starry sky

Schimmernde Sterne auf dem Weg zum Ziel. Ein traumhafter Moment, der mich zu einer Pause zwingt. So weit bin ich gekommen und das ist wohl die Belohnung für den Zwischenfortschritt. So viele kleine Sterne, wie ich Träume habe. Das sind die ersten Sterne, die ich auf dem Weg zu meinem Ziel zu Gesicht bekommen habe. So lange hat es gedauert und nun kann ich nicht mehr aufhören, auf diese zu starren. Ich hänge an diesem Erfolg. Ich hänge an dieser Belohnung, obwohl noch ein weiter Weg vor mir liegt. Ich lasse mich von diesem Ereignis beeindrucken und vielleicht kann ich mich jedes Mal an die funkelnden kleinen Lichter im Himmel erinnern, wenn ich weitere Schritte tätige. An diesem Augenblick verflog die Angst, wie die Sterne irgendwann auch selbst, denn dann bedeckten einige Wolken dieses Meer von Sternen – als wäre Freude ein Gefühl, welches nur einen kleinen Moment andauert.

Dann ziehe ich weiter. Ich habe keinen Sinn mehr dahinter gesehen, länger stehen zu bleiben für nichts. Es war nie etwas. Dieser Augenblick hat seine Bedeutung verloren. Als hätte die ganze Reise ihren Sinn plötzlich verloren, wenn ich jetzt aufhören würde, weiterzuziehen. Das Einzige, was mich wieder interessierte, war das Ziel, welches ich überhaupt verfolgen wollte. Alles oder nichts. Die Zwischenstopps waren nichts weiter als eine Zeitverschwendung.

Die Angst kehrt wieder zurück. Ich fühle mich erstaunlich wohl mit ihr, als wäre sie ein Teil von mir geworden. Ich kenne ein Leben ohne diese Angst nicht. Was wenn ich mein Ziel erreicht habe, und meine Angst verschwindet. Die Angst, seine Angst zu verlieren – macht das überhaupt Sinn? Es wird niemals so sein, wie vorher, obwohl ich diese Veränderung angestrebt habe. Will ich diese Veränderung oder will ich mich den Rest meines Lebens in meiner Komfortzone einkuscheln?

Ein starker Wind zieht in meine Region. Die Temperatur sinkt. Ich war nicht darauf vorbereitet, doch dies ist auch bei einem unbekannten Pfad zu bedenken. Die ersten Tränen rollen über meine eiskalten Wangen. Impulsivität könnte mich jetzt dazu antreiben, umzudrehen und zum Start zu rennen. Ich habe auf diesem Weg absolute Angst. Angst davor, für immer dieser Komfortzone stecken zu bleiben. Jedoch ist die Angst, alles in meinem Leben zu verändern, wenn ich am Ziel ankomme, genauso groß. Ein kleiner Angsthase, welcher von einem Pfad zum nächsten hoppst.

Und niemand darf mir helfen. Es ist mein Ziel, meine Initiative. Diese ganzen Stopps auf dem Weg, weil es anstrengend ist. Natürlich muss man eine lange Strecke für ein großes Ziel zulegen. Wieso setze ich mir so ein großes Ziel?

Sind meine Ziele überhaupt realistisch? Macht das überhaupt Sinn, was ich tue? Ich will das nicht – denke ich mir an dem anderen Moment. Einige Sekunden später wünsche ich nichts lieber, als diesen großen Meilenstein zu erreichen. An einem Moment will ich wegrennen und alles aufgeben, da sich jede Tätigkeit, um dem Ziel näherzukommen, das Gefühl gibt, mein Potential falsch zu nutzen. Ich brauche nur bis 10 zu zählen und dann erfüllt mich nichts anderes, als dieses traumhafte Ziel vor Augen zu haben. Mein Kopf schreit, dass ich all diese Herausforderungen niemals bewältigen werde und ich nicht die Fähigkeiten besitze, um dieses Ziel überhaupt erreichen zu können. Mein Herz weint, weil dieses nichts anderes will, als die Ziellinie zu überqueren. Beides klingt nicht sonderlich gesund, nicht wahr?

Meiner jüngeren Version könnte ich niemals erklären, wo ich jetzt bin und wohin ich mich begeben will, da diese Version von mir keine Vorstellung von Zielen und Wünschen hatte. Eine Version von mir, die sich fast ihr ganzes Leben lang nach anderen gerichtet hat und dafür ihre Bedürfnisse in sich hineinfressen musste. Sie ist in starke Depressionen verfallen, sodass sie keinen anderen Sinn im Leben darin gesehen hat, als für ihre Mitmenschen da zu sein. Sie lebte ihr Leben für andere, während es sie nur überforderte, darüber nachzudenken, wo sie sich in sechs Monaten sieht. Diese kleinere Version von mir wird nicht verstehen, was ich in der Gegenwart anstrebe, jedoch wird sie mir dankbar dafür sein, dass ich mich von dieser emotionalen Abhängigkeit gelöst habe. Ich kann ich selbst sein, ohne mich verstellen zu müssen. Auf dem Weg zu meinem aktuellen Ziel habe ich mich selbst gefunden – mehr oder weniger.

Es ist ein langer Weg, doch je mehr Schritte ich in die Richtung zum Ziel tätige, umso mehr kann ich mich von den Faktoren lösen, die mich davon abgehalten haben, meine Träume zu verwirklichen. Im Kopf müssen zunächst die meisten Veränderungen passieren, damit du dich selbst im Leben nicht einschränken musst. Wie viele Türen mir doch geöffnet wurden, als ich mich verändert habe. Als ich den Schritt gewagt habe, an mir zu arbeiten, um die beste Version von mir zu werden, hat sich vieles ins Positive verändert.

Die Schritte in Richtung Ziel summieren sich auf und die Menge an Tränen nimmt zu. Es fühlt sich trotzdem alles richtig an. Ich bin wahrscheinlich nicht allzu erschöpft und müde. Mein Kopf trickst mich nur aus und will mir gefährliche Glaubenssätze weitergeben, die den Weg zum schöneren Sternenhimmel umso gefährlicher aussehen lassen, als dieser eigentlich ist. Das Leben ist doch so schön – wieso kann ich nicht glücklich mit dem sein, was ich habe?

Ich könnte mich mit dem zufriedenstellen, was ich bis jetzt erreicht habe, doch ich kenne mein Potential. Meine Ambition hat mich immer dazu angetrieben, mich mehr anzustrengen. Wenn ein Ergebnis nicht gut gelaufen ist, dann denke ich nicht automatisch, dass ich aufgeben muss – zumindest bemühe ich mich, mir diesen Glaubenssatz anzueignen, dass ich es besser kann, als mir die Ergebnisse es zeigen. Zwischenergebnisse projizieren mein Wert nicht, aber sie zeigen, dass ich auf dem Weg bin, mein volles Potential herauszuholen.

Ach, verdammt! Wieso werden die Tränen mehr? Wieso zieht mich jeder Schritt runter? Wieso kann ich mich nicht einfach von meinem Startpunkt in meine Traumrealität teleportieren? Ambitionierte Menschen sind auch nicht von einem Tag auf den anderen wohlhabend und erfolgreich geworden. Die Traumrealität setzt sich aus vielen großen Zielen zusammen – wie bewältige ich sie eigentlich? Lassen sich meine Ziele jederzeit erreichen oder habe ich nur eine beschränkte Zeit verfügbar? Die Zeit rennt mir so schnell weg – als Kind habe ich viel Zeit verloren. Vom Leben habe ich nicht allzu viel mitnehmen können, da ich in ein depressives Loch gefallen ist. Auch, wenn mein kleines Ich meine Ambition noch nicht nachvollziehen kann, wird sie mir dankbar dafür sein, dass ich mich endlich um mich sorgen will, anstatt mich für andere selbst zu zerstören.

Ein riesiges Vision Board stelle ich bei meiner Aussicht vor, denn meine gewünschte Realität wirkt noch immer wie eine Fantasiewelt, die ganz wenig mit der echten Welt zu tun hat. Sind meine Ziele realistisch?

Ja, Mimi! Verdammt! Hör auf, darüber nachzudenken, ob das, was du tust, das Richtige ist. Wenn es das ist, was du erstmal probieren willst, dann halte dich niemals davon ab!

Da haben meine Ambition und Mut mit mir gesprochen. Ich wische mir die Tränen weg, ehe ich lossprinte, als würde ich jetzt ein konkreteres Ziel vor Augen haben und für dieses eine Strategie gefunden haben, um dieses zu erreichen. So viele kleine Ziele, in verschiedenen Bündeln, doch eigentlich kommen alle Bündel von einem riesigen Wunsch: Ich will glücklich sein.

Beim Sprinten zieht es stark, als würde Unmengen Wind aus der entgegengesetzten Richtung auf mich zuströmen. Meine Augen schließen sich, um sich zu schützen. Der Weg geht nur weiter geradeaus, denn jetzt fühlt es sich richtig an. Es fühlt sich verdammt richtig an, auch wenn es hart ist. Wann war Erfolg jemals leichte Arbeit? Beim Sprinten bekomme ich den Eindruck, in verschiedene Portale reinzuspringen. Verschiedene Eindrücke, die mir einen großen Spielraum für unterstützende Strategien bieten. Die verschiedenen Portale strahlen inspirierende Aura aus, die zusammen innovative Konzepte ergeben.

Die Angst fühlt sich unfassbar angenehm an, da mir diese zeigt, wie ernst ich doch meine Zukunft nehme. In meiner Zukunft will ich glücklich sein, weil ich es früher nicht sein konnte. Jetzt bemühe ich mich genauso, Fröhlichkeit anzustreben, doch aktuelle existenzielle Krisen blockieren diese positiven Gefühle, die bei einem Menschen als gesund angesehen werden. Jetzt heißt es: Glücklich werden, indem ich meine existenziellen Krisen überwinde.

Aus dem Labyrinth der Probleme bin ich bereits geflohen. Ich kann mich nicht mehr von erschreckenden Illusionen irritieren lassen, denn ich habe einen guten Überblick darüber, wo der Kern ist. Mein Kern der Probleme.

Herausforderungen in meinem Leben stammen von diesem Kernproblem: Der starke Kontrollzwang und das Gefühl, mein Leben im Griff haben zu müssen. Sehr widersprüchlich zu meiner chaotischen Erkrankung, weswegen ich die existenziellen Krisen nicht mehr zählen kann. Ich bleibe stehen und schnappe mir ein wenig Luft. Einen weiten Sprint habe ich hinterlegt, der mich definitiv weitergebracht hat. Ich mache Fortschritte und ich bin stolz darauf.

Und trotzdem weine ich wieder. Entweder vor Freude, diesen weiten Sprint hinterlegt zu haben oder aus Angst, dass ich den Weg unterschätze und der Horror noch auf mich zukommt – es ist jetzt schon ziemlich hart.

Und tatsächlich wird es jetzt ziemlich hart. Ich blicke nach vorne und direkt stoße ich auf einen Berg, bei dessen Anblick mir die Beine schon schmerzen, je länger ich auf diesen starre. Allerdings entdecke ich etwas, womit ich nicht in den nächsten Wochen mit gerechnet hätte. Auf der Spitze des Bergs erkenne ich eine Zielfahne. Kann das echt sein? Der Berg beansprucht viel Zeit, doch wenn ich das Ziel jetzt vor meinen Augen habe, kann ich mich besser motivieren.

Von der Spitze lässt sich der schimmernde Sternenhimmel bestimmt umso besser betrachten. Mit einem hoffnungsvollen Lächeln und aufrechter Haltung kann ich mein Ziel umso besser visualisieren. Ebenso der unendliche Sternenhimmel wartet auf der Bergspitze auf mich. Ich nehme einen tiefen Atemzug zu mir, ehe ich anfange, optimistisch und energetisch den Berg aufzusteigen. Andere Mitmenschen haben mir gesagt, dass ich es nie so weit schaffe, doch jetzt bin ich dem schimmernden Himmel von der Bergspitze aus näher als meinem Startpunkt.

Ich ziehe durch. Niemand kann ich davon abhalten, die beste Aussicht für meinen traumhaften Sternenhimmel anzustreben. Auch von unten kann ich auf den Himmel blicken, doch wieso soll ich dies fortsetzen, wenn ich die Möglichkeit habe, das Ergebnis von der Bergspitze aus zu betrachten – der Ort, den sich jeder als unmöglich zu erreichen vorgestellt hat.

Jetzt bin ich der Beweis, dass das Unmögliche möglich gemacht wird. Ich strebe Fröhlichkeit und Glück an. Diese positiven Gefühle ziehe ich wie ein Magnet an. Meine harte Arbeit wird sich auszahlen und die anderen Seelen werden mich von unten aus dabei zusehen, wie ich immer glücklicher werde. Von dieser Spitze aus wirkt der Sternenhimmel wie ein Traum, doch dieser wird noch zur Realität. Meine eigene Realität, die ich mir schaffe – mithilfe der Sehnsucht nach Stärke. Diese Stärke ist jetzt ein Teil von mir – ich habe es geschafft.

Ich mache mich auf dem Weg zu meinem Zielpunkt, um von diesem aus in die weite Galaxie zu blicken. Wollt ihr mich auf dem Weg dahin begleiten?

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