21. Strand
Am nächsten Tag wachten die beiden Jungs mittags auf. Kazutora ging ins Bad um sich umzuziehen und Baji blieb noch in seinem Bett liegen. Grummelnd rekelte er sich nach ein paar Minuten aus seiner weichen Decke, die ihn bis eben noch komplett umhüllt hatte. Er entledigte sich seiner Boxershorts und suchte im Schrank nach einer frischen.
„Sorry, ich geh wieder", hörte er den erschrocken Ausruf. Keisuke sah zur Tür und sah dort den Gelbäugigen stehen, der mit hochrotem Kopf verlegen weg schaute.
Baji hingegen lachte nur.
„Jetzt komm rein, Zier dich nicht so. Irgendwann hättest du mich eh so gesehen".
Verlegen schloss Kazutora die Tür hinter sich und konzentrierte sich darauf ganz woanders hinzuschauen.
Der Größere hatte in der Zwischenzeit alles gefunden was er brauchte und zog sich zuerst seine Boxershorts an.
„Die Gefahr ist vorbei, ich hab wieder was an", lachte er.
„Sehr witzig", hörte der Schwarzhaarige nur das Grummeln seines Freundes.
„Beschwer dich nicht, hier deine Uniform", warf Baji ihm die Jacke und Hose von Toman zu, die Kazutora immer hier gelagert hatte, da das bei ihm Zuhause sonst noch mehr Schläge bedeuten würde, wenn sein Vater diese entdecken würde.
Schnell zog der Kleinere sie sich über und auch Keisuke war inzwischen fertig angezogen.
Zusammen gingen sie noch schnell in die Küche, suchten im Kühlschrank nach irgendwelchen Resten, aßen diese und dann ging es auch schon los.
Die beiden Schwarzhaarigen verließen Baji's zuhause und liefen nach unten in die Tiefgarage zu ihren Motorrädern.
Beide schwangen sich auf ihre Maschinen und fuhren los zum Schrein, an dem sie sich mit den andern Jungs trafen.
„Na, seid ihr schon bereit für den Strand?", grinste Pah sie an, der mit Mitsuya schon vor den beiden Schwarzhaarigen hier ankam.
„Aber sicher", antwortete der Ältere ebenfalls grinsend auf die Frage.
„Jetzt müssen wir nur noch auf Draken und Mikey warten", seufzte Takashi, der davon ausging, dass die beiden Blonden bestimmt zu spät kamen, da Mikey wieder nicht aus dem Bett zu bekommen war.
Nach ungefähr 10 Minuten trödelten die zwei dann auch mal beim Rest ein. Pah, Mitsuya, Baji und Kazutora hatten sich während ihrer Zeit des Wartens ein Schattenplättzchen unter einem Baum gesucht.
„Na endlich", murrte Baji, der sich als erstes erhob.
„Ach komm Baji, hab dich nicht so", lachte Mikey verlegen und hob abwehrend eine Hand.
„Pff, hätte ich das gewusst, hätte ich auch noch 10 Minuten länger liegen bleiben können", zischte der Schwarzhaarige.
Kazutora grinste währenddessen nur über das Verhalten seines Freundes.
„Mensch ist doch jetzt egal ihr zwei, lasst uns losfahren", unterbrach Draken sogleich den Redefluss der Jungen.
Der Rest nickte und alle schwangen sich auf ihre Motorräder und Mikey auf sein Moped, da dieser immer noch kein Motorrad hatte.
Dies stellte sich immer als ziemlich nervig für seine Freunde raus, da sie entweder alle paar Minuten auf die Schnecke warten mussten oder hinter ihm herschlichen.
Und genau jetzt war wieder einer dieser Momente. Die ganze Gruppe blieb stehen und seufzte.
„Jetzt mach mal hinne Mikey", riefen sie alle gleichzeitig und warteten bis ihr Anführer endlich angetuckert kam.
„Das ist schon echt traurig, dass du auf so ner schrottigen Mühle fährst", seufzte Draken, neben dem der Blonde zum stehen kam.
„Hey lasst meinen Hawk, meine 250 T in Ruhe", schnaubte der Kleinste der Runde.
„Wo soll das denn eine 250T sein?", lachte Kazutora leise auf.
„Aber echt, auf was für nem Planeten lebst du denn?", schloss Baji sich ihm an.
„Pff, ihr seid so gemein", murmelte Mikey beleidigt und drehte sich etwas von seinen Freunden weg.
„Ich weiß, dass du unbedingt eine 250T haben willst, aber im Moment gibts nunmal keinen der eine für dich übrig hat", seufzte Draken mitfühlend.
Noch bevor der Blonde etwas erwidern konnte, wurden sie unterbrochen.
„Sieh mal an, hat der Kindergarten heute Wandertag?", grinste sie ein Typ in lila Uniform an, der grade mit ein paar weiteren vorgefahren kam, die alle die selben Sachen wie er trugen.
„Fühlt ihr euch cool ihr kleinen Scheißer mit euren Gangjacken", fügte ein anderer hinzu.
„Tokyo Manji Gang? Nie gehört!"
„Erst schlagen wir euch zusammen und dann verarbeiten wir eure Motorräder zu Schrott".
*Was sind das denn für welche?*, fragte sich Kazutora und sah rüber zu Baji der auch etwas ratlos schien.
Bedrohlich kam der Boss mit einem Baseballschläger auf Mikey zu und grinste diesen schief an.
„Wenn du es wagen solltest, meinem Hawk auch nur eine Speiche zu krümmen, dann bist du tot", antwortete der Anführer der Manji's kalt und sah seinen gegenüber mit scharfen Blick an.
Laut seufzte der Ältere auf.
„Lassen wir das lieber, das ist Zeitverschwendung."
Dann winkte er seinen Kameraden zu und fuhr mit diesen davon.
*Was war das denn?*, fragte sich Baji, doch da schwangen sich alle schon wieder auf ihre Motorräder.
„Echt schade, ich hätte die zu gerne verkloppt", grinste Baji.
„Da stimm ich dir zu", schloss Kazutora sich ihm gleich an.
„Ach das hätte doch nichts gebracht", seufzte Ken.
„Ja genau, Kenny hat recht", bestätigte Mikey die Meinung seines besten Freundes.
„Maaaan früher warst du viel streitsüchtiger bevor du Draken kanntest", seufzte Baji, als würde er es vermissen.
„Hey, pass doch auf!", rief Kazutora im nächsten Moment aus und zog seinen Lenker nach rechts, nachdem Mikey urplötzlich vor ihm stehen blieb.
Die andern Jungs blieben auch alle stehen und sahen ihren Anführer fragend an.
„Was ist los Mikey?", fragte Draken nach.
„Mein Benzin ist alle", murmelte der Blonde.
„Nicht im Ernst, du wusstest doch wie lange wir fahren würden", seufzte Mitsuya.
„Auf dich ist echt kein Verlass, Mikey", fügte Pah noch hinzu, der hinter Mitsuya auf dessen Motorrad saß.
„Maaan, das ist gar nicht gut, Toman steckt richtig in der Klemme. Einer von uns muss los und neues Benzin holen gehen. Die Frage ist nur wer", versuchte der Blonde sogleich sich aus der Verantwortung zu ziehen.
„Ähm Mikey? Dein Ernst?", seufzte Kazutora.
„Bitte nicht schon wieder", murmelte Draken nur, der genau wusste, was jetzt kam.
„Wir spielen Schere-Stein-Papier", grinste Mikey.
„War ja so klar", seufzten alle im Einklang, machten aber dennoch mit. Was anderes blieb ihnen auch nicht übrig.
Baji war derjenige, der verloren hatte.
Wütend ärgerte sich der Schwarzhaarige darüber und überlies Mikey nur mit sehr viel Überwindung sein Motorrad.
Kazutora sah seinem Freund noch nach, bis der das Moped um die nächste Ecke geschoben hatte, dann fuhr er erst weiter.
„Schon viel besser, jetzt können wir endlich mal in normalen Tempo fahren", freute sich Mitsuya.
Somit dauerte es auch nicht mehr lange, bis sie endlich an ihrem Ziel angekommen waren.
„Wow, hoch lebe das Meer!", riefen die vier Jungen im Chor.
Während Draken und Mitsuya sofort ins Wasser rannten, machten es sich Pah und Kazutora auf Liegestühlen bequem und beobachteten die Mädchen am Strand.
*Schauen darf ich ja wohl*, rechtfertigte Kazutora das für sich selber, außerdem war Baji grade eh nicht hier.
Aber es fehlte noch jemand, was wohl keinem außer dem Schwarzhaarigen aufgefallen war.
„Wo steckt Miley eigentlich?", richtete Kazutora seine Frage an Pah, doch der zuckte nur unwissend mit den Schultern und wand sich dann wieder den halbnackten Mädchen am Strand zu.
Der Gelbäugige sah sich suchend am Stand um, doch nirgends war eine Spur von dem Blonden.
„Ahh, seid ihr verrückt geworden!", schrie Kazutora im nächsten Moment auf. Er hatte nicht aufgepasst und genau in diesem Moment hatte sich Draken, der klatschnass war sich auf ihn fallen gelassen und Mitsuya machte das gleiche bei Pah.
„Bah, ihr seid nass und kalt", beschwerte sich der Dickere und versuchte Mitsuya von sich runter zu werfen.
„Nun kommt schon ihr zwei, wir sind schließlich am Strand", versuchte Mitsuya sie zu überreden.
„Nee, das ist mir viel zu anstrengend", widersprach Pah sofort.
„Vielleicht wenn Baji da ist, aber jetzt noch nicht", lehnte auch Kazutora ab.
„Aww, vermisst du ihn schon?", säuselte Draken.
„Klappe!"
„Lass ihn bloß nicht sehen, dass Draken auf dir liegt, sonst gibt das gleich Ehekrieg.", lachte der Silberhaarige.
„Ihr seid doch alle Idioten", seufzte Kazutora.
Weder Baji noch Kazutora haben jemals jemandem erzählt, dass sie fest zusammen sind und sie hatten es auch nicht vor. Zwar rissen ihre Freunde desöfteren wie grade Witze darüber, aber keiner von Beiden wusste, ob es wirklich alle akzeptieren würden, wenn es wirklich so wäre. Deswegen ließen die zwei das fürs erste noch einmal gut sein.
„Wisst ihr wo Mikey steckt?", fragte der Schwarzhaarige nun auch Mitsuya und Draken.
Die Beiden schauten sich ratlos an und zuckten dann mit den Schultern.
„Der wird hier schon irgendwo sein, um den müssen wir uns keine Sorgen machen", lachte Mitsuya.
„Lasst uns doch ein Eis holen", schlug der Blonde vor.
„Super Idee, bringt ihr mir eins mit? Ich bin viel zu faul zum aufstehen", seufzte Pah, als hätte er grade Höchstsport betrieben.
„Vergiss es, schwing dein Arsch selber hin, sonst gibts nichts", winkte Mitsuya ab, der inzwischen von ihm aufgestanden war.
„Pff, gemein", bließ der Dicke nur die Luft aus, stand aber doch wiederwillig auf.
Auch Draken und Kazutora erhoben sich und schlenderten hinter ihren Freunden her Richtung Kiosk, der sich genau neben den Parkplätzen befand.
*Wo bleibt Baji nur so lange? Er hätte schon längst zurück sein müssen*, wurde Kazutora langsam nervös, der auch der einzige war den Mikey's verschwinden beunruhigte.
*Baji?*, schreckt Kazutora erfreut auf, als er Baji's Motorrad hörte, dass er wahrscheinlich unter 100 anderen erkennen würde.
*Aber das kann nicht sein, Baji hat doch Mikey's Moped gehabt um es zur Tanke zu bringen*, hielt er Inne.
Verwirrt drehte er sich, wie seine anderen Freunde um, die auch das Geräusch des Motors erkannten.
Kazutora sah wie Mikey auf Baji's Motorrad angefahren kam, der Schwarzhaarige saß hinter ihm.
„Werkwürdig, warum fährt Baji denn nicht selber?", fragte Mitsuya nach, dem das auch sofort komisch vor kam.
„Ja, genau und wo ist Mikey's Moped?", fragte auch Draken weiter nach.
Erst als die beiden näher kamen, sah Kazutora die blutigen Kratzer und Schürfwunden, die sein Freund im Gesicht hatte.
„Baji?! Was ist passiert?!", rannte der Schwarzhaarige auf die Beiden zu.
Der Blonde bremst und stoppte so das Gefährt. Baji hing wie ein nasser Sack hinter ihm und schien wenig Notiz von allem was um ihn herum passierte zu nehmen.
„Baji, jetzt sag doch was! Wer war das?!"
„Die Gang von vorhin", kam es nur leise von dem Braunäugigen.
Wütend ballte der Ältere seine Hände zu Fäusten.
„Ich hab's gewusst, wir hätten sie einfach vorhin erledigen sollen! Wenn ich die erwische!", schnaubte der Junge verärgert, während die Ader neben seinem Auge etwas hervorstach, wie meistens wenn er sehr verärgert oder angespannt war.
Beruhigend legte Mikey ihm eine Hand auf die Schulter.
„Keine Sorge, ich hab mich bereits um alle diese Dreckssäcke gekümmert".
„Danke", murmelte der schwarzhaarige und zog seinen Freund auf seinen Rücken um ihn besser tragen zu können.
Während die Vier sich ein Eis holten, trug Kazutora seinen Freund den ganzen Strand entlang bis zu den Liegestühlen, auf denen er es sich vorhin noch mit Pah gemütlich gemacht hatte.
Vorsichtig setzte er den Verletzten ab und betrachtete ihn besorgt. Fürsorglich gab er ihm noch einen Kuss auf die Stirn, dann ließ er sich im Sand neben ihm nieder.
„Kann ich was für dich tun?", bat der Ältere ihm seine Hilfe an und sah ihn währenddessen mitfühlend an.
„Denke nicht, zum Glück ist nichts gebrochen, aber der Idiot, hat mir mit seinem Schläger voll in den Rücken geschlagen", ächzte Baji leise.
„Soll ich dich massieren? Vielleicht wird's dann besser"
„Kannst du das überhaupt", hob der Jüngere prüfend eine Augenbraue.
Ahnungslose zuckte der Junge von dem die Idee kam mit den Schultern.
„Keine Ahnung, hab ich noch nie gemacht"
„Mehr kaputt machen kannst du eh nicht mehr", lachte Baji gequält und entledigte sich mit Kazutora's Hilfe seiner Uniform und seines Tshirts.
Der Ältere setzte sich hinter ihn und fing an sanft über seine Haut zu streichen.
„Ich seh genau wo er dich getroffen hat, hier ist alles rot", murmelte Kazutora und strich vorsichtig den Bereich nach.
„Au, nicht so doll!", zischte Baji ihn direkt an.
„Sicher dass, da nichts gebrochen ist?"
„Höchstens geprellt", brummte der Jüngere in den blauen Liegestuhl in den er sein Gesicht vergraben hatte.
„Sind zurück und haben euch sogar was mitgebracht", kam grade Pah wieder, gefolgt von den Mitsuya, Mikey und Draken. In seiner Hand hielt er zwei Eisbecher für die beiden Schwarzhaarigen.
„Oh, danke", nahm Kazutora es ihm ab und gab eins davon an seinen Freund weiter.
„Alter Baji, das sieht echt nicht gut aus", murmelte Mitsuya besorgt als er die rote Stelle an seinem Rücken sah.
Sanft strich er drüber.
Sofort schrie Baji auf.
„Hört endlich auf, alle an mir rumzudrücken!", schnaubte Baji sauer.
„Sorry", murmelte der Junge sofort und nahm seine Hand weg.
„In ein paar Tagen ist das wieder gut", grummelte der Schwarzhaarige und drehte sich weg.
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Nur noch heute dann ist Wochenende 🥳 habt einen schönen Tag und lasst gerne Feedback da ^^
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