Prolog 🍕

Glück, Liebe, Freundschaft, Vertrauen.

Emotionen, die ich, wie jeder andere, bereits empfunden habe. Ich weiß sie zu schätzen, denn jedes dieser Gefühle ist etwas, das unser Leben von bloßer Existenz unterscheidet.

Aber mit der Zeit habe ich bemerkt, dass diese Gefühle in meiner Welt ihren Wert verloren haben. Das soll nicht heißen, dass mir nurnoch Trauer und Verzweiflung bleiben. Ich will damit auch nicht sagen, dass es allen anderen so geht. Es bedeutet, dass diese Selbstverständlichkeiten anderen aus niederen Gründen wie Egoismus und Ignoranz vorenthalten werden.

Lange suchte ich nach Menschen, die denken wie ich, doch je tiefer die Bindung desto tiefer schnitt der Verrat mir ins Fleisch.

Ich bin nicht länger dazu bereit in einer so verkommenden Gesellschaft zu leben. Lieber ist es mir, in der nächsten Welt nach meinem Sinn zu suchen.

"Was man einmal verloren hat, bekommt man niemals wieder zurück."

Erst jetzt wo ich im Befriff bin mein Dasein wegzuwerfen, verstehe ich die Entgültigkeit hinter diesen Worten. Gleichzeitg wird mir auch meine eigene *Despektierlichkeit vor Augen geführt. Ciel wurde gewaltsam genommen, was ihm Lieb und Teuer war. Ich dagegen gebe auf, worauf andere nie eine Chance bekommen werden. Und wenn es nur das Leben selbst ist.

Mein langer Flug neigt sich langsam dem Ende und mein Ableben ist nur noch eine Sache von Sekunden. Trotz all dieser Gedanken, bereue ich es nicht, diesen Schritt getan zu haben. Selbst wenn. Gäbe es wirklich einen Gott, vergebe er mir meine undankbarkeit sicher nicht und mein kleines Recht auf wiedergeburt wäre schon längst verwirkt.

(Despektierlichkeit: hier: Anmaßung, Geringschätzigkeit)

Ein lautes Geräusch reißt mich aus meinem Schlaf. Ist das ein Glockenschlag? Neugierig öffne ich meine Augen, nur um sie gleich wieder zu schließen. Meine Fresse, ist das hell! Ich starte einen zweiten Versuch, diesmal sogar mit Erfolg. Als ich mich umsehe, kann ich erkennen, dass ich am Rand einer schmalen, gepflasterten Straße liege...in einer Pfütze. Meine Pikment-gestörte Strähne und einige meiner karamell-braunen Haare hängen nass in meinem Gesicht...UND WIE IN JASHINS NAMEN BEKOMMT MAN SOLCHE FLECKEN WIEDER AUS DEN KLAMO- Warum fühle ich mich so underdressed? Ich atme einmal tief ein und aus, um die Lage etwas zu deeskalieren. Wieder ein lauter Glockenschlag!

Ich steige aus dem Wasserloch und drehe mich in die Richtung, aus der das nervige Gebimmel mein Trommelfell vergewaltigt.. Ich frage mich wer auf die abwegige und wahrscheinlich sehr schwer umsetzbare Idee gekommen ist, den Big Ben nach Deutschland zu importieren.. Allerdings wirkt der Turm erstaunlich wenig fehl am Platz, was womöglich an den großen, übertrieben alt-britisch aussehenden Gebäuden hier liegen könnte.

Ich glaube, ich habe mich verlaufen.
...Schon Wieder.
Ups I guess.

In dem Moment werde ich mir dem Hier und Jetzt wieder bewusst und begreife, was hier vorgeht. Mehr oder weniger. Da gäbe es einige Option. Erstere wäre folgende: Ich habe irgendwie den Sprung von einem 20 Meter hohen gebäude überlebt, seitdem eine gewaltige Wahrnehmungsstörung und irre durch meine Heimatstadt. Vielleicht bin ich auch ins Koma gefallen und muss hier eine mega krasse Mission erfüllen um wieder aufzuwachen. Natürlich gäbe es da noch die Möglichkeit, dass ich ganz Klischeehaft in einer anderen Welt gelandet bin, welche in meiner Alten als Fiktion bekannt ist und lerne meine aller liebsten hyper super lieblings Charaktäre kennen. Oder Saiki hat mich einfach im letzten Moment durch die Zeit weggebeamt, weil ich ihm nicht gewöhnlich genug bin, oder so. Wäre nicht das merkwürdigste, dass er je getan hätte... Ich will jetzt nicht sagen, ich wäre ihm begegnet oder so... ich kenn da wen, der seine Wäsche wascht...

Nun. Wie finde ich heraus, welche dieser Theorien zutrifft? Ich könnte natürlich fragen. Aber wie? Und wen? Was ist mir lieber? Die Alltagsalmans in meiner Heimat, die mich wegen der Frage für eine Gefahr für die Allgemeinheit halten und deswegen die Männer mit den Hab-Mich-Lieb-Jäckchen anrufen, oder noch rellativ abergläubische Menschen aus einer etwas veralteten Gesellschaft, welche mich vielleicht für eine böse, okkulte, von einem Dämon besessene Schattenwesen-Beschwörerin halten und aus diesem Grund versuchen mich mit Feuer zu exorzieren. Klingt irgendwie beides nicht so nice? Was macht man also? Unauffällig Informationen sammeln.

Gerade in diesem Moment kreuzt sich mein Blick mit dem einer alten Frau. Dem einzigen Menschen weit und breit. Für den guten Willen einer höheren Macht dankend erkundige ich mich also bei ihr nach unserem derzeitigen Standort. Ich bekomme eine sehr merkwürdige Antwort: "Sonderbare Kleidung tragt ihr da...", bemerkt sie in einem herablassendem Ton. „Nun. Wir befinden uns hier in einer Stadt - Städte sind Orte, an denen seehr viele Menschen auf einem Haufen leben- namens London. Um genau zu sein stehen wir vor dem Big Ben. Das ist das ca. 13,5 Tonnen schwere Bauwerk zu ihrer rechten. Rechts ist eine Richtung, so wie Geradeaus und ein Bauwerk-"

"Halten sie mich denn für komplett inkompetent?? Sehe ich so aus, als beschrenkte sich mein Wortschatz auf 'Entschuldigung, wo sind wir hier' und 'Geradeaus'?!" Verblüfft schaut die Kackbratze mich an und murmelt ein leises "Verblüffend". Noch bevor ich weiter schimpfen kann, ist die Frau verschwunden. Das alte Eisen von heute geht ja mal gar nicht. Kein Wunder, dass die Eltern heut zu Tage bei der Erziehung ihrer Kinder versagen, bei dem ganzen Gegenwind! Die gehören alleine mit dem Wendler und Helene Fischer in einen Raum gesperrt, bis sie aus ihren Fehlern gelernt haben!

Egal (AHAHAHAHA Wer hat jetzt nen Ohrwurm?). Was haben wir herausgefunden? Wir sind in London. Also keine Wahrnehmungsstörung oder Zwangsjacken. Bleiben noch 3 weitere Möglichkeiten. Wobei ich die mit Saiki ausschließen würde.. hätte ich mitbekommen..vielleicht..

"Mit der Idee, in einer anderen Welt gelandet zu sein hast du schon richtig gelegen, Devina. Sogar erschreckend genau."

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