22. Kapitel
Gwen hatte ein bisschen Angst, aber sie wusste, dass sie das tun musste.
Es hatte sie, seit sie Percy zum ersten mal gesehen hatte, zu ihm hingezogen.
Und als er ihnen gerade die Wahrheit erzählt hatte, war ihr klar geworden, dass von Anfang an alles hier her geführt hatte.
Alles hatte dazu geführt, dass sie jetzt hier standen und Percy ihr die Hand reichte.
Seine grünen Augen leuchteten, doch auch in ihnen konnte sie Angst sehen.
Dieselbe Angst, die sich auch in ihr regte.
Sie wusste auch ohne Percy zu berühren, dass er viel durchgemacht hatte.
Aber das hatte sie auch, also holte sie tief Luft und berührte die ausgestreckte Hand.
Sofort überschwemmten fremde Erinnerungen Gwens Geist.
Nicht willkürliche Gedanken, denn Percy leitete sie.
Es fühlte sich an wie sanfte Stupser, die sie zu bestimmten Orten lenkten.
Fetzen anderer Erinnerungen zogen an Gwen vorbei, aber sie ignorierte sie und konzentrierte sich ganz auf die, zu der Percy sie leitete.
Sie waren klarer, und schienen zu leuchten.
Kaum hatte sie sich darauf konzentriert, schon wurde sie in Percys Gedanken gezogen und stand auf einmal mitten in einem Wald.
Um sie herum standen mindestens zwei dutzend schwer bewaffnete Jugendliche in Rüstungen.
Ein Junge, ungefähr in ihrem Alter mit sandfarbenen Haaren, hielt eine lange Stange in Händen, an dessen Ende eine Flagge hing.
Bevor sie jedoch erkennen konnte was darauf abgebildet war, hörte sie ein furchteinflössendes Knurren direkt neben sich.
Schräg über ihr auf einem Felsen stand ein riesiges Monster.
Wie eine Doge nur viel größer und mit wesentlich mehr Zähnen.
Und jetzt sah sie auch einen sehr viel jüngeren Percy, der von dem Monster angestarrte wurde.
Jemand schrie etwas in einer Sprache, die Gwen als Altgriechisch erkannte und ein Mädchen mit blonden Haaren sprang vor.
Auch sie schrie etwas.
"Percy!Lauf!"
Annabeth.
Das war Annabeth.
Weitere Informationen strömten auf Gwen ein.
Sie war in einem Camp, sie spielten Eroberung der Flagge, das Monster war ein Höllenhund und der blonde Junge hieß Luke.
Auch wusste sie, wie Percy hierher gekommen war.
Auf einmal sprang das Monster über Annabeth hinweg und stürzte sich auf Percy.
Entsetzt sah Gwen wie er auf den Rücken fiel, bevor im nächsten Moment ein Büschel Pfeile aus dem Hals der Bestie ragte.
Ein Mann, nein, eine Mischung aus einem Mann und einem Pferd.
Oben Mensch und ab der Taille Pferd.
Chiron, hielt einen Bogen in der Hand und lief, beziehungsweise trappte auf den am Boden liegenden Jungen zu.
Annabeth stammelte etwas, das Gwen nicht richtig verstand.
"Irgendwer hat ihn gerufen, irgendwer hier im Camp." Sagte der Zentaur, während der Junge, Luke, ebenfalls auf sie zukamm.
Ein ziemlich hässliches Mädchen mit einem hasserfüllten Blick schrie.
"Percy ist an allem Schuld! Percy hat ihn gerufen!"
"Sei still Kind!"
Im nächsten Moment löste sich der Höllenhund zu Schatten auf und Gwen konnte Percys Brust sehen, die eine einzige blutende Wunde war.
"Du bist verletzt, schnell Percy ins Wasser mit dir."
Besorgnis war in Annabeth Stimme zu hören.
"Mir geht es gut."
Versuchte Percy das blonde Mädchen zu beschwichtigen, aber sie hörte nicht auf ihn.
"Nein, tut es nicht, Chiron sieh dir das an."
Erschöpft trat Percy in den Fluss und obwohl Gwen wusste, was folgen würde schnappte sie wie alle anderen nach Luft.
Nur das die anderen Jugendlichen nicht auf Percys heilende Wunden starrten. Nein.
Sie blickten auf den wirbelnden, leuchtenden grünen Dreizack über seinem Kopf.
Erst als alle Anwesenden auf die Knie fielen und Chiron erneut die Stimme erhob wurde ihr klar was das bedeutete.
"Poseidon. Welterschütterer, Sturmbringer, Vater der Pferde. Heil dir, Percy Jackson, Sohn des Meeresgottes."
Die Erinnerung verblasste mit Percys ungläubigem Gesicht.
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