17. Antwort

„Kazutora, ich...ich liebe dich", kamen Baji die entscheidenden Worte über die Lippen.

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Baji's Herz pochte bis zum Hals. Seine Hände schwitzten und seine Beine zitternden. Er hatte keine Ahnung wie sein Freund jetzt reagieren würde.

Perplex stand Kazutora vor ihm und wusste nicht was er sagen sollte. Sein Bauch kribbelte unaufhörlich und gab ihn ein noch nie dagewesenes Gefühl.

*Was soll ich nur sagen? Ich weiß doch gar nicht was Liebe ist*

Stille lag in der Luft. Betreten sah der Ältere weg.

„Baji, es tut mir leid, aber ich kann es nicht sagen. Ich weiß nicht wie sich Liebe anfühlt. Ich würde dir gerne eine bessere Antwort geben, aber ich kann nicht.", kam es mit zitternder Stimme von dem Gelbäugigen, der sich kaum traute zu atmen.

Er hatte Angst seinen besten Freund jetzt zu verlieren.

Panische Angst sogar.

Als er zu dem Schwarzhaarigen schielte, sah der ihn nur an. Kazutora konnte den Blick nicht deuten.

*Ist er sauer oder traurig oder verletzt, vielleicht auch enttäuscht?*

„Darf ich mal was probieren? Vielleicht weißt die es dann", fragte Baji vorsichtig.

Entschlossen nickte Kazutora. Wenn er jemandem voll und ganz vertraute, dann nur Baji.

Behutsam legte der Jüngere seine Hand auf die Wange seines Freundes und streichelte sie behutsam mit seinem Daumen.

*Seine Haut ist so unglaublich weich*

Vorsichtig hob er Kazutora's Kinn etwas an. Direkt vor ihm sah er die gelben Augen seines Freundes, die einerseits Unsicherheit und Nervosität aber auch vertrauen aufstrahlten.

Zaghaft kam Baji näher. Nur ein paar centimeter trennten noch die Lippen der Beiden. Das Herz des Jüngeren drohte fast aus seiner Brust heraus zu springen, als er seine Lippen mit denen von Kazutora verschmelzen ließ.

In Kazutora explodierte es förmlich an so vielen Gefühlen. Wild pochte sein Herz, während es in seinem Bauch unaufhörlich kribbelte. Es war genauso wie in seinen Träumen, nur noch viel besser. Wie von allein legte er seine Hand in Baji's Nacken und führt den Kuss weiter. Leise stöhnte er etwas auf und ließ sich von seinem Freund leiten.

*Scheiße, fühlt sich das gut an!*, dachten beide und vertieften den Kuss noch weiter.

*Was mach ich hier eigentlich? Ist das wirklich richtig?*, blieb Kazutora weiter unsicher, während Baji die Bestätigung bekam, nach der er immer gesucht hatte.

Jetzt war sich der Jüngere endgültig sicher. *Ich liebe ihn. Alles fühlt sich so gut an*.

Der Ältere löste sich von seinem besten Freund und sah unsicher weg, während Baji immer noch in einer anderen Welt war und verliebt vor sich hin lächelte.

„Na, was sagst du?", fragte der Jüngere leicht fordernd aber dennoch ruhig.

Kurz blieb es still, dann sah Kazutora ihn an.

„Ich...ich weiß es nicht...ich brauch dafür mehr Zeit...tut mir leid", murmelte er betroffen und traute sich dabei nicht den Schwarzhaarigen anzusehen. Die Angst des Älteren stieg jede Sekunde weiter in der es zwischen den beiden Jungen still blieb. Er hatte Angst Baji zu verletzen, dafür war er ihm zu wichtig, egal in welcher Hinsicht er letztendlich zu ihm stand.

Kazutora spürte wie sich ein Arm um ihn lag. Baji drückte den Jungen fest an sich.

„Mach dir keine Sorgen, ich versteh das. Ich geb dir alle Zeit die du brauchst", kamen die verständnisvollen Worte ruhig über Baji's Lippen.

Ein beruhigtes Lächeln bildete sich auf Kazutora's Gesicht, als er merkte, dass er seinen besten Freund nicht verloren hatte.

„Ich will dich nur nicht verlieren, dafür bist du mir zu wichtig. Versprich mir egal wie ich mich entscheide, dass du immer bei mir bleibst", hauchte Kazutora mit zitterndem Unterton die Worte gegen Baji's Hals.

Gänsehaut bildete sich an den Armen des Jüngeren. Sofort nickte er.
„Versprochen".

Auch wenn Kazutora seine Gefühle bis jetzt nicht erwiedert hatte, befreite es Baji sehr, ihm endlich seine Gefühle gestanden zu haben.

Tage vergingen, Wochen vergingen, inzwischen war es schon mehr als ein Monat, seitdem Baji seinem besten Freund seine Liebe gestanden hatte.

Noch immer konnte Kazutora es weder bestätigen noch ablehnen. Es war kaum zu übersehen, dass er sich in Baji's Nähe so wohl fühlte wie sonst bei niemand anderem, aber dennoch wusste der Gelbäugige nicht, ob es wirklich Liebe oder nur große Zuneigung war. Und solang er sich nicht sicher war, wollte er Baji keine Hoffnungen machen.

Den Fehler hatte er schon bei Kaori gemacht.

Gleich am nächsten Tag, nachdem Baji ihm seine Liebe gestanden hatte, sagte er dem Mädchen, dass er doch nichts von ihr wollen würde und kassierte dafür einen saftigen Schlag ins Gesicht, der zu seiner Verwunderung doch mehr weh tat als erwartet.

Normalerweise würde er sich so einen Schlag auch nie gefallen lassen, aber in diesem Fall hielt er es selber für gerechtfertigt und wusste, dass er große Scheiße gebaut hatte.

Im Moment hatte Kazutora aber noch ein viel größeres Problem als sein Gefühlschaos. In seinem Wohngebiet striff seit neusten eine Rowdygang durch die Straßen. Blackdragon nannten sich diese Schläger.
Jeden Tag lauerten sie dem Schwarzhaarigen Jungen an einer anderen Ecke auf.

Zwar war Kazutora ein guter Kämpfer, aber alle schaffte er dann doch nicht alleine, dafür waren sie zu stark und zu viele.

Inzwischen hatte der Junge schon haufenweise Pflaster in seiner Tasche um sich noch schnell vor der Schule selber verarzten zu können.

Natürlich fiel es auch seinen Freunden auf, dass der Junge jeden Tag mit neuen Verletzungen in der Schule auftauchte.
Ihnen erzählte er immer, dass er einfach nur ungeschickt wäre und desöfteren gegen einen Türstock oder ähnliches lief.

Tatsächlich glaubten die anderen ihm diese Ausreden auch oder zumindest taten sie so als ob.

Wer ihm auf jeden Fall nicht glaubte war Baji. Er hatte immer diesen gewissen Blick, der Kazutora fast Zwang vor allen die Wahrheit zu sagen, aber der Junge wollte seine Freunde da nicht mit reinziehen.

„Hey, kommt ihr?", rief Mikey der schon mit Mitsuya, Draken und Pah in der Tür stand, den andern Beiden zu.

Grade hatten sie ihre letzte Stunde gehabt. Kazutora ließ seinen Ordner in seine Tasche gleiten und antwortete daraufhin seinem blonden Freund.

„Jaaa, kommen schon"

Schnell stand der Junge auf und schulterte seinen Rucksack.

Genau als er los wollte, hielt Baji seinen Arm wie eine Schranke vor ihn.

„Baji? Was ist denn?", fragte der Ältere der Beiden verwirrt. Schon im nächsten Moment traf ihn der scharfe Blick des Schwarzhaarigen.

Laut schluckte er und sah dann wieder zu den Andern.

„Geht ihr schon mal vor, wir müssen noch was klären", brummte Baji mit sichtlich schlechter Laune.

„Ok, bis später", winkte Mikey mit seinem typischen Grinsen im Gesicht. Die Anderen kicherten nur blöd und von irgendwem nahm Kazutora das Wort „Ehekrach" auf, was ihn genervt schnauben ließ.

Als die Tür zu war, drehte Baji sich zu seinem besten Freund um. Genauer betrachtete der Jüngere die Pflaster die sein sonst so makelloses Gesicht zierten.
*Wer tut dir das nur an!*, knurrte er wütend.

„Was wolltest du denn bereden?", fragte Kazutora vorsichtig.

Man merkte sichtlich wie nervös er war.

„Warum belügst du uns?", fragte Baji ihn scharf.

„Was...was meinst du?"

„Was wohl, deine Pflaster du Idiot.", verdrehte der Größere die Augen. Auch wenn er Kazutora über alles liebte, gab es immer mal wieder Tage, an denen ihm der Schwarzhaarige mit den wunderschönen gelben Augen einfach nur aufregte.

„Du weißt doch, ich red nicht gern über meinen Vater und was er mir antut", suchte Kazutora schnell eine neue Ausrede um den wirklichen Grund zu verbergen.

Verärgert zog Baji seine Augenbraue hoch. Schnell holte er aus und scheuerte dem Älteren eine.

„Ok, ich verbessere mich, warum lügst du mich an?"

Mit einem leisen Seufzer setzte sich Kazutora zurück auf seinen Stuhl.

In seinen Augen konnte der Jüngere genau erkennen, dass sein bester Freund ihn nicht gerne anlog. Es sah fast danach aus, als wenn es ihm sogar richtig leid täte.

„Weil ich euch und vorallem dich da nicht mit reinziehen will", kam es nicht lauter als ein Wispern über kazutora's Lippen.

Unwohlsein breitete sich in Baji aus, da dieser nun merkte, dass es anscheinend wirklich, wie er vermutet hatte sehr ernst war.

„Wo rein? Bitte sag es mir", bat Baji und sah ihn flehend an.

*Soll ich?*, fragte Kazutora sein Unterbewusstsein.

Unsicher ließ er seinen Blick von links nach rechts zucken.

„Es gibt da so eine Gang in meinem Wohngebiet...Black Dragon heißen die...sie lauern mir jeden Tag auf...einige kann ich besiegen, aber es sind immer zu viele", entschloss er sich doch die Wahrheit zu sagen. Unsicher sah er zu Boden und drehte seinen Fuß hin und her.

Kazutora wurde an etwas gedrückt. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht damit.

Wohlig schloss er die Augen, als Baji ihn noch dichter an sich zog.

„Danke, dass du es mir gesagt hast", nuschelte der Größere in die weichen, schwarzen Haare seines besten Freundes. Vorsichtig stellte er sich auf die Zehenspitzen und gab dem Älteren einen sanften Kuss auf den Haaransatz.

Peinlich berührt lächelte der Kleinere und wurde schlagartig rot um die Wangen. Fester drückte er sich an Baji und rieb seinen Kopf an dessen Brust.

Zu gerne würde er Baji nur sagen, dass er auch Gefühle für ihn hat. Doch da Kazutora immer noch nicht wusste wie sich das anfühlte, ließ er es bleiben.

„Na komm, gehen wir. Die Andern warten bestimmt schon auf uns".

Kazutora nickte schnell, dann nahm er seine Tasche und verließ hinter seinem besten Freund das Klassenzimmer.

Draußen schwangen sie sich auf ihre Motorräder und fuhren los zu den übrigen Jungs, die schon längst in ihrem Imbiss angekommen waren und auf sie warteten.

„Na, Ehekrach geklärt?", grinste Pah provokant.

„Klappe!", raunte der Ältere der Beiden ihn an und ließ sich neben dem Dicken auf die Sitzbank fallen.
Keisuke setzte sich ihm gegenüber neben Mikey.

Der blonde Junge sah die ganze Zeit prüfend zwischen seinen beiden Freunden hin und her.
Während Kazutora versuchte die Situation zu überspielen, blieb Baji durchgehend still.

Das Schweigen des Schwarzhaarigen war schon das erste Zeichen für Mikey, dringend mit diesem Reden zu müssen.

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Hattet ihr mit dieser Reaktion von Kazutora auf Baji's Gesrändnis gerechnet ?

Denkt ihr Mikey erfährt von Baji etwas?

Ich musste in dem Kapitel nochmal richtig viel im Nachhinein korrigieren, weil ich mich so oft verschrieben hatte😅, ich hoffe aber jetzt passt es und ihr hattet Spaß beim lesen ^^

Lasst gerne Feedback da ^^

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