Chapter 11 ~ Realität
Alles ist Schwarz um mich herum, meine Augen sind geschlossen. Ich will es einfach nicht sehen, ihn nicht sehen! Vielleicht wache ich gleich auf und der Spuk hat ein Ende! Oder vielleicht ist das alles nur ein Missverständnis und er ist nicht der, von dem ich denke, dass er es ist!
Mein Kiefer ist bis zum zerbrechen angespannt, um vom Scherz und der Wut auf mich selber abzulenken. Wie konnte ich auch bitte so dumm sein und denke, dass das aus uns etwas werden würde? Wie konnte ich einen daher gelaufenen Typen aus einem Club vertrauen? Wieso haben ich mich auf ihn eingelassen und erst recht küssen lassen?
Meine Gedanken werden just in dem Moment unterbrochen, als jemand seine Hand auf meine Schulter legt und ich Schreckhaft zusammenzucke. Ein dumpfes Wimmer entkommt wieder meiner Kehle, denn durch die ruckartig Bewegung zieht ein erneutes Stechen durch meine Wirbelsäule und Brustkorb.
Trotz dem Schmerz läuft mir ein angenehmer Schauer über den Rücken und die Haut, an der gerade noch die eiskalte Hand lag, brennt wie Feuer. Ich kneife meine Augen noch mehr zusammen und versuche so die wieder aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
Es ist er. Es ist kein blöder Traum. Es ist die bittere Wahrheit, die beschissene Realität. Die Person von der ich dachte, dass sie mich aus meinem tiefen, pechschwarzen Loch holen kann, stößt mich noch tiefer rein und nimmt mir jegliche Chance an die Oberfläche zu kommen.
Er startete einen neuen Versuch und legt dieses Mal die Hand fester auf meine Schulter, so dass ich sie nicht mehr abschütteln könnte. Das Kribbeln wird immer stärker und die Flüssigkeit in meinen Augen so viel, dass sie einfach herausläuft und wieder einmal kleine Tränen über meine Wangen kullern.
Vorsichtig öffne ich meine Augen nur um in das eiskalte Gesicht des Blauäugigen zu sehen. Er mustert mich kurz kritisch mit starren Blick und angespannten Kiefer bevor er einmal nach links und rechts schaut, ob noch andere auf dem Flur sind.
„Verdammte scheiße was zur Hölle suchst du hier! Wieso bist du hier?", Louis schreit mir mit steinharter Mine direkt ins Gesicht. Sein Finger bohren sich fest in meine Schulter und lassen mich gequält aufzischen. Das Blau in seinen Augen wütet wie ein tobender Sturm und es macht mir Angst, er macht mir Angst. Wie er dort halb über mir thront und mich nieder starrt, als würde er mich gleich in einzelne Stücke reißen.
Erst als ich einige Sekunden lang schmerzerfüllt Wimmere, lässt der harte Griff und meine Schulter nach und es blitzt für einen Bruchteil einer Sekunde Reue in seinen Ozeanblauen Augen auf. Keiner von uns beiden sagt etwas. Ich nicht weil ich unheimliche Angst vor ihm bekommen habe und meine schmerzende Schulter halte und er. Ja er starrt mich an, oder eher gesagt starrt er durch mich durch und scheint komplett abwesend zu sein. Sein Mimik gleicht dabei einen Stein.
Es dauert gut eine halbe Minute bis er wieder im hier und jetzt ist und mich mit seinen emotionslosen Blick taxiert. Seine Hand greift plötzlich nach meinem Arm und ich rutsche ruckartig von ihm weg, die Augen weit aufgerissen und halb getrocknete Tränen auf den roten Wangen.
„Fass mich nicht an!"
Er blickt mich irritiert an und wagt einen weiteren Versuch, bei den ich wieder wegrücke, doch er schafft es trotzdem meinen Arm zu greifen. Hektisch versuche ich dieses von ihm loszureißen und wimmere immer wieder dabei, dass er mich los lassen los, was er aber nicht tut. Tränen laufen wieder über mein Gesicht und erstickte Schluchzer entkommen meiner Kehle.
„Harry hör auf! Ich will dir nur hel-" - „Du machst mir Angst!", schluchze ich nun endlich so laut ich kann und sein Hand lässt mich glücklicherweise los. Panisch rutsche ich so weit es geht von ihm weg und ziehe meine Beine schützend an meine Brust. Seinen erstaunten und ein wenig auch verletzten Blick versuche ich dabei so gut wie möglich auszuweichen.
Wieso ist er so? Warum tut er mir weh? Was habe ich getan?
Wieder einmal unterbricht er meine Gedanke, da er dieses Mal aufgestanden ist und nun die wenigen Meter zu mir rüber läuft. Kurz bevor er bei mir aber angekommen ist, geht irgendwo auf dem Flur eine Tür auf und ein Schüler kommt aus dem Raum. Innerlich danke ich dem Schüler, dass er mir Louis vom Hals hält.
Doch als dieser ein leisen Ton, der einen knurren ähnlich kommt, von sich gibt, drehe ich meinen Kopf und sehe auch sofort den Grund dafür. Denn der Schüler ist niemand geringeres als Luke. Als sein Blick auf uns beide fällt, beschleunigt er seine Schritte und bleibt mit angespannter Körperhaltung vor uns stehen. Louis hat sein eisigen Blick nun starr auf Luke gerichtet und sieht aus als würde nur eine kleine falsche Bewegung reichen, damit er auf den gebürtigen Australien losgeht.
Luke kneift kurz die Augen zusammen und schenkt Louis einen scharfen Blick, bevor er das sich gebende Scenario mustert. Sein besorgter Blick wanderte über meinen Körper und der Wuschelkopf neben ihn gibt dabei abermals einen merkwürdigen Ton von sich. Luke schaut wieder auf und die beiden Blauäugig führen ein Blickduell, das sich gewaschen hat!
„Kann ich Ihnen irgendwie helfen!", presst dann der Australier nach wenigen Augenblicken hervor. „Harry ist die Treppe runtergefallen und ich wollte Ihn ins Krankenzimmer bringen, bis Sie hier gerade aufgetaucht sind, Mr" - „Hemmings", vervollständigt Luke ihn. „Ja wie dem auch sei, Mr Hemmings.", er betont seinen Namen extra, während seine Augen gefährlich funkeln. „Ich würde Harry dann jetzt gerne ins Krankenzimmer bringen, denn sein Sturz sah nicht gerade sanft aus.", er beendet seinen Satz mit meinem süffisanten Lächeln und will gerade wieder nach meinem Arm greifen als der Blondhaarige ihm zuvorkommt.
„Na dann kann ich Ihnen ja helfen!", grinst er ihn überheblich an und hebt mich, ohne groß drüber nachzudenken hoch, womit er sich einen Todesblick von Louis einhandelt, der, wenn ich es nicht besser wüsste, ihn gleich ein Messer in Kehle rammen wollen würde. Ohne ein weiteres Wort läuft er los, den Flur entlang, bis er auf einmal stoppt und sich umdreht. Ich habe mich auch schon gewundert wo er mit mir hin will!
Louis steht immer noch an der Stelle von gerade eben, nur dieses Mal mit einem überheblichen Lächeln auf den Lippen und die Hände vor den Brustkorb verschränkt. „Was ist los, Mr Hemmings? Wissen sie nicht wo sie hin müssen?", spricht er dann in einem belustigten Tonfall und kann sich einen selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen. Da Luke darauf nichts erwidert und einfach nur seine Augen verdreht, spricht der Tyke weiter und erklärt, dass das Zimmer für die Verletzten in genau der anderen Richtung liegt.
Ohne auf uns zu warten, läuft er dann los in genau diese Richtung und bleibt wenige Meter neben einer Tür stehen, die er uns mit besserwisserischen Lächeln aufhält. Luke setzt sich währenddessen auch wieder in Bewegung und trägt mich in das Krankenzimmer der Schule.
„Ich glaube, dass Sie, Mr Hemmings, mal wieder in ihren Klassenraum sollten, da Sie immer noch Unterricht haben, falls Sie das vergessen habe." , giftet Louis ihn nun mit gesenkter Stimme an, als Luke mich noch nicht mal wirklich abgelegt hat. Doch wenn ich ehrlich bin, will ich das gar nicht, also dass Luke geht und mich hier alleine mit ihm lässt. Wer weiß was er mit mir anstellt? Er hat mich ja gerade auch schon nicht losgelassen, als er mir weh getan hat!
„Luke soll bleiben!", versuche ich nun mein Wunsch zu äußern aber meine Stimme ist mal wieder nicht mehr als ein Piepsen. Zum Glück haben sie es trotzdem gehört, wobei Louis davon nicht wirklich angetan aussieht im Gegensatz zu Luke. „Sehen Sie, Mr Tomlinson, Harry möchte nicht das ich gehe!"
Louis schenkt ihn einem bösen Blick, bevor er seinen Kieferknochen erneut aufeinander presst und seine Stimme harsch erhebt. „Trotzdem bin ICH hier immer noch der Lehrer von uns beiden, falls Sie das vergessen haben sollten, Mr Hemmings! Also falls Sie nicht die Absicht haben an ihrem ersten Tag gleich negativ aufzufallen, sollten Sie sich vielleicht doch wieder in Ihre Klasse bewegen!" Luke schaut ihn nur überrascht, von der plötzlich so extremen dominanten Autorität in seinem Tonfall, an, was ich aber nicht mehr wirklich mitbekommen, da mir ehr seine Wort im Gedächtnis hängen.
Er hat es gesagt! Es ist Wahr! Es ist die Realität und nichts anderes! Er ist der Lehrer!
Lo- Mr Tomlinson, ist mein Lehrer!
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Oh man der arme Harry und jetzt ist auch noch Luke wieder aufgetaucht, wovon Louis ja nicht ganz so begeistert scheint!
Was denkt ihr wie geht es weiter mit den Dreien? Wird Luke der Aufforderung nach gehen oder trotzdem weiter dort bleiben? Und was wird aus Lou und Harry?
All the Love, F xx
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