54. Kapitel
Jason schlug frustriert gegen die Holzvertäfelung des Podests.
Die Spielmacher wollten ihm einfach nicht zuhören.
Erneut drehte er sich zu den Laren um, doch eine Bewegung in seinem Augenwinkel, lies ihn inne halten.
Reyna hatte Ryan gerade zu Fall gebracht und der Gong lies den Boden unter Jasons Füßen erzittern.
Doch anstatt den Platz zu verlassen, hob Ryan sein Schwert und lies es auf Reyna hinabsausen.
Jason brüllte auf und schickte eine Böe, doch zu spät.
Die Klinge bohrte sich in die Schulter der Römerin und sie schrie auf.
Dann erfasste der Wind Ryan und er wurde zur Seite geschleudert.
Chaos brach aus.
Die Zuschauer sprangen von ihren Sitzen, Sanitäter eilten in die Arena und Ryan kam wieder auf die Füße.
Selbst von hier konnte Jason sehen, dass seine Augen rot glühten.
•
Oliver riss die Augen auf.
Die Augen des Römers, der Ryna angegriffen hatte, leuchteten Scharlach rot.
Schnitter rot!
Er packte sein Schwert und stürzte erneut auf den Sandplatz, doch Jason war schneller.
Der Sohn des Jupiter versammelte die Winde um sich und hob den Schnitter mehrere Meter in die Höhe, dann schleuderte er ihn gegen die Außenmauer.
Ryan sackte reglos im sich zusammen, doch Oliver war sich ziemlich sicher, dass er noch lebte.
Jason landete neben ihm und sie tauschten einen wissenden Blick.
Die Heiler kümmerten sich um Reyna, die es schwer erwischt hatte und taten ihr bestes.
"Er ist ein Schnitter."
Jason nickte, dann fuhr er ruckartig herum und suchte mit den Augen den Platz ab.
"Adam!"
Oliver begriff.
Ein Schnitter kommt selten allein.
Sie wollten gerade zu Percy und Logan rennen, die Adam in Schach hielten, doch da erzitterte der Boden.
Oliver strauchelte.
Wie bei einem Erdbeben begann das Colloseum zu erzittern.
Plötzlich taten sich gewaltige Risse im Boden auf und ein Brüllen erfüllte die Luft.
Die Zuschauer kreischten und schrien und rannten panisch zu den Ausgängen.
Staub verdeckte die Sicht und Oliver musste husten.
Und dann, als der Dreck sich wieder etwas gelegt hatte, sah er es.
Nemeische Pirscher.
Drei Stück schlichen über den Platz und suchten nach passender Beute.
"Vorsicht!"
Oliver zog sein Schwert.
Einer der Pirsche hatte ihn bemerkt.
Er knurrte und kauerte sich hin.
Bereit zum Angriff.
Oliver ging ebenfalls in die Knie und registrierte jeden zuckenden Muskel im Pelz des Monsters.
Er sah aus dem Augenwinkel, wie Jason sich erneut in die Luft schwang und den Zweiten Pirscher ins Visier nahm.
Oliver packte sein Schwert fester und wollte gerade vorspringen, als ein weiteres Beben ihn aus dem Gleichgewicht brachte.
Noch während der Pirscher vorsprang, schaffte er es allerdings wieder festen Tritt zu bekommen und sprang zur Seite.
Von Fern hörte er das Schreien vieler Menschen.
Neu-Rom
Wie hatte das passieren können?
Oliver tauchte unter den scharfen Zähnen des Monsters weg und schaffte es, seine Klinge tief in dessen Schulter zu bohren.
Allerdings musste er sie, loslassen um nicht weggeschleudert zu werden und nun war er unbewaffnet.
Der Pirscher raste vor Wut und versuchte vergeblich das Metall aus seiner Schulter zu ziehen.
Der Spartaner hob ein abgebrochenes Holzstück auf, gerade rechtzeitig, denn der Pirscher hatte beschlossen, erst ihn zu töten und sich dann wieder mit dem Ding in seiner Schulter zu befassen.
Oliver warf sich erneut zur Seite und versuchte sich auf den Rücken der Großkatze zu ziehen.
Ohne Erfolg.
Er rollte sich aus der Reichweite der Rasiermesserscharfen Zähne und versuchte es auf der anderen Seite erneut.
Diesmal konnte er sich an seinem Schwert festhalten und im nächsten Moment, krallte er sich an den Hals des Monsters.
Keine gute Idee, wie ihm nun klar wurde!
Der Pirscher sprang auf und ab wie ein Bulle beim Rodeo und versuchte mit den Zähnen nach ihm zu schnappen.
Oliver versuchte sich nur mit den Beinen oben zu halten und wäre beinahe abgeworfen worden, doch im letzten Moment bekam er das Fell wieder zu fassen.
Er versuchte es wieder.
Einen anderen Plan hatte er nämlich nicht.
Also presste er erneut die Beine zusammen und lies ganz langsam die rechte Hand nach vorne wandern.
Der Pirscher warf erneut dem Kopf zur Seite und Oliver rammte ihm das Holzstück ins Auge.
Ausreichend abgelenkt schaffte Oliver es jetzt, sein Schwert wieder aus der Schulter der Bestie zu ziehen und sprang von dessen Rücken, bevor er zerquetscht wurde.
Der Pirscher holte mit der Pranke aus und der Schmerz explodierte in Olivers Bein.
Noch einmal stieß der Spartaner vor und schnitt dem Nemeischen Pirscher die Kehle durch.
Er holte tief Luft und drehte sich zu Jason.
Der Römer hatte den zweiten Pirscher bereits getötet und hielt einen goldenen Dolch in Händen.
Reynas Dolch erkannte Oliver.
Die Prätorin wurde gerade von einem Adler auf einer Trage in die Luft gehoben, als Oliver sah, wie weitere Monster aus den Rissen im Boden kamen.
Jason hatte es auch gesehen und schrie dem Leuten um ihn herum etwas zu.
Die Römer folgten seinem Befehl und rannten auf die wenigen Ausgänge zu.
Sie mussten diese Viecher irgendwie in der Arena halten.
Oliver rannte ebenfalls auf eine der Türen zu, als er ein Geräusch hörte.
Ein krächzen, das ihm das Blut in den Adern gefrieren lies.
Schwarze Rocks
"Reyna! Du musst sie wieder auf den Boden holen!"
Jason wurde bleich, aber er nickte und flog ein weiteres Mal gen Himmel.
Oliver war unerklärlich woher der blonde Junge diese Kraft nahm.
Er hatte allerdings nicht viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn er erreichte eines der Tore, an dem Gwen und Hazel ein halbes Dutzend Empusen abwehrten.
Er warf sich erneut in den Kampf.
•
Logan schwirrte der Kopf.
Erst waren Adams Augen Schnitter rot geworden, dann war der Boden aufgebrochen und hatte Dutzende von Monstern ausgespuckt und jetzt war der Himmel übersäht von Schwarzen Rocks.
Er tötete das Monster, dass ihm am nächsten war und verdrängte alles andere.
Sie mussten erstmal hier raus.
Percy und Adam kämpften noch immer gegeneinander und keines der Monster schien sich für sie zu interessieren.
"Logan raus hier!"
Percy sah kurz zu ihm.
"Sie sollen die Türen schließen!"
Logan tötete eine weitere der seltsamen Kreaturen. Was hatte er vor?
"Bist du sicher?"
Der Grieche nickte und ging erneut in den Angriff über.
Logan musste es Adam zugute halten, so lange gegen Percy zu bestehen.
Er wusste aus eigener Erfahrung, wie schwer das war.
Der Schnitter wich für einen Moment zurück und Percy nutzte die Gelegenheit.
"Alle sollen raus hier! Gleich wird es nass."
Logan begriff und nickte, dann sprintete er zum nächstgelegenen Tor.
•
"Schließt die Tore!"
Die Akustik des Runden Bauwerks verstärkte Percys Stimme und trug sie zu den Halbgöttern am Rande der Arena.
Er konnte Gwen sehen, die die letzt Tür zu zog und Adam, der etwas verwirrt wirkte.
"Was soll das? Willst du nicht, dass sie zusehen, wenn ich dich töte?"
Adam feixte, doch in seiner Stimme war Unsicherheit zu hören.
Percy lächelte.
Die Monster versuchten währenddessen die Wände des Colloseums zu überwinden und auf die inzwischen leeren Ränge zu gelangen.
So viele Monster hatte Percy nicht mehr an einem Ort gesehen, seit den Ebenen vor den Toren des Todes.
Schlimme Erinnerungen kamen auf und er presste die Zähne aufeinander.
Dann entwaffnete er Adam, der rückwärts stürzte und verwandelte sein Schild und sein Schwert wieder in einen Kugelschreiber und eine Uhr.
Der Schnitter zögerte.
"Was soll das?"
Erneut lächelte Percy und gab dem Gefühl in seinem Inneren nach.
All die schlechten Erinnerungen, die schmerzhaften Momente und die Zeit in der Dunkelheit fluteten über ihn hinweg.
Das Wasser schoss aus den Rissen im Boden und aus Percy selbst, überflutete das Colloseum und schwemmte all die Monster auf den Grund, wo sie zu
Staub zerfielen.
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