Once I was twent' five years old my story got told
I was fightin' against titans for freedom.
Once I was twent' five years old

Es waren einige Jahre vergangen, die Levi nicht gezählt hatte. Vielleicht war er erst vor einem Jahr, vielleicht vor einem Jahrzehnt -damals unfreiwillig- dem Aufklärungstrupp beigetreten.

Die Erinnerung an seine Freunde hatte er größtenteils verdrängt. Es hatten sich viele zu den beiden gesellt. Viele Tote, die weitergegangen waren, in eine ihm noch unbekannte Welt.

Viele waren unter seinem Kommando gestorben. Levi war inzwischen kein einfacher Soldat mehr. Er war der Hauptgefreite des Aufklärungstrupps, auch gut bekannt als stärkster Soldat der Menschheit.

Der Schwarzhaarige sagte zwar nichts dagegen, doch er verabscheute diesen Ausdruck. Vor allem aber die, die ihn benutzten.

Sie prophezeiten, dass er und Erwin Smith, welcher mittlerweile Kommandant des Aufklärungstrupps war, die Menschheit befreien würden. Lieber versteckten sie sich hinter ihren drei Mauern und hofften, dass der Aufklärungstrupp es schon machen würde, statt selbst etwas zu tun. Feige Schweine.

Anders waren die Kinder. Vorlaute Gören, die nichts von der Welt verstanden. Sie waren nicht so wie er in diesem Alter, denn sie lebten meist glücklich und gesund an der Oberfläche.

Er ignorierte die Bälger, die ihnen bewundert zusahen. Der Aufklärungstrupp ritt eben zu einer Expedition durch den Bezirk Shinganshina im Süden von Mauer Maria, umringt von Schaulustigen. Einige wünschten ihnen Glück. Andere nörgelten über ihre „verschwendeten Steuergelder". Und wieder andere, meist die Kinder, bewunderten sie.

Ebenso ignorierte der kleine Hauptgefreite so gut es ging seine nervige Kollegin, die Abteilungsleiterin Hanji Zoé, welche neben ihm ritt und von Titanen schwärmte.

Das alles hier kotzte ihn an. Er wollte nicht bewundert oder vollgelabert werden. Er war hier, weil er Erwin Smith folgte und gegen die Titanen kämpfte, für Freiheit.

Sein gelangweilter, deutlich genervter Blick traf zufällig auf zwei Bälger, ein schwarzhaariges Mädchen und einen braunhaarigen Jungen mit auffälligen Augen, welche über zwei Kisten zu ihnen sahen.

Die Bewunderung in den grünblauen Seelenspiegeln des Jungen war schwer zu übersehen, als er auch noch aufgeregt und fröhlich auf ihn deutete.

Levi kannte solche Menschen zur Genüge. Einige waren dem Aufklärungstrupp beigetreten, mit dem Wunsch die Welt zu sehen und Helden zu spielen. Die wenigsten hatten die erste Expedition außerhalb der Mauern überlebt.

Immerhin hatten sie versucht, was zu tun. Dass war ihm zwar lieber, als wenn sie nichts täten, doch die meisten Tode waren sinnlos.

Mit den Veteranen, zu denen er selbst zählte, kam er einigermaßen aus. Auch wenn Hanji oft nah an die Grenze kam, sodass Levi sie schon oft zum Teufel wünschte.

Der Schwarzhaarige wandte den Blick wieder nach vorn, als der Aufklärungstrupp durch das Tor ritt. Automatisch legte er den Kopf in den Nacken und sah empor zum Himmel.

Er lebte an der Oberfläche, doch erst hier, außerhalb der Mauern, war er beinahe wirklich frei. Wären da nicht die lästigen Titanen.

Recht bald trafen sie auf welche, die unbedingt besiegt werden wollten. Jedoch bemerkten alle, dass erstaunlich Wenige unterwegs waren.

Wieso, erfuhren sie bei ihrer Rückkehr.

Denn das Gebiet der Titanen hatte sich vergrößert, die Menschen mussten weichen.

Shinganshina und schließlich die gesamte äußere Mauer war gefallen. Die Menschheit hatte einen ihrer größten Verluste einzustecken und wurde ihrer Freiheit noch mehr beraubt. Sie war gefangen in einem noch kleineren Käfig.

Doch der Aufklärungstrupp würde nicht aufgeben. Levi und der Rest seiner Kameraden würden weiterhin ihre Herzen für die Menschheit geben, mit dem Ziel irgendwann frei zu sein.

>>Irgendwann... sind wir frei.<<

Daran glaubte Levi fest, als er mit gezogenen Schwertern den nächsten Titanen angriff.

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