44. Kapitel

Percy atmete tief durch.

Auch wenn er Camp-Half-Blood als sein Zuhause sah, fühlte es sich unheimlich gut an, wieder in Camp Jupiter zu sein.

Die vertrauten Hügel und der geschwungene Lauf des kleinen Tiber, waren Balsam für seine Seele.

Frank hatte an der Grenze zum Tal angehalten und sie waren alle ausgestiegen. Terminus musste Gwen und den anderen erst Gestatten einzutreten.

Percy hatte versucht Franks Erklärung zu verstehen, doch es wollte ihm nicht so recht einleuchten. Irgendwas wegen den alten Regeln und Sitten.

Jedenfalls standen sie nun alle auf der Anhöhe östlich von Neu-Rom und sahen auf die Stadt hinab.

Gwens Augen leuchteten.

Sie Erinnerte Percy manchmal an Annabeth.
Das vertraute Gefühl der Einsamkeit breitete sich in ihm aus, wie ein alter Freund.
Es wurde mit jedem Tag schlimmer und suchte ihn inzwischen auch nachts heim.

Es war immer dasselbe.
Er wachte in seinem Bett in der Poseidonhütte auf und verbrachte seinen Tag wie jeden anderen.
Er übte an der Kletterwand, ging rudern auf dem See, kämpfte in der Arena gegen Clarisse und sang am Abend mit seinen alten Freunden seltsame Lieder vor dem Lagerfeuer.
Doch bei all dem hatte er das Gefühl das etwas fehlte.

Er fühlte sich einsam und verlassen.
Und wenn er aus seinen Träumen aufschreckte und merkte, dass Annabeth nicht da gewesen war und er sich nicht an sie hatte erinnern können, brach ihm jedes Mal das Herz entzwei.

Er hatte seine wunderschöne kluge Annabeth einfach vergessen.

„Es ist unglaublich."
Logan schlang die Arme um seine Freundin und lächelte.
Auch Alexei wirkte seit langem etwas ruhiger und ein friedlicher Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
Allerdings wirbelten sie alle herum und zogen ihre Waffen, als sie ein lautes ploppen hinter sich hörten.

Terminus

Die Arm- und Beinlose Statue rümpfte die Nase, aufgrund der auf sie gerichteten Klingen und schnaubte.
„Also bitte! Was sind denn das für Manieren!"

Gwen senkte Vic und auf ihren Blick hin, auch ihr Spartaner Freund sein Schwert.

Frank trat vor. „Hallo Terminus. Ich fürchte du hast sie etwas erschreckt."
Die Statue schnaubte erneut und lies ihren steinernen Blick dann über die Neuankömmlinge wandern.
Als sie Percy erblickte zog sie überrascht zwei Augenbrauen in die Höhe und lächelte dann.
Jetzt war Percy überrascht.
Er war immer der Meinung gewesen, dass der Gott ihn nicht ausstehen konnte.

„ Ave Perseus Jackson. Prätor. Willkommen zurück!"

Percy stellte sich vor, wie die Statue einen unsichtbaren Arm zum Gruß hob.
„Du weist aber schon, dass Frank meinen Posten vor zwei Jahren übernommen hat oder?"
Terminus lächelte. „Einmal Prätor, immer Prätor mein Junge."
Oliver sah ihn fragend und bewundernd an, doch Percy vertröstete ihn mit einem Blick auf später.

„Also dürfen wir passieren?"
Percy wurde etwas nervös.
Er hatte bis jetzt nicht daran gedacht, was sie tun würden, wenn Terminus seinen neuen Freunden den Zutritt verweigerte.

„Na mal sehen. Stellt euch alle mal in eine Reihe und tretet dann nacheinander vor."

Gwen stellte sich nach vorn.
Dann folgten Logan, Oliver und Alexei.
„Aah. Ein Günstling der Nike. Interessant. Du darfst passieren. Solange du dein Schwert ablegst."

„Kommt gar nicht in die Tüte! Gwendolyn wird nicht ohne mich dieses Römer Lager betreten."
Vic hatte sein Auge geöffnet und starrte den Gott der Grenzen, von seinem Platz an Gwens Hüfte böse an.

„Was haben wir denn da?"
Vic brodelte. „Was? Was wir hier haben? Komm nur näher und ich zeige dir was ich bin!"

Percy trat vor, weil er befürchtete, dass Vic sich tatsächlich irgendwie auf Terminus stürzen würde.
Auch wenn er genauso wenig wie die Statue Arme oder Beine besahs, so hätte sein Blick so manches Monster in die Flucht geschlagen.

„Terminus ist das wirklich nötig? Wir haben nicht vor die Stadt zu betreten und Gwen wird niemanden verletzen."
Sein gegenüber seufzte.
„Nun gut, aber wenn sie Ärger macht werd ich es auf dich schieben Sohn des Meeres."
Vic war klug genug den Mund zu halten.

Logan und Oliver wurden von Terminus gemustert und bekamen dann die Erlaubnis das Tal zu betreten.
Doch als Alexei vortrat fielen Terminus fast die Augen aus dem Kopf.
„Was zum? Frank, schaff ihn hier weg! Schaff ihn sofort von meiner Stadt weg!"
Frank sah überrascht zu Percy und dieser zog entschuldigend die Schultern hoch.
Er trat einen weiteren Schritt vor und somit zwischen den Bogatyr und Terminus.

„Hör mich an. Ich bitte dich Terminus."

Die Augen des Gottes sprühten geradezu Funken, doch er hielt einen Moment inne.
„Ich weis, dass in Alexei ein Eidolon ist..."
„Du weist es und trotzdem hast du ihn hergebracht? Reicht es nicht, dass der letzt beinahe meine geliebte Stadt vernichtet hätte? War dass nicht Beweis genug, was sie anrichten können, als die Legion auszog um deine Griechischen Freunde zu vernichten!"
Frank wurde blass und musterte Alexei, als würde dieser sich jeden Moment auf ihn stürzen.

Percy versuchte ruhig zu bleiben.
Wenn er es nicht schaffte, Alexei rechtzeitig zu Piper zu bringen und in die Sicherheit des Camps, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Monster sie finden würden.
Denn soviel stand fest, sie würden den Russen nicht zurücklassen.

„Ich verbürge mich für ihn Terminus. Ich bürge mit meinem Leben dafür, dass niemand verletzt und nichts zerstört wird. Nicht durch seine Hand. Weder durch den Eidolon, noch durch ihn selbst."

Es dauerte eine ganze Weile bis die Statue antworte.
„Ich mag dich Perseus. Deswegen halte besser dein Wort, sonst wird auch dein Kopf rollen."

Er verschwand mit einem weiteren lauten ploppen und so standen sie wieder allein auf dem Hügel und sahen auf die im Sonnenlicht glitzernde Stadt.

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