74. Kapitel
Das wird niemals funktionieren. Heute werden wir alle sterben. Das wars!
Gwens Gedanken wirbelten im Kreis und wiederholten sich immer und immer wieder. Ihr war übel und ihr Kopf dröhnte.
„Gwen?" sie drehte sich nicht zu Logen um, denn sie war furchtbar wütend. Auf ihn, auf diesen Plan und auf ihre Aussichtslose Lage. Und sie war auch wütend auf sich selbst, weil sie lieber all das hinter sich lassen und Koios die Akademie überlassen wollte. Dabei stimmte sie Annabeth im Grunde zu, dass die Monster dieses Gebiet nicht bekommen durften.
„Gwen" Logen stand nun ganz dicht hinter ihr und sie konnte die Wärme seines Körpers an ihrem Rücken spüren.
„Es ist Zeit." flüsterte er heiser und Gwen wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg, die ihr heiß über die Wangen liefen. Dann drehte sie sich ruckartig zu ihrem Spartaner um.
„Ich warne dich nur einmal! Wenn du nicht zu mir zurückkommst, dann..." Der Rest des Satzes ging in einem Schluchzen unter und Logen zog sie an sich.
„Ich schwöre es beim Styx, Gwen. Unsere Geschichte wird nicht heute enden."
Viel zu früh löste er sich jedoch wieder und hielt sie auf Armeslänge vor sich.
„Ich liebe dich." Gwen nickte stumm, noch einmal sahen sie sich in die Augen und Logen küsste sie zum Abschied.
Dann erscholl das Signal und Gwen setze sich in Bewegung, ohne sich nochmal umzudrehen. Zusammen mit dutzenden Mythosschülern und fast der gesamten römischen Legion verließ sie die Akademie durch das Haupttor.
Nur wenige blieben zurück, um sich Koios Armee entgegenzustellen.
•
Annabeth beugte sich nachdenklich über die Karte der Umgebung. Mal wieder lag ein unmögliches Problem vor ihr und ihre Ideen überschlugen sich. Leider waren es bisher keine Guten gewesen.
Immerhin hielt Koios bisher sein Wort und die abziehenden Truppen wurden nicht behelligt.
Ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb schließlich an Percy hängen, der auf dem Boden der Bibliothek im Schneidersitz saß und Netze knüpfte.
Er wirkte dabei völlig entspannt und ruhig und Annabeth spürte, wie ihr das Atmen leichter fiel.
Auch ohne komplizierten Masterplan hatten sie inzwischen einige Vorkehrungen treffen können. Sie hatten fast alle Löcher in den Mauern repariert und die Tore schwerer befestigt. Die Pegasi waren ausgeruht und fertig für eine neue Runde, bei der sie mit Hilfe von Percys Netzen eine neue Strategie versuchten.
Damit erhofften sie, die gefährlichen Black Rocks aus dem Gefecht nehmen zu können.
„Annabeth" Sie drehte sich zu dem Sprecher um und erkannte Logen. Der Spartaner kam mit finsterer Miene auf sie zu. Allerdings schaut er schon so drein, seit seine Freundin das Gelände verlassen hatte, weswegen Annabeth sich nicht davon angesprochen fühlte.
„Sind die Kanonen neu positioniert?" fragte sie und Logen nickte.
„Positioniert, geladen und mit Munition bestückt. Allerdings haben die Bogenschützen ein Pfeilnachschubproblem."
„Verdammt. Das ist schlecht." Fluchte Annabeth, als eine weitere Person sich in das Gespräch einklinkte.
„Die Römische Legion hat ihre Armbrüste zurückgelassen. Wer damit umzugehen weiß, kann sich eine in der Waffenkammer abholen." Jason verschränkte die Arme vor der Brust und blickte auf die Karten hinab.
Annabeth lächelte ihrem Freund dankbar zu. Auf Jason war immer Verlass.
„Wie weit is Hazel mit den Tunneln?" fragte er und lächelte zurück.
Annabeth zuckte die Schultern. „Ich habe noch nichts von ihr gehört. Aber sie schafft das schon rechtzeitig."
Hazel hatte einen der gefährlichsten Jobs übernommen und grub mit ihrer Gabe ein System von Gängen unter der Feindlichen Armee hindurch. Annabeth hoffte, dass sie mit einigen Stoßtrupps genug Chaos in den Reihen des Koios stiften konnten, damit der Hauptangriff etwas abgeschwächt würde.
Auf einmal hörten sie schnelle Schritte und Nickamedes rannte durch die Gänge voll Bücher auf sie zu.
Seine Augen leuchteten und er hielt ein altes, dickes, ledergebundenes Buch in den Armen.
„Ich habe etwas! Meine Vermutung war richtig!" Er atmete schwer und stütze sich auf das Buch.
„Historie der Mythos Akademie North Carolina" stand in goldenen Lettern darauf.
„Ich weiß jetzt, wie wir sie mit ihren eigenen Waffen schlagen können!"
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