Prolog

Gemächlich schlenderte ein junger Mann durch eine Kleinstadt in North Carolina.

Schnee rieselte vom Himmel und fiel sanft in die Vorgärten und auf die Dächer der Häuser.
Er wusste nicht mehr, wie dieser Ort hieß und es war ihm im Moment auch ziemlich egal.
Genau wie die Kälte, die sich in seine dünnen Kleider fraß und die Tatsache, dass er seit Tagen nichts richtiges gegessen hatte.

Er lief schon eine Weile umher, ohne Ziel, ohne Auftrag, ohne Orientierung.

Das war der große Unterschied zu früher. 
Denn es war nicht das erste mal, dass er ganz unten angekommen war, nur  bisher hatte er immer ein Ziel vor Augen gehabt, eine Mission.
Er war gebraucht worden. Seine Freunde hatten sich auf ihn verlassen.
Seine eigenen Gedanken brachten ihn zum lachen.
Wie sentimental und rührselig Verlust doch machen konnte.

Einige Menschen musterten ihn irritiert, bevor sie weiter ihrer Wege gingen und durch die Straßen hetzten.
Die Wohnhäuser waren inzwischen kleinen Geschäften gewichen und immer mehr Leute schoben sich über die Gehwege.

Zwischen einem Juwelier und einem kleinen Cafe blieb er stehen und beobachtete das rege treiben vor seinen Augen.
Die meisten hier waren Teenager, die lachend in kleinen Gruppen durch die Straßen bummelten.
Eine dieser Gruppen erregte seine Aufmerksamkeit.

Es waren zwei Typen mit ihren Freundinnen, wie es schien.
Der eine Kerl war groß, mit sandfarbenem Haar. Er hielt die Hand einer Blondine, die von oben bis unten in verschiedene Schattierungen von Rosa gekleidet war.
Das andere Pärchen hatte dunkle Haare, der Junge trug eine schwarze Winterjacke und hatte strahlend blaue Augen.
Das Mädchen neben ihm, trug einen Mantel, passend zur purpurnen Farbe ihrer Augen.
Fasziniert starrte er sie an.
Sie war eher klein, hatte dunkle Locken und war sehr hübsch.
Ihre sonderbaren Augen strahlten, als sie lachte.
Unwillkürlich musste auch er lächeln und genau in diesem Moment blickte sie zu ihm auf.

Sie blieb zwei Meter vor ihm auf dem Gehweg stehen und musterte ihn von oben bis unten.
"Ist dir gar nicht kalt?"
Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. „Was?"
Ein weiteres lächeln huschte über ihr Gesicht.
„Na du hast nicht besonders viel an, für minus Grade und Schnee."

Überrascht blickte er an sich hinunter.
Abgetragene Jeans, Turnschuhe und eine zerschlissene Jacke über einem T-Shirt.
"Nein, da hast du wohl recht, aber ich hatte auch nicht mit Schnee gerechnet."
Das blonde Mädchen runzelte die Stirn "Du siehst eher aus als hättest du nicht mit Menschen gerechnet."
Sie rümpfte angeekelt die Nase.
"Daphne!"
Das Mädchen mit den violetten Augen blickte ihre Freundin empört an.

"Du sieht aus wie ein Obdachloser"
Der Freund mit den Eisblauen Augen musterte ihn argwöhnisch.
"Logan! Was ist den heute in euch gefahren! "
Sie drehte sich wieder zu ihm um und blickte entschuldigend. "Normalerweise sind sie nicht so. Die sind eigentlich super nett und keine rießen Arschlöcher."

Sie warf ihrem Freund einen weiteren bösen Blick zu, mit dem sie locker mit Annabeth mithalten konnte.

"Du brauchst dich nicht für sie zu entschuldigen. Misstrauen ist oft gut. Besonders, wenn sie nicht wissen, was sie von mir halten sollen."
Jetzt war es an ihr ihn anzustarren und auch ihre Freunde blickten erstaunt. "Woher kommst du?" fragte das Mädchen gerade, als etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregte.

Ein Typ auf der anderen Straßenseite beobachtete sie schon eine ganze Weile und etwas blitzte in dessen Hand auf.

Sein jahrelanges Training und seine Reflexe erledigten den Rest und er warf sich nach vorn.

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