45. Kapitel
Logan zwang sich, seinen Mund zu schließen.
Es würde keinen guten ersten Eindruck machen, wenn er hier wie ein kleines Kind alles begaffte. Es fiel ihm allerdings wirklich schwer, nicht sofort das Lager zu erkunden.
Was es hier wohl alles für wunderbare Waffen gab...
Die versammelten Soldaten halfen jedoch, seine Neugierde auf später zu vertrösten.
In fünf Gruppen, die wohl die einzelnen Kohorten darstellten, standen Mädchen und Jungen in voller Rüstung und in Reih und Glied zwischen den Gebäuden.
Die zwölfte Legion fulminata.
So hatte Frank sie voller stolz genannt. Und er hatte als Prätor auch allen Grund dazu, schließlich waren das hier seine Leute.
Seine Legion.
Zumindest zum Teil, denn diese Reyna gab es ja auch noch und natürlich Percy.
Nachdem Terminus verschwunden war, hatte Oliver Percy mit Fragen gelöchert, über seine Zeit als Prätor, wie er das geschafft hatte und warum er seinen Posten aufgegeben hatte.
Doch so wie die versammelten Jugendlichen den Sohn des Poseidon ansahen und begannen zu tuscheln, wenn er an ihnen vorbeigelaufen war, kam Logan der Gedanke, dass sie in ihm noch immer einen Anführer sahen.
Sie liefen die Hauptstraße entlang, wie die Hauptattraktion im Zirkus, oder wie das Abendessen, während bewundernde und ehrfürchige Blicke Percy folgten und einige Mädchen hinter vorgehaltenen Händen kicherten.
Allerdings nur, bis sie Gwen direkt hinter Percy sahen.
Mehrfach beobachtet der Spartaner, wie ihre Blicke von entzücken zu Empörung wechselten.
Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Percy erreichte die ersten Reihen und begrüßte ein Mädchen mit dunken Haaren. Ihr Umhang ließ darauf schließen, dass das Reyna war.
Der durchdringende Blick der Prätorin richtete sich auf Gwen und wanderte dann zu Logan.
Nach einer Weile, stellte sie sich neben Frank, um das Wort an die anderen Römer zu wenden.
"Legion. Wie ihr seht ist Percy zurückgekehrt und das nicht allein."
Logan konnte sich täuschen, doch er glaubte auch in ihren Augen die Enttäuschung gesehen zu haben und die leise Verbitterung in ihrer Stimme, als sie den letzten Teil gesagt hatte.
"Ihr werdet bald genaueres Erfahren und uns bis dahin keine Schande vor unseren Gästen bringen. Des weiteren wird es heute Abend nach dem Essen Spiele geben."
Die Legion salutierte wie ein einzelnes Wesen und löste sich dann in verschiedene Richtungen auf.
Viele Mädchen drückten sich in Percys Nähe herum und Logan stellte mit Genugtuung fest, dass nicht wenige auch ihn beobachteten.
Er zwinkerte eine süßen Blondine zu, die sofort rot anlief.
Gwen warf ihm einen warnenden Blick zu, doch bevor sie etwas sagen konnte, zog er sie an sich und gab ihr einen Kuss.
Als er sich wieder von der Gypsie löste, leuchteten ihre Augen und ein lächeln lag auf ihren Lippen.
Er trat einen Schritt zurück und bemerkte ein Mädchen, das auf sie zukam.
Sie hatte dunkle Korkenzieher Locken und glodene Augen. An ihrer Hüfte hing ein Kavallerieschwert und sie wirkte ziemlich selbstbewusst.
Vor Percy blieb sie stehen. "Für eine Postkarte hat das Geld wohl nicht gereicht oder wie?"
Er grinste nur und das Mädchen, dass fast zwei Köpfe kleiner war als er, runzelte wütend die Stirn. "Ehrlich,manchmal würde ich dir gern in deinen hübschen Griechen Hintern tretten."
Percy brach in schallendes Gelächter aus und die Wut des Mädchens löste sich buchstäblich in Nichts auf.
Stattdessen trat sie einen Schritt auf Frank zu, der einen Arm um ihre Schultern legte und schien jetzt erst Notiz von ihnen zu machen.
"Also Percy, bei den ganzen Ladys die dich augenscheinlich schmerzlich vermisst haben, verstehe ich nicht, wieso du gleich ganz abgehauen bist."
Alexei lächelte leicht. Seit der Eidolon zum ersten mal Besitz von ihm ergriffen hatte, hatte er kaum noch von sich aus gesprochen.
Die verwirrend goldenen Augen des Mädchens richteten sich auf den Russen und schienen ihn zu durchleuchten.
"Leute, das ist Hazel die Tochter des Pluto. Hazel, das sind Gwen, Logan, Oliver und Alexei. Neue Freunde von mir, die Pipers Hilfe brauchen."
Hazel nickte. "Sie ist daheim, aber wollte noch vor dem Essen vorbeikommen."
Percy drehte sich um. "Was haltet ihr davon, wenn Hazel euch herumführt, während ich mit Reyna spreche und nachher stoß ich wieder zu euch?"
Es war weniger eine Frage als eine Aussage, doch keiner wiedersprach ihm und so drehte er sich um und lief auf das Gebäude hinter sich zu.
"Frank, Dakota wollte vorhin mit dir sprechen, vielleicht solltest du ihn besser suchen."
Der große Asiate nickte und bestätigte Logans Vermutung, dass sie ein Paar waren, indem er sie küsste. Dann verabschiedete er sich von ihnen und verschwand in die Richtung, aus der sie vorhin gekommen waren.
Hazel lächelte freundlich. "Also was wollt ihr als erstes sehen?"
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