73. Kapitel
Verwirrt musterte Logen die blonde Frau. Er war sich sicher, dass er sie nie zuvor getroffen hatte, auch wenn sie ihm irgendwie bekannt vor kam.
Jedoch stimmte sie ihm zu und das ließ ihn sein Schwert vorerst in seiner Scheide belassen.
Die Mythos Academy durfte nicht fallen!
Bewegung kam in die Menge, als Percy vortrat. Langsam trat er zu der blonden Fremden. Er hob die Hand und legte sie an die Wange des Mädchens. Sein Blick war unendlich sanft geworden und sie lächelte.
Ein stummes Gespräch fand augenscheinlich zwischen den beiden statt. Sie machte schließlich einen Schritt auf den Griechen zu und gab ihm einen schnellen Kuss.
Percy lächelte und nahm ihre Hand, dann drehten sie sich zu ihm um.
„Logen, darf ich vorstellen. Das ist Annabeth."
Das erklärte einiges.
Percys Blick suchte Annabeth immer wieder von oben bis unten ab, als fürchte er, der Fluch könnte doch noch nicht gebrochen sein.
Aber Annabeth lächelte und streckte ihm dann ihre freie Hand hin.
„Ist mir eine Freude."
Logen ergriff ihre schmale Hand.
„Wie es scheint, bist du die einzige hier, die noch nicht den Schwanz einziehen will." Metis schnaubte empört und auch Gwen kniff wütend die Augen zusammen. Logen sah nicht zu ihnen hin.
„Percy meinte, du bist gut im Pläne schmieden?"
Die Tochter der Athene lächelte. „Könnte man so sagen."
„War ja klar, dass du ihnen in den Hintern kriechst." Percy fuhr bei dieser Aussage herum, doch Annabeth lachte nur.
„Clarisse? Und ich dachte du wärst mal wieder daheim geblieben, wo dir keiner dein Spielzeug wegnehmen kann."
In Percys Stimme schwang ein Hauch Belustigung mit und die Angesprochene bleckte nur kurz die Zähne, anstatt sich zu einer Antwort herabzulassen.
„Könnten wir alles weitere vielleicht an einem weniger Hellhörigen Ort besprechen?" fragte Annabeth nun und blickte besorgt zu dem noch immer klaffenden Loch in der Mauer.
„Natürlich. Wir gehen in die Bibliothek." Metis warf Logen noch einen Blick zu, der durchaus Sorge hätte ausdrücken können.
Er konnte nur nicht sagen, ob sie sich um ihn sorgte, oder wegen ihm.
•
Percy fühlte sich so entspannt, wie schon lange nicht mehr.
Obwohl ihnen das Wasser mal wieder bis zum Hals stand und viele Leben heute geendet hatten.
Annabeth war endlich wieder bei ihm und erzählte gerade einige Interessante Hintergründe.
Demnach hatte Koios Amaltheia auf ihn angesetzt, damit sie ihn von seinen Freunden trennte.
Dann hatte der Titan ihn töten wollen, um seine Rache zu bekommen und gleichzeitig Loki zu befreien. Der Gott hatte dafür zeitweise seine Truppen in Koios Dienst gestellt.
Mit der Hilfe der Schnitter, hatte Koios die Akademie unterwandern und von Innen einzunehmen gehofft.
Ein Gebiet von Schutzwällen umgeben und ohne direkte Bindung an den Olymp. Jedoch hatte Nike, Percy wusste nicht wirklich ob er ihr danken wollte, ihn nach North Carolina geführt.
Direkt zu Gwen.
Und dadurch musste Koios seine Pläne überdenken.
Er schickte die Chimäre und später Chrysaor, um Percy zu töten und diese Gefahr der Einmischung zu bannen.
Gleichzeitig sollte der Eidolon Nikes Champion aus dem Weg räumen, damit auch sie keinen Ärger machen konnte.
Als die beiden sich jedoch zusammentaten, wurde es richtig ärgerlich für Koios.
Nikes Plan hatte also funktioniert. Percy war nicht mehr isoliert und die Akademie vorerst aus der Schusslinie.
Indem sie Percy dann auf Chrysaors Spur ansetzte, sorgte Nike außerdem dafür, dass sie einen Weg fanden, den Fluch Amaltheias zu brechen.
Das Ergebnis zeigte sich ja nun. Beide Welten vereint gegen den Feind.
Und sie hatten einiges zu bieten.
Ganz besonders Hoffnung.
Hazel wandte sich mit gerunzelter Stirn an Annabeth, nachdem diese geendet hatte, ihre Erkenntnisse zu schildern.
„Was ist mit dem Angriff auf Neu-Rom? Wie passt das in Koios Plan? Was dachte er zu gewinnen? Die Götter hätten ihm das Gelände nie überlassen, eher hätten sie es dem Erdboden gleich gemacht."
Es war Reyna, die darauf eine Antowort wusste. „Das war gar nicht Teil seines Plans nicht wahr? Ryan und Adam haben ihre Neuen Freunde die Schnitter dazu gebracht ihnen zu helfen, das Camp zu besetzen. Auch für sie ist ein Geschütztes Lager viel Wert."
Annabeth nickte. „Das habe ich mir auch zusammengereimt. Deswegen hat ihm Ryans Ermordung auch nichts ausgemacht."
„Aber hättest du das nicht bemerkt Gwen? Als du den Brief gehalten hast, hast du doch Koios Absichten gesehen."
Oliver hatte gesprochen, er stand etwas abseits und lehnte mit verschränkten Armen an einem Bücherregal.
„Nicht unbedingt. In dem Brief ging es ja um Koios Absichten bezüglich unseres Rückzugs." Gwen hatte die Stirn gerunzelt und drehte sich zu Annabeth um.
„Warum bist du der Meinung, dass wir die Akademie nicht verlassen sollten?"
Die Tochter der Athene riss ihren Blick von Percy los. „Die Akademie war von Anfang an Koios Ziel. Euch jetzt zu gestatten friedlich zu gehen, spielt also eigentlich nur ihm in die Hände. Das will er mehr, als alles andere! Ihr würdet Euer Zuhause aufgeben und euren Sicheren Rückzugsort und zulassen, dass Monster sich hier vermehren und einnisten.
Alle Opfer wären umsonst gewesen!"
„Aber wenn der Preis das Leben von so vielen von uns ist!" Alexei saß kerzengerade auf seinem Stuhl und hatte bisher still zugehört.
„Koios mag aufhören uns zu jagen, aber niemanden sonst schert das. Schnitter oder Monster, ganz egal, dort draußen seid ihr Freiwild."
Metis erhob sich und die Gespräche verstummten nach und nach. Etliche Krieger, die nicht mit dem Wiederaufbau der Mauer beauftragt waren, hatten sich in der Bibliothek eingefunden.
„Diese Entscheidung betrifft uns alle. Percy und seine Freunde sind gekommen, um uns zu helfen, uns zu verteidigen. Weil wir den selben Feind haben! Und dennoch ändert Koios Angebot eine Menge. Ohne weitere Leben zu riskieren, gestattet er uns den Rückzug. Ich finde wir sollten darüber abstimmen." Niemand erhob Einwände.
Papiergeraschel erfüllte die nächsten Minuten der Raum, als tatsächlich provisorische Wahlen begannen. Jeder Schüler, Lehrer, Römer oder Grieche durfte einen Papierschnipsel in eine von zwei Vasen werfen.
Bestimmt unheimlich alte Wertvolle Vasen, wie Percy das sah. Hier in der Akademie gab es bestimmt keine Ming Fälschungen.
Nickamedes zählte die Stimmen aus. Drei mal, dann sah er zu Annabeth.
„Ich hoffe euer Plan ist gut, Tochter der Athene."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top