39. Kapitel
Auf dem Weg zurück zum Van, fing Percy an sich Gedanken zu machen.
Den Tag über war so viel passiert, dass er nur darüber nachgedacht hatte, wie sie das überleben konnten.
Jetzt, während er schweigend neben Oliver und Logan herging, lief der Tag noch einmal vor seinem Inneren Auge vorbei.
Fenriswölfe.
Das sie Zufällig zur selben Zeit aufgetaucht waren wie die Empusen konnte Percy nicht glauben. Aber wieso sollten die Wölfe sich mit den Monstern verbünden? Was hatten sie davon?
Oder hatten sie auf Befehl von jemand anderem gehandelt?
Wenn dem so war, dann wäre das eine ziemlich beunruhigende Nachricht.
Wenn sich die Monster mit den Schnittern verbündeten...
Percy erschauderte.
Immer mehr seltsame Gelegenheit erschienen nun in einem ganz anderen Licht.
Der Schnitter, der Gwen und die Jägerin angegriffen hatte.
Chrysaor, der auf einmal in der Akademie aufgetaucht war.
Der Eidolon, der von Alexei Besitz ergriffen hatte.
Percy fühlte sich mit einem mal völlig entkräftet.
•
Logan blieb besorgt stehen.
Percy schien in Gedanken gewesen zu sein, als er auf einmal in sich zusammen gesackt war.
Alle Energie schien ihn verlassen zu haben und er ließ sich gegen einen Baum sinken.
Sein Blick ruhte auf etwas, das nur er sehen konnte und pures Elend spiegelte sich in seinen Zügen.
"Percy! Was ist los?" Logans Sorge um den Griechen wuchs, als dieser den Kopf hob.
Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung sprachen aus seinem Gesicht und seine Augen waren mit dem Schmerz eines Besiegten gefüllt.
"Wenn es stimmt. Wenn es wahr ist, dass sich die Schnitter und die Monster verbündet haben, dann werden wir sterben."
"Wir meinst du das?" Oliver wechselte einen Blick mit Logan.
"So viele Jahre haben wir gekämpft und wofür? Die Monster kommen immer wieder. Ein Krieg nach dem anderen wird entfacht und dennoch ist kein Friede in Sicht. Anni und ich haben bisher alles überlebt, aber noch einen Krieg wird unser Glück nicht überdauern. Ich schaffe es nicht ohne sie! Ich will es nicht ohne sie schaffen.
Ein Freund sagte einst, dass wir nur Schachfiguren der Götter sind. Ihre Bauern, die sie opfern, wenn die Zeit gekommen ist. Damals habe ich es nicht verstanden, aber mit jeder Schlacht, mit jedem Kampf und jedem Sieg wurde es mir klarer. Wir kämpfen unser Leben lang. Vielleicht nicht für die Götter, aber für unsere Freunde und unsere Heimat. Und irgendwann, wenn die Moiren sich entschließen das Seil zu kappen, dann sterben wir. Wir gehen in den Hades und bekommen was wir verdient haben. Die Unsterblichen dieser Welt spielen ihr Endloses Spiel, in dem eine Lebensspanne wie unsere, keine Rolle spielt. Deshalb sind wir die Bauern. Wir richten kaum etwas aus."
Logan wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er konnte Percy ja nicht einmal wiedersprechen. Als er damals unter Lokis Kontrolle gestanden hatte, da hatte er Gedankenfetzen des Gottes gesehen und erkannt, wie unbedeutend sie alle auf Dauer doch waren. Und er hatte sich Hilflos und klein gefühlt. Unbedeutend und Schwach.
Doch er war diesem Kreis aus Zweifeln entkommen. Mit Gwens Hilfe, hatte er wieder einen Sinn im Leben gesehen.
"Du hast Recht."
Oliver drehte sich verdutzt zu ihm um und Percy hob den Kopf.
"Wir sind nur Bauern und unser Leben ist ein Wimpernschlag im Angesicht der Unendlichkeit.
Aber das heißt nicht, dass es unbedeutend sein muss!
Was gibt es schließlich wichtigeres als seine Familie? Als seine Freunde und sein Zuhause? Wir kämpfen für das, was uns am Herzen liegt, für das was wir brauchen um zu Leben.
Nicht nur zu Überleben.
Liebe, Freundschaft, Loyalität.
Das ist es, was wir geben!
Das ist es, was überdauert und Einfluss nimmt auf die Zukunft unserer Welt.
Und auch, wenn mein Kampf nur dazu dient, für morgen zu wissen, dass Gwen in Sicherheit ist, dann soll es so sein.
Dann werde ich morgen erneut kämpfen in dem Wissen, dass ich nicht allein dastehe. Weil ich Freunde habe, die für mich sterben würden und ich für sie."
Percy lächelte schwach.
"Du solltest Anleihen oder Autos verkaufen."
Er ließ sich von Logan auf die Füße ziehen und fuhr sich durchs Haar.
"Danke. Das hab ich jetzt gebraucht."
Eine Jägerin tauchte urplötzlich zwischen den Bäumen auf.
"Euer Freund ist wach."
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