BLUTRACHE - WALTHERS AFSTIEG
An dieser Stelle melde ich mich dann doch noch einmal, um ein wenig Werbung für zwei weitere Bücher zu machen, die in direktem Zusammenhang zu "Once in a Blue Moon" stehen.
In diesem Kapitel stelle ich euch "Blutrache - Walthers Aufstieg" vor.
Darin geht es um den Vampir Walther, der in diesem Buch der Antagonist war und ist. Doch wie wurde er zu dem Mann, den Maria kennengelernt hat? Woher kommt seine Abneigung gegenüber den Mikaelsons? Das erfahrt ihr in dem Spinoff zu "Once in a Blue Moon".
Leseprobe:
Auszug aus "Blutrache - Walthers Aufstieg" Kapitel 2 "DAS ENDE DER KINDHEIT":
HALLO, MEIN NAME ist Knut, Sohn des Flößers. Jedenfalls war das früher der Fall. Heutzutage bin ich unter einem anderen Namen bekannt, den ich mir selbst gegeben habe. Es ist nicht so, dass ich dadurch gefährlicher oder, nun ja, ernsthafter klingen wollte, vielmehr habe ich mir diesen Namen zu Ehren einer wichtigen Person in meinem untoten Leben gegeben. Ja, richtig gelesen – untot. Ich bin ein Vampir und der ein oder andere von euch kennt mich vielleicht bereits oder hat zumindest von mir gehört.
Was ich mit der Ewigkeit anfangen möchte, die mir gegeben wurde, die ich mir aber mitnichten jemals gewünscht hätte, möchtet ihr wissen? Vor allen Dingen will ich Rache an den Mikaelsons, der Urvampir-Familie, verüben. Blutige Rache. Warum ich diese Ausgeburten der Hölle so sehr verachte? Weil sie nichts anderes verdient haben!
Ich selbst mag viele furchtbare Dinge getan haben, aber ich war nicht immer der Schurke, der ich jetzt bin. Selbst nach meiner Verwandlung nicht. Das könnt ihr nicht glauben?
Dieser unschuldige junge Mann von 21 Jahren, der unter seinem Geburtsnamen Knut ein einfaches und hartes, aber dennoch glückliches und vor allem normales Leben geführt hatte – das war ich.
Doch Knut, oder vielmehr, was von ihm übrig war, existiert schon lange nicht mehr. Was mit ihm passiert ist? Ich werde es euch erzählen. Aber seid gewarnt: Es wird keine schöne Geschichte und vielleicht könnt ihr mich und meine Absichten am Ende sogar ein wenig verstehen.
02. April 1531 –
Ein Dorf in Norddeutschland
»Karl!«, rief mein Vater eines Morgens zu meinem jüngeren Bruder und klang nicht danach, als würde er in guter Gemütsverfassung sein. »Karl, hol etwas Brot aus der Kammer und Käse.«
»Aber Vater, es ist kein Brot mehr da. Das letzte Stück haben wir gestern gegessen«, piepste der Sechsjährige und fürchtete die Reaktion unseres strengen Vaters.
»Was soll das heißen, kein Brot mehr?« Wie erwartet, färbte sich das sonnengegerbte Gesicht von Konrad, dem Flößer puterrot. »Dann soll Mathilda losgehen und neues Brot holen. Aber weniger, als beim letzten Mal«, befahl der Alte unserer einzigen Schwester und kramte ein paar Schilling aus seinem verschlissenen Lederbeutel hervor, den er unter einer Schüssel auf dem kleinen Regal versteckt hielt.
Auch wenn Vater gern so tat – die Ärmsten unter den Armen waren wir nicht. Doch hatte er für seine eigenen Kinder meist nur das übrig, was er für sie als ausreichend erachtete. Seine Geschäfte als Floßbauer liefen mal mehr, mal weniger gut, je nach Jahreszeit. Dennoch mussten wir zumindest nicht um unser tägliches Brot betteln. Wobei es sehr viel mehr als das selten gab, wie ich zugeben muss.
Mehr noch als die karge Kost machte uns Kindern Vaters unstetes Gemüt zu schaffen. Meist ließ er es an unserer Mutter, Mechthild aus, die sich als Weberin den ein oder anderen Schilling dazuverdiente. Doch nachdem sie seit dem letzten Winter zunehmend mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, mussten wir Kinder als Sündenböcke für alles hinhalten, was dem alten Herrn an Läusen über die Leber lief.
Neuerdings machte er dabei auch vor unserer Schwester Mathilda nicht halt, die eigentlich immer sein geliebtes Nesthäkchen war. Ich hatte einmal ein Gespräch mitbekommen, in dem Vater sie dem Sohn eines wohlhabenderen Mannes versprach, den ich nicht kannte. Sobald sie alt genug wäre, würde er Mathilda zu ihm schicken. Ich hoffte sehr, dass dieser Tag noch fern sein möge.
An diesem Tag, von dem ich hier berichte, sollte das Mädchen zunächst einmal Brot kaufen. Auch das hatte früher immer die Mutter getan. Nun sah er seine Tochter in der Pflicht, im Haushalt zu helfen und die, wie er es nannte, Weiberaufgaben zu erledigen.
»Warum soll ich weniger Brot holen?«, fragte Mathilda und schaute ihren Vater mit großen rehbraunen Kulleraugen an. »Es hat beim letzten Mal gerade so für uns alle gereicht.«
»Ab morgen sind wir einer weniger«, antwortete der alte Konrad und warf mir, seinem zu diesem Zeitpunkt ältesten Sohn einen verächtlichen Blick zu.
Ich war der Drittgeborene. Vor mir schenkte der liebe Gott meinen Eltern Kurt und zwei Jahre später Kai. Wiederum nach zwei Jahren erblickte ich, Knut das Licht der Welt, gefolgt von Mathilda, Karl und Kilian. Bis vor ein paar Jahren lebte auch noch unser Großvater, Korbinian bei uns im Haus. Nach seinem Tod ging es stetig abwärts mit dem Familienidyll.
. Ende der Leseprobe
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