41. Kapitel
Gwen schlief schlecht in dieser Nacht.
Sie träumte von Camp Jupiter, nur dass das Camp und Neu-Rom verlassen waren.
Gwen betrat die Stadt durch ein großes Tor und lief die Straßen entlang.
Niemand begegnete ihr, niemand war zu sehen.
Eine bedrückende Stille lag in der Luft und Gwen hatte auf einmal das Bedürfnis Vic zu ziehen, doch als sie an ihre Hüfte griff war er nicht da.
Ob Terminus ihn ihr wohl abgenommen hatte?
Sie lief weiter und betrachtete die prunkvollen Villen und kleinen Plätze.
Ein wahrlich magischer Ort.
Doch etwas störte sie.
Eine Art Mausoleum aus dunklem Stein, welches auf einem kleinen Hügel mitten in der Stadt lag.
In Percys Erinnerungen war dieses Gebäude nicht dort gewesen.
Es wirkte unheilvoll und zog Gwen geradezu in seine Richtung.
Langsam näherte sie sich und blieb schließlich vor den mächtigen Türen stehen.
Wie von selbst öffneten sie sich nach Innen und offenbarten einen von Fackeln erhellten Raum.
Gwen erstarrte, als sie sah, was sich im Inneren befand.
Eine lebensgroße marmorne Statue eines Helden in Griechischer Rüstung.
Mit Brustpanzer, Helm, Arm- und Beinschienen.
Um seine Schultern lag ein Umhang und auf seiner Brust sah man das Abzeichen eines Prätors.
Er stand Aufrecht und hielt in seiner rechten Hand ein Schwert.
Gwen senkte den Blick.
Auf dem Fackel beschienen Sockel stand eine Inschrift.
Perseus Jackson
Sohn des Poseidon
Gefallen in der Schlacht gegen
den König der Schnitter
Gwen taumelte zurück.
Als sie erneut den Blick zum Gesicht der Statue hob, erkannte sie Percy unter dem Helm.
Er hatte den Kopf stolz erhoben und strahlte etwas ruhiges und mächtiges aus.
Sein Blick schien auf Gwen zu liegen und wirkte fast mitleidig.
Sie stolperte einen weiteren Schritt zurück.
Ihre Hände zitterten.
Sie wirbelte herum, doch nun war Neu-Rom nicht mehr verlassen.
Hunderte Menschen drängten sich um den Hügel zusammen.
Jeder mit einer brennenden Kerze in Händen.
Und Gwen erkannte sie.
Annabeth, die sich vor Qual und Verzweiflung kaum aufrecht halten konnte. Thalia, die versuchte ihre Tränen zu verbergen.
Rachel, Will und Nico.
Reyna, Frank, Hazel, Jason, Piper, Leo, Kalypso und Grover.
Tyson und Ella und so viele mehr aus Camp Half Blood und Camp Jupiter, sowie Amazonen und Jägerinnen.
An ihrer Seite die Schüler von Mythos wie Logan, Oliver, Alexei, Daphne, Carson und Morgan.
Außerdem Zentauren, Nymphen und Satyrn.
Und mittendrin Mrs O'Leary, die sich, aus Trauer um ihren besten Freund, winselnd auf den Boden presste.
Ihr Leid drohte Gwen zu ersticken.
Plötzlich begann alles um sie herum zu verschwimmen und im nächsten Moment setzte sie sich auf.
Es dauerte einen Augenblick, bis sie erkannte, wo sie war.
Sie holte ein paar mal tief Luft und versuchte ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen.
Währenddessen setzte sich auch Logan neben ihr auf und schaltete die Taschenlampe seines Handys ein.
"Kleine Gypsie? Was ist los?"
Als er ihren gehetzten Blick bemerkte, zog er sie in seine Arme.
Er brauchte nichts zu sagen, allein seinem Herzschlag zu hören und von seiner Liebe eingehüllt zu sein, beruhigte sie.
Und es gab nichts, was sie in diesem Moment mehr gebraucht hätte.
Also aktivierte sie ihre Psychometrie und konzentrierte sich auf Logans Berührung.
Eine Ewigkeit saßen sie so, eng umschlungen, in ihrem Zelt und Gwen versuchte das Mausoleum aus ihren Gedanken zu verbannen.
Als sich langsam das Licht der Sonne über die Baumwipfel erhob entwand sich Gwen den Armen ihres Freundes.
"Wir sollten uns fertig machen."
Noch immer besorgt nickte er und nach kurzer Zeit verließen sie das Zelt.
Percy stand auf der anderen Seite der Lichtung neben Thaila.
Die beiden lachten über etwas und Gwen zog es das Herz zusammen.
Es war nur ein Traum!
Ein dummer Albtraum!
Und so verdrängte sie das Gefühl, dieses ungute Gefühl, dass es mehr gewesen war.
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