber ich konnte ihn ja schlecht einfach so anschrein...obwooohl ich das gerne gemacht hätte", entgegnet Niall leicht lachend. 

Liam klopft ihm noch einmal beruhigend auf die Schulter und meint dann "Aber du weißt auch, dass das nichts gebracht hätte. Du hast absolut richtig gehandelt. Du warst Perfekt. Ich war kurz davor einzuspringen, aber dann hast du übernommen und ich muss ganz ehrlich sagen, ich hätte es kein Bisschen besser machen können." Niall sieht Liam überrascht und mit schimmernden Augen an. Li ist gut in diesen Dingen und er strahlt dabei immer eine selbstverständliche Autorität aus. Für Niall fühlt sich dieses Kompliment also an, wie ein kleiner Ritterschlag. “Jetzt müssen wir einfach hoffen, dass die Leute unserer Bitte folgen", entgegnet Liam und legt mir eine Hand auf die Schulter. 

Wir wechseln irgendwann das Thema und kommen auf Zayn’s Leidenschaft für Kunst und seine Reisen mit Selena zu sprechen. Die zwei haben wirklich viel von der Welt gesehen und ich muss zugeben, ich bin ein wenig neidisch. Ich räuspere mich kurz und frage ihn dann, ob es einen Ort gab, der für ihn besonders schön war. Auch wenn wir beide immer noch eine gewisse Spannung zwischen uns spüren, lassen wir uns davon nicht weiter beeinflussen. Außerdem, was soll ich machen? Ihn ebenfalls ignorieren? Ich glaube, es reicht, wenn ich das bei Louis tue…auch wenn ich Li zu liebe das Ganze versuche runter zu schrauben. 

"Hmmm", überlegt er. "Es ist wirklich schwierig. Also zu meinen Favoriten gehören definitiv die Inka-Ruinen von Machu Picchu. Es ist zurecht ein Kulturjuwel. Als Selena und ich dort waren, haben wir uns beide so klein gefühlt", lacht Zayn. 

"Das war schon wirklich beeindruckend. Aber auch die Reisterrassen von Jatiluwih, in Indonesien waren wunderschön. Das klingt vielleicht nicht besonders spannend, aber ich habe mich da irgendwie extrem wohlgefühlt, als ich das gesehen habe. Überall, wo man hingesehen hat, war es grün. Naja..aber die Victoria Falls in Simbabwe und Tansania waren auch atemberaubend. Selena und ich wollten gar nicht mehr gehen. Die ganzen Tiere…wow. Niemals hätte ich gedacht, so nah an sie heranzukommen. Oh Gott und man glaubt nicht, wie laut Wasser sein kann, bis du vor diesem gigantischen Wasserfall steht. Es ist eins der unglaublichsten Gefühle auf der Welt. Man schaltet komplett ab", redet er immer weiter und scheint aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus zu kommen. 

Zayn seufzt. "Wenn ich so davon rede, bekomme ich sofort Fernweh und würde am liebsten sofort die nächsten Reis planen." - "Wow, da bist du ja ganz schön rumgekommen", staunt Niall. "Vielleicht hätte ich doch etwas studieren sollen...wie Anwalt", lacht er. "Ich könnte mir nicht mal eine von diesen Reisen leisten." Zayn verzieht ein wenig das Gesicht. "Tut mir leid, ich wollte nicht so rum prahlen." Niall grinst nur und winkt ab. "Ach, schon okay. So war das auch nicht gemeint", versichert er ihm augenblicklich. 

"Aber ohne Selena könnte ich mir das auch alles nicht leisten. Ich meine ja, ich verdiene nicht schlecht, aber so viel nun auch wieder nicht." Ich kann in seinem Gesicht erkennen, dass ihm die ganze Situation doch etwas unangenehm ist. Zayn wirkt nicht unbedingt wie jemand, der sehr viel Wert auf materielle Dinge legt und Geld extrem wichtig ist. Außerdem bin ich mir sicher, dass sich Louis anderenfalls auch nicht mit ihm abgeben würde, geschweige denn befreundet sein würde. Er hält von diesen Dingen nämlich nichts. Ihm geht es um die Menschen. Du kannst ihn nicht mit einer teuren Uhr begeistern, sondern eher gemeinsamen Erinnerungen. Das mochte ich mit am meisten an ihm, diese Verbundenheit, die er zu den Leuten in seinem Umfeld hat…besonders zu seiner Familie.
Und warum denke ich jetzt sowas? Was ist nur los mit mir? 

"Okay, also das klang ja alles wirklich sehr vielversprechend, aber du hast trotzdem nicht unbedingt die Frage beantwortet." Zayn zieht nur eine Augenbraue hoch und sieht mich fragend an. "Ich wollte wissen, ob es einen Ort gab, der für dich besonders war." - "Alle diese Orte waren unglaublich schön, aber....naja, also-", Zayn ist etwas in Gedanken, doch plötzlich schleicht sich ein leichtes Grinsen auf seine Lippen, was mit jeder Sekunde breiter wird. "Also, wenn ich mich wirklich nur für einen Ort entscheiden müsste, dann wäre es der erste Ort, an den ich zusammen mit Selena gefahren bin. Er wird mich ein Leben lang an sie und an uns erinnern." 

"Eine kleine Ortschaft an der Riviera di Levante in Liguria. Es ist fast schon zu schön, um wahr zu sein. Das Wasser ist unglaublich klar und die Menschen dort unheimlich gastfreundlich. Als wir damals dort waren, war es noch ein totaler Geheimtipp. Mittlerweile, aber leider nicht mehr. Trotzdem wird er immer einer meiner liebsten Orte sein. Ich war überwältigt, aber naja Italien ist halt auch einfach wunderschön", erzählt Zayn uns mit Lächeln im Gesicht. Mein Lächeln wiederum fällt augenblicklich. Italien. Mein Blick geht unweigerlich zu Louis, auch sein Lächeln ist verschwunden. Wir scheinen beide an das Gleiche zu denken und dieselbe Reaktion zu haben. 

“Oh shit sorry Louis, ich wollte nicht-”, beginnt Zay plötzlich und sieht aus, als hätte er gerade das Schlimmste auf der Welt gesagt. “Schon gut”, kommt es schwach von Louis, welcher sich ein Lächeln aufzwingt. Es herrscht eine betretene Stimmung und als mein Blick zu Liam gleitet, sehe ich, wie auch er betreten zu Boden sieht und dem Blauäugigen dann einen mitleidigen Blick zuwirft. Und plötzlich bin ich mir nicht mehr so sicher, dass wir dasselbe denken. 

Verwirrt sehe ich zwischen den dreien hin und her. Louis spielt erneut mit der Haut an seinem Daumen und die eben noch leichte Stimmung ist verschwunden. Niall sieht ebenso verwirrt wie ich umher. Doch dann sieht Louis auf und der Ausdruck in seinen Augen lässt mein Herz automatisch schneller schlagen. Es wirkt fast so, als ob ihn seine Gedanken und Erinnerungen quälen…so sehr, dass er am liebsten alles herausschreien würde. So habe ich ihn noch nie gesehen und ich habe Angst davor zu erfahren, was der Grund dafür ist. 

Louis begegnet Niall’s Blick und lächelt erneut gezwungen. “Entschuldigt. Italien hat nur eine große Bedeutung für mich”, bringt er zögerlich hervor. Das Klopfen meines Herzens wird immer lauter. Ich weiß, welche Bedeutung es für mich hat, doch für ihn…scheint da noch etwas gänzlich anderes zu sein. 

Ich kann erkenne, dass Niall am liebsten nachfragen würde, doch es würde sich falsch anfühlen. Aus irgendeinem Grund ist uns allen bewusst, dass er es von sich aus erzählen muss…wenn überhaupt. Ein erneutes Schlucken seinerseits. “Es war der letzte große Urlaub, den ich mit meiner Familie unternommen habe. Danach wurde es…komplizierter. Meine-Meine Mum hat ihn geliebt. Geliebt, dass wir alle zusammen waren und sie hat jede Sekunde genossen. Sie hat sehr viel aus dieser Zeit gezogen…bis zum Schluss. Bis sie vor  anderthalb Jahren gestorben ist.”

Die ganze Zeit über hatte sein Blick auf Niall geruht, beinahe Krampfhaft hatte er versucht, ihn anzusehen. Doch jetzt, für eine kurze Sekunde, landeten seine Augen auf mir. Sein Blick trifft den meinen und für diesen flüchtigen Moment kann ich all den Schmerz der Welt in diesem Blau sehen. 

Mein Herz setzt einen Schlag lang aus und ich habe das Gefühl, jemand habe mir die Luft abgedreht. Jay ist tot? Was-? Wie? Ich meine… 
Ich versuche die gesagten Worte zu verstehen, doch sie wollen nicht richtig ankommen. 
Das kann nicht sein. Doch ein einziger flüchtiger Blick zu Louis reicht, um mir zu bestätigen, dass es die Wahrheit ist. Kein Versehen, kein Missverständnis…so sehr ich es mir auch wünsche, mich verhört zu haben!

Wie kann eine so lebensfrohe Person einfach weg sein? Was ist passiert? Ich verstehe es nicht. 
Bei den Erinnerungen an Jay bahnen sich automatisch Tränen in meine Augen, welche ich krampfhaft versuche zu unterdrücken. Ohne es zu wissen hat sie mir geholfen, mir Dinge gesagt, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde und eine viel größere Rolle gespielt, als sie es je wissen wird. Gott ich hoffe trotz allem, dass sie es wusste…wie viel sie mir bedeutet hat.



2995 Wörter
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Hallo meine Lieben,
entschuldigt bitte den Ausfall in der letzten Woche. Es war wirklich viel los bezüglich der Uni und ich kann leider auch nicht garantieren, dass es nächste Woche nicht erneut zu einem Ausfall kommen wird.  ):

Allerdings habe ich es heute geschafft und hoffe ihr findet Gefallen daran...es ist ziemlich viel passiert.
Die Nachricht über Jay hat Harry ganz schön mitgenommen...aber wer kann es ihm verübeln, bei allem, was passiert ist. Ach ja...das wisst ihr ja noch gar nicht hihi (es bleibt spannend)

Ich hoffe sehr euch gefällt der weitere Verlauf und das heutige Kapitel!
Lasst gerne eure Gedanken und Kommentare da...freue mich darauf!

PS.: Das Bild oben ist der Ort, welchen Zay meint (;

Love SunflowerThistle ♡

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