Neugierig starrten alle den Fremden an, der hinter Grandma Frost in der Wohnzimmertür aufgetaucht war.

Er war groß, hatte sandfarbene Haare und blaue Augen.
Außerdem trug er eine Postbotenuniform und hatte ein Paket under dem Arm.

Gwens Sinne spielten verrückt.
Es gingen Schwingungen von ihm aus, die Gwen erst ein paar mal wahrgenommen hatte.
Schwingungen von enormer Macht.

In Nikes und Lokis Gegenwart hatte sie sich genauso Gefühlt, aber das konnte unmöglich sein!
Er konnte doch nicht....

Als hätte er ihre Gedanken gelesen drehte der Mann sich zu ihr und lächelte.
"Hallo Gwendolyn"

Seine Lippen hatten sich nicht bewegt und auch die anderen schienen seine Worte nicht gehört zu haben.
Das war für Gwen der Beweis.

Der fremde Mann, der zu Percy wollte, war ein Gott!
Er zwinkerte ihr zu und wandte sich dann an Percy, der aufgestanden war.

"Ich hab ein Paket für dich von deiner Mom. Und ein paar Briefe."
Er reichte Percy ein Paket und einen Stapel Umschläge.
"Danke" verlegen fuhr sich der Mann durchs Haar und räusperte sich.

"Also dann geh ich mal wieder. Ich hoffe ich habe nicht gestört. Wenn du irgendwas brauchst dann gib einfach bescheid ja?"
An der Tür drehte er sich noch einmal um.
"Was passiert ist, tut mir Leid Percy. Das hast du nicht verdient. Wir suchen nach einer Lösung. Annabeth wird nicht aufgeben und wir anderen auch nicht."
Und mit diesen Worten verschwand er und lies Gwen mit ihren Fragen zurück.

"Was zu Hölle war das?"
Rory sah zu Gwen die dem Gott noch immer hinterher sah. 
"Percy wieso bringt ein Gott dir deine Weihnachtsgeschenke?"
Percy blickte auf die Dinge die er bekommen hatte und zuckte die Schultern.
"Er ist der Bote der Götter, Pakete zu stellen ist eben das was er macht. Und er ist der Gott der Reisenden, deswegen fühlt er sich wohl für mich verantwortlich."

Als wäre das alle völlig normal stellte Percy das Paket ab und griff nach den Plätzchen.
"Wollt ihr damit etwa sagen, dass das eben Hermes war? Der Hermes? Der Sohn von Zeus und einer der zwölf Götter des Olymps?"
Alexei klang hysterisch.

Logan musterte Gwen, als ob er erraten wollte, ob sie ihn auf den Arm nahm.
Dann setzte er sich neben Percy auf den Boden.
"Was meint er damit sie suchen nach einer Lösung?"

Percy kaute erst seinen Keks zu ende bevor er antwortete.
"Sie suchen nach einem Weg wie ich nach Hause zurück kann."
Trauer schwang in Percys Stimme und ein Schmerz der fast zu greifen war.

"Warum helfen dir die Götter dabei?" Fragte Oliver und sah genauso verwirrt aus wie Gwen sich fühlte.
"Sie schulden mir noch etwas."
Damit schien das Thema für Percy beendet.

                                •

Am Abend als Gwen in ihrem Bett lag kreisten ihre Gedanken ununterbrochen um Percy.

Was war sein Geheimnis?
Woher kannte er Hermes?
Wieso wollte der Gott ihm so dringend helfen?
Woher kam Percy und warum konnte er nicht dorthin zurück?

Es dauerte ewig bis Gwen endlich einschlief und ihre Träume wurden von Göttern, Helden und Monstern beherrscht.

                            •

Am nächsten Morgen klopfte Gwen an Logans Tür und wartete.
Nichts passierte, sie klopfte noch einmal, vergeblich.

Von einer Vorahnung getrieben ging sie weiter zu Percys Zimmer und klopfte dort.
Ihr Freund öffnete ihr grinsend die Tür.

"Guten Morgen kleine Gypsy."
Gwen betrat den Raum und Logan schloss die Tür hinter ihr.
"Morgen Percy."

Das besagte Person gerade Kopfüber gegen die Wand gelehnt stand, wunderte Gwen kaum.

"Er versucht meinen Rekord im Handstand zu überbieten."

Gwen schüttelte den Kopf.
"Jungs" dann fiel ihr Blick auf das Paket vom letzten Abend das ungeöffnet auf dem Schreibtisch stand.

"Willst du es gar nicht öffnen?"
Percy beendete seinen Rekordversuch und betrachtete das Geschenk.
"Würde es euch was ausmachen wenn ich es jetzt öffne?"

Logan schüttelte den Kopf und sie ließen sich alle auf dem Boden nieder.
Dann öffnete Percy das Paket.

Ganz oben lag ein orangnes T-shirt mit der Aufschrift Camp half Blood und darunter kam ein lilanes  zum Vorschein.

Percy lächelte und legte sie zur Seite.
Gwen hatte das Gefühl, dass er das Paket nur nicht allein hatte öffnen wollen.

Als nächstes kam eine Keksdose zum Vorschein, die bis oben hin mit blauen Sckokoladenplätzchen gefüllt war.
"Von deiner Mom?"
Percy nickte und hielt ihnen die Schachtel hin.
Sie waren köstlich.
Logan nahm sich noch einmal nach und leckte sich sogar die Krümmel von den Fingern.

Percy lachte "Wir wollen doch nicht das du uns vom Fleisch fällst Quinn."
Er reichte ihm nochmal die Kekse.

Des weiteren waren in der Kiste eine Flasche mit irgendeiner seltsamen Flüssigkeit, eine kleinere Dose mit etwas das aussah wie braune Zuckerwürfel  und eine Armbanduhr.

Die schien es Percy besonders angetan zu haben, den sein Gesicht leuchtete auf, als er sie entdeckte.

"Von welcher Marke ist die?"
Logan betrachtete die Uhr, sie war golden mit einem schwarzen Band. "Von gar keiner, mein Bruder hat sie gemacht."

"Ist er Juwelier?" Fragte Gwen erstaunt darüber, dass Percy seinen Bruder vorher nie erwähnt hatte.

"Nein er ist Waffenschmied."
Und mit diesen Worten betätigte er einen Knopf an der Seite der Uhr.

Ein leises klicken war zu hören und auf einmal wurde aus der kleinen Uhr ein goldener Schild mit mindestens einem Meter Durchmesser.
An den Seiten hatte es zwei kleinere Einbuchtungen und war ansonsten rund.
(Siehe Bild oben ☺️)

In der Mitte war ein Dreizack zu sehen und drum herum sieben  Szenen von Helden die gegen Monster kämpften und große Schlachten schlugen.

"Also Percy jetzt bin ich richtig eifersüchtig!" Flüsterte Logan ehrfürchtig.
Gwen betrachtete die Bilder genauer.

Auf dem ersten kämpfte der Held gegen den Minotaurus.
Auf dem nächsten sah es so aus als würde er ein Gewicht aus Wolken stemmen.
Auf dem dritten stieg der selbe Held wie auf den ersten beiden Bildern in einen reißenden Fluss.
Auf dem vierten kreuzte er die Klingen mit einem anderen Typen in einer Art Halle mit überdimensionalen Thronen.
Auf dem fünften saß er auf einem riesigen Hund, in der einen Hand ein Schwert, in der anderen eine Stange an dessen Spitze ein Römischer Adler saß ihm gegenüber eine Arme angeführt von einem Riesen.
Auf der sechsten Abbildung stand er Hand in Hand mit einem Mädchen vor zwei riesigen Flügeltüren, um sie herum ein Meer aus Monstern.
Und auf dem letzten Bild stand er Seite an Seite mit sechs weiteren Helden einem dutzend Giganten gegenüber, während sich der Himmel auftat und die Götter herabstiegen.

Die Bilder waren unglaublich detailgetreu und das Schild leuchtete genau wie Percys Schwert.

"Ist das aus massivem Gold?" Fragte Gwen und wollte mit dem Finger über den golden Dreizack fahren, lies es aber wegen ihrer Psychometrie bleiben.

"Das ist Kaiserliches Gold. Es ist wie normales Gold eigentlich, nur in erkaltetem Zustand härter, damit es nicht so schnell bricht"
"Dann muss es ja Tonnen wiegen!" Percy hielt Logan den Schild hin und dieser zog erstaunt die Augenbrauen hoch, als er es entgegen nahm.
"Das wiegt ja fast gar nichts! Glaubst du dein Bruder könnte mir auch so eins machen?"
Percy überlegte.
"Ich glaube er würde sich darüber freuen dir eins zu machen."
"Spitze" Logan strahlte und gab Percy seinen Schild zurück, welcher ihn wieder in eine Uhr verwandelte und sich um das Handgelenk legte.
Der letzte Gegenstand der nun noch in dem Paket lag, war ein Buch.

Ein Fotoalbum wie sich herausstellte.

Auf der ersten Seite war ein Bild von einer Gruppe Teenager zu sehen, die fast alle lila oder orange T-Shirts trugen.
In der Mitte stand Percy, der den Arm um ein blondes Mädchen mit grauen Augen gelegt hatte und die beiden lachten verliebt in die Kamera.
Das musste Annabeth sein.

Percy betrachtete sehnsüchtig das Foto und Tränen schimmerten in seinen meergrünen Augen.