。°-♱°。Kapitel 9。°♱-°。
Ace Brixton •Sohn des Hermes•
Ace ging komplett lautlos durch den Wald hinter der Olympia. Ein selbstgefälliges Grinsen lag auf seinen Lippen, während er Voice folgte. Der andere Halbgott verursachte ebenfalls keine Geräusche und führte ihn zielsicher durch das Labyrinth aus Bäumen und Büschen. Wenn er ehrlich war, hatte er keine Ahnung, warum er überhaupt hier war. Nach den Worten Chaos und Geld hatte er abgeschaltet und war kurze Zeit später einfach Voice hergegangen.
,,Wir sind hier, weil wir hier auf Lysann, Iluzye und irgendjemanden, den er versucht mitzubringen treffen werden", meinte der Gleichaltrige in diesem Moment und wandte den Kopf in seine Richtung. Amethystfarbene Augen blickten wenige Millimeter an seinen vorbei. So war es immer. Ace wusste nicht warum, aber der Sohn der Aphrodite blickte ihm nie direkt in die Augen. Im Allgemeinen mied er Blickkontakt mit vielen Menschen, aber nie so extrem wie bei ihm oder teilweise Lysann.
,,Und was hat das jetzt mit Geld zu tun?", fragte er, verschränkte die Arme und blieb stehen. Das Chaos konnte er sich selbst erklären. Überall, wo Psihe war, folgten Tod und Verderben und sobald die beiden länger in der Nähe waren, brach das Chaos komplett aus. Ace Grinsen schwankte unmerklich. Er hatte keine Lust auch nur eine Sekunde in der Nähe des Sohn des Dionysos zu verbringen. Dieser war seiner Meinung nach viel zu nervig und vorallem zu auffällig. Wo er selbst sich versteckt hielt und aus den Schatten agierte machte Psihe keinen Halt, sondern ging direkt und ohne seine wahren Absichten auch nur zu überspielen voran.
,,Es gibt Pläne", fing Voice mit fast schon manisch funkelnden Augen an. ,,Pläne, die die Welt verändern werden und Pläne, welche für Chaos und Reichtum führen werden. Pläne, welche ich in Zusammenarbeit mit Iluzye entwickelt habe. Und du wärst äußerst nützlich für die Ausführung", redete er ungewöhnlich ehrlich weiter. Zumindest tippte der Sohn des Hermes darauf, dass er ehrlich war, schließlich wusste Voice, dass Ace jegliche Manipulation ohnehin durchschauen würde.
,,Also willst du, dass ich euer kleiner Dieb, welcher brav nach euer Pfeife tanzt, werde und dafür Geld bekomme", fasste er schließlich unbeeindruckt zusammen. Er hätte mehr erwartet. Das war nun wirklich ziemlich unspektakulär.
,,Fast. Ich will, dass du im Austausch für Geld, gerne auch ohne, mir gegenüber loyal bist und mir bei meinen Plänen hilfst", erwiderte Voice mit dem typischen spöttischen Grinsen. Der Halbgott war nun ebenfalls stehengeblieben und blickte ihn herausfordernd an. Ace lachte nur.
,,Wenn du meine Loyalität willst, braucht das schon etwas mehr. Glaube nicht, dass ich für ein paar Münzen so etwas versprechen würde", er musste zugeben, dass die enormen Forderungen ihn überrascht hatten. Er würde eigentlich alles für Geld tun, aber die Loyalität war etwas, was nicht käuflich war und gerade Voice müsste das wissen. Welches Spiel dieser auch immer spielte, es war gefährlich und allein das war ein Grund, der ihn neugierig werden ließ.
,,Es wären deutlich mehr als ein paar Münzen und zum anderen, tu es für mich", sagte sein Gegenüber und Ace konnte sich nicht ganz sicher sein, ob er das jetzt ernst meinte oder nicht.
,,Nun... das hat mich nicht wirklich überzeugt", meinte der Sohn des Hermes mit einer Kopie von Voices Grinsen. Dieser schnaupte eingeschnappt.
,,Das ist enttäuschend. Wenn der Plan aufgeht und das wird er, dann werde ich alles haben. Geld, Macht und Chaos. Wenn du mich unterstützt, wirst du ebenfalls einen Anteil haben. Wenn nicht... dann wirst du schon sehen, was du davon hast", der Halbgott drehte sich um und setzte seinen Weg durch den Wald fort.
,,Gut... Ich denke, ich könnte mir das mal angucken. Eine Frage jedoch, du hast verlangt, dass ich dir loyal gegenüber bin. Nicht etwa Psihe, Lysann, oder euch allen, sondern nur dir, warum?", fragte Ace langsam. Ihm entging nicht, wie Voice sein Tempo fast unmerklich drosselte, fast, als würde er warten.
,,Loyalität ist heute so unglaublich schwer zu bekommen. Ich bin kein loyales Wesen und du ebenfalls nicht. Lysann ist loyal. Ich mag sie. Aber Iluzye. Nun... wir haben ein Bündniss, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht zögern würde, mich zu entsorgen, sobald ich nicht mehr von nutzen wäre. Das beruht auf Gegenseitigkeit, aber ich würde andere Wege gehen als er. Ebenfalls bin ich mir der Tatsache bewusst, dass er irgendwo in dieser Welt noch andere Verbündete und Kontakte haben wird und hier muss ich sagen, habe ich zurzeit nur Lysann und eventuell dich. Das ganze ist wie ein lustiges Spiel um Leben und Tod und in diesem Spiel werde ich als Gewinner hervorgehen", Voice grinste fröhlich, während er darüber sprach, dass er wohlmöglich bald sterben könnte. ,,Also, ich nehme an, du verstehst meine Situation."
,,Wäre es dann nicht mich einfach zu zwingen? Ich weiß, dass du in der Lage bist mich einfach zu kontrollieren, genauso, wie du es bei Lysann tust", das war das gefährliche an dem anderem. Er mochte kämpfen können, aber war dennoch nicht unbedingt stark. Seine Kräfte jedoch... Sie mochten nutzlos sein, sobald man ihm die Möglichkeit zu sprechen rauben würde, aber bis dahin...
,,Ich will dich nicht kontrollieren. Und Lysann kontrolliere ich ebenfalls nicht. Ich gebe zu, dass ich dafür gesorgt habe, dass sie mir vertraut, aber sie ist die Herrin ihrer Gedanken und hat ihren eigenen Willen. Weißt du, ich finde es nicht unschön Leute zu kontrollieren, die ich mag", sagte Voice schlicht und dieses Mal war Ace sich nicht sicher, ob das nur dazu diente ihn auf seine Seite zu bekommen oder der Wahrheit entsprach.
,,Ich dachte, wir wären nur Mittel zum Zweck. Spielfiguren, in einem Spiel, welches nur du kennst. Wenn du die Wahrheit sagst, ist sie überraschend menschlich", Ace grinste. Da war sie. Die Schwäche, die ihn von dem Sohn der Aphrodite unterschied. Er hatte sie vernichtet, der andere jedoch hatte sie vergraben und Vergrabenes konnte man wieder zum Vorschein bringen.
,,Das eine schließt das andere nicht aus... Und Vergleiche mich nicht mit den Menschen. Das ist erniedrigend!", der Sohn des Hermes grinste weiter. Hier stimmte er jedoch zu. Menschen waren langweilig und leicht zu manipulieren. Letzteres sprach zwar für sie, aber andererseits waren sie auch so furchtbar überflüssig.
,,Wir sind fast da und wehe, du verwickelst Iluzye in ein Duell oder dergleichen. Ich habe keine Lust darauf euren nervigen Gedanken während des Kampfes zu folgen", Ace hob bloß unschuldig die Hände und blickte für einen kurzen Moment direkt in die warnenden Augen des gleichaltrigen Halbgottes. Kurz wirkte dieser komplett abwesend, ehe sein Blick zu Boden schnellte.
,,Ich warne dich nicht zweimal", sagte Voice noch, woraufhin Ace bloß unschuldig lächelte.
Aylin Skår •Tochter der Selene•
Aylin saß an einem der abseits gelegenen Tische der großen Bibliothek. Vor ihr türmten sich Bücher über den ersten Krieg, von seinem Beginn bis zu seinem Ende. In zwei Tagen musste sie den über ein Jahrzehnt gehenden Krieg in einem detaillierten Zeitstrahl zusammengefasst haben. Normalerweise hätte sie eine solche Aufgabe einfach nicht gemacht, dafür war ihr ihre Lebenszeit dann doch zu wertvoll, aber wie immer wurden gerade solche Aufgaben von ihrer Geschichtslehrerin eingesammelt und benotet werden.
Vielleicht sollte sie einfach für einen Unfall sorgen. Einen Unfall, der tödlich enden würde. Dann könnte sie sich jetzt entspannt zurücklehnen und sich wichtigeren Dingen widmen. Zum Beispiel der kleinen Tochter der Phoibe. Ysamina Lunyow war so unglaublich kurz davor zu brechen, als würde sie einfach darauf warten, dass sie kam und den Prozess abschließen würde.
Aylin mochte die 14 Jährige nicht. Das lag nicht an ihrem Charakter oder ihrer Art, würde es nur danach gehen, hätte sie überhaupt keine Probleme mit der Jüngeren. Nein, es ging hier um so viel mehr. Die Abneigungen kam aus der schlichten Tatsache, dass Ysamina eine Tochter der Phoibe war. Phoibe, eine weitere Titanin, die es wagen wollte den Mond, welcher alleine ihrer Mutter und ihr zustand, für sich zu beanspruchen. Die Tochter der Selene hatte schon immer einen Hass auf andere Götter oder Titanen gehabt, die so etwas wagten. Gut, das Artemis keine Kinder hatte, den diese wären ihr bereits zum Opfer gefallen. Pech nur, dass Poseidon so oft mit dem Mond in Verbindung gebracht wurde. Er, oder besser seine Kinder, würde schon noch sehen, was sie davon hatten.
,,Aylin Skår. Ich habe ein Angebot für dich", ein Schauer lief über ihren Rücken. Das Griechisch, dass der schwarzhaarige Junge, welcher sich gegenüber von ihr niederließ, war einfach grauenhaft. Sie kniff die Augen zusammen und musterte ihren Gegenüber weiter ohne auf die Worte einzugehen. Raspelkurze, schwarze Haare, kohlrabenschwarze, fast schon glasige Augen, einen braungebranten und dennoch leblosen Hautton, gepaart mit einem schwarzen Mantel. Wahrlich ein schauriges Aussehen und trotz all der Auffälligkeit viel Aylin weder der Name, noch die Abstammung des Jungen ein.
,,Du willst mir also etwas anbieten? Wieso denkst du, dass du etwas hättest, was ich begehren würde?", fragte sie nach einiger Zeit in ruhigem Tonfall. Das war es nämlich. Niemand außer ihr und einigen Toten wusste, was sie wollte. Niemand außer ihr könnte ihr etwas anbieten.
,,Ich weiß von deinen Plänen. Ich weiß von deinem Hass. Und ich weiß von der kleinen Tochter des Poseidons. Ich weiß, dass sie alles andere als freiwillig in die Hallen des Hades gegangen ist", der Junge blickte sie emotionslos an. Aylin blickte zurück. Ihre Augen blitzen gefährlich und jegliche falsche Höflichkeit fiel. Sie hatte es so satt so zu tun, als wäre sie nicht ihr perfektes Ich.
,,Wenn du davon weißt, warum suchst du dann jemanden, von dem du weißt, dass er nicht loyal sein wird. Jemanden, der dir jederzeit Messer in den Rücken stechen könnte?", die Tochter der Selene überschlug die Beine und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. Ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht, als ihr der Name ihres Gegenübers einfiel. Iluzye war es. Er war, wenn sie sich recht erinnern konnte sogar in ihrer Klasse, allerdings hieß das nichts. Andere interessierten sie im Allgemeinen nicht wirklich.
,,Ich kann dir anbieten deinem Ziel näher zu kommen. Dem Ziel, welches du schon so lange verfolgst...", Iluzye ging nicht auf ihre Drohung ein. Schien diese sogar zu ignorieren. Aylin kniff die Augen zusammen.
,,Warum glaubst du zu wissen, was mein Ziel ist?", fragte sie mit ehrlichem Interesse. Es war nicht gut, wenn andere von ihren Zielen erfahren würden.
,,Ich habe meine Informanten", Iluzye verzog die Lippen zu etwas, was man wohl im entferntesten als Lächeln bezeichnen könnte und schaffte es neben der Bösartigkeit, welche er ausstrahlte, auch noch unglaublich arrogant zu wirken.
,,Du meinst diesen kleinen Sohn der Aphrodite, der dir wie ein Diener folgt?", fragte Aylin. Je länger sie mit dem Sohn des Dionysos redete, desto mehr Dinge erinnerte sie.
,,Vielleicht... Hier geht es jedoch nicht um mich oder meine Kontakte. Es geht um dich. Ich habe ein Angebot für dich und wenn du auch nur ein Prozent meines IQs wirst du zustimmen", Aylin lachte kalt auf. Der Junge war viel zu arrogant, als das es ihm gut tun würde.
,,Was für ein wunderbares Angebot wäre das dann?", fragte sie, während sie provozierend ihre Geschichtshausaufgaben betrachtete.
,,Ich sagte bereits, ich werde dir helfen deine Ziele zu erreichen...", die Tochter der Selene verdrehte gelangweilt die Augen. ,,Das sagtest du bereits. Ich will den Preis hören. In dieser Welt ist Hilfe nicht kostenlos", sagte sie kalt. Sie konnte genau erkennen, wie sich Wut in den ansonsten so emotionslosen Blick des Halbgottes mischte.
,,Unterbrich mich nicht!", zischte dieser zornig. Aylin hob bloß eine Augenbraue. ,,Der Preis ist einfach. Du wirst mir helfen meine Ziele zu erreichen." Der Satz wurde mit Stille beantwortet.
,,Und wieso sollte ich dir bei Zielen helfen, die ich nicht kenne?", fragte sie immer noch mit kaltem Tonfall.
,,Mein Ziel ist deinem recht ähnlich. Wenn du es dir überlegen solltest werde ich dir eine Nachricht zukommen lassen", mit diesen Worten verschwand Iluzye zwischen den Gängen der Bibliothek. Aylin schüttelte bloß den Kopf. Arrogant, wie er glaubte, er könne wissen, wann sie sich entscheiden würde.
Evgenios Nýchta •Sohn des Erebos•
Evgenios war mehr als genervt. Er hatte sich auf einen entspannten Tag ohne Missionen oder Aufträge gefreut und nur, weil die altbekannte rechte Hand Timorías aus irgendeinem Grund nicht in der Lage war irgendetwas zu tun, hatte Arashi sich dazu entschieden ihn an Liliths Stelle mitzunehmen. Wenn Kymani nicht so hinter dieser Organisation gestanden hätte, wäre er ohnehin nicht einmal hier.
,,Jetzt komm schon! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!", zischte Arashi ihm just in diesem Moment zu. Evgenios warf ihm bloß einen finsteren Blick aus seinen übernatürlich eisblsuen Augen zu, welcher sofort erwidert wurde. Beide liefen ohne den anderen aus dem Blick zu lassen über die Dächer Athens. Die goldenen Haare, welche so untypisch für ein Kind der Dunkelheit waren, wehten um sein diamantenförmiges Gesicht.
,,Vielleicht solltest du mal auf Ältere hören, anstatt hier immer nur alle rumzukommandieren!", fauchte der Sohn des Erebos gereizt. Wenn es eine Person auf dieser Welt gab, die er weniger leiden konnte als die Halbgötter dann war es Rikai Arashi der selbsternannte Anführer Timorías. Als er und Kymani der Organisation beigetreten waren, war er bereits Anführer gewesen, aber aus den vielen Erzählungen wusste Evgenios genau, dass dies nicht immer so gewesen war und Timoría ehemals von einem anderen Sohn des Tartarus gegründet wurde und nach dessen Tod am Ende des zweiten Krieges langsam zerfiel, ehe Arashi zusammen mit Lilith auftauchte und die Führung übernahm.
,,Dann hör du auf den Erfahrenderen! Und jetzt komm! Ich habe dich nicht mitgenommen, damit du hier im Weg stehst, sondern wegen deinen Kräften!", Evgenios stand kurz davor den Anderen einfach umzubringen und über alle Berge zu verschwinden. Was bildete der sich eigentlich ein?!
,,Du solltest lieber vorsichtig sein, dass meine Kräfte nicht versehentlich dein Untergang sind!", erwiderte der Sohn Erebos' und man konnte die Wut deutlich aus seiner Stimme hören. Er machte sich vor Arashi keine Mühe irgendwie eine Maske der Freundlichkeit aufzusetzen. Es wäre ohnehin nur Zeitverschwendung.
,,Da mache ich mir keine Sorgen", spottete Arashi mit kalten Augen. Einen Moment später sprang er ab und landete elegant auf dem nächsten Dach. Evgenios folgte ihm ohne große Mühen.
,,Dann bist du noch dümmer, als ich es für möglich gehalten hätte", gab er mit kaltem Tonfall zurück. Dunkelheit zog sich unmerklich dichter um ihn herum und wartete bloß auf den Befehl den jüngeren Halburgott zu töten.
,,Oder du solltest deine Gegner aufhören zu unterschätzen. So etwas tötet Halburgötter wie dich", Evgenios zog eine Augenbraue hoch. Du redest wohl eher von dir... Er wusste, dass insgesamt recht viele Halburgötter dazu neigten ihre Gegner zu unterschätzen. Vielleicht lag es an der immensen Macht, die sie besaßen, oder an der Tatsache, dass sie mehr oder weniger unsterblich waren.
,,Was willst du eigentlich in Athen und warum brauchst du mich dafür?", fragte Evgenios nach einiger Zeit der Stille. Mittlerweile waren sie zum Stehen gekommen. Von dem Dach aus hatte man einen perfekten Überblick über die Stadt, welche im Licht der Mittagssonne glänzte. Viel zu schön für eine Stadt die Halbgöttern regiert wurde. Auch konnte man das Ratshaus erkennen, welches vor wenigen Tagen nahezu bis auf die Grundmauern niedergebrannt war.
,,Eigentlich brauche ich dich bloß um darauf zu achten, dass ich wieder lebend rauskomme. Wir sind nicht hier um jemanden zu töten. Nun, vorerst nicht. Wir müssen Informationen sammeln. Genaugenommen müssen wir herausfinden, wer von Elefthería zum Zeitpunkt des Brandes hier gewesen war", meinte Arashi typisch emotionslos.
,,Wann hat Elefthería Informationen gestohlen?", meinte Evgenios mit hochgezoger Augenbraue. Überhaupt, sonst war es auch nicht wichtig, ob Elefthería irgendetwas stahl, oder umbrachte, solange es nichts mit Timoría zu tun hatte.
,,Der Brand im Ratshaus wurde von einem ihrer Mitglieder verursacht. Eine Halburgottin war zu diesem Zeitpunkt dort positioniert. Sie wurde getötet. Verbrannt um genau zu sein", der Sohn der Erebos verstand, als er in die rotschwarzen Augen des Anführers blickte. Hier rum ging es also.
,,Du willst dich wirklich rächen? Wegen eines einzigen Toten? Im Krieg kann man sich nicht für jeden rächen", sagte Evgenios bloß und verschränkte die Arme. Das war lächerlich.
,,Man kann es aber versuchen. Sie war eine Halburgöttin unter meinem Schutz. Selbst, wenn letzteres nicht der Fall gewesen wäre... Anders als du werde ich nicht tatenlos zu sehen, wie man unsere Art niedermetzelt!", fauchte Arashi. Er beobachtete die immer noch rauchenden Ruinen mit zusammengekniffenden Augen. ,,Ich gehe dann mal und du kommst mit.", Evgenios setzte eine neutrale Maske auf, als die Haare des Anderen einen blonden Ton annahmen. Auch die Augen veränderten sich und wurden zu einem warmen Blauton. Arashi sah nun mehr oder weniger aus, wie eine jüngere, freundlichere Version seiner selbst.
,,Du könntest auch einfach in normaler Gestallt darunter gehen. Man erkennt uns sowieso nicht", spottete der Sohn des Erebos. Diese ganze Verkleidung war unnütz.
,,Dich vielleicht nicht, aber ich bin schon seit langer Zeit in ihren Datenbanken registriert und es wäre ungünstig, wenn irgendwer wissen würde, dass ich am Leben bin. Außerdem fallen wir so weniger auf", erwiderte Arashi kalt. Er sprang von dem Dach und landete mehrere Meter unter ihm. Evgenios folgte ihm schließlich.
Nach wenigen Minuten standen sie vor den Ruinen. ,,Und was jetzt? Kommt irgendein Geist aus dem Tartarus und sagt dir, wer ein Feuer gelegt hat, oder was?", spottete er. Sein Blick wandte sich nun ebenfalls um. Flammen hatten sich durch olympisches Gold gefressen, welches nun teilweise geschmolzen und rabenschwarz an den noch stehenden Wänden hing. Allein, dass das Feuer so etwas geschafft hatte wies auf göttlichen Ursprung zurück. Er kannte nur zwei Arten des Feuers, die zu so etwas in der Lage waren. Das der Kinder des Hephaistos und das von Arashi.
,,Ich kann keine Toten beschwören und das müsstest du wissen! Tartarus heißt nicht gleich Tod! Ich habe aber durch aus andere Wege herauszufinden, wer es war", meinte der Halburgott mit genervtem Tonfall. ,,Pass du einfach auf, dass hier niemand angreift", fügte er noch hinzu, ehe er ohne auf die Absperrungen zu achten in das Innere der Ruine ging. Evgenios folgte ihm und wartete dann mit emotionslosem Gesichtsausdruck. Arashi hielt seine in Handschuhe gehüllte Hand gegen eine der Wände und Evgenios meinte den Einfluss von Sehrial wahrzunehmen.
Fast eine halbe Stunde blieben sie komplett still stehen, bis Arashi nickte und ohne ihn zu beachten weiter ging. Eine wütende Stimme ertöhnte: ,,Hey! Ihr dürft nicht hier rein! Du! Nimm deinen kleinen Bruder und verschwinde!" eine blonde Frau blickte sie an und Evgenios war kurz davor einem Lachkrampf zu bekommen.
,,Natürlich. Es tut mir leid, dass wir hier sind. Mein kleiner Bruder ist hier rein gelaufen und ich musste ihm folgen. Er macht sehr oft solche Dummheiten...", sagte Evgenios entschuldigend, während er Arashi, welcher ihm Blicke, in denen der Tod geschrieben stand, zuwarf, am Arm packte und diesen wegzog.
,,Nachdem ich den Feuerteufel erledigt habe, bist du dran", zischte 'sein kleiner Bruder' gefährlich. Evgenios konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
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Hier ist nun Kapitel 9 ^^ Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich konnte eure Charaktere zu eurer Zufriedenheit umsetzten :)
Euch allen noch eine schöne Woche ^^
Bye, bye
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