65. Kapitel

Frank wog das Schwert in seiner Hand und ließ es einige Male durch die Luft kreisen.
Es war gut ausbalanciert und noch immer scharf.
Eine leise Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.

"Du weist, dass du als Prätor nicht mehr den Inventar der Waffenkammer machen musst oder?"
Er drehte sich um und sah Reyna in der Tür stehen.
"Ja ich weis, aber es ist eine beruhigende Arbeit. Dabei weis man woran man ist."
Reyna lächelte schwach und für einige Augenblicke wurde es still.
"Solltest du dich nicht noch ausruhen?"

"Es geht mir schon viel besser und außerdem steht uns eine Schlacht bevor."
Sie sah sich im Raum um und ihr Blick blieb an dem Schwert in Franks Händen hängen.

"Wenn dieser Loki freikommt, dann wird sich auch für uns alles verändern oder nicht?"
Zweifel schwangen in ihrer Stimme mit.

Frank überlegte lange, bis er antwortete.
"Das hat es schon. Zuerst Percy und die Griechen und jetzt Gwen und das Pantheon. Auch wenn das den Göttern nicht gefallen mag, unsere Welten sind nunmal verbunden und wir müssen das beste daraus machen. Im Moment heißt das, zusammenzuhalten um gegen unsere Feinde zu bestehen.
Aber überleg doch mal, was das noch für unsere Zukunft bereithält?
Schulen überall auf der Welt, an denen wir Halbgötter sicher sind!"
Er legte das Schwert beiseite.
"Ich finde dafür lohnt es sich unser Glück noch einmal herauszufordern."

Plötzlich kam ein Junge aus der dritten Kohorte hereingestürtzt.
"Frank, Reyna.... Ihr müsst sofort kommen. Die Gefangenen."
Er japste atemlos, doch da Frank war schon zur Tür hinaus.

                                 •

Als Reyna in der Gefangenen Baracke ankam, war sie in Schweiß gebadet und ihre Schulter schmerzte wie der Biss eines Höllenhundes.
Oder zumindest stellte sie sich vor, dass ein Höllenhundbiss sich so anfühlte.

Frank stand vor einer der Zellentüren und bedeutete ihr vorsichtig zu sein.
An der hinteren Wand lehnte der Schnitter Diego Morgan und starrte ihnen aus goldenen Augen entgegen.

"Eidolon! Du hast Neuigkeiten?" Frank verschränkte die breiten Arme vor der Brust.
Mit seinen kurzen dunklen Haaren und seinem grimmigen Prätoren Blick war er wirklich furchtbar beängstigend.
Und Reyna war niemand, der sich leicht einschüchtern lies.

"Die gibt es." Die Augen des Mannes flackerten.
"Koios hat seine Armee entfesselt. Sie sind auf dem Weg."

Frank runzelte so sehr die Stirn, dass seine Augenbrauen sich fast berührten.
"Wie viele sind es?"

Diego grinste.
"Viele. So viele, dass sie alles vernichten was sich ihnen in den Weg stellt."

"Wann werden sie hier sein?"
Der Schnitter lachte und Reyna lief ein Schauer über den Rücken.
"Sie sind gar nicht auf dem Weg hier her oder nicht? Sie haben ein anderes Ziel."

Frank warf ihr einen Blick aus dem Augenwinkel zu, bevor er näher an die Gitterstäbe trat.
"Wo ist diese Armee?"

Der Eidolon knurrte und seine Augen richteten sich auf Reyna.
"Warum fragst du nicht sie?"

Bevor sie etwas dazu sagen konnte, sackte Diego Morgan zusammen und seine Augen klärten sich wieder.
Reyna machte auf dem Absatz kehrt und blieb erst stehen, als sie wieder unter freiem Himmel stand.
Dann lehnte sie sich schwer an die Wand der Kaserne und atmete tief durch. Ihre Wunde pochte.

Kurz darauf erschien Frank.
Ohne etwas zu sagen lehnte er sich neben sie und verschränkte wieder die Arme.

Schließlich sah sie zu ihm auf.
"Als Ryan mich niedergestochen hat, da hat er mir etwas ins Ohr geflüstert. Er sagte so etwas wie 'Zu Schade, dass ihr beide nicht mehr erlebt, wie euer Zuhause brennt."
"Ihr beide?" Frank sah verwirrt aus.

"Er meinte meinen Partner.
Ich hatte zuvor doch zusammen mit Logan Quinn gekämpft.
Koios hat nicht vor Neu-Rom oder Camp Half-Blood anzugreifen.
Er ist auf dem Weg in die Cypress Mountains."

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