29. Blut
„Ich liebe dich, Baji", hauchte er hinein und vertiefte den Kuss. Keisuke erwiderte und führte ihn fort.
„Ich liebe dich auch, Kazutora", lächelte er ihm zu, als sie sich von einander lösten und sich verliebt in die Augen schauten.
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„So ist das also", hörten die Beiden hinter sich eine deutlich wütende Stimme.
Überrascht drehten sie sich um.
Im Schatten der Gasse stand ein schwarz gekleideter Junge. Selbst ohne sein Gesicht zu sehen wusste Baji sofort wer es war.
Als er weiter auf die zwei Jungen zukam, erkannte auch Kazutora wer es war. Zufrieden grinste er leicht und legte den Kopf schief als er Chifuyu's wütenden Gesichtsausdruck sah.
„Baji...warum...warum ausgerechnet er?", hörte er die verzweifelte Stimme seines besten Freundes.
„Wie lang ist das schon so?!"
Kazutora ging provozierend einen Schritt auf den Kleineren zu.
„Schon seit 2 1/2 Jahren, was dagegen?"
„Und wie ich was dagegen hab!", schrie der Blonde. Kazutora hob genervt die Augenbraue und gab einen zischenden Laut von sich.
„Baji, bitte", richtete sich Chifuyu an seinen besten Freund. „Warum? Warum ausgerechnet er?! Er ist ein Verbrecher du darfst ihm nicht trauen! Er will dich bestimmt für irgendwas ausnutzen, nur deswegen will er, dass du zu Wallhalla kommst! Warum..."
„Halt den Mund!", grätschte Baji dazwischen. Fassungslos sah der blonde Junge ihn an.
„Aber...aber Baji", wurde seine Stimme traurig.
„Chifuyu tu mir den Gefallen und halt dich aus meinen Problemen raus. Ich liebe den den ich liebe und ich bin in der Gang in der ich sein möchte.", sprach der Schwarzhaarige kalt.
Chifuyu sah betreten zu Boden.
Doch dann änderte sich sein Blick. Mit einer Kälte wie sie sonst keiner von ihm kannte und einer ungeheuren Wut starrte er Kazutora an.
„Das ist alles deine Schuld!", schrie er den Schwarzblonden an und rannte mit geballter Faust auf ihn zu.
Lässig ohne große Anstrengung fing Kazutora den Schlag mit seiner Handfläche ab.
„Süß, mehr kannst du nicht?", grinste der Ältere.
„Immerhin bin ich kein scheiß Mörder so wie du, der versucht alle zu manipulieren und auf seine Seite zu ziehen. Ich weiß nicht mit was du Baji gedroht hast, aber ich schwöre, ich werde ihn zurückholen!", knurrte der Kleinere ihn an.
Sofort veränderten sich Kazutora's Gesichtszüge. Sein Grinsen verschwand und neben seinen Augen traten einzelne Adern sichtbar hervor. Sein Blick wurde so kalt und böse, das selbst Baji einen Schritt von ihm zurück wich.
Ohne zu zögern packte Kazutora ihn an der Kehle und drückte ihn zu Boden. Hilfesuchend rang Chifuyu um Luft, doch der Größere verstärkte seinen Griff. Die Adern an Kazutora's Hand kamen deutlich hervor vor Anstrengung.
Knurrend ballte er seine andere Hand zu einer Faust und schlug auf das Gesicht des Blonden ein.
„Ich bring dich um!"
„Ich bring dich um!"
„ICH BRING DICH UM!", schrie Kazutora immer lauter und ließ jedes Mal seine Faust auf Chifuyu's Gesicht nieder.
Röchelnd spuckte der am Boden liegende Junge Blut aus und versuchte den Griff an seinem Hals zu lockern doch es war alles vergebens.
„Kazu, bitte hör auf", hielt Jemand seinen Arm fest, der andere lag immer noch an Chifuyu's Kehle.
„Lass ihn los, ich bitte dich", flehte Baji. Langsam nahm sein Freund den Arm runter und ließ mit seiner anderen Hand los.
Chifuyu schubste ihn sofort runter und rang hustend um Luft.
Kazutora ging auf die Knie. Sein ganzer Körper zitterte. An seiner rechten Hand klebte das Blut das er dem Jungen durch Schläge verpasst hatte und an seiner linken befand sich das Blut was Chifuyu ausgespuckt hatte.
Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete der Gelbäugige seine Hände.
„Nein...ich...ich war das nicht...ich hab Shinichiro nicht umgebracht...das war alles Mikey's Schuld."
Sanft strich ihm eine Hand über den Rücken.
„Alles ist gut, Kazu. Es ist nichts passiert."
„Chifuyu, es ist besser du verschwindest jetzt", sagte Baji während er Kazutora wieder auf die Beine zog.
Knurrend zog der Blonde ohne ein weiteres Wort ab. Mitleidig sah Baji seinem besten Freund hinterher.
*Tut mir leid, Chifuyu.*
Immer noch spürte der Schwarzhaarige ein Zittern an seiner Seite. Behutsam legte der Größere seine Arme um den verängstigten Jungen.
„Ich muss endlich Mikey umbringen...sonst kann ich nie wieder in Frieden leben", hörte es sich fast schon verzweifelt an.
Mitleidig sah Baji den Jungen an. Er liebte ihn so sehr, dass es ihn mehr als alles schmerzte, dass er ihm nicht helfen konnte.
„Lass uns jetzt besser nach Hause gehen", murmelte Baji und legte seinen linken Arm um Kazutora's Hüfte.
Dann gingen sie los Richtung Schrein, da Baji dort noch sein Motorrad stehen hatte. Die Versammlung war wie er sich dachte schon lange zu Ende, so dass er ohne gesehen zu werden sein Motorrad holen konnte.
Der schwarzhaarige Junge setzte sich nach vorne und Kazutora setzte sich schweigend hinter ihn.
Baji fuhr zu der heruntergekommen Gegend in der Kazutora wohnte und hielt vor seinem Wohnkomplex.
„Danke", murmelte der Schwarzblonde leise und stieg ab. Ohne sich nochmal umzudrehen ging er zur Haustür.
*Ich darf ihn so auf keinen Fall alleine lassen*, wusste Baji und lief ihm nach.
„Hey, ich komm mit Kazu, ich lass dich nicht allein."
Wortlos nickte der Kleinere, sperrte die Eingangstür auf und ging dann durch das düstere Treppenhaus die Stufen bis nach oben zu seiner Wohnung. Baji folgte ihm schweigend, fühlte sich aber wie jedes Mal wenn er hier war nicht gerade wohl. Es gab nichtmal ein Licht im Treppenhaus, weshalb man noch mehr aufpassen musste wo man hintrat.
Kazutora betrat seine Wohnung und setzte sich in der Mitte des Raumes auf den kahlen Boden. Mit aufgerissenen Augen starrte er wieder seine Hände an als würden sie ihn in einen Bann ziehen. An ihnen klebte immer noch das Blut von der vorherigen Schlägerei.
„Es...es ist noch da", sagte er fast tonlos.
Baji legte behutsam seine Hand auf seine Schulter.
„Komm, geh ins Bad und wasch es weg ich warte hier auf dich", sagte er sanft.
Kazutora nickte leicht und stand auf. Im Bad drehte er den Wasserhahn auf und ließ das eiskalte Wasser über seine Hände laufen. Sofort färbte sich das Waschbecken rot. Doch von seinen Händen verschwand das Blut nicht. Es kam ihm vor als würde es immer mehr und mehr werden. Verzweifelt versuchte er es runter zu waschen, doch es wurde immer mehr und mehr. Das Wasser wurde immer dunkler. Der Junge sah nur noch rot. Vor Verzweiflung kamen ihm die Tränen.
*Na los! Geh runter!*
Doch egal wie sehr er es sich wünschte, das Blut ging nicht weg, fast schon als hätte es sich in seine Haut gefressen.
Kazutora hob den Blick. Er sah in den etwas vergilbten, schief hängenden Spiegel der über dem Waschbecken platziert war.
Der Junge sah sein Gesicht, seine glasigen Augen und seine zerzausten Haare. Er hasste sich so sehr. Hasste seinen ganzen Anblick, sein ganzes Wesen und alles was ihn ausmachte.
*Warum bin ich nur so? Warum bin ich noch hier? Ich will nicht mehr hier sein! Ich hasse mich! Ich hasse mein ganzes beschissenes Leben!*
Genauer sah er sich im Spiegel an.
*Verschwinde!*, schrie er innerlich vor Verzweiflung.
Mit seiner ganzen Kraft ballte er seine Hand zu einer Faust und schlug kräftig auf den Spiegel. Sofort splitterte das Glas lautstark und fiel zu Boden.
„Kazu?! Was ist passiert?!", stürmte Baji keine Sekunde später ins Badezimmer. Er sah seinen Freund wie er vor dem kaputten Spiegel stand. Das Waschbecken voller Blut. Tränen in Kazutora's verzweifeltem Gesicht und seine rechte Faust in der noch ein paar Glassplitter steckten.
„Baji! Bitte, bitte ich will nicht mehr! Ich ertrage mich nicht mehr! Bring mich einfach um oder so...ich bin es nicht wert!"
Der Größere erstarrte bei diesen Worten.
„Hör auf sowas trauriges zu sagen." Schnell lief er zu seinem Freund und drückte ihn ganz fest an sich.
„Ich werd immer bei dir sein und dich beschützen. Egal vor wem auch vor dir selbst, weil du bedeutest mir mehr als alles andere", flüsterte er Kazutora ins Ohr.
„Du bedeutest mir unglaublich viel, bitte...sag nicht sowas trauriges...damit machst du mich auch traurig."
Kazutora schniefte leise und drückte seinen Kopf an Baji's Schulter.
„Ich kann nicht, überall ist Blut. Es geht nicht mehr weg, es wird immer mehr!"
Vorsichtig nahm der Schwarzhaarige die Hände von dem Kleineren. Seine linke Hand sah ganz normal aus, in der rechten steckten dafür ein paar kleine Glassplitter von dem Spiegel den er grade zertrümmert hatte.
Behutsam zog Baji die Scherben aus der Haut. Als er die letzten entfernt hatte, lächelte er Kazutora aufmunternd an.
„Die Scherben sind weg und das Blut ist nur von dir, nicht von Jemand anderen".
Genauer betrachtete der Ältere seine Hände. Langsam beruhigte sich seine hektische Atmung als er sah, dass wirklich kein Blut mehr an ihnen klebte.
„Danke, Baji. Ich weiß nicht was ich noch machen würde ohne dich", versuchte er leicht seinen Freund anzulächeln.
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Hey ihr wieder eine neues Kapitel für euch 😊
Sadly Kazutora🥺
Lasst gerne Feedback da, wünsche euch einen schönen Tag ^^
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